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Veröffentlicht am 26.07.2020

Nebelkinder: Kriegsenkel die auf der Suche nach dem eigenen ICH die Familie finden

Nebelkinder
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Nebelkinder


Stefanie Gregg erzählt in ihrem neuen Buch die Geschichte von Kate und ihren beiden Töchtern die während des Kriegs aus Breslau fliehen mussten. Sie waren auf sich alleine gestellt, denn ...

Nebelkinder


Stefanie Gregg erzählt in ihrem neuen Buch die Geschichte von Kate und ihren beiden Töchtern die während des Kriegs aus Breslau fliehen mussten. Sie waren auf sich alleine gestellt, denn Kates Mann war im Krieg. Kate selbst war in einer Art Dämmerzustand und so kam es das ihre älteste Tochter Anastasia mit 12 Jahren die Mutterrolle übernommen und sich um alles gekümmert hat.


Die Geschichte von Anastasia wird in zwei Handlungssträngen erzählt. In der Vergangenheit liest man über die Zeit im Krieg als sie die Rolle der Mutter übernommen hat. In der Gegenwart liest man von Anastasia und ihrer Tochter Lilith. Das Verhältnis der beiden ist nicht besonders innig und das hat mich dann schon erschüttert. Anastasia, die als Kind automatisch die Mutterrolle übernommen hat, die für alle da war - unfassbar (vielleicht aber auch nicht) das sie bei ihrem eigenen Kind die Liebe nicht zeigen konnte. Lilith wird eines Tages gebeten das Kind einer Freundin aufzunehmen, ihm ein Heim zu geben, aber sie weiß nicht ob sie das kann. Sie erzählt ihrer Mutter davon und diese sieht das Ganze mit anderen Augen. Der Moment ist da in dem Anastasia ihre Vergangenheit aufarbeiten muss und Lilith soll sie auf eine Reise begleiten die ihr den Weg weisen soll und sie gleichzeitig verstehen lässt warum ihre Mutter keine Gefühle zeigen kann.


Bei der Wahl des Titels zu ihrem neuen Buch hat Stefanie Gregg ein gutes Händchen gehabt. "NEBELKINDER" - bedeutet nämlich nichts anderes wie "Kriegsenkel" die sich selbst noch suchen und darüber hinaus ihre Familie finden. Genauso geht es Lilith. Dadurch das ihr ganzes Leben das Gefühl hatte das ihre Mutter sie nicht lieben konnte, denkt sie nun auch da sie keine Muttergefühle in sich hat und schon gar nicht für ein "fremdes" Kind. Die Reise mit ihrer Mutter zeigt ihr das sie ihre Mutter nie richtig kennengelernt hat und auch das mit jedem neuen Tag ein bissel Schatten von ihrer Mutter weicht und sie lernt sie neu kennen.
Mich hat die Geschichte von Stefanie Gregg mitten ins Herz getroffen und man spürte während des Lesens das es für sie nicht einfach nur eine Geschichte war und das hier vieles aus der Vergangenheit verarbeitet wurde. Der Schreibstil war passend und die Charaktere hatten Ecken und Kanten. Besonders gut gefallen hat mir das man sich die Flucht von Brezlau richtig gut vorstellen konnte, man konnte nachvollziehen und vor allem aber, man fühlte während des Lesens immer mit den Charakteren mit. Es gab viele schockierende, aber auch bewegende Momente und oftmals musste ich heftigst schlucken. Im Laufe der Geschichte versteht man warum Anastasia ihrer Tochter nicht zeigen konnte das sie,sie liebt.
Die Geschichte von Kate und ihrer Familie, steht für viele Familien und zeigt dem Leser, das manchmal nicht alles ist wie es scheint und jeder traumatische Erinnerungen anders verarbeitet.


Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlungen und fünf Sterne.

Für mich war dieses Buch ein Highlight, vor allem auch weil alles sehr authentisch geschildert wurde und man währende des Lesens (nicht immer schöne) Bilder vor Augen hat.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Wie die Ruhe vor dem Sturm schoss wie eine Rakete auf Platz eins meiner Jahreshighlights

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Wie die Ruhe vor dem Sturm von Brittainy C. Cherry

Keine Ahnung wieviele Male ich jetzt schon mit der Rezension zu diesem Buch begonnen habe, aber irgendwie fällt es mir schwer die richtigen Worte für ...

