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Veröffentlicht am 23.08.2020

Das Erbe der Töchter

Das Erbe der Töchter
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Cari erbt nach dem Tod ihrer Mutter einen antiken Bernsteinanhänger, Fotos sowie ein Tagebuch. Dieses Erbe führt sie nach Italien, auf die Suche nach ihren Wurzeln. An der italienischen Riviera stößt sie ...

Cari erbt nach dem Tod ihrer Mutter einen antiken Bernsteinanhänger, Fotos sowie ein Tagebuch. Dieses Erbe führt sie nach Italien, auf die Suche nach ihren Wurzeln. An der italienischen Riviera stößt sie auf ein geheimnisvolles Labyrinth, welches dem Bernsteinanhänger gleicht.

„Das Erbe der Töchter“ liest sich einigermaßen gut. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeiten und Personen innerhalb eines Kapitels erschließt sich nicht immer direkt. Dies stört den Lesefluss. Da es sich um eine Geschichte mit vielen Irrungen und Wirrungen handelt, schadet dies der Spannung.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet, richtig „mitgenommen“ hat mich allerdings keine. Wendungen wurden eingebaut und führen den Leser immer wieder in eine andere Richtung, denn ganz so einfach lässt sich das Geheimnis des Bernsteinanhängers nicht lüften.

Autorin Juliet Hall lässt den Leser dieses Geheimnis zusammen mit den Protagonisten lösen, der Leser bekommt keinen Wissensvorsprung, höchstens eine kleine Ahnung. Ein gutes Buch für gemütliche Lesestunden.

Veröffentlicht am 02.08.2020

Rentner günstig abzugeben

Rentner günstig abzugeben
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Helmut hat ein abenteuerliches Leben als Weltenbummler hinter sich. Um seine kleine Rente aufzubessern, hat er mehrere kleine Jobs. Für Madame Lambert kocht er jeden Tag, Kunden einer Teleshopping-Hotline ...

Helmut hat ein abenteuerliches Leben als Weltenbummler hinter sich. Um seine kleine Rente aufzubessern, hat er mehrere kleine Jobs. Für Madame Lambert kocht er jeden Tag, Kunden einer Teleshopping-Hotline bietet er japanische Messer an und bei einer Tarot-Hotline ist er als Hellseher aktiv. Eines Tages ruft dort eine Frau an und behauptet, dass ihr Mann sterben wird. Zusammen mit Freunden macht sich Helmut auf den Weg zum angekündigten Tatort, um den möglichen Mord zu verhindern.

In „Rentner günstig abzugeben“ gibt es einige schräge Figuren. Jede ist gut ausgearbeitet, und zusammen ergeben sie eine lustige Truppe. Während eigentlich nach einer zukünftigen Mörderin und ihrem Opfer Ausschau gehalten werden sollte, passiert das eine oder andere Malheur, sehr zum Amüsement des Lesers.

Zwar konnte ich keine Bindung zu den Figuren aufbauen, trotzdem war das Lesen der Geschichte ein Vergnügen. „Rentner günstig abzugeben“ von Ellen Jacobi ist ein Roman für entspannte, ruhige Lesestunden und bietet eine angenehme Auszeit vom Alltag.

Veröffentlicht am 02.08.2020

Giftflut

Giftflut
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In Berlin, Paris und London werden Sprengstoffanschläge auf Brücken verübt. Niemand sendet ein Bekennerschreiben oder Forderungen. Es werden noch weitere Anschläge folgen. Kommissar Eugen de Bodt ermittelt ...

In Berlin, Paris und London werden Sprengstoffanschläge auf Brücken verübt. Niemand sendet ein Bekennerschreiben oder Forderungen. Es werden noch weitere Anschläge folgen. Kommissar Eugen de Bodt ermittelt auf seine ganz eigene Art. Unterstützt wird er dabei von einem Team, auf welches er sich verlassen kann.

Ich hatte beim Lesen meine Schwierigkeiten mit den, für mein Gefühl, sehr kurzen Sätzen. Ebenso mit der Zuordnung, wo jetzt das neue Kapitel spielt und mit welchen Personen. Hier kam ich des Öfteren durcheinander. Einige Wendungen verleihen der Geschichte Schwung.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet, und man merkt beim Lesen auch das Konfliktpotential, welches im Ermittlerteam herrscht. Als Leser erfährt man einige Geschehnisse aus den ersten beiden Teilen, die sich leider nicht vermeiden lassen, die Lesefreude an diesen aber nicht mindern dürften.

Es handelt sich nur um Andeutungen, und echte Spoiler dürfte es keine geben. Um die Entwicklung in und um das Ermittlerteam zu verfolgen, sollten die Bücher in der entsprechenden Reihenfolge gelesen werden. „Giftflut“ ist der dritte Teil der Reihe um Kommissar Eugen de Bodt, lässt sich aber ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall abgeschlossen ist.

