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Veröffentlicht am 27.07.2020

Sammlung von Billers Familiengeschichten

Sieben Versuche zu lieben
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Maxim Billers Auftreten als fieser Literaturkritiker im Fernsehen, lässt ihn wenig sympathisch erscheinen, doch seine Kurzprosa hat Qualitäten.
Person und Werk zu trennen ist in seinem Fall auch nicht ...

Maxim Billers Auftreten als fieser Literaturkritiker im Fernsehen, lässt ihn wenig sympathisch erscheinen, doch seine Kurzprosa hat Qualitäten.
Person und Werk zu trennen ist in seinem Fall auch nicht so einfach. Manche Wurzeln seiner Geschichte sind persönlich.
Es sind Geschichten, die schon erschienen waren und in diesem Band gesammelt wurden. Gemeinsam ist ihnen das Thema Familie und Beziehungen.
Obwohl die Figuren in den Geschichten immer andere sind, haben sie Gemeinsamkeiten in Konstellation und Background, den sie manchmal mit Maxim Biller selbst teilen. Dadurch wirken die Geschichten in der Summe komplex zusammenhängend, obwohl sie zu den verschiedensten Zeitpunkten entstanden sind.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Kindheit und Jugend auf Sylt

Ozelot und Friesennerz
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Die Autorin Susanne Matthiessen schafft mit Ozelot und Friesennerz ihr Syltbild, hauptsächlich in der Zeit ihrer Kindheit, den sechziger und siebziger Jahren. Somit ist es auch ein Buch, dass das Familienleben ...

Die Autorin Susanne Matthiessen schafft mit Ozelot und Friesennerz ihr Syltbild, hauptsächlich in der Zeit ihrer Kindheit, den sechziger und siebziger Jahren. Somit ist es auch ein Buch, dass das Familienleben in einer bestimmten Zeit betrachtet. Damals erlebte Sylt eine starke wirtschaftliche Zeit. Ein echter Boom! Susanne Matthiessens Familie hatte ein Pelzgeschäft und prominente Kundschaft.

Ich habe kaum einen Syltbezug und manche Details interessierten mich daher nicht so stark. Ich hatte aber mehr erzählerisches erhofft. Einen richtigen Roman sollte man aber nicht erwarten, dennoch kommt die Geschichte einer Familie zustande. Es wird episodenhaft erzählt und manches ist wirklich amüsant. Das Buch kommt ohne typische Inselklischees aus und wird von der Persönlichkeit der Autorin getragen.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Historisch bedeutender Text

Ich rede von der Cholera
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Der Text ist eine journalistische Arbeit Heinrich Heines in Paris.
Obwohl ich befürchtete, der Vergleich Cholera 1832 mit der heutigen Corona-Situation wäre zu konstruiert, gibt es tatsächlich ein paar ...

Der Text ist eine journalistische Arbeit Heinrich Heines in Paris.
Obwohl ich befürchtete, der Vergleich Cholera 1832 mit der heutigen Corona-Situation wäre zu konstruiert, gibt es tatsächlich ein paar Details die den Vergleich zulassen.
Außerdem wollte ich mir den historischen Text natürlich nicht entgehen lassen. Leider ist er ziemlich kurz. Damit es überhaupt als eigenständiges Buch langt, macht der Verleger Tim Jung ein treffendes Vorwort.
Beim eigentlichen Text beeindruckt Heinrich Heine durch seine genaue Beobachtungsfähigkeit und er beschreibt die Stimmung der Bevölkerung bei dieser Katastrophe mit Genauigkeit.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Am Nationalfeiertag

Während wir feiern
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Der Roman zeigt an einem Tag, dem Schweizer Nationalfeiertag, ein paar Freunde und ihre Beziehungen zueinander, in einer Situation, in der Entscheidungen gefordert sind.

Die Autorin Ulrike Ulrich schafft ...

Der Roman zeigt an einem Tag, dem Schweizer Nationalfeiertag, ein paar Freunde und ihre Beziehungen zueinander, in einer Situation, in der Entscheidungen gefordert sind.

Die Autorin Ulrike Ulrich schafft es, die Emotionen ihrer Figuren darzustellen, in dem sie die Perspektive von Alexa, Kamal, Zoltan, Evelyne u.a. wechseln lässt.

Die Anlehnung an Virginia Woolfs berühmten Buch Mrs. Dalloway ist schon im Klappentext erwähnt und letztlich sicher zutreffend, wenn auch die Handlung auf die aktuelle Zeit bezogen ist.

Ulrike Ulrich ist eine Schriftstellerin, die zwar in Deutschland geboren ist, die jedoch schon seit Jahren in Zürich lebt und daher nahezu als eine schweizerische Autorin gilt.
Mit „Während wir feiern“ ist ihr ein literarisch ansprechender Gesellschaftsroman gelungen.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Paradiesvogel in Amsterdam

Tote spielen kein Klavier
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Ein Roman, der in Amsterdam spielt. Das hat mich angelockt, denn die Stadt hat Atmosphäre.

Kee van Kikkerland ist ein deutscher Autor, der angeblich schon länger in Amsterdam lebt.
Seien Romanfigur ist ...

Ein Roman, der in Amsterdam spielt. Das hat mich angelockt, denn die Stadt hat Atmosphäre.

Kee van Kikkerland ist ein deutscher Autor, der angeblich schon länger in Amsterdam lebt.
Seien Romanfigur ist der Privatdetektiv Willi Hübner, der auf einem Hausboot in Amsterdam lebt und der beste Schnüffler der Stadt ist.
Diese Hauptfigur muss man als Leser erst einmal akzeptieren, sonst braucht man nicht weiterlesen. Das ist nicht einfach, aber unterhaltsame Züge hat Hübner schon. Zum Beispiel, dass seine sibirische Hauskatze Herr von Bödefeld heißt und dass er selbst im Trenchcoat auf einem Damenrad durch die Amsterdamer Straßen fährt. Er ist ein Paradiesvogel. Kaum zu glauben für einen Privatdetektiv, der doch eigentlich eher unauffällig bleiben müsste.

Eher unwillig übernimmt Hübner einen Fall einer Frau, die ihre vermisste Tochter sucht. Ich wundere mich, wie Hübner als Privatdetektiv leben kann. Er ist in seiner idealistischen Art wohl kaum ein realistischer Typ dieses Faches in unseren Zeiten. Vielmehr erinnert er an einen Philip Marlowe, nur weniger tough.

Etwas problematisch ist dann auch die Geschichte Hübners mit seinem 18jährigen Sohn, der ihn unerwartet besucht und mit dem er kaum Kontakt hatte. Tommy versucht ihn besser kennenzulernen. Ihre Gespräche sind eigentlich gut geschrieben, aber doch alles viel zu verständnisvoll, als das man das als Leser wirklich schlucken kann.

Was aber gut funktioniert ist die Stimmung des Romans.

Fazit: Der Roman war gute Unterhaltung, aber die Handlung sollte man nicht zu sehr hinterfragen. Insgesamt war alles etwas zu simpel.

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