Wie die Ruhe vor dem Sturm von Brittainy C. Cherry

Keine Ahnung wieviele Male ich jetzt schon mit der Rezension zu diesem Buch begonnen habe, aber irgendwie fällt es mir schwer die richtigen Worte für diese Geschichte zu finden.
Für mich war es das erste Buch welches ich von Brittainy C. Cherry gelesen habe. Ich kannte die Autorin noch nicht mal vom hören sagen, aber das Cover hat mich magisch anngezogen und die Inhaltsangabe klang vielversprechend. Julius Caesar würde sagen "vici et venit vidit", genau so ging es mir. Die Geschichte hat mich vom ersten Moment an in den Bann gezogen, meine Erwartungen bei weitem übertroffen, meine Gefühle regelrecht zum Explodieren gebracht und zog am Ende verdient an die Spitze meiner Jahreshighlights. Ich bin gespannt ob es noch ein Buch geben wird das es von dort verdrängen kann.
Nicht nur der flüssige und mitreissende Schreibstil von Brittainy C. Cherry hat mich überzeugt, auch der Aufbau der Geschichte fand ich brilliant. Es gab immer wieder Momente in denen mich meine Gefühle überrollt haben und ich hatte immerzu Bilder vor Augen. In meinem Kopf lief während des Lesens ein Film ab und ich habe Tempos ohne Ende gebraucht weil immer wieder Tränen rollten. Ich konnte es nicht steuern, sie kamen einfach und überrollten mich.
Im ersten Teil des Buches lernen wir Ellie und Grey kennen. Dieser Abschnitt hat mich oftmals zum Schmunzeln gebracht, aber ich fand ihn auch sehr bewegend. Man merkte schon hier das die beiden Teenager eine schwere Zeit durchmachen, das beide im Grunde ihres Herzens einsam sind, aber auch das sie sich nach aussen hin ganz anders geben wie sie eigentlich sind. Man spürt das kribbeln und knistern das beide vom ersten Moment an umgibt, trotzdem werden sie erst einmal richtig gute Freunde. Das hat mich sehr berührt und auch schon bewegt. Sie lernen sich kennen, sie lernen einander zu vertrauen und sind einfach nur füreinander da. Es ist ein geben und nehmen und im Laufe dieser Zeit wird das Kribbeln, zwischen den beiden, immer stärker.
Ellie führt ein glückliches und zufriedenes Leben im Kreise ihrer Familie. Sie liebt Bücher und man spürt das sie ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern hat. Das Familienglück ist jedoch getrübt, denn ihre Mutter ist an Krebs erkrankt und das hat Auswirkungen auf alle. Es ist sehr bewegend zu lesen wie tapfer die Ellies Mutter diese schwere Zeit durchsteht, wie sie stark für Mann und Kind ist, aber es tut einem in der Seele weh, wenn man liest was in ihrem Mann vorgeht, wenn man sieht was dieses Krankheit mit Ellie macht. Grey ist in dieser Zeit für sie da, er fängt sie auf wenn sie nicht mehr weiter sieht. Ein weiterer wichtiger Mensch in ihrem Leben ist ihre Cousine Shay. Ein lebensfrohes Mädchen, so ganz anders wie die ruhige Ellie, aber auch sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und ist immer für Ellie da wenn diese Unterstützung braucht.
Grey kann sich gut in Ellie reinversezten, kennt er die Krankheit doch gut genug und weiß was sie anrichten kann. Er lebt in einem wohlhabenden Elternhaus, aber für ihn gibt es wichtigeres wie Geld. Sein Verhältnis zu den Eltern ist aus verschiedenen Gründen sehr angespannt. Sein bester Freund Landon hat Ecken und Kanten, aber egal wie er sich auch anderen gegenüber gibt, Grey kann auf ihn zählen. Grey weiß schon früh was für ein Leben er später einmal nicht führen möchte.
Schon der erste Teil des Buches hat mich bewegt und auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Ich habe alle Charaktere des Buches vom ersten Moment an geliebt und die Mischung des ersten Teils fand ich grandios. Es gab soviele traurige und berührende Momente, aber die Geschichte hat mich nie erdrückt, einfach weil es auch sehr viel schönes und lustiges gab. Dann aber wird es traurig, Ellies Familie zieht weg und erst 15 Jahre später kommt Ellie in ihre alte Heimat zurück.
15 Jahre später hat Ellie keinen Kontakt mehr zu Grey, aber sie ist immer noch eng mit ihrer Cousine Shay verbunden. Ihren Job hat Ellie verloren und irgendwie scheint das Schicksal es dennoch gut mit ihr zu meinen es führt sie zu Grey und seinen Kindern. Ellie wird die Nanny von Karla und ihrer kleinen Schwester Lorelai, aber das ist keine leichte Aufgabe die sie zu bewältigen hat. Die Kinder haben den Tod er Mutter noch nicht verarbeitet, hinzu kommt das auch Grey der Tod seiner Frau zu einem anderen Menschen hat werden lassen. Alle stehen noch unter Schock und der Engel für die Kinder ist Oma Grace, aber sie kann es alleine nicht schaffen. Ellie hat es nicht leicht, zum Einem muss sie sich um zwei Kinder kümmern die den Tod der Mutter nicht verarbeitet haben und noch anderen Ballast auf dem Herzen haben. Es tut einen in der Seele weh, wenn man von den Gefühlen der Kinder liest, die Sehnsucht nach dem lebenden Vater der innerlich jedoch auch gestorben zu sein scheint. Er, der sich früher so gut in Ellie reinversetzen konnte, kann nicht für seine Kinder da sein, er erkennt auch nicht wie sehr sie in brauchen. Er lebt in seiner eigenen Welt. Ellie ist für die Kinder da, aber während es ihr Lorelai leicht macht, ist es bei Karla eher schwierig, denn dieser macht nicht nur der Verlust der Mutter zu schaffen. Bei Karla ist die Seele angekratzt und das lässt sich nicht nur mit ein paar Worten gerade biegen, es geht viel tiefer ausserdem wird sie täglich an diesen schrecklichen Tag erinnert an dem sie die Mutter verloren hat.
Die Geschichte geht um Ellie und Grey dreht sich weiter. Ellie kann ich gut in die Kinder reinversetzen, aber sie sieht auch hinter die Fassade von Grey, erkennt in manchen Momenten den Grey wieder denn sie damals verlassen musste. Es ist ein harter Weg den Ellie einschlägt, aber sie möchte dafür sorgen das die beiden Mädchen wenigstens ihren Vater zurückbekommen, weiß sie doch selbst wie es ist wenn man die geliebte Mutter verliert und den Vater gleich mit. Darum kämpft sie für die Mädchen und wird dabei von Grace, Shay und Landon unterstützt. Jedes noch so kleine Lächeln das sie ins Gesicht der Mädchen zaubert berührt mich unheimlich und es sind viele kleine Schritte nötig bis sie die Mädchen erreicht und die Mauern, die Grey um sich aufgebaut, hat langsam zu bröckeln beginnen. Es ist ein steiniger Weg, die Trauer zu verarbeiten, langsam wieder die Sonne ins Herz zu lassen und den Weg in die Zukunft zu ebnen.

