Profilbild von Wuschel

Wuschel

Lesejury Star
offline

Wuschel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wuschel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2020

Interessante Neuerzählung

Cursed - Die Auserwählte
0

Meiner Ansicht nach könnte es einfach ein Einzelband bleiben, denn es lässt so viel offen, dass man selbst weiter spinnen kann und schließt dennoch recht gut ab, aber selbstverständlich freue ich mich, ...

Meiner Ansicht nach könnte es einfach ein Einzelband bleiben, denn es lässt so viel offen, dass man selbst weiter spinnen kann und schließt dennoch recht gut ab, aber selbstverständlich freue ich mich, wenn es weiter geht. Da ich nebenher etwa die Hälfte der Serie schon geschaut habe, bin ich derzeit der Meinung, dass das Buch ganz klar mehr Atmosphäre zu bieten hat. Sicher sind die Charaktere nicht ganz so kantig, wie ich es mir vielleicht wünschen würde, aber verfilmt gleichen sie einem Baby Popo, zudem ist alles so bunt und sauber. Wer also darauf gern verzichten möchte, der sollte dann doch bei dem Buch bleiben.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich für ein Buch begeistere, aber binnen kürzester Zeit eigentlich gar nicht mehr weiß von was die Geschichte handelt. So auch hier. Entsprechend war ich total platt nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte. Ich hatte so gar nicht mehr auf dem Schirm, dass es sich um eine Neuerzählung der Artus Sage handelte, weswegen ich mich beim Lesen umso mehr freute und es liebte. Gerade bei historisch angehauchten Geschichte habe ich immer ein wenig Bedenken, dass es zu schwere Kost ist, auch vom Stil her, aber das war hier gar nicht der Fall. Es war leicht und flüssig zu lesen, bis auf die eine oder andere Stelle, die dann einfach etwas komisch war, aber den Lesefluss nicht unbedingt störte. Wer die Farbenpracht der Serie kennt, könnte leicht überrascht sein, besonders wenn er die Illustrationen im Buch entdeckt. Diese sind wirklich sehr gelungen, aber nicht ganz so kuschelig. Vom Stil her würde ich es vermutlich in den Jugendbuch-Schieber stecken, aber bezieht man den Faktor "Gewalt" mit ein, könnte man sich darüber streiten. 

Was ich etwas schade fand, war, dass man zwar versuchte der Geschichte eine gewisse Tiefe zu verpassen, dies aber nicht so richtig klappte. Die Konturen blieben oft etwas verschwommen. Vermutlich war es deswegen nicht so eine schwere Kost wie ich zu Anfang befürchtet hatte. Die politischen Aspekte der Welt werden nur angerissen, die verschiedenen Lebensweisen der Faye ebenfalls. An sich ist es noch im Rahmen des erträglichen und sollte es tatsächlich noch weitere Teile geben, bleibt noch Raum für mehr. Das Setting mit Merlin, Uther und all den anderen bekannten Gesichtern sowie der gelungen Atmosphäre sowie einem Hauch von Neuem hat mich auf jeden Falls sehr mitgenommen und ich war sehr positiv überrascht, weil es einfach so anders war als erwartet. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, aber ich hoffe auf eine Steigerung in der Zukunft, falls es noch weiter gehen wird, einfach weil man so viel mehr rausholen kann. 

Fazit:

Eine gelungene Neuerzählung der Artus Sage mit interessanten Wesen, die vielleicht ein paar Seiten mehr vertragen hätte. Geht unvoreingenommen an das Buch geht, hat man mehr Freude an dem Buch, als mit gewissen Erwartungen.

Veröffentlicht am 08.07.2020

Kurzweilig und unterhaltsam.

Doktor Maxwells chaotischer Zeitkompass
0

Ich muss gestehen, dass ich auch diesen Band sehr unterhaltsam, kurzweilig und super zum nichtdenken fand, aber ganz so begeistert wie der erste Band hat er mich nicht. Es war mir einfach zu oberflächlich. ...

