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Veröffentlicht am 15.09.2016

Freunde finden

Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball
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Der Maulwurf hat Sorgen. Er erinnert sich, dass seine Großmutter ihm sagte: „Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball.“ Das macht er. Doch da er sich so sorgt, weil er keine Freunde hat, bemerkt er ...

Der Maulwurf hat Sorgen. Er erinnert sich, dass seine Großmutter ihm sagte: „Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball.“ Das macht er. Doch da er sich so sorgt, weil er keine Freunde hat, bemerkt er gar nicht, was er alles in seinen Schneeball mit hineinrollt. Der Hase verschwindet einfach im Schnellball. Auch den Fuchs mit seiner Flöte hört er nicht. Der Schneeball wird immer größer und nimmt auch noch das Schwein am Lagerfeuer auf und auch den Bären, der gerade beim Schneemannbauen ist. Was danach passiert, wird hier nicht verraten.
Die Geschichte ist kindgerecht erzählt und wunderschön illustriert. Dennoch gibt es ein kleines Manko, das den Kindern gleich auffällt: Es kommt erst recht spät heraus, warum der Maulwurf Sorgen hat und ein Frosch taucht am Ende auf, der vorher gar nicht eingerollt wurde. Trotzdem gefällt die Geschichte kleinen Zuhörern, den Freunde wünscht sich doch jeder. Aber wenn jeder für sich bleibt, kann es nichts werden mit der Freundschaft. Daher müssen die Beteiligten erst mal zusammen gebracht werden. Das schafft hier ein Schneeball, und ist man erst mal zusammen, dann hat man zusammen auch jede Menge Spaß.
Ein schönes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es ist persönlich

Die Ernte des Bösen
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Vor Cormoran Strikes Detektei erhält Robin Ellacott ein an sie adressiertes Paket. Als sie es öffnet ist sie geschockt, denn das abgetrennte Frauenbein ist wahrlich grausig. Strike ahnt gleich, dass man ...

Vor Cormoran Strikes Detektei erhält Robin Ellacott ein an sie adressiertes Paket. Als sie es öffnet ist sie geschockt, denn das abgetrennte Frauenbein ist wahrlich grausig. Strike ahnt gleich, dass man eigentlich ihn treffen wollte und ihm fallen vier unangenehme und grausame Menschen aus seiner Vergangenheit ein, denen er so etwas zutraut. Da die Polizei sich auf einen Verdächtigen konzentriert, führen Robin und Strike ihre eigenen Ermittlungen durch – sehr zum Missfallen der Polizei. Der Shaklewell Ripper ist bald schon in aller Munde, als es wieder tote Frauen gibt.
Dieses Buch ist nach „Der Ruf des Kuckucks“ und „Der Seidenspinner“ der dritte Band um das Team Cormoran Strike und Robin Ellacott. Es ist sicherlich nicht notwendig, die Vorgängerbände zu kennen. Trotzdem bin ich froh darüber, alle Bände gelesen zu haben, denn es ist interessant, die Entwicklung der Hauptcharaktere mitzuerleben.
In diesem Buch nun erfahren wir viel Persönliches über die beiden Ermittler, vor allem aber über Robin. Sie hat Schlimmes erlebt und lange gebraucht, um darüber wegzukommen. Ihr Verlobter Matthew hat dazu wenig beigetragen. Aber sie sind schon lange zusammen und die Hochzeit steht bevor. Es ist Matthew ein Dorn im Auge, dass Robin bei Strike arbeitet, denn seine Vorstellungen von einem Job kollidieren mit Robins Ansichten. Außerdem ist er eifersüchtig. Robin macht es Spaß zu ermitteln und sie hat auch eine Begabung dafür. Sie ist intelligent und engagiert und bringt Menschen zum Reden.
Strikes Detektei läuft nach dem erfolgreichen Abschluss der letzten Fälle endlich besser, doch nach der Geschichte mit dem Bein springen die Klienten wieder ab. Cormoran ist intelligent und ein fähiger Ermittler, doch in diesem Fall ist die Geschichte zu persönlich. Er wirft der der Polizei vor, nicht allen Hinweisen nachzugehen und macht dabei die gleichen Fehler. Einwände, selbst seine eigenen, schiebt er beiseite und verbeißt sich bei den Recherchen.
Das ist auch der Grund, warum die Spannung ein wenig auf der Strecke bleibt. Würde Strike mehr auf seinen Verstand hören, wäre er dem Täter wahrscheinlich schneller auf die Spur gekommen. Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, welche uns an den kranken Gedanken des Täters teilhaben lassen.
Wie üblich lässt und Robert Galbraith bis zum Schluss im Dunkeln darüber, wer der Täter ist. Es gibt immer wieder Wendungen, die den Leser von den angedachten Lösungen wieder wegbringen und am Ende steht man verblüfft da.
Ein spannender und gut konstruierter Krimi mit interessanten Charakteren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fußball über alles

