Erste Liebe, Krieg und Widerstand
Sommer 1943: Lotte sitzt auf ihrem Lieblingsbaum und träumt von einer besseren Welt als ein Soldat aus heiterem Himmel mitten in ihrem Bohnenbeet gesegelt, sich eilig seinem Fallschirm entledigt und mit ...
Sommer 1943: Lotte sitzt auf ihrem Lieblingsbaum und träumt von einer besseren Welt als ein Soldat aus heiterem Himmel mitten in ihrem Bohnenbeet gesegelt, sich eilig seinem Fallschirm entledigt und mit einem Lächeln im Gesicht verschwindet. Da ahnt 20-jährige Lehramtsstudentin noch nicht, dass dieser rätselhafter Mann eines Tages ihre Leben verändern wird.
2018: Hazel trauert seit Jahren hinter ihre erster, größter Liebe Henry her bis sie eines Tages Theo kennenlernt und beim ihm ihr Halt findet. Doch ihr Herz ist in einer anderen Meinung.
Ilona Einholt hat mit „Mohnschwester“ ein wunderbares Buch über den Zweiten Weltkrieg und über den Nationalsozialismus erschaffen, welches mir richtig gut gefallen hat. Lottes Kriegserlebnisse und wie sie rührend um ihre Familie und Freunde gekümmert hat, hat mich tief berührt. Sie ist eine sehr starke, mutige, liebevolle junge Frau, die ich schon ersten Seiten an in mein Herz fest eingeschlossen hab. Trotzt die schrecklichen Ereignisse, habe ich Lottes Liebe und ihr Hoffnung gespürt, hab mit ihr geliebt, gelacht, geweint und gelitten... Aber nicht nur Lotte, sondern sind die gesamten Charaktere aus der Vergangenheit liebevoll, vor allem sehr authentisch und ganze Geschehen regelrecht realistisch. Dank der flüssige und berührende Erzählstil der Autorin, konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen.
Ein Stern Abzug weil, wo mir die Geschichte aus der Vergangenheit so gut gefallen hat, waren die Kapitel aus der Gegenwart überhaupt nicht meins. Ich habe bis zum Ende nicht mal verstanden, wozu die Hazels Handlungsstrang diente. Die Kapitel unterbrechen abrupt die Grundstory und damit haben die mein Lesefluss gebremst, sodass ich die Hazels Geschichte nur halbherzig gelesen hab. Sie ist total kühl, befindet sich seit Jahren im Liebeskoma, was ich nicht nachvollziehen konnte, und ihre Story passt es von vorne bis nach hinten nicht mit Lottes Geschichte. Meine Meinung nach sollte die Autorin die Kapitel entweder komplett weglassen oder anders umsetzen müssen. Der Klappentext lässt zwar wegen der Mohnblumengemälde eine Verbindung zwischen die Frauen vermuten, aber hier geht es nicht um einem Gemälde.
Ich finde der Titel und der Klappentext lenken die Leser in eine falsche Richtung! Ich habe persönlich Grund der Klappentext mehr zusammenhänge zwischen den beiden Frauen, wo auch der Gemälde große Rolle spielt, erwartet. Ist aber nicht der Fall.
Trotzt die kleine Schwachstelle, eine berührende, bewegende Historisches Roman, die ich gerne weiterempfehlen kann.