Ich muss gestehen, dass ich auch diesen Band sehr unterhaltsam, kurzweilig und super zum nichtdenken fand, aber ganz so begeistert wie der erste Band hat er mich nicht. Es war mir einfach zu oberflächlich. Der Tiefgang fehlte mir komplett. Schon beim Vorgänger bemängelte ich, dass mir der Bezug zu Max fehlte und genau dies war hier sehr deutlich. Wer also zu diesen Büchern greift, sollte sich vordergründig auf Abenteuer freuen, aber weniger auf fassbare Charaktere.

Die Abenteuer an sich fand ich wieder sehr gelungen. Die Sache mit Jack the Ripper ging mir schon sehr unter die Haut, wobei es auch extrem unrealistisch wirkte, sodass der Gruselfaktor auch gern zu einem Stirnrunzeln mutierte. Dafür überzeugte die Dodo Rettungsaktion mit Witz und Charme. Der rote Faden, die Geschichte um den bösen Typen aus der Zukunft, läuft schön weiter. Die überspitzt chaotisch dargestellte Art und die Selbstironie der Protagonistin sorgten auch weiterhin für Unterhaltung.

An sich gefiel mir auch dieser Ausflug und gerade für den momentan überfüllten Kopf war es perfekt zum Abschalten. Dennoch empfand ich die erlebten Geschichten sowie die Charaktere noch blasser als im Band zuvor. Es gab keinerlei Steigerung, was ich immer etwas schade finde, da ich der Meinung bin, dass auch Protagonisten die Chance haben sollten sich weiter zu entwickeln. Nichtsdestotrotz mag ich die temperamentvolle Art von Max unfassbar gern, weswegen ich an der Reihe dran bleiben werde. Schließlich schafft sie es in kürzester Zeit ihrem Holden klar zumachen, dass es sich nicht lohnt eine Frau richtig wütend zu machen.

Fazit:

Kurzweilige und abenteuerliche Unterhaltung mit viel Witz, aber leider etwas wenig Farbe.

Veröffentlicht am 27.05.2020

Vielschichtig

KRYONIUM
0

Ich muss gestehen, dass dies wirklich ein sehr spezielles Buch ist. Auf der einen Seite konnte ich mich absolut fallen lassen, während ich mich auf der nächsten Seite verlor. Das waren vermutlich die längsten ...

Ich muss gestehen, dass dies wirklich ein sehr spezielles Buch ist. Auf der einen Seite konnte ich mich absolut fallen lassen, während ich mich auf der nächsten Seite verlor. Das waren vermutlich die längsten 324 Seiten meines Lebens. Doch wie so oft, beginnt eine Reise am Anfang. 

Sehr gut gefiel mir die Aufmachung, dass der Erzähler neutral war. Man konnte ihm oder ihr ein eigenes Gesicht verpassen. Das Einzige was es schon zur Charaktere gab, war eine Geschichte. Eine sich fortwährend ändernde Geschichte. Denn was ist wahr? Was eine Erinnerung? Und was gaukelt das Hirn einem vor? Die Frage nach der eigenen Identität, die geklärt werden will. So macht man sich gemeinsam mit dem Erzähler auf die Suche nach Antworten. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste gibt mitunter Aufschlüsse darüber, was in zweiten passieren kann und lässt Raum für Spekulationen. Der zweite war für mich stellenweise sehr intensiv, weil ich mich gut in den Erzähler hineinversetzten konnte, wenngleich die Geschichte durch diese Wendung auch etwas träge wurde, da sich vieles wiederholt und man oftmals auf der Stelle tritt. Konnte man im ersten Teil noch dem Märchen frönen, so wurde man in diesem mit der mutmaßlichen Realität konfrontiert. Ich weiß gar nicht wie ich es plausibel umschreiben soll. 

