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Veröffentlicht am 07.07.2020

Wunderbar gefühlvoller und anregender Roman, der Italiensehnsucht garantiert

Der Schmetterlingsgarten
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Der introvertierte und eher zurückhaltende Martin Hubscheid, Biologe und Schmetterlingsforscher aus Deutschland, bricht nach Capri auf, um im Rahmen seiner Habilitation einen seltenen Falter zu erforschen. ...

Der introvertierte und eher zurückhaltende Martin Hubscheid, Biologe und Schmetterlingsforscher aus Deutschland, bricht nach Capri auf, um im Rahmen seiner Habilitation einen seltenen Falter zu erforschen.
Dabei stößt er zufällig auf die geheimnisvollen Gärten der Contessa Farnese. Die alte Dame wird allerdings sehr streng von der temperamentvollen Lucia bewacht und abgeschirmt. Lucia ist nicht nur leidenschaftlich, sondern scheint auch selbst ein dunkles Geheimnis zu verbergen…


Meine Meinung:
Der neue Roman von Marie Matisek, die mich schon mit „Sonnensegeln“ und „Mirabellensommer“ verzaubert hatte, hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich fand die Geschichte, die aus den verschiedenen Perspektiven von Martin, Lucia und – in Rückblenden – auch von der Contessa erzählt wird, ganz wunderbar angelegt. Der Spannungsbogen ist sehr gelungen, der Aufbau ist nachvollziehbar und so geschickt, dass man unbedingt am Ende eines Kapitels wissen will, wie es weitergeht.
Darüber hinaus habe ich mich von Anfang an beim Lesen extrem wohlgefühlt. Ich fand die Atmosphäre auf Capri und in dem schönen Garten toll beschrieben – als Leserin fühlte ich mich fast wie nach Italien versetzt. Ich konnte mir die wunderbaren Pflanzen und Tiere, auch das verführerische italienische Essen und die grandiose Landschaft Capris wirklich gut vorstellen, so dass das Leseerlebnis von Anfang bis Ende wie ein kleiner Urlaub war.
Auch die Protagonisten werden sehr glaubwürdig und stimmig beschrieben. Den ruhigen und kopflastigen Wissenschaftler Martin konnte ich mir ebenso gut vorstellen wie die temperamentvolle Lucia. Ihre jeweilige Entwicklung war ebenfalls sehr gut beschrieben, was mir bei einem Roman immer besonders wichtig ist.
Neben der tollen Geschichte kommen auch wichtige aktuelle Themen im Buch nicht zu kurz, so dass man beispielsweise über das Insektensterben nachdenkt oder neue Zusammenhänge zwischen dem Sterben von bestimmten Pflanzen und der Schädigung der entsprechenden bestäubenden Insekten lernt.
Daher war das Buch für mich wirklich eine runde Sache und ich freue mich schon auf weitere Geschichten der Autorin!


Fazit:
Wer einen kleinen niveauvollen Urlaub in Italien verbringen möchte und gut unterhalten werden möchte, ist bei diesem Roman genau richtig. Eine wundervolle Geschichte vor tollem Hintergrund!

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Eine leise, aber ganz reizende und bewegende Geschichte

Luisa und die Stunde der Kraniche
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Goldschmiedin Luisa, die mit ihrem Freund Richard in Berlin lebt, bekommt einen Heiratsantrag von ihm. Sie erbittet sich zwei Wochen Bedenkzeit und möchte die Zeit zum Nachdenken an der Ostsee, im Haus ...

Goldschmiedin Luisa, die mit ihrem Freund Richard in Berlin lebt, bekommt einen Heiratsantrag von ihm. Sie erbittet sich zwei Wochen Bedenkzeit und möchte die Zeit zum Nachdenken an der Ostsee, im Haus Zugvogel, das seit Langem im Familienbesitz ist, nutzen. Dort begegnen ihr nicht nur viele Erinnerungen an ihre Familie, die Standuhren das Großvaters und seine Geschichten über die Zeit und die blaue Stunde, sondern auch Kranichforscher Jan Sommerfeldt, der Luisa in immer größere Verwirrung stürzt.