Urs Meier
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Schiedsrichter bei Fußballspielen haben es bestimmt nicht leicht. Egal wie sie entscheiden, irgendjemand nimmt garantiert übel – Spieler, Trainer und sonstige Offizielle eines Vereins und nicht zuletzt ...

Schiedsrichter bei Fußballspielen haben es bestimmt nicht leicht. Egal wie sie entscheiden, irgendjemand nimmt garantiert übel – Spieler, Trainer und sonstige Offizielle eines Vereins und nicht zuletzt die Zuschauer und Fans. In diesem schwierigen Umfeld gibt es dann Schiedsrichter, die sich einen guten Namen gemacht haben, weil sie stets souverän und gradlinig entscheiden oder entschieden haben. Urs Meier ist ein solcher Schiedsrichter. Als jemand, der mit Fußball nichts am Hut hat, aber nur von Fußballfans umgeben ist, kam mir der Name bekannt vor.
Ich dachte mir, dass es höchst interessant sein könnte, das Thema Fußball mal aus einer anderen Sicht zu betrachten. Schon die Leseprobe gab einen unterhaltsamen Eindruck. Nach dem Lesen dieses Buches muss ich sagen „es war interessant“. Der Teil, wo es um Funktionäre, Verbände etc. ging, hat mich nicht so interessiert. Aber die Berichte und Anekdoten aus dem Leben eines Schiedsrichters waren unterhaltsam und oft auch sehr witzig.
Ein bisschen fehlte mir Informationen über den Menschen Urs Meier. Doch der hat seine Tätigkeit als Schiedsrichter so ernst genommen, dass man das nicht trennen kann. Es gehört einfach zusammen. Meier war und ist immer bestrebt, Verbesserungen herbeizuführen. Er bringt seine Überzeugungen mit großem Selbstbewusstsein rüber.
Das Buch ist interessant geschrieben und angenehm flüssig zu lesen. Obwohl vieles sehr unterhaltsam, manches sogar ziemlich emotional ist, denke ich dennoch, dass eher Fußballfans angesprochen werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verleumdung

Engelsspiel
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Engelsspiel
Daniel Schönwind hat zwar in einer festen Beziehung, aber das hindert ihn nicht ständig Frauengeschichten zu haben. Als er ein tete-à-tete mit einer jugendlichen Anhalterin hat, ahnt er nicht, ...