Aus meiner Sicht ist es auf jeden Fall ein sehr eigenes Buch. Zum einen vorhersehbar, so dass fast Langeweile aufkommen könnte. Dann wieder überraschend und anders als erwartet. Die Dialoge habe ich ich teilweise sehr gefeiert, zumindest in den märchenhaften Episoden. Das Ende selbst ist sehr genial und irgendwie tiefgreifend. Sehr enttäuscht hat mich, dass der Erzähler irgendwann ein Gesicht bekam. Sicher ist dies so sinnvoll, aber dennoch hat es dem Buch ein wenig den Zauber genommen. Die wechselnden Erzähl Perspektiven fand ich toll, weil es zusätzlich verdeutlichte, dass man einen neuen Abschnitt erreicht hat. Mein Freund nannte es irgendwann, nachdem ich ihm hin und wieder daraus vorgelesen habe: "Das Nerdbuch" und ich denke, dass es das auch ganz gut trifft. Dieses Buch ist für Liebhaber. Es ist eigen in der Sprache. Teilweise war es super flüssig zu lesen, manchmal musste ich es aber wiederholt lesen um den Sinn zu verstehen oder überhaupt was zu verstehen. 

Was die Geschichte mir schlussendlich erzählte, fand ich einfach genial. Ich hätte genauso gehandelt wie die Charaktere des Buches, wirklich. Die Entscheidung habe ich einfach nur gefeiert, doch der Weg dorthin war manchmal etwas mühsam. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass man dieses Buch niemandem empfehlen kann, denn ist einfach zu vielschichtig um einen bestimmten Geschmack zu treffen. Dies ist ein Buch, das man aus dem Bauch heraus empfehlen sollte - und derjenige sollte sich zuvor ganz klar eine Leseprobe zu Gemüte führen. 

Fazit: 

Eine vielschichtige Geschichte über eine märchenhafte Realität mit einem grandiosen Abschluss. 

Veröffentlicht am 06.05.2020

Leider nur Mittelfeld.

Four Dead Queens
0

Ein Buch, das mich sehr zwiegespalten zurück gelassen hat. Auf der einen Seite fand ich es richtig genial. Die Idee war einfach klasse. Der Aufbau mega - wobei ich hier gar nicht so viel dazu sagen kann, ...

Ein Buch, das mich sehr zwiegespalten zurück gelassen hat. Auf der einen Seite fand ich es richtig genial. Die Idee war einfach klasse. Der Aufbau mega - wobei ich hier gar nicht so viel dazu sagen kann, denn blöderweise würde ich dann fies spoilern, da dieser eine gewisse Überraschung ausmacht. Die Idee der vier Länder in einem Reich war einfach bombastisch. Jede mit besonderen bzw. eigenen Eigenschaften. Dieses Buch konnte mich in gewisser Weise sehr begeistern. Was aus dem Klappentext nicht hervorgeht ist, dass Keralie und Varin so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind, was das ganze nochmal zu einem besonderen Erlebnis machte.

Doch birgt auch diese königliche Geschichte gewisse Schattenseiten. Leider fehlte mir gelegentlich etwas Tiefe und mit dem Ende war ich auch nicht richtig glücklich. Irgendwann war es dann zu viel Ringel-Reih, die zufälligen Glücksfälle zu auffällig - es fühlte sich für mich einfach nicht gut an, wenig authentisch. Zudem nervten mich stellenweise die häufigen Erwähnungen des Zwists den Keralie gegenüber ihres Auftraggebers verspürte. Hier hätte man doch lieber mehr die Geschichte der Charakteren einflechten oder ihnen mehr Gesicht geben können . Beispielsweise gibt es Bösewichte, genannt Schergen, welche ich mir einfach als besonders böse Bösewichte vorgestellt habe, was nicht verkehrt ist, aber dennoch sind sie anders und das erfährt man so ganz beiläufig, nachdem gefühlt schon x-mal über sie geschrieben wurde. War okay, aber hätte man eben aus meiner Sicht besser machen können.

Die Welt fand ich recht gut gezeichnet. Wohl hätte auch diese etwas mehr ausgebaut werden können, aber an sich konnte ich mich gut zurecht finden. Auch die Strukturen als solches gefielen mir. Meist hatte ich keine Fragen oder fühlte mich verloren. Der Stil der Autorin ist schön zu lesen. Das Geschichte fand ich gut, so ist es nicht, nur das sehr unglaubwürdige Ende hat mir einen massiven Dämpfer verpasst sowie die benannten Punkte. Alles in allem finde ich es sehr schade, dass mich das Buch "nur" gut unterhalten hat, da ich darin wirklich viel Potential sehe. Vielleicht schafft Astrid Scholte ja mit dem nächsten Buch mich vollends vom Hocker zu hauen.

