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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2020

Ein Blick in fremde Leben

Deckname Offenes Ohr
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In "Deckname: Offenes Ohr" sind kurzweilige Geschichten, welche eher Tagesberichte darstellen, von zehn Jungautoren zu finden. Durch ein ähnliches Alter der Autoren, ähneln sich die Berichte in manchen ...

In "Deckname: Offenes Ohr" sind kurzweilige Geschichten, welche eher Tagesberichte darstellen, von zehn Jungautoren zu finden. Durch ein ähnliches Alter der Autoren, ähneln sich die Berichte in manchen Teilen immer wieder. Toll wäre hier gewesen zum Beispiel mal eine Renterin mit ihrem Alltag im Seniorenheim zu Wort kommen zu lassen Die Geschichten machen trotzdem durchweg Spaß und aus jeder kann der Leser etwas für sich herausnehmen. Der Schreibstil ist teils sehr unterschiedlich, was aber auch für Abwechslung sorgt. Ganz nach dem Motto des Buches, kann ich nur empfehlen: Handy weg, Buch her!

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Inhaltlich sehr speziell - Mehr Fach- als Sachbuch

Flavorama
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Ich selbst würde mich als geübte und probierfreudige Hobbyköchin bezeichnen und so machte mich die Beschreibung von „Flavorama“ neugierig da tolle neue Geschmackserlebnisse versprochen werden. Nicht damit ...

Ich selbst würde mich als geübte und probierfreudige Hobbyköchin bezeichnen und so machte mich die Beschreibung von „Flavorama“ neugierig da tolle neue Geschmackserlebnisse versprochen werden. Nicht damit gerechnet habe ich allerdings was für ein umfassendes wissenschaftlich fundiertes Grundlagenwerk Arielle Johnson abliefert. Ich habe mich nun durch die fast 350 Seiten gearbeitet und bin was mein Fazit angeht geteilter Meinung. Zunächst einmal ist inhaltlich überhaupt nichts zu kritisieren. Ich bin überaus beeindruckt in welcher Detailverliebtheit sich die Wissenschaftlerin dem Geschmack nähert. Nichts bleibt hier offen, bis ins kleinste Detail erklärt Arielle Johnson, oft bis hin zur chemischen Ebene. Die Rezepte dienen dann dazu den eigenen Geschmackssinn zu schulen oder ein bestimmtes Prinzip zu erklären. Als schnörkelloser Fließtext finden sie sich überall im Buch verstreut. Bilder der Gerichte sucht man leider vergeblich. Einzige Farbtupfer sind die wissenschaftlichen Diagramme und Schemata. Auch der Schreibstil ist eher nüchtern und fundiert gehalten, aufgrund der vorherrschenden Fachsprache liest er sich anspruchsvoll. All dies erzeugte bei mir das Gefühl ein Fachbuch vor mir zu haben. Was mich nun zurück zur Frage bringt für wen „Flavorama“ nützlich sein könnte. Ich persönlich habe zwar durchaus etwas gelernt, die allermeisten Informationen werde ich aber vermutlich schnell wieder vergessen. Auch die Rezepte sind für mich nicht alltagstauglich und werden mich wohl nicht länger begleiten. Für professionelle Köch:innen der gehobenen Küche finden sich hingegen viele relevante Ideen und „Flavorama“ hat in diesem Bereich das Zeug zum Standardwerk zu werden. Alle anderen sollten sich aber gut überlegen ob sich die Investition in dieses doch sehr spezielle Buch lohnt. Aus Laiensicht kann ich leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben, kann aber gut verstehen wenn Profis vom Buch begeistert sind.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Gemütlicher Krimi, wenn auch eher realitätsfern

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Irgendwie sprang diesmal der Funke bei mir nicht so recht über. Bei „Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister“ handelt es sich ja bereits um den dritten Band in welchem uns Autor Robert Thorogood ...

Irgendwie sprang diesmal der Funke bei mir nicht so recht über. Bei „Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister“ handelt es sich ja bereits um den dritten Band in welchem uns Autor Robert Thorogood erneut in seine Heimat Marlow entführt. Zuletzt konnte mich die Reihe noch begeistern, in diesem Fall störte mich aber die doch sehr unrealistische Zusammenarbeit mit Polizistin Tanika. Diese macht Judith, Becks und Suzie einfach mal so zu zivilen Beraterinnen und sieht dann munter dabei zu wie die Drei sich an keinerlei Absprachen halten und es letztlich sogar selbst nicht so genau mit dem Gesetz nehmen. Klar muss Cosy Crime nicht unbedingt realistisch sein, aber in diesem Fall waren es mir einfach ein paar Abwegigkeiten zu viel. Zudem war der "Fall" auch noch ziemlich konstruiert und nicht so überraschend wie er vermutlich gedacht war. Der Schreibstil macht hingegen weiterhin Spaß und liest sich leichtgängig. Auch mit viel Humor punktet die Geschichte. Letztlich muss jede:r selbst entscheiden wie wichtig die oben genannten Punkte sind. Für mich persönlich war „Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister“ aber deutlich schwächer, als etwa noch der erste Band. In Relation dazu kann ich deshalb nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Anekdotische Berichte über viel Privates und ein wenig Berufliches

Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte
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Mit der abschließenden Bewertung von „Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte“ tue ich mir ehrlich gesagt schwer. Letztlich habe ich inhaltlich einfach anderes erwartet und auch Klappentext und Buchbeschreibung ...

