Cover-Bild Leiser Tod in Lissabon
Band der Reihe "Sehnsuchtsorte"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 21.05.2020
  • ISBN: 9783740807832
Catrin George Ponciano

Leiser Tod in Lissabon

Kriminalroman
Ein psychologisch fein gesponnener Kriminalroman mit politischem Zündstoff.

Der Hitzesommer hat Portugals Hauptstadt fest im Griff, als ein Toter in der Kirche São Miguel im malerischen Altstadtviertel Alfama gefunden wird. Inspetora-Chefe Dora Monteiro erkennt auf den ersten Blick, dass der Mord nicht zufällig genau an dieser Stelle geschah. Ein vergilbtes Foto führt sie auf die Fährte eines mächtigen, aber seit Jahrzehnten tot geglaubten Mannes. Ist er der Mörder? Je weiter Dora ermittelt, desto tiefer gerät sie in ein gefährliches Netz aus alten Seilschaften, die weit in die Geschichte Lissabons zurückreichen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2020

Ein unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit und interessanten Rückblicken in die Vergangenheit

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Ein erbarmungslos heißer Sommer fordert seinen Tribut, als in der heiligen Altstadtkirche Lissabons ein Toter gefunden wird. Zunächst einmal sieht es wie ein Selbstmord aus, wäre da nicht der Ort der Tat, ...

Ein erbarmungslos heißer Sommer fordert seinen Tribut, als in der heiligen Altstadtkirche Lissabons ein Toter gefunden wird. Zunächst einmal sieht es wie ein Selbstmord aus, wäre da nicht der Ort der Tat, der Inspetora-Chefe misstrauisch werden lässt. Deshalb macht sie sich mit dem Gespür eines Terriers daran, das Umfeld des Toten zu durchleuchten, und stößt schon bald auf alte Seilschaften, die in den höchsten Kreisen angesiedelt sind. Haben diese etwas mit dem Mord an dem Bankier zu tun und wollten ihn mundtot machen oder steckt vielleicht sein Bruder dahinter, der ihm aus niederen Gründen einen Bildhauermeißel in den Schädel gerammt hat? Dora Monteiro geht den Dingen auf den Grund und wird mit einem Mordkomplott konfrontiert, dessen Drahtzieher äußerst gefährlich sind.

„Leiser Tod in Lissabon“ ist ein atmosphärischer und geschichtsträchtiger Kriminalroman, der seine Leser tief in die verwinkelten Kopfsteinpflasterstraßen Alfamas führt. Dort, wo in der Kirche São Miguel ein Mord geschieht, dessen Grund tief in der Vergangenheit zu finden ist. Dabei werden dem Leser im Verlaufe der Ermittlungen nicht nur die Lebensumstände des Opfers und die Hintergründe der Tat offenbart, sondern es wird ihm auch ein Stück portugiesischer Geschichte nahegebracht. Ein wunderbar interessanter und wissenswerter Einblick, der viel über das Leben der Bewohner von Lissabon verrät und gleichermaßen die Lust auf einen baldigen Besuch in der portugiesischen Hauptstadt weckt.

Aus diesem Grund verzeiht man es gerne, dass es einige Zeit braucht, bis die Ermittlungen so richtig in Fahrt geraten. Denn der Hauptaugenmerk der Autorin ist eher auf die Figuren und ihre Lebensumstände gerichtet, als auf die eigentliche Tat. Doch trotz alledem entwickelt sich aus dem hinterrücks verübten Mord ein kniffliger Fall, der immer vielschichtiger wird und eine ganze Reihe an Ungeheuerlichkeiten ans Tageslicht treten lässt. Deshalb ist es gut, dass mit der eigensinnigen und hartnäckigen Inspetora Dora Monteiro eine Ermittlerin ins Rennen geschickt worden ist, die sich als unbestechlich und gnadenlos erweist und sich in jeder noch so brenzligen Situation behaupten kann.

Fazit und Bewertung:
Ein unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit, interessanten Rückblicken in die Vergangenheit und einem Fall, der lange Zeit unlösbar scheint.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Figuren werden immer sympathischer

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Mit diesem Kriminalroman habe ich einen neuen kriminellen Ort mit interessanten historischen Ereignissen kennengelernt.

Ein Toter wird in einer Kirche der Altstadt Lissabons aufgefunden. Inspetora-Chefe ...

Mit diesem Kriminalroman habe ich einen neuen kriminellen Ort mit interessanten historischen Ereignissen kennengelernt.

Ein Toter wird in einer Kirche der Altstadt Lissabons aufgefunden. Inspetora-Chefe Dora Monteiro sieht sofort, dass der Ort ein besonderes Symbol für diesen Mord darstellt, von dem zunächst alle von einem Selbstmord ausgehen. Gespräche mit den Angehörigen und ein altes Foto weisen da auf eine Gruppe hin, die sich alte Garde nennt und seit den 1970er Jahren in einem geheimen Netzwerk besondere Strippen ziehen. Sie greifen besonders betrügerisch Staats- und EU-Gelder ab.

Besonders gefallen hat mir die Verbindung zur Geschichte Portugals, die Verpflichtungen der Verbrecher in der Gesellschaft. Das machte meinen anfänglichen Missmut über die vielen portugiesischen Wörter und die breite Einführung ins regionale Terrain wieder wett. Denn die originalen Straßen-, Plätze- und Dienstgradbezeichnungen verwirrten mich. Ich konnte kaum das eine vom anderen unterscheiden, obwohl die bildhaften Sätze zu den Örtlichkeiten auch ohnehin ein besonderes Flair hervorriefen.

Nun gut, die leichte Verwirrung hat meinem Interesse am Geschehen keinen Abbruch getan. Es dauerte halt nur etwas länger, bis die Autorin mit der Geschichte zur Sache kam. Dafür lernte ich Lissabon und eren“Einwohner“ kennen.

Auch die Figuren halfen darüber hinweg und die Chef-Ermittlerin lernt man schnell zu mögen. Ihre Ruppigkeit und ihr Dickschädel hatte sie immer wieder ganz gut im Griff. Trotz ihrer Haare auf den Zähnen wird sie im Laufe des Romans immer sympathischer.

Der Fall ist in seiner Verzwicktheit sehr spannend. Die Frage ob der Mord etwas mit der Vergangenheit zu tun hat und wenn ja, in welcher Weise, zieht sich bis zum Schluss durch. Die verschiedenen Richtungen, in denen die Ermittlungen angestellt werden, führen beim Lesen in die Irre und erhöhen den Nervenkitzel.

Der Kriminalroman „Leiser Tod in Lissabon“ ist wunderbare Lektüre für den Urlaub und überhaupt. Sympathische Figuren, spannende Handlung und historischer Hintergrund – alles passt und kann mit einem Daumen hoch empfohlen werden.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2020