Ein spannender Thriller mit grandiosen Horror-Elementen
Cold Storage - Es tötetDie aktuelle Lage zeigt, wie schnell sich ein Virus verbreiten kann. Doch was wäre, wenn sich in der Natur ein Pilz gebildet hätte, welcher sowohl Tier, als auch Mensch befallen kann und diese nicht nur ...
Die aktuelle Lage zeigt, wie schnell sich ein Virus verbreiten kann. Doch was wäre, wenn sich in der Natur ein Pilz gebildet hätte, welcher sowohl Tier, als auch Mensch befallen kann und diese nicht nur tötet, sondern auch mutieren lässt? Klingt gruselig und ist es auch.
Da ich Thematik Viren & Seuchen in Bücher immer interessant finde, war ich gespannt wie man sie im Buch verarbeiten würde. Der Anfang machte schon einmal alles richtig und führte mich in das Jahr 1978 wo ein hochgefährlicher Pilz sichergestellt werden sollte. Hierbei lernte ich auch die ersten Charaktere des Buches kennen, welche Agenten waren und die Aufgaben hatte den Pilz unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen zu transportieren. Doch auch mit dem Pilz durfte ich Bekanntschaft machen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
„Cordyceps novus“ wurde nämlich nicht einfach zur Nebenfigur erklärt, sondern durfte als selbst denkendes Wesen, zeigen was seine Fähigkeiten sind. Sei es die Überwindung, durch Materialien zu kommen oder einen Weg zu finden, sich weiter aus auszubreiten, stets durfte man miterleben wie der Pilz sich verbesserte. Somit sah ich mich auf 2 Seiten. Auf der einen Seite Mensch und Tier, welche teils nicht einmal ahnten, dass sie gerade von einem fremden Organismus gelenkt wurden und auf der anderen den Pilz selbst, welcher nur im Sinn hatte, sich zu vermehren. Diese Wechsel boten abwechslungsreiche Einsichten und hatten hin und wieder sogar einen WOW-Effekt.
Auf die Charaktere selbst möchte ich nicht näher eingehen, da ich diese fast schon als nebensächlich empfand. Es gab einfach keine nennenswerten Persönlichkeiten, welche aus der Masse hervorstachen. Für mich war das drumherum viel spannender. Sei es wie Cordyceps novus“ entdeckt und schließlich gefährlich wurde oder wie sein eigentlich sicherer Aufenthaltsort dem Pilz half zu entkommen. Die Menschen waren da eher Sinnbild für unseren doch sehr anfälligen Körper.
Das dies dann auch noch sprachlich gut ausbalanciert war, war für mich als Thriller und Horror-Fan ein echtes Fest. Beim Lesen fühlte ich regelrecht die Angst der Charaktere, welche einen Albtraum mit mutierten Tieren und Menschen erleben mussten. Dafür sorgte auch die Beschreibungen, welche mich so manche Situation gerade zu bildlich vorstellen ließen. Der einzige Knackpunkt war für mich das Ende, welches dann zu gehetzt wirkte und sich nicht wie ein richtiger Abschluss anfühlte. Hier ging dann auch Horror mehr in schnelle Abfolgen über, wodurch ich den Geschehen stellenweise nicht folgen konnte.
Ansonsten konnte ich mich aber nicht beschweren, denn dafür bot das Buch zu viele interessante Themen. Dazu kam hin und wieder sogar ein bisschen Humor durch, welcher nach so manchen Gänsehaut-Moment genau das Richtige war.
„Die Mischung machts!“, trifft bei diesem Buch tatsächlich ins Schwarze. Neben spannenden Thriller- und Action-Sequenzen, bot man mir Horror mit Gänsehaut-Faktor und interessante Einblicke in die Welt der Wissenschaft. Wer zudem ein bisschen „The Last of Us“-Flair genießen will ist hier auf jeden Fall richtig. Allerdings hätte man das Buch ruhig etwas weniger abrupt enden lassen können. Auch einen Einblick in das weitere Geschehen hätte mir sehr gefallen. Begeistert war ich aber trotzdem.