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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2020

Sommersonnenwende im Teutoburgerwald

Velmerstot
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Dieser Krimi ist der vierte rund um Kriminalkommissar Jan Oldinghaus, der nun nach einem Jahr Auszeit wieder an seine Dienststelle in Bielefeld zurückkehrt.

Der aktuelle Fall verlangt Jan und seinem Team ...

Dieser Krimi ist der vierte rund um Kriminalkommissar Jan Oldinghaus, der nun nach einem Jahr Auszeit wieder an seine Dienststelle in Bielefeld zurückkehrt.

Der aktuelle Fall verlangt Jan und seinem Team einiges ab, den den Auftakt macht gleich einmal das Auffinden von drei Leichen, die wie es scheint, einem Ritualmord zum Opfer gefallen sein könnten. Immerhin sind bei den Externsteinen im Teutoburger Wald besonders drapiert und Sommersonnenwende ist auch.

Es steht zu befürchten, dass die drei Toten nicht die einzigen Opfer bleiben werden.

Jan und sein Team arbeiten sich mühsam durch das Umfeld der Toten und finden nicht immer hilfreiche Verwandte, dafür eine direkte Beziehung zu einem der Kollegen.

Meine Meinung:

Vom dunkelblauen Cover mit dem Vollmond, der sich in einem Gewässer spiegelt, bin ich zutiefst beeindruckt - ja, der Emons-Verlag hat ein gutes Händchen für eindrucksvolle Titelbilder.

Obwohl ich die drei Vorgänger nicht kenne, habe ich mich gut zurecht gefunden. Es schadet allerdings nicht, die anderen Bücher zu lesen.

Die Leser erfahren einiges aus den Familiengeschichten der Teammitglieder und die überraschenden Wendungen lassen diesen Krimi bis zu Ende spannend belieben.

Mir waren die einzelnen Kapitel fast zu kurz. Kaum im Lesen drinnen, schon wieder eine neue Überschrift.

Fazit:

Ein interessanter Krimi aus dem Teutoburger Wald. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2020

Regt zum Nachdenken

Zieht euch warm an, es wird heiß!
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Sven Plöger ist studierter Meteorologe und versucht mit diesem Buch, das komplexe Thema Klimaveränderung seinen Lesern näher zu bringen.

In folgenden Kapiteln stellt er uns seine Ideen vor, wie man den ...

Sven Plöger ist studierter Meteorologe und versucht mit diesem Buch, das komplexe Thema Klimaveränderung seinen Lesern näher zu bringen.

In folgenden Kapiteln stellt er uns seine Ideen vor, wie man den Klimawandel verstehen und aus der Krise für die Welt von morgen lernen kann:

Eine ehrliche Bestandsaufnahme
Den Klimawandel verstehen
Den Klimawandel vermitteln
Die Folgen des Klimawandels
Der Wettlauf zum Klimaziel - was jetzt zu tun ist
Klima und Gesundheit - ein Gastbeitrag von Eckart von Hirschhausen
Wie wollen wir die Welt?

Meine Meinung:

Das Buch ist in einem populärwissenschaftlichen Schreibstil gehalten und kann daher auch von interessierten Laien gelesen werden.

Es könnte durch Skizzen, Abbildungen und Fotos durchaus einprägsamer gestaltet sein. Als Geodätin ist mir die Neigung der Erdachse wohl bekannt, doch vielen Lesern ist diese Tatsache nicht so geläufig. Hier hätte sich ein Skizze zum besseren Verständnis angeboten.

Das Buch ist natürlich etwas zahlenlastig, was vielleicht ein paar potentielle Leser verschrecken könnte.

Immer wieder zitiert der Autor auf andere Wissenschaftler wie Stephen Hawking oder Jane Goodall.

Das umfangreiche Literaturverzeichnis findet sich auf der Verlagsseite online. Das ist ein wenig ungewöhnlich. Immerhin gibt es hierzu gleich am Beginn des Buches einen Hinweis, so dass man die Quellenangabe nicht vergeblich suchen muss.

Der Exkurs in die Vergangenheit hat mir gut gefallen. Denn, ungewöhnliche Wetter- bzw. Klimaphänomene hat es immer schon gegeben. Man denke nur an die „Kleine Eiszeit“ im 14. Jahrhundert.


