War für mich ein Flop
Ein Wort, um dich zu rettenRaphael reist auf die Mittelmeerinsel Beaumont, um sein Idol, den Autor Nathan Fawles, zu treffen. Der junge Nachwuchsautor erhofft sich Tipps für sein abgelehntes Buchmanuskript und schlittert unversehens ...
Raphael reist auf die Mittelmeerinsel Beaumont, um sein Idol, den Autor Nathan Fawles, zu treffen. Der junge Nachwuchsautor erhofft sich Tipps für sein abgelehntes Buchmanuskript und schlittert unversehens in eine brenzlige Situation. Denn auf der Insel geschieht ein Mord und es scheint, als ob der zurückgezogen lebende Nathan mehr weiß, als er zugibt.
Als ich das Buch in den Händen hielt und neugierig aufblätterte, kam mir ein sofort übler Geruch entgegen. Das ist mein erster Eindruck des Buches: Es stinkt, im wahrsten Sinn des Wortes! Ob der Geruch von der Druckerschwärze oder dem Papier stammt, kann ich nicht sagen, er verflüchtigte sich jedoch nicht. Das war für mich sehr unangenehm beim Lesen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Buch in seinem Format sehr groß ist, genau wie die Schrift im Inneren. Das war hier so präsent, dass ich mich nicht zum ersten Mal gefragt habe, ob dies nur zur Umsatzsteigerung dient - je größer, desto teurer? Wenn ich mir den Preis des Buches anschaue, muss ich sagen, dass Lesen, bzw. ein Buchkauf immer mehr zum Luxus wird. Ich hatte das Glück, ein Leseexemplar ergattern zu können. Gekauft hätte ich das Buch zu diesem Preis wahrscheinlich nicht.
Nun zur Geschichte: Guillaume Musso war bisher immer einer meiner Lieblings-Autoren, ich habe wirklich alle Bücher von ihm gelesen. Sein Erzählstil ist wunderbar, er bringt durch seine Wortwahl und durch Einbindung von Kunst und Kultur ein gewisses Flair in seine Geschichten. Dieses Können hat er auch hier angewandt, doch für mich war es nicht so präsent wie in seinen früheren Werken. Vielleicht wurde meine Begeisterung auch durch die verwirrende Handlung abgelenkt, ich habe die Story nicht so richtig einordnen können. Die Verknüpfung einer Erzählung über die Verbindung zweier Autoren mit einem Kriminalfall, der einem eigenen Handlungsstrang folgt, fand ich nicht wirklich gelungen. Als wollte man einen runden Bauklotz in ein eckiges Loch stecken. Außerdem traten die spannenden Szenen zu plötzlich auf und wurden viel zu schnell abgehandelt. Für mich hat sich die Krimiszenerie nicht echt angefühlt, und das letzte Drittel, insbesondere den Schluss, fand ich absolut konstruiert und konfus.
Die Figuren waren meiner Meinung nach unnahbar und teilweise zu gewollt mysteriös angelegt. Wobei ich jedoch zugeben muss, dass ich die Dialoge zwischen Nathan und Raphael mochte, sie waren spontan, authentisch und amüsant.
Zusammenfassend ist das Buch für mich ein Flop. Bereits das vorherige Buch von Musso war nicht mehr so ansprechend für mich wie seine zahlreichen Vorgänger. Tatsächlich wäre „Ein Wort um dich zu retten“ kein Buch, das ich guten Gewissens verschenken würde.