Eine wunderschöne Liebesgeschichte, aber gleichzeitig auch soviel mehr. Es geht um Tod und Leben, Liebe und Leid, sonnige und dunkle Tage, Verlust und Neuanfang, seelische Narben und Mobbing - es ist einfach eine unglaubliche Geschichte die mich zum Lächeln und Weinen bringt, die aber auch zeigt wie wichtig es ist das man sich um Menschen kümmert die sich selbst aufgegeben haben.

Brittainy C. Cherry hat eine Geschichte geschrieben die ich nicht nur gelesen, sondern die ich gelebt habe. Man konnte sich wunderbar in jeden einzelnen Charakter reinversetzen und durchlebte die schönen und traurigen Tage mit ihnen. Die Tränen sind bei mir gelaufen ohne das ich was dagegen tun konnte, sie kamen ohne Vorwarnung und am Ende dann liefen sie wieder. Ich habe die Geschichte mit allen Charakteren durchlitten, war immer ganz nah bei ihnen und es hat mir das Herz zerissen als ich den verbitterten Grey zum ersten Mal wieder gesehen habe und ich habe Ellie dafür geliebt das sie sich seine Worte nicht zu Herzen genommen hat, sondern sich stattdessen an den Grey von vor 15 Jahren erinnert hat. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht den alten Grey wieder zum Vorschein zu bringen, damit seine Kinder ihn nicht verlieren. Für mich ist sie die Heldin dieses Buches und ich liebe sie dafür das sie sich nicht unterkriegen hat lassen. Sie hat für sich, für die Kinder und besonders für Grey gekämpft.

