gute Dystopie
Sandcastle EmpireInhalt:
Wie überlebst du, wenn alle Hoffnung verloren ist?
Vor dem Krieg war Edens Leben einfach. Es gab Air-Conditioning, Eiscreme und lange Tage am Strand. Dann kam der Umsturz und alles änderte sich. ...
Inhalt:
Wie überlebst du, wenn alle Hoffnung verloren ist?
Vor dem Krieg war Edens Leben einfach. Es gab Air-Conditioning, Eiscreme und lange Tage am Strand. Dann kam der Umsturz und alles änderte sich. Jetzt herrschen ›Die Wölfe‹ und kontrollieren sämtliche Ressourcen. Sie töteten Edens Familie und ihre Freunde, zerstörten ihr Zuhause und internierten sie in einem Gefangenenlager. Aber Eden weigert sich aufzugeben. Sie kennt die Koordinaten des einzigen neutralen Ortes der Erde, einer Insel namens ›Refugium‹ und sie setzt alles daran, dieses Paradies zu erreichen. Doch auch auf der Insel lauern Gefahren. Gefahren, die tödlicher sein könnten als die Welt, die Eden hinter sich gelassen hat.
Meinung:
S.E. ist der erste Jugendroman von Kayla Olson. Er spielt 30 Jahre in der Zukunft, einer düsteren Zukunft, in der durch Hochwasser, Taifune und Tsunamis die Welt in Chaos gestürzt wurde. Was das Wasser nicht schaffte, brachten die Menschen zu Ende, Krieg und Zerstörung. Ein Satz in den ersten Kapiteln, wo rückblickend alles erklärt wird, macht deutlich: Angst gepaart mit Macht zerstört Welten. Die Reichen konnten sich eine Rettung aus der zerstörten Welt in die geplanten Unterwasserkuppeln erkaufen, die Armen nicht. Doch diese Unterdrückten waren in der Überzahl. Also nahmen diese "Wölfe" den Reichen alles und lebten fortan wie diese. Das Verhältnis war also umgekehrt, aber war es deshalb besser? Nein, denn die neuen Herrscher waren noch skrupelloser und machtgieriger. Es war schlimmer als vorher.
Mittendrin Eden, unsere Hauptprotagonistin, aus deren Sicht erzählt wird. Schreibstil und Erzählweise sind wunderbar leicht zu lesen. Die Gefühle der Agierenden kommen in jeder Lage gut rüber. Es geht vor allem um Vertrauen und Zusammenhalt.
Am Anfang fand ich die Rolle der Eden etwas blass, sie hob sich kaum von den anderen Nebencharakteren ab. Erst im Laufe der Handlung wuchs sie in ihre Hauptrolle hinein.
Die Nebencharaktere waren sehr facettenreich und charakterlich gut beschrieben, sodass man sich schnell ein Urteil über sie gebildet hatte. Aber hier trügte oft der Schein. Das fand ich sehr schön, da sich dadurch viele Wendungen ergaben und nicht alles so vorhersehbar war.
Wunderbar war auch, wie Kayla Olson die Insel so detailreich beschrieben hat. Man hörte quasi das Wasser plätschern und spürte den Sand unter den Füßen.
Zum Ende hin wird das Ganze mit einem Schuss Liebe gewürzt. Das Spannungslevel hat seine Höhen und Tiefen, wird aber nie langweilig. Zum Schluss hin geht es dann doch mit der Auflösung recht schnell. Für mein Dafürhalten etwas zu schnell. Hier hätten dem Buch noch einige ausführliche Kapitel gutgetan. Ich könnte mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen.
Fazit:
Eine gelungene Dystopie, die interessant zu lesen war und bei der es einmal nicht das klassische Pärchen-Protagonisten-Paar gab, sondern eine Gruppe Mädchen.