Fazit:

Ein Sachbuch mit einem anspruchsvollen Schreibstil, vielen Gedanken zum Klimawandel, Klimaschutz, das zum Nachdenken und Handeln anregt, informieren aber nicht missionieren will. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.07.2020

Eine ungewöhnliche Erzählperspektive

Rüebliland
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Dieser Krimi ist der erste Fall rund um Samantha Kälin, die als indisches Waisenkind vom Schweizer Ehepaar Kälin adoptiert worden ist.

Samantha findet ihre Adoptiveltern ermordet auf. Die Kriminalpolizei ...

Dieser Krimi ist der erste Fall rund um Samantha Kälin, die als indisches Waisenkind vom Schweizer Ehepaar Kälin adoptiert worden ist.

Samantha findet ihre Adoptiveltern ermordet auf. Die Kriminalpolizei tappt lange Zeit im Dunklen, denn es fehlen keine Wertsachen und auch ein Motiv für das Verbrechen ist nicht auszumachen. Die Polizei nimmt fremdenfeindliche Gründe an und zu Beginn der Ermittlungen scheint sie für die Ermittler selbst verdächtig.

Gleichzeitig erhält sie ein eMail aus Indien, in dem sie erfährt, doch mögliche Verwandte zu haben. Bislang hat man ihr ja erzählt, dass sie die einzige Überlebende eines Brandes in einem Slum war. Als sich die Gelegenheit ergibt, dienstlich nach Indien zu reisen, nimmt sie die Gelegenheit beim Schopf und besucht den eMail-Kontakt.

Was sie dort herausfindet, ändert die Lage in der Schweiz, denn plötzlich sind die Adoptionsurkunde aus dem Haus der Eltern verschwunden und Samantha gerät in große Gefahr.

Ist bei der Adoption alles mit rechten Dingen zugegangen?

Meine Meinung:

Im Mittelpunkt dieses Krimi stehen weder die polizeilichen Ermittlungen noch der Täter, sondern das sekundäre Opfer, wenn man Samantha so bezeichnen will. Die eigentlichen Opfer des Verbrechens, ihre Eltern, spielen auch nur eine Nebenrolle.
Diese Perspektive ist ungewöhnlich und interessant.

Gut gefallen hat mir der kurze Einblick in das Leben der indischen Familie, die zwar nicht zu den ärmsten Menschen zählt, aber dennoch mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft. Die Autorin berichtet über den geringen Stellenwert von Mädchen, die nicht selten bei ihrer Geburt ermordet werden, weil sie „unnütz sind und nur Geld (für eine Mitgift) kosten“. Diese Haltung dem weiblichen Nachwuchs gegenüber herrscht leider trotz zahlreicher Bemühungen vor. Das eröffnet natürlich bei korrupten Beamten und Betreibern von Waisenhäuser einige Möglichkeiten. So werden abgegebene Babys illegal an adoptionswillige Paare verkauft.

Von den polizeilichen Ermittlungen erfährt der Leser wenig. Die passieren eher im Hintergrund. Im Fokus steht Samantha, die ihrer Herkunft nachgeht.

Leider muss ich ein wenig Kritik üben, denn hier scheint es doch ein paar Zufälle zu viel zu geben. Ausgerechnet als ihre Eltern ermordet werden, meldet sich eine Verwandte aus Indien und genauso zufällig führt ihre Dienstreise Samantha genau dorthin, obwohl der indische Subkontinent riesig ist.

Wie es sich für einen Schweizer Krimi gehört, sind einige Schweizer Ausdrücke - wie Rüebli, Töff oder parkieren - in den Krimi eingeflossen. Aber keine Angst, für Nicht-Schweizer steht am Ende des Buches ein Glossar zur Verfügung. Eine nette Idee und Ergänzung sind die Rezepte einer Aargauer Rüebli-Torte und eines indischen Rüebli-Desserts im Anhang.

Fazit:

Ein Krimi aus ungewöhnlicher Perspektive mit einer sympathischen Hauptfigur und einem ernsten Thema im Hintergrund. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.07.2020

Ein actionreicher Thriller

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge
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Dieser Krimi ist der zweite rund um die höchst unterschiedlichen Zwillingsschwester Zara und Zoë. Die eine, Zara, ist Sonderermittlerin von Europol in Den Haag, und Zoë eine Profikillerin der korsischen ...

Dieser Krimi ist der zweite rund um die höchst unterschiedlichen Zwillingsschwester Zara und Zoë. Die eine, Zara, ist Sonderermittlerin von Europol in Den Haag, und Zoë eine Profikillerin der korsischen Mafia.

Indizien und Vorahnungen, dass eine Islamistengruppe während der Sommerakademie von Friedensnobelpreisträgerin Ashrami Rafiki. einen Terrorakt verüben könnten, lassen Zara wieder zu ungewöhnlichen Gegenmaßnahmen greifen.

Wie schon im ersten Fall, tauschen die ungleichen Schwestern, die sich als eineiige Zwillinge zum Verwechseln ähnliche sehen die Rollen.

Meine Meinung:

Der Thriller ist, wie es sich für dieses Genre gehört, actiongeladen. Zahlreiche Verfolgungsjagden und Schießereien wechseln einander ab. Dazwischen gibt es - zumindest bei Zoë - auch einen kurzen Einblick in ihr aktuelles Privatleben.

Es ist wie in anderen Krimis, Thrillern oder Romanen, dass das „Böse“ eine umfassendere Beschreibung der Charaktere ergibt. Ich finde Zoë besser dargestellt als Zara, die im Gegensatz zu ihrer kriminellen Schwester ein wenig verblasst.

Das Ende ist für mich nicht ganz zufriedenstellend, aber vielleicht finde ich hierzu die Erklärung im ersten Band, auf den mehrfach hingewiesen wird. Dieses Buch möchte ich jedenfalls noch lesen.

Fazit:

Ein actionreicher Thriller, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 04.07.2020

Ein Solo für Rupert

Rupert undercover - Ostfriesische Mission
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Rupert, der Kriminalbeamte mit einem Faible für Currywurst, ist den Lesern aus der Krimi-Reihe rund um Ann-Kathrin Klaasen gut bekannt. Hier bekommt er, der sich als cooler Ermittler beim BKA sieht, endlich ...

Rupert, der Kriminalbeamte mit einem Faible für Currywurst, ist den Lesern aus der Krimi-Reihe rund um Ann-Kathrin Klaasen gut bekannt. Hier bekommt er, der sich als cooler Ermittler beim BKA sieht, endlich seine große Chance, bei der Wunschtruppe mitzuspielen.

Rupert sieht nämlich dem Sohn eines Gangsterbosses zum Verwechseln ähnlich und soll für einen gezielten Schlag gegen dessen Machenschaften in dessen Rolle schlüpfen. Es bleibt wenig Zeit zur Vorbereitung, nur ein aufgeklebtes Bärtchen und eine kurze Einführung in die Vita des Drogenbosses.

Obwohl alle Kollegen und vor allem Chefin Ann-Kathrin Klaasen der Mission skeptisch gegenüberstehen, nimmt Rupert die Herausforderung an. Dass das Angebot ausgerechnet an seinem Geburtstag kommt, findet er als besonderes Geschenk, zumal er der ungeliebten Buttercremetorte seiner ebenso ungeliebten Schwiegermutter entkommt.

Meine Meinung:

Dieser Krimi enthält, anders als die Krimis rund um Ann-Kathrin Klaasen (AKK), einige humorvolle Situationen. Rupert, der bislang eher als Maul- und Weiberheld aufgefallen ist, und dem AKK und ihre Mitarbeiter wenig zutrauen, kann sich in seiner neuen Rolldoch behaupten, auch wenn er manchmal in brenzlige Situationen gerät.

Natürlich sind solche Horuck-Undercover-Aktionen im echten polizeilichen Alltag nicht möglich. Da werden die Personen akribisch gebrieft und lange zuvor geschult. Aber, es ist ja nur eine Geschichte und da darf der Autor ja ein bisschen in die Trickkiste greifen.

Ich habe schmunzeln müssen, wie Rupert Gefallen an seiner Rolle als Boss findet. Er, der im Normalfall Anweisungen befolgen muss, darf bzw. muss sie diesmal geben. Die Zwickmühle auf diesem ungewohnten Terrain führt selbstverständlich zu komischen wie heiklen Situationen. Als vegetarisch lebender Gangsterboss hat der Fan von Currywurst und Grillkotelette das eine oder andere Mal echte Probleme, die er erstaunlich gut meistert.

Spannend sind auch die mehrfachen Perspektivenwechsel, die einen Einblick in den Familienclan des Gangsterbosses geben.

Fazit:

Ein leicht zu lesender Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe. Das richtige Buch für sommerliche Mußestunden. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.