Shay, Landon und Grace habe ich auch in mein Herz geschlossen. Grace die ihre Tochter verloren hat und sich nun nichts mehr wünscht das der "Sohn" wieder ins Leben zurückfindet, Shay die nach wie vor die einzige Vertraute von Ellie ist und ihr immer wieder zur Seite stand, sie in allem unterstütze und Landon bei dem sich schon als Teenager rausstellt das er mehr ist wie es zu sein scheint. In jedem Falle ist es der beste Freund den man sich vorstellen kann und das hat sich auch später nicht geändert. Greys Töchter - ja da kann man nicht anders, die schliesst man sofort in ihr Herz. Die Kleine ist zuckersüss, ein kleiner Wirbelwind in deren Herzen sich auch ganz viel Kummer breit gemacht hat, die genau die gleichen Verlustängste hat wie ihr Papa und Karla die nicht nur den Tod der Mutter verarbeiten muss, sondern die noch ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat. Seelische Narben umgeben ihre Seele, sie hat es nicht leicht. Sie ist eh in einem schwierigen Alter und Ellie hat es bei ihr nicht leicht, aber Ellie weiß um ihren Schmerz und gibt einfach nicht auf.

Brittainy C. Cherry - ich habe inzwischen viel über die Autorin gelesen und ich kann verstehen warum man sie die "Meisterin der Gefühle" nennt. Für mich war "Wie die Ruhe vor dem Sturm" das beste Buch das ich in diesem Jahr gelesen habe und ich glaube es gab noch nie ein Buch das bei mir soviele Tränen zu Tage gefördert hat. Ich bin nun mega gespannt auf Shane und Landons Geschichte und ich glaube diese beiden Bände werde ich genauso lieben. Bis dahin werde ich mir noch das ein oder andere Buch der Autorin zulegen.

Abschliessend spreche ich dem Buch eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe für mein Jahreshighlight fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Eine tolle, spannende und fesselnde Fortsetzung

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten
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Das Buch der gelöschten Wörter – Band 2 – Zwischen den Seiten



Selten habe ich einem Buch so entgegengefiebert wie dem zweiten Band der neuen Buchreihe von Mary E. Garner- Die Wartezeit war ja eigentlich ...

Das Buch der gelöschten Wörter – Band 2 – Zwischen den Seiten



Selten habe ich einem Buch so entgegengefiebert wie dem zweiten Band der neuen Buchreihe von Mary E. Garner- Die Wartezeit war ja eigentlich nicht wirklich lange, aber diese fiese Cliffhanger am Schluss hat mir zu schaffen gemacht und ich wollte, nein ich musste einfach wissen, ob einer meiner liebsten Charaktere wirklich zu den Bösen gehörte. Für mich war das unvorstellbar, trotzdem aber war ich mir letztendlich nicht mehr sicher.

Tja und dann war der große Moment da – ich durfte das Buch aufschlagen, konnte mich zurücklehnen und genießen. Genau das habe ich und zwar von Anfang bis Ende😊 Alleine schon der Prolog sorgte für viele Fragezeichen und Grübeleien in meinem Kopf. Tja und dann war ich schon wieder drinnen und zwar genau dort wo alles endete ging es nun weiter und nicht nur ich war total angespannt. Gut oder Böse, das war die Frage!

Wie schon bei Band eins führte der flüssige und fliessende Schreibstil bei mir dazu das ich mich nicht mehr von dem Buch lösen konnte. Spannend und fesselnd, aber es gab genauso viele witzige Momente und solche in denen man ins frösteln gekommen ist. Gut gefallen hat mir, dass man sich nie sicher sein konnte was als nächstes passiert. Keine Ahnung wie oft ich meine Theorien über den Haufen werfen musste weil Mary E. Garner meinte eine neue Fährte streuen zu müssen. oder halt mal wieder eine Wendung eingebaut hat mit der so nicht zu rechnen war. Es waren aber nicht nur die Wendungen, Geheimnisse wurden gelüftet und ich musste teilweise zweimal lesen weil ich es nicht glauben konnte. Ganz fein streut sie Misstrauen und letztendlich traue ich noch nicht mal mehr mir selbst. Ich hinterfrage alles, wirklich alles und komme einfach nicht mehr auf einen Nenner und der allerliebste Mensch dem man wirklich nichts böses zujtraut ist in meinen Augen ein Verräter. Ich war und bin mir auch jetzt noch nicht sicher wem man wirklich trauen kann. Fragezeichen die verschwinden werden fast zeitgleich durch neue ersetzt. Es gab in diesem Band vieles womit ich nicht gerechnet hätte, vieles das mich schier aus den Latschen kippte. Tja und am Ende stelle ich fest, ich habe soviel neues inhaliert aber letztendlich stehe ich genauso ratlos da wie am Ende von Band ein, wobei eines ist anders - ich misstraue dieses Mal nicht einem Charakter, ich misstraue fast jedem. Ich frage mich seither immerzu was ich überlesen oder übersehen habe, wo steckt das Puzzlestückchen das alles in die geordneten Bahnen lenkt - vielleicht sogar in Band 1?