Engelsspiel
Daniel Schönwind hat zwar in einer festen Beziehung, aber das hindert ihn nicht ständig Frauengeschichten zu haben. Als er ein tete-à-tete mit einer jugendlichen Anhalterin hat, ahnt er nicht, was er sich damit einhandelt. Ihm wird danach Vergewaltigung einer Minderjährigen vorgeworfen. Für ihn beginnt ein Albtraum.
Das Buch liest sich angenehm flüssig. Man kann sich durchaus vorstellen, dass die Geschichte so passieren könnte, denn sie ist sehr authentisch geschrieben.
Daniel ist attraktiv und statt etwas für seine eingerostete Beziehung zu tun, sucht er Abwechslung bei anderen Frauen. Aber er liebt sein Tochter Ramona sehr. Als er mit den Vorwürfen konfrontiert wird, versucht er seine Unschuld zu beweisen. Doch das gelingt ihm nicht. Sein Umfeld reagiert nicht nach dem Motto „im Zweifel für den Angeklagten“. Er verliert seinen Job und auch seine Beziehung zu Lebensgefährtin Karin zerbricht. Das bringt ihn dazu, sich rächen zu wollen. Er geht sehr ausgeklügelt vor.
Was hat Janina dazu gebracht, diese Vorwürfe gegen Daniel zu erheben? Sie ist ein raffiniertes Biest, die aus Egoismus ein Lügenkonstrukt aufbaut. Da sie trotz ihres jungen Alters schon so perfide vorgeht, sind die Sympathien eher bei Daniel, obwohl auch er kein Unschuldslamm ist. Es macht nachdenklich, wie leicht unberechtigte Vorwürfe das Leben eines Menschen zerstören können.
Dieser Kampf der beiden Protagonisten ist spannend und das Finale sehr überraschend.
Ein ungewöhnlicher und spannender Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod im Olivenhain

Brennender Midi
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Capitaine Roger Blanc wird während seines Nachtdienstes von seinem Kollegen Tonon zu einem Unfall gerufen. Ein Propellerflugzeug ist über einem Olivenhain abgestürzt und der Pilot tot. Der Tote war Pilotenschüler ...

Capitaine Roger Blanc wird während seines Nachtdienstes von seinem Kollegen Tonon zu einem Unfall gerufen. Ein Propellerflugzeug ist über einem Olivenhain abgestürzt und der Pilot tot. Der Tote war Pilotenschüler auf der nahegelegenen Militärbasis und befand sich auf seinem letzten Nachtflug, bevor er seine Ausbildung am nächsten Tag beendet hätte. Blanc zweifelt. War es ein Unfall? Oder Suizid? Oder vielleicht auch Mord? Die wenigen Zeugenaussagen sind sehr widersprüchlich. Schon bald gibt es noch einen Toten - ein algerischer Landarbeiter wird in dem gleichen Olivenhain erstochen aufgefunden. Haben diese beiden Fälle etwas miteinander zu tun?
Blanc findet heraus, dass niemand dem Piloten nachtrauert. Merkwürdig ist, dass er auch außerhalb seines Dienstes im Auftrag nach Korsika geflogen ist und auf ziemlich großem Fuß lebte. Es könnte sein, dass er in Drogengeschäfte verwickelt war.
Aber da gibt es auch noch den Besitzer des Olivenhains, dem der Fluglärm die Feriengäste vertreibt und der deshalb einer Initiative vorsteht, die für ein Flugverbot ist.
Roger Blanc hat aber nicht nur mit den Ermittlungen zu tun, auch privat kommt einiges auf ihn zu. Vom Anwalt seiner Frau bekommt er die Scheidungspapiere zugestellt und seine Affäre mit Aveline Vialaron-Allègre gestaltet sich auch schwierig.
Dies ist der dritte Fall von Roger Blanc, das Buch kann aber auch unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Die Geschichte ist spannend, so dass es eigentlich nicht auch noch den Handlungsstrang mit dem IS gebraucht hätte. Blanc ermittelt weiter, obwohl ihn der Geheimdienst DGSI kaltstellen möchte.
Ich mag den Ermittler Roger Blanc mit seiner etwas sperrigen Art und seinen Beziehungsproblemen. Unterstützt wird er von seiner lesbischen Kollegin Fabienne Souillard, die inzwischen mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt ist. Über Marius Tonon fehlen immer noch Informationen, was da geschehen ist und weitere Karriereschritte verhindert.
Ein spannender Krimi mit Provence-Atmosphäre.