Ein wirklich schöner Auftakt !
Walk by FAITHNach dem Verlust ihrer geliebten Oma, bricht für Valerie eine Welt zusammen. Sie schmeißt das Jura-Studium, dass sie schon lange nicht mehr glücklich macht und geht ins Exil zu ihrer Tante Fiona nach Berlin. ...
Nach dem Verlust ihrer geliebten Oma, bricht für Valerie eine Welt zusammen. Sie schmeißt das Jura-Studium, dass sie schon lange nicht mehr glücklich macht und geht ins Exil zu ihrer Tante Fiona nach Berlin. Völlig planlos und auch völlig hoffnungslos, zumindest so lange, bis sie förmlich in die quirlige Tori hineinschlittert, die sie mit in ihr zweites Zuhause, die Musikbar "Balou" nimmt.
Dort begegnet sie Jayden zum ersten Mal. Jayden der ihr mit dem Balou einen Ort gibt, an dem sie sich endlich wieder wohlfühlt, Jayden zu dem sie sich mit jedem Tag mehr hingezogen fühlt, der aber ein dunkles Geheimnis hat, dass Valerie schon bald in Gefahr bringen könnte.
Felicitas Brandt hat mit WALK BY FAITH einen so wundervollen Reihenauftakt geschrieben, den ich mit jeder Seite genossen habe.
Ganz besonders geschuldet ist das, diesem bunten Haufen verschiedener Charaktere, bei denen man sich sofort angekommen, willkommen und heimisch gefühlt hat.
Im Fokus steht natürlich Valerie, die nicht nur kein Ziel mehr, sondern auch ihren Glauben an Gott irgendwie verloren hat. In Berlin und Dank der Balou-Clique findet sie sich bald wieder, anders als vorher, aber bereit für einen Neuanfang.
Jayden ist in eine dumme Situation hinein geschlittert, die ihn nach Berlin und ins Balou geführt und irgendwie zum Besitzer gemacht hat. Er hat also ein dunkles Geheimnis, dass sich dem Leser erst nach und nach offenbart.
Auch die Nebencharaktere wie Tante Fiona, die quirlige Tori, der mysteriös wirkende Ty oder der Nerd Dante sind wundervoll ausgearbeitete Charaktere, die man trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer verschiedenen Eigenarten ins Herz schließt.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, konnte mich absolut mitreißen und hat besonders im letzten Drittel einen stetig ansteigenden Spannungsbogen, der zu fesseln weiß. Was mich leider öfter mal ein bisschen aus dem Tritt gebracht hat, war, dass das Buch einige Rechtschreibfehler hat. Da bin ich echt penibel. Ein oder zwei kann man durchaus verzeihen, aber hier hat das Korrektorat nicht wirklich aufgepasst. Tut der Geschichte natürlich keinen Abbruch und führt auch nicht zu einer verminderten Wertung, aber vielleicht sollte da in zweiter Auflage nochmal nachgebessert werden.
Die Handlung hat mir ebenfalls sehr sehr gut gefallen. Val lernt ein für sie ganz neues Leben kennen und beginnt dies, zwar erst zögerlich, zu genießen. Sie findet in Berlin echte Freundschaft und auch zu ihrem Glauben zurück.
Der Glaube war übrigens ein interessanter Punkt, denn bisher habe ich noch kein "Faithful" New Adult gelesen. Wobei das so gar nicht mal stimmt. Amy Harmon, die eine meiner liebsten Autorinnen ist, lässt in all ihre Bücher immer auch ihren Glauben einfließen. Und auch Felicitas Brandt hat das hier getan. Immer nur so nebenbei und leicht, ohne mahnenden oder aufmerksamkeitheischenden Zeigefinger. Das fand ich sehr schön umgesetzt. Val wächst einfach mit ihrem Glauben auf, die Familie geht gern in die Kirche, bringt sich in ihre Gemeinde ein und schöpft Kraft aus Gottes Worten. Ich mochte das sehr.
Alles in allem also ein wirklich sehr gelungener erster Band, der mir viel Spaß gemacht hat. Besonders freue ich mich darauf, die Balou-Clique in Band 2 wieder zu treffen.