Die Stunden mit Hope, Rufus und Kenan haben mir wieder mega viel Spaß gemacht. Ich traue ihnen allen, mal mehr, mal weniger und der Fortgang der Geschichte hat mir bestätigt das man äußerste Vorsicht walten lassen muss, denn der Feind lauert überall. Mary E. Garner führt einen wieder in tolle Buchwelten die dich in Erinnerungen schwelgen lassen und so darf man sich auf Anne von Green Gables, Tinker Bell und zum Beispiel die Welt vom Zauberer von Oz freuen. Alle tragen dazu bei dem Geheimnis der Absorbierer auf die Spur zu kommen, alle fiebern mit Hope, Rufus, Kenan und Co mit, aber kann man ihnen trauen? Wem überhaupt kann man trauen, eigentlich kann jeder ins Lager der Verräter gewechselt haben, wie alles zusammenpasst werden wir wohl erst im letzten Band erfahren.

Band zwei konnte mich fast noch einen Tick mehr fesseln wie der erste Band, denn ich wusste ja schon was es mit den Reisen in die Bücherwelt auf sich hatte und wie man überhaupt dorthin gelangt. Neueinsteiger können dem Buch gut folgen, weil es immer kleinere Rückblicke gibt, aber auch ein Glossar am Ende des Buches eingefügt wurde in dem nochmals alles genaustens und verständlich erklärt wird. Trotzdem empfehle ich allen mit Band eins der Reihe zu beginnen.

Das Buch der gelöschten Wörter – Band zwei – Zwischen den Seiten steht für eine absolut einzigartige und tolle Geschichte. Für Hope ist der Traum einer jeden Leseratte in Erfüllung gegangen und nun iliegt es wohl an ihr diese fantasievolle Welt und ihre neuen Freunde zu retten und den oder die Verräter zu entlarven.

Über den weiteren Verlauf der Geschichte und der Handlung habe ich bewusst nicht viel erzählt, denn ich finde es schöner wenn man dieses Abenteuer einfach nur erlebt.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne. Auch Band zwei ist für mich ein Highlight und ich freue mich schon auf den abschließenden Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Ein spannender, fesselnder und humorvoller Krimi

Das Crime-Zertifikat
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Das Crime Zertifikat

Über eine Buchfreundin wurde ich auf Oliver Schlick aufmerksam, bislang kannte ich weder ihn, noch seine Bücher. Das sollte sich nun ändern und ich war mega gespannt auf den ersten ...

Das Crime Zertifikat

Über eine Buchfreundin wurde ich auf Oliver Schlick aufmerksam, bislang kannte ich weder ihn, noch seine Bücher. Das sollte sich nun ändern und ich war mega gespannt auf den ersten Krimi des Autoren.

Die Inhaltsangabe hat mir gleich gefallen und schon im Vorfeld stellte ich Überlegungen an was es wohl mit dem hrime Zertifikat auf sich haben würde. Alleine schon der Gedanke diesen Berufszweig zu zertifizieren warf mir Fragen, aber auch ein Schmunzeln in den Kopf.Wer schon mal mit Zertifizierungen zu tun hatte weiß das dies, eigentlich, ein Ding der Unmöglichkeit ist, umso gespannter war ich dann natürlich auf das Buch.

