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Veröffentlicht am 25.07.2020

Alles auf einmal: Schockierend, berührend, ermutigend und herzzerreißend

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Die 17-jährige Moonbeam hat schon sehr lange auf der Farm der Gotteslegionäre gelebt. Bis zu dem Feuer. Sie ist eine der wenigen Überlebenden und sieht sich deshalb danach einen Psychologen und einem FBI-Agenten ...

Die 17-jährige Moonbeam hat schon sehr lange auf der Farm der Gotteslegionäre gelebt. Bis zu dem Feuer. Sie ist eine der wenigen Überlebenden und sieht sich deshalb danach einen Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie wollen herausfinden, was wirklich passiert ist, wie das Feuer ausbrach und wie die Schießerei zwischen der Polizei und den Gotteslegionären begann, bei der so viele Menschen ums Leben kamen. Sie wollen auch wissen, was Moonbeam bei alldem empfunden hat und versuchen gemeinsam mit ihr, all die Dinge zu verarbeiten. Zögerlich beginnt sie, sich zu öffnen, beginnt zu vertrauen und gibt immer mehr Dinge preis. Doch eine Sache weigert sie sich zu sagen, sie hat zu viel Angst vor den Konsequenzen. Sie muss aber, wenn sie nicht daran zerbrechen will.

Die Figuren
Moonbeam ist eine einzigartige Protagonistin mit allem, was man sich für dieses Buch nur wünschen könnte. Sie ist ein sehr sympathisches Mädchen, das definitiv Vorbildfunktion hat. Sie ist so authentisch und gefühlvoll, aber trotzdem stark und mutig. Und vor allem: Sie gibt nicht auf. Auch als es ihr wirklich schlecht geht, körperlich und psychisch, lässt sie sich auf die Gespräche mit dem Psychologen Dr. Hernandez und dem FBI-Agenten Agent Carlyle ein. Obwohl es ihr alles andere als leicht fällt, alles nochmal aufzurollen, was in der Legion passiert ist, gibt sie sich Mühe. Und das bewundere ich. Als es ihr sehr schlecht gegangen ist, hat sie sich nicht einfach in ihr Schneckenhaus zurückgezogen und zugemacht, sondern sich nach und nach geöffnet und anderen anvertraut.
Die Geschichte
Die Dinge, die Moonbeam erzählt, haben mich innerlich zerstört. Es hat mich so unheimlich schockiert, wie unfair und manipulativ es in der Legion zugegangen ist. Teilweise saß ich einfach nur mit einem flauen Gefühl im Bauch da, habe innegehalten und all die schrecklichen Dinge kurz wirken lassen. Besonders entsetzt war ich davon, dass Moonbeam all diese gesetzlichen No-Gos, die in der Legion passierten, als normal empfunden hat, weil sie es einfach nicht anders kannte. Trotz oder wahrscheinlich genau wegen dieser schockierenden Dinge hat mich die Geschichte sehr berührt.
Der Schreibstil
Hach, was soll ich da nur sagen, außer: „Perfekt!“? Will Hill erzählt Moonbeams Geschichte auf eine wunderbare Art und Weise. Der Schreibstil ist sehr unverblümt und sorgt durchaus für schockierende Momente, trotzdem hatte ich aber nie das Gefühl, das er es unnötig aufgebauscht hätte. Ich bin tempomäßig wirklich gut durch die Geschichte gekommen, aber nicht, weil der Schreibstil so locker war. Ganz und gar nicht, eher weil das Buch einfach Suchtpotenzial hatte. Ich wollte einfach nicht mit dem Lesen aufhören, weil mich die Story so gefesselt hat und ich keine Pause einlegen wollte. Das war auch der Hauptgrund, warum ich das Buch innerhalb von ein paar Tagen durchhatte.
Sehr gut gefallen hat mir auch der Erzählstil. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht von „Davor“ und „Danach“ erzählt, also vor und nach dem Feuer. Sprich: Man erfährt abwechselnd, wie das Leben in der Legion war und was vor dem Feuer alles passiert ist, und dazwischen sind die Gespräche von Moonbeam mit Dr. Hernandez und Agent Carlyle. Diese Erzählweise hat mir unheimlich gut gefallen, da man wirklich nah an die Dinge in der Legion herankam, dann aber auch wieder mitbekam, wie Moonbeam das alles in den Therapiegesprächen nach und nach aufgerollt und verarbeitet hat.
Das Cover
Ebenfalls perfekt. Es passt mit dem auffälligen Knallrot wunderbar zur Geschichte, da die Farbe keineswegs freundlich und einladend ist, ebenso wenig wie Moonbeams Erlebnisse. Auch das auch verbrannten Streichhölzern „gebaute“ Haus auf dem Cover passt wirklich gut dazu, ich möchte aber nicht spoilern, warum. Wirklich gut gefallen hat mir auch noch, dass das Cover etwas zum „Anfassen“ hat, sprich die raue Struktur rund um den Buchrücken fand ich toll!

Fazit
Lest „After the Fire“! Will Hill hat mit diesem Buch ein Meisterwerk erschaffen, dass mir nicht so schnell aus dem Kopf gehen wird und deshalb kann ich es nur empfehlen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2020

Wunderbar leicht und humorvoll und doch fantastisch tiefgründig

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
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Durch eine eher unglückliche Situation mitten in einem Schneesturm und sehr viel Sympathie erben Lucy, eine nicht ganz so erfolgreiche Autorin, und Ben, ein gestresster Arzt aus der Notaufnahme, einen ...

Durch eine eher unglückliche Situation mitten in einem Schneesturm und sehr viel Sympathie erben Lucy, eine nicht ganz so erfolgreiche Autorin, und Ben, ein gestresster Arzt aus der Notaufnahme, einen alten Bauernhof im kleinen norddeutschen Ort Bredenhofe. Dabei kennen sich die beiden eigentlich nur flüchtig von der Mitfahrzentrale. Trotzdem beschließen sie, auf den Hof zu ziehen und ihn wieder auf Vordermann zu bringen; nicht zuletzt, weil Lucy Probleme mit ihrem Wohnungsvermieter hat und Ben dringend eine Pause von seinem Job braucht. Die zwei treffen die Abmachung, dass sie das Ganze nur als Freunde machen und keinesfalls Gefühle dazwischenkommen dürfen. Doch das Leben macht ihnen einen Strich durch die Rechnung…

Die Figuren
Lucy war mir wunderbar sympathisch. Ich finde es toll, dass sie sich auf dieses Abenteuer mit Ben einlässt, aber trotz ihres Muts ist sie überhaupt nicht die Heldin, die alles kann und vor nichts und niemandem Angst hat. Lucy hat auch Probleme und Sorgen