Mit der abschließenden Bewertung von „Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte“ tue ich mir ehrlich gesagt schwer. Letztlich habe ich inhaltlich einfach anderes erwartet und auch Klappentext und Buchbeschreibung sind meiner Meinung nach unzutreffend. In ihrem Buch teilt Autorin Gabi Thieme nämlich sehr viel Persönliches, teilweise mit vielen Details die mich einfach nicht interessiert haben. Hin und wieder gibt es dann aber doch auch interessante Erkenntnisse aus ihrem ehemaligen beruflichen journalistischen Alltag. Die einzelnen Kapitel stehen dabei völlig unabhängig voneinander und sind damit eher Kurzgeschichten, auch wenn es natürlich um reale Ereignisse geht. Roter Faden ist, wenn man dies so bezeichnen möchte, lediglich die spürbare Liebe der Autorin zu Chemnitz. Trotz dem anhaltenden Werbeeinschub für die Stadt lockt mich persönlich eine Reise dorthin aber immer noch nicht. Irritierenderweise benutzt Gabi Thieme häufig den früheren Namen Karl-Marx-Stadt und auch sonst umweht das Buch ein Hauch Ostalgie. Jegliche kritische Betrachtung des DDR Regimes sucht man hingegen vergeblich. Klar muss sich ein Buch, welches sich um persönliche Erlebnisse dreht nicht unbedingt politisch äußern, mir fehlte neben all dem Positiven aber ein Ausgleich. Letztlich konnte mich „Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte“ nicht richtig abholen, was wohl am Alter und meiner Herkunft lag. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Menschen mit einem Bezug zur Gegend sich durch die Lektüre an manches erinnern und so auch gut unterhalten werden. Ich persönlich kann allerdings nicht mehr als 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Grober Überblick über viele Gartenthemen für alle Neulinge

Slow Gardening
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Auch wenn ich schon einige Sachbücher über das naturnahe Gärtnern gelesen habe und selbst Erfahrungen damit sammeln konnte, greife ich doch gerne auch regelmäßig zu neuen Werken, da man jedes Mal wieder ...

Auch wenn ich schon einige Sachbücher über das naturnahe Gärtnern gelesen habe und selbst Erfahrungen damit sammeln konnte, greife ich doch gerne auch regelmäßig zu neuen Werken, da man jedes Mal wieder etwas dazulernt. Und so habe ich mich neugierig in die Lektüre von „Slow Gardening Unser Weg zum naturnahen Küchengarten“ der Schwestern Elisabeth Grindmayer und Stephanie Haßelbeck gestürzt. Allerdings konnte ich im Buch nur etwas Neues in Bezug auf den Schnittblumenanbau lernen, ein Thema welches mich allerdings nur wenig interessiert, da ich die kostbare Gartenfläche lieber dem Gemüse widme und auch nicht den Anspruch habe jede Woche einen frischen Blumenstrauß auf den Tisch zu stellen. Ansonsten bietet der Ratgeber einen guten, wenn auch nur oberflächlichen, ersten Überblick über zahlreiche Fragen rund um Gemüseanbau, Gartengestaltung und Ähnliches und eignet sich deshalb hauptsächlich für Gartenneulinge. Zudem gibt es im Buch auch einige Rezepte. Diese sehen auf den Fotos zwar richtig appetitlich aus, es handelt sich aber um nichts Besonderes und auch deshalb bräuchte ich diese nicht in einem Gartenratgeber. Klare Geschmackssache, andere freuen sich vielleicht darüber. Nicht so einfach hinwegsehen konnte ich allerdings über mehrere Fehler bzw. falsche Infos im Buch, welche bei mir insgesamt das Gefühl erzeugt haben dass die Autorinnen wohl nicht so gründlich recherchiert haben. Zum Beispiel wird die Gewinnung von Zucchini und Kürbissaatgut als einfach bezeichnet, wovon aufgrund der hohen Kreuzungsgefahr mit Zierkürbisen und der dadurch entstehenden giftigen Früchten (Cucurbitacin) in jedem Ratgeber den ich kenne dringend abgeraten wird, laut ihrem Monatsaufgabenplan soll man im August Portulak säen, welcher aber nur unter 9 Grad Celsius keimt, um nur mal zwei auffallende Unstimmigkeiten zu nennen. Allgemein muss ich allerdings auch zugeben, dass mir der leichte Hang zum Esoterischen (z.B. Stichwort Ausräuchern) den das Buch umweht, einfach gar nicht liegt und ich auch deshalb etwas kritischer in meiner Bewertung bin. Letztlich gibt es meiner Meinung nach einfach sehr viele bessere und fundiertere Ratgeber, welche mehr konkretes Wissen bieten. Interessierten rate ich lieber ein bisschen tiefer in die Permakultur oder das Biogärtnern einzutauchen. Das Konzept des "Slow Gardening" bleibt hier sowieso leider nur eine schwammige Worthülse und ist kein konkret umzusetzender Ansatz. Für die ansprechende Gestaltung, inklusive zahlreicher authentischer Fotos, sowie die prinzipiell guten Grundgedanken zum naturnahen gärtnern und Kreisläufen vergebe ich 3 Sterne.

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