Pius Nordberg arbeitet als Geldeintreiber bei Gangsterboss Papa Ambross. Er führt ein ruhiges, fast entspanntes Leben, liebt Zitronenschaumcreme und Lana Del Rey. Hinter seiner rauhen Schale verbirg sich ein weicher Kern. Papa Ambross ist mehr wie nur Chef für ihn und als dieser eines Tages Tod aufgefunden wird, stellt er seinen Tod in Frage. War es wirklich ein Unfall oder hat da jemand nachgeholfen? Papa Ambross Sohn Torben tritt die Nachfolge seines Vaters an und krempelt schlichtweg alles um. Er sorgt nicht nur dafür das neue Büroräume entstehen, sondern führt gleichzeitig Controlling-Maßnahmen ein und die Zertifizierung des Betriebes ein. Damit alles reibungslos abläuft bekommen seine Leute qualifizierte Leute zur Seite gestellt. Nicht alles läuft nach Plan und als es dann auch noch einen zweiten Todesfall in den eigenen Reihen gibt, kann sich Pius nicht mehr halten. Er stellt Nachforschungen an und muss dann aufpassen das er heil aus dieser Sache rauskommt.

Oliver Schlick hat mit seinem Krimi genau meinen Humor getroffen. Ich mochte an dem Buch einfach alles. Der Schreibstil, flüssig und fliesend, die Handlung humorvoll, spannend und fesselnd und die Charaktere einfach nur göttlich. Ich hatte Bilder vor Augen und Lachtränen in den Augen. Wer nun denkt das die Handlung durch diese humorvollen Momente eher flach ist, der täuscht sich gewaltig, denn es ist und bleibt ein Krimi der dir bis zum Ende viele Fragezeichen in den Kopf zaubert.

Pius Nordberg ist ein richtig toller Charakter und hat mein Herz im Sturm erobert. Sein Leben verlief nicht immer nach Wunsch und ein schwerer Schicksalsschlag führte dazu das er aus der Bahn geworfen wurde. Papa Ambross hat ihn aufgefangen und seinem Leben wieder einen Sinn gegeben. Man merkt immerzu das er früher einmal ein anderes Leben führte. Pius hat Ecken und Kanten, aber das macht ihn nur noch sympathischer. Braucht jemand Hilfe springt er sofort ein. Der Tod von Papa Ambross macht ihm schwer zu schaffen und auch mit den Neuerungen die dessen Sohn einführt kann er sich nicht anfreunden. Als Leser fühlt man mit Pius und seinen charmanten Kollegen mit. Diese Zertifizierung treibt sie alle zur Weißglut und mehr wie einmal möchte Pius Lena, die für die Zertifizierung verantwortlich ist, auf den Mars schießen,! Gleichzeitig ist sie das Ebenbild seiner Liebe Lana Del Rey und er bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf.

Ganz toll fand ich auch Pius Mutter, eine Frau die immer für eine Überraschung gut ist und den Sohnemann oftmals auf die Palme treibt.

Alles in allem ein richtig tolles Buch das mir amüsante und spannende Lesestunden bereitet hat. Ein Krimi der mich nicht nur zum Lachen brachte sondern der mir auch viele Fragezeichen in den Kopf gezaubert hat. Es gab immer wieder unerwartete Wendungen und bis zum Schluss wusste ich nicht wie alles zusammenpasst. Der Autor war mir immer einen Schritt voraus und das fand ich mega.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne. Für mich war es der beste Krimi den ich in diesem Jahr gelesen habe und ich hoffe das ich bald mehr davon lesen darf.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Hörbuch - Rezi

Wer will schon eine Null
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Wer will schon eine Null?

Keiner ! Aber dieses Hörbuch das sollte man sich schon gönnen. Christine Corbeau hat einen erfrischenden Roman geschrieben bei dem kein Auge trocken bleibt, aber auch einer der, ...

Wer will schon eine Null?

Keiner ! Aber dieses Hörbuch das sollte man sich schon gönnen. Christine Corbeau hat einen erfrischenden Roman geschrieben bei dem kein Auge trocken bleibt, aber auch einer der, unerwarteter Weise, in die Tiefe geht und bei dem nichts ist wie es scheint. Lisa Boos hat das Hörbuch eingesprochen und einen wirklich tollen Job gemacht. Nicht nur das sie den Charakteren Leben eingehaucht hat, an ihrer Stimme konnte man jederzeit die momentane Gefühlslage der einzelnen Protagonisten raus hören. Das habe ich in dieser Art und Weise noch nie erlebt, man spürte Hektik und Stress, aber später dann auch Ruhe und Zufriedenheit. Das war einfach nur großes Kino. Das Setting hatte man jederzeit vor Augen und am liebsten hätte ich sofort die Koffer gepackt und wäre zu Agata gefahren.