Meine Meinung:
Die Geschichte ist wunderschön erzählt und hat mich von Anfang an unglaublich gefangen genommen. Ich war sofort dem Zauber von Fischland-Zingst-Darß verfallen und konnte mir die verwunschene Landschaft, die Häuser und die Menschen gleich sehr gut vorstellen. Daher stellten sich bei mir beim Lesen sogleich Urlaubsgefühle, ja vielmehr Wohlfühlgefühle ein.
Die handelnden Personen waren so liebevoll und stimmig beschrieben, dass ich mich vor allem mit Luisa gleich angefreundet habe. Manchmal hätte ich sie zwar schütteln mögen, aber ich habe grundsätzlich sehr gerne Zeit mit ihr, mit ihrer Familie und im Haus Zugvogel verbracht.
Der Spannungsbogen der Geschichte war sehr gelungen aufgebaut, mit einer schönen Portion Melancholie, einigen spannenden Wendungen und sogar etwas Verzaubertem. Insgesamt hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Besonders am Ende hat es mich auch emotional richtig mitgenommen und berührt.


Fazit:
Der Roman ist eine tolle Urlaubslektüre, aber eignet sich auch prächtig für eine schöne Wohlfühlzeit auf dem heimischen Sofa, wenn man sich nur virtuell in den Urlaub träumen möchte.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Als wäre man selbst im Berlin der 1920er Jahre unterwegs…

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Berlin, 1922. Hulda ist Hebamme in einem weniger privilegierten Kiez. Dennoch versucht sie sich so gut wie möglich um ihre Schwangeren und Wöchnerinnen zu kümmern.
Eine der jungen Frauen ist ganz betrübt, ...

Berlin, 1922. Hulda ist Hebamme in einem weniger privilegierten Kiez. Dennoch versucht sie sich so gut wie möglich um ihre Schwangeren und Wöchnerinnen zu kümmern.
Eine der jungen Frauen ist ganz betrübt, weil ihre Nachbarin bei einem Sturz in den Landwehrkanal gestorben ist. Sie kann sich nicht vorstellen, dass es Selbstmord war.
So ermittelt die junge Hebamme auf eigene Faust und kreuzt immer wieder die Wege des jungen Kommissars Karl North, der scheinbar gar kein so großes Interesse daran hat, den Fall aufzuklären…


Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine tolle Mischung aus historischem Roman, Kriminalfall und Liebesgeschichte. Durch die wahnsinnig lebendigen Beschreibungen fühlte ich mich sofort ins Berlin der 1920er Jahre versetzt – als wäre ich mit Hulda, die mir gleich sympathisch war – in ihrem Kiez unterwegs.
Der Roman spiegelt extrem gut die verschiedenen politischen Stimmungen, die zunehmenden rechten Strömungen und Putsch(versuche) wider. Man kann richtig spüren, wie schon Anfang der 1920er Jahre die Nazis zunehmend Anhänger gewinnen.
Darüber hinaus werden auch die Auswirkungen des ersten Weltkriegs auf die Bevölkerung, insbesondere die Soldaten, beschrieben.

Neben dem exzellent recherchierten und authentisch wiedergegebenen historischen Hintergrund hat mir auch die Geschichte gut gefallen. Neben den stimmig gezeichneten Personen (die zum Teil sehr tiefe und komplexe Charaktere sind) ist auch der Spannungsbogen sehr gelungen. Durch die Ermittlungen zu dem Kriminalfall von verschiedenen Seiten – aus Sicht von Hulda, als Sicht des Kommissars – ist die Geschichte sehr lebendig und facettenreich zu lesen.


Fazit:
Der Auftakt zu der Trilogie hat mir aufgrund der atmosphärischen Darstellung sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die nächsten Bände mit Hulda und Karl! Mit ihnen würde ich gerne mehr Zeit verbringen und durch Berlin streifen!

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Eine wunderschöne und herzerwärmende Geschichte mit sizilianischem Flair

Pasta d’amore - Liebe auf Sizilianisch
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Aurelia ist Mathelehrerin in Bologna und überhaupt sehr verstandsgetrieben. Auch die Liebe möchte sie mit mathematischen Methoden und Logik angehen…. Doch sie hat die Rechnung nicht mit ihrer Großfamilie ...

Aurelia ist Mathelehrerin in Bologna und überhaupt sehr verstandsgetrieben. Auch die Liebe möchte sie mit mathematischen Methoden und Logik angehen…. Doch sie hat die Rechnung nicht mit ihrer Großfamilie auf Sizilien gemacht, denn ihre Urgroßmutter Donna Lucia hat beschlossen, sich zum Sterben ins Bett zu legen, vorher aber noch einen Bräutigam für Aurelia zu finden.
Und dann ist da noch der attraktive Puppenspieler Matteo, der so gar nicht in Aurelias logisches Konzept passt…


Meine Meinung:
Ich hatte mich sehr auf diese Geschichte aus der Feder von Lucinde Hutzenlaub gefreut. In der Tat wurden meine Erwartungen auch dieses Mal nicht enttäuscht. Von der ersten Seite an war ich gefangen in der wunderschönen Erzählung, die sich durch einen feinen und sehr liebevollen Humor auszeichnet. Daher musste ich nicht nur regelmäßig über Aurelia und ihre Familie schmunzeln, sondern manchmal auch laut losprusten vor Lachen.

Mit der Protagonistin Aurelia konnte ich mich sofort anfreunden, da auch ich Mathematik studiert habe. Sie hat so herrliche Schrullen, dass sie zur Beruhigung zum Beispiel Fibonacci-Zahlen berechnet oder die Buchstaben von Wörtern zählt. Auch ihre „Herangehensweise“ an die Liebe ist herrlich verschroben und dadurch ist sie einfach als Person total liebenswert.
Neben Aurelia sind auch die anderen Personen sehr gut herausgearbeitet. Die einzelnen Mitglieder der Großfamilie haben alle so ihre Besonderheiten, die sie ebenfalls richtig liebenswert machen. Großes Kino ist zum Beispiel Donna Lucia, die ständig italienische Sprichwörter zitiert.

Die Geschichte an sich ist sehr gelungen angelegt – der Spannungsbogen ist toll, die Handlung hat genau die richtige Mischung aus feinem Humor, glaubwürdigen Personen und echten Gefühlen. Darüber hinaus kommt natürlich das sehr authentisch beschriebene Sizilien-Flair hinzu, was sich in der beschriebenen Landschaft, den Menschen und Traditionen (wie Puppenspiel), besonders aber auch in den kulinarischen Genüssen widerspiegelt. Ich habe mich fast wie im Urlaub gefühlt und konnte schon die blühenden Bäume und den Duft von gegrilltem Fisch riechen.


Fazit:
Das Buch hat mir wunderschöne Urlaubstunden geschenkt, mich sehr gut unterhalten und auf eine tolle Reise nach Sizilien mitgenommen. Mit Aurelia hätte ich gerne noch mehr Zeit verbracht und ich könnte sie mir gut als Freundin vorstellen.


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Veröffentlicht am 15.06.2020

So spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag

Licht in den Wolken
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Preußen, Ende der 1860er Jahre: Rieke besucht gemeinsam mit Gunda von Hartung die Höhere Töchter-Schule der Schwestern Schmelling. Als sie die Ferien bei ihrer Freundin und deren wohlhabenden Familie verbringt, ...

Preußen, Ende der 1860er Jahre: Rieke besucht gemeinsam mit Gunda von Hartung die Höhere Töchter-Schule der Schwestern Schmelling. Als sie die Ferien bei ihrer Freundin und deren wohlhabenden Familie verbringt, ist Gundas Bruder Theo recht ruppig zu ihr. Als sie jedoch echte Hilfe braucht, als sich ihr Vater im Krieg verletzt, ist Theo zur Stelle.
Wären da nur nicht all die Missverständnisse, die zwischen Rieke und Theo stehen…


Meine Meinung:
Ich liebe die historischen Romane des Autorehepaars Iny und Elmar Lorentz, denn sie sind immer spannend und mit fundiert recherchiertem historischen Hintergrund geschrieben und flüssig zu lesen.
Auch der zweite Band der Trilogie rund um drei starke Frauen aus verschiedenen Generationen im 19. Jahrhundert war wieder sehr gelungen.

Dieses Mal ist der historische Hintergrund der deutsch-französische Krieg von 1870 sowie einige Schlachten der Preuße gegen die Dänen bzw. die Österreicher in den Jahren zuvor. In Preußen dreht sich vieles um das Militär, das Beamtentum und Firmen / Fabriken, die z.B. Tuche für Uniformen herstellen oder eben Waffen / Kanonen.

In dieser Zeit lebt Rieke als Tochter eines Offiziers aus kleineren Verhältnissen. Die Protagonistin war mir gleich sympathisch, denn sie ist eine starke Frau, die sich nicht alles gefallen lässt. Auch wenn ihr manchmal ihr Stolz etwas im Weg steht, ist sie zupackend und mutig sowie empathisch gegenüber ihren Mitmenschen.
Neben Rieke sind auch die anderen handelnden Personen fein gezeichnet, so dass man ihre Motive und Handlungen als Leser*in gut nachvollziehen kann.

Ich fand nicht nur die Figuren, sondern auch den Spannungsbogen wieder sehr gelungen angelegt und ich habe das Buch mit Genuss gelesen.
Da ich ständig wissen wollte, wie es weitergeht, konnte ich den Roman fast nicht aus der Hand legen.


Fazit:
Ich hoffe, wir bekommen noch viel weiteren „Stoff“ des Autorenpaares, der gewohnt spannend erzählt und so gründlich und fundiert recherchiert ist.

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