Achso, ich würde das Buch jetzt auch nicht unbedingt in das Genre Fantasy packen, denn außer der fiktiven Welt ist daran eigentlich nichts Fantasy. Die meisten beschriebenen Dinge, gehen für mich sogar eher Richtung Si-Fi. Wobei es eigentlich nur eine der vier Gesellschaftsformen ist, denn die anderen sind doch eher normal, wenngleich ein bisschen verrückt, aber das sind wir ja auch manchmal.

Fazit:

Eine richtig geniale Idee, über eine Welt in der Frauen regieren und was passieren kann, wenn man sich als Oberhaupt in falscher Sicherheit wiegt.

Veröffentlicht am 21.03.2020

Gut; geht aber besser.

Das neunte Haus
0

Was ich jetzt gar nicht verstand, warum so viele Probleme hatten in die Geschichte zu kommen. Vergleichsweise mit dem Buch „Das Lied der Krähen“, war es für mich schon fast ein Spaziergang. Die einzigen ...

Was ich jetzt gar nicht verstand, warum so viele Probleme hatten in die Geschichte zu kommen. Vergleichsweise mit dem Buch „Das Lied der Krähen“, war es für mich schon fast ein Spaziergang. Die einzigen Probleme, die ich hatte, waren die Häuser an sich und das Verständnis für deren Tun. Doch auch das ging, dank dem großartigen Verzeichnis am Ende des Buches. Dennoch fiel es mir aufgrund der Komplexität der Geschichte schwer mehr als 50-70 Seiten am Stück zu lesen. Mein Kopf brauchte dann oft erst mal eine Auszeit zum Verarbeiten.

Die Atmosphäre gefiel mir richtig gut. Ich kann mir zwar bis heute nicht erklären, wie Alex einfach immer mal wieder für Tage verschwinden konnte, ohne das mehr Fragen gestellt wurden, aber so ist das vielleicht auf dem Campus. Ansonsten war es alles sehr ruhig und düster. Oftmals fühlte es sich an wie in so einem alten Krimi, in dem nur alle halbe Stunde gesprochen wurde und nichts passierte. Lustigerweise fand ich es beim Buch angenehm, aber beim Film wäre ich eingeschlafen. Anfangs fand ich auch die unterschiedlichen Zeitstränge spannend, weil sich beide komplett anders anfühlten. Das legte sich dann gegen Ende hin, als Alex weniger träge und weinerlich war. Gerade zu Beginn fand ich das furchtbar und hätte sie gern mal geschüttelt, da sie auf der einen Seite vom Gedankengut her motiviert wirkte, aber von ihrer Art eher wie ein geschlagener Hund. Ich weiß auch nicht. Aber wie gesagt, es wurde ja dann besser.

Sehr irritierend fand ich auch das Wort „Paper“. Alex musste noch ihr Paper lesen. What ever. Vermutlich soll es ein anderer Begriff für eine Studienlektüre, Buch, Essay sein. Für mich absolut unpassend, aber naja, ich bin da ja sowieso sehr eigen. Ansonsten fand ich das Buch gut zu lesen und um es mit Madelaines (Black’nd Beautiful) Worten zu sagen: „Das die Frau schreiben kann, wissen wir ja schon.“ Ebenfalls ist Leigh Bardugo eine Meisterin der Enden. Es ist rund, es passt und es bricht keine Herzen. Ergo heißt es nun zurücklehnen, warten und gut, denn das kann man völlig unbeschwert – zumindest ich.

In der Summe würde ich sagen, dass es ein gutes Buch ist. Eines das etwas länger braucht, um einen tatsächlichen Sog zu entwickeln, aber dennoch gut unterhält. Ungewohnt für die Autorin, aber dennoch passend. Gefühlt spielte es nicht in unserer Zeit, aber dennoch war dem so. Ich bin gespannt wie es weiter geht und welches Tempo in dem folgenden Band an den Tag gelegt wird. Kein Buch, das einen jetzt direkt vom Hocker reißt, aber dennoch gut unterhält. 

Fazit: 

Ruhige Atmosphäre, interessante Charaktere, super geschrieben, aber reißt einen dann doch nicht vom Hocker.