Die Geschichte selbst hat mich auch in den Bann gezogen und während des Hörens hatte ich nicht nur ein Schmunzeln im Gesicht, sondern es tanzten auch Bilder vor meinen Augen auf und ab. Das wunderschöne Hotel, in das die Protagonistin Agata verbannt wurde, hatte ich vor Augen.

„Wer will schon eine Null“ ist eine herzerfrischende Geschichte bei der vieles nicht so ist wie es scheint. Agata, ist eine temperamentvolle junge Frau die sich öfters mal in brenzlige Situationen bringt weil sie ihren Stimmungen spontan nachgibt und erst danach den Kopf einschaltet. Außerdem besitzt sie das Talent kein Fettnäpfchen auszulassen, aber sie kann auch über sich selbst lachen. Sie kann reden wie ein Wasserfall, kommt selbstbewusst rüber, aber tief in ihrem innersten gibt es einiges an dem sie zu nagen hat. Als Agata mal wieder übers Ziel hinaus schießt bleibt ihrem Verleger keine Wahl, er muss dafür sorgen das sich die Wogen glätten und deshalb verordnet er Agata einen Zwangsurlaub. Von jetzt auf sofort muss sie die Koffer packen. Gegen einen Urlaub hat Agata nichts einzuwenden, aber das sie ausgerechnet nach Italien soll das wurmt sie gehörig, denn damit verbindet sie schlechte Erinnerungen. Ihre Eltern stammen aus Italien und der Vater hat die Familie verlassen und lebt seither wieder dort, daher stand für Agata immer fest keinen Fuß mehr in das Land zu setzen. Nun muss sie aber und zu dem Zeitpunkt ahnt Agata noch nicht das ihr die beste Zeit ihres Lebens bevorsteht.

Die Geschichte hat Hand und Fuß. Agata ist ein richtig toller Charakter, sie ist alles nur nicht perfekt aber genau das macht sie aus. Man kann sich gut in sie rein versetzen, mit ihr fühlen und recht schnell wird klar das sie auch eine verletzliche Seite hat. Man kommt bei dieser Geschichte aus dem Lachen nicht mehr raus. Agata haut Sprüche raus, da tut dir echt der Bauch vor lachen weh, aber man lernt sie auch von einer ganz anderen Seite kennen und ich war mehr wie einmal verblüfft.

Die Nebencharaktere haben auch alle das gewisse Etwas. Allen voran die Studentin Marta die Agata kennenlernt und mir der sie sich anfreundet. Es ist toll wie die beiden miteinander harmonieren und man spürt von Anfang an das die beiden sich nie mehr aus den Augen verlieren werden. Es passt einfach und die beiden haben eine tolle Zeit miteinander. Obwohl Agata von Männern die Nase gestrichen voll hat, spielen bald gleich zwei davon eine große Rolle in ihrem Leben. Der sympathische Cal den man nur schwer einordnen kann und Massimo ein Südländer durch und durch, der das totale Gegenteil von Cal ist und seinen Charme überall versprüht. Wird einer von beiden Agatas Panzer durchbohren und ihr Herz erweichen?

Das Hörbuch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet das die Geschichte tiefgründig werden würde und die ein oder andere Wendung erwischte mich kalt. Agatas Gefühlswelt wurde gut rüber gebracht und mir hat gefallen wie sie sich von Tag zu Tag mehr entspannen konnte und immer ruhiger wurde. Sie hat in diesen Tagen viel gelernt, zu sich selbst gefunden und ist auch ein bisschen gereift. Manches Klischee kam zum Vorschein, aber es hat einfach zur Geschichte gepasst.

Zum Schluss bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, außer vielleicht das diese Geschichte wieder einmal zeigt das vieles anders ist wie man denkt und das man Menschen nie vorzeitig in eine Schublade stecken soll, weil manches doch anders ist wie man denkt.

Nichts ist wie es scheint - diese Aussage trifft auch auf Christine Corbeau zu, die diesen Roman unter einem Pseudonym geschrieben hat und den vollen Durchblick hat was Frauen angeht. Mega überraschend, hätte ich nie und nimmer gedacht das man(n) es so auf den Punkt bringen kann:) Hut ab! Ich habe mich so gut unterhalten das ich nun auch Martas Geschichte hören bzw. lesen muss:)

Ich kann das Hörbuch uneingeschränkt empfehlen und vergebe 5 Sterne. Für mich war es ein Hörhighlight:)

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