Bei „Giftflut“ handelt es sich um einen guten Thriller, der allerdings ein paar Schwächen aufweist.

Veröffentlicht am 26.07.2020

Junktown

Junktown
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In der Zukunft ist (Drogen)Konsum die oberste Bürgerpflicht. Der Staat sorgt für die Drogen, Maschinen übernehmen die Arbeit und sorgen für Wohlstand. Seit langem arbeitet Inspektor Solomon Cain für die ...

In der Zukunft ist (Drogen)Konsum die oberste Bürgerpflicht. Der Staat sorgt für die Drogen, Maschinen übernehmen die Arbeit und sorgen für Wohlstand. Seit langem arbeitet Inspektor Solomon Cain für die Geheime Maschinenpolizei. Natürlich ist er immer auf dem vom Staat vorgeschriebenen Drogenlevel. Das neueste Mordopfer, um das sich Cain kümmern muss, ist eine Brutmaschine. Die Nachforschungen über ihren Inhalt führen die Ermittler bis zum Rauschsicherheitshauptamt.

Wer sich in der deutschen Geschichte auskennt, wird die von Autor Matthias Oden gewollten Parallelen feststellen. Geschickt verbindet er diese mit den Figuren und der Handlung von „Junktown“. Eine gute Dystopie, aber leider fehlt es etwas an Spannung.

Die Welt und die Bewohner von Junktown sind durchaus interessant dargestellt, ebenso die dort herrschende Politik und wie diese mit ihrer Macht umgeht. Den Figuren fehlt es allerdings an emotionaler Tiefe. Einige bleiben auch sehr oberflächlich. Einige Wendungen halten die Geschichte interessant und sorgen für Abwechslung.

Der Konsum ist überwiegend auf den Drogenkonsum bezogen. Andere Arten von Konsum kommen kaum zur Sprache. Etwas mehr Hintergrund, woran die alte Welt zugrunde ging, hätte dem Roman nicht geschadet. Zusammengefasst ist „Junktown“ eine gute Dystopie für zwischendurch und eine angenehme Auszeit vom Alltag.

Veröffentlicht am 05.07.2020

Noch bevor das Jahr zu Ende ist

Noch bevor das Jahr zu Ende ist
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Kurz vor Weihnachten im Jahr 1968 reist Thomas Harding nach Paris. Mit dabei hat er ein Bündel Briefe, die er noch einmal lesen möchte. Ebenso den letzten Brief, welchen Thomas noch nicht geöffnet hat. ...

Kurz vor Weihnachten im Jahr 1968 reist Thomas Harding nach Paris. Mit dabei hat er ein Bündel Briefe, die er noch einmal lesen möchte. Ebenso den letzten Brief, welchen Thomas noch nicht geöffnet hat. Im August 1914 zogen Will Elliott und sein bester Freund Thomas Harding freiwillig in den Krieg. Zurück bleibt Wills Schwester Evie. Es folgt ein reger Briefwechsel.

In „Noch bevor das Jahr zu Ende ist“, liest der Leser gemeinsam mit Thomas die Briefe aus der Zeit des Krieges. Damals waren Briefe eine der wenigen Möglichkeiten, miteinander in Verbindung zu bleiben. Diese Briefe sollten zugleich eine emotionale Bindung zwischen den Protagonisten und dem Leser schaffen. Durch sie bekommt der Leser die Geschehnisse quasi aus „erster Hand“ erzählt. Leider konnte ich zu keiner Figur eine Bindung aufbauen.

Die Charaktere haben sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und spiegeln auch sehr gut das Denken der damaligen Bevölkerung wider. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf dem Privatleben und den Gefühlen der Figuren. Die Geschehnisse des Krieges und wie dieser in der Heimat dargestellt wird sowie die Zensur von Post und Presse werden erwähnt, bleiben jedoch eher Randgeschehnisse. Daher ist dieses Buch für mich in erster Linie ein Roman über die Liebe in Zeiten des Krieges.

Die Geschichte ist gut geschrieben, und die Schreibstile der einzelnen Briefe sind so unterschiedlich wie ihre Verfasser. Man muss sich beim Lesen allerdings auch an die oft wechselnden Schreiber gewöhnen, was den Lesefluss an der einen oder anderen Stelle etwas stocken lässt.

„Noch bevor das Jahr zu Ende ist“ ist ein guter Roman, der das Zeitgeschehen und die Gefühle widerspiegelt. Ein interessanter Blick auf diese Zeit, auch wenn viele Themen nur am Rande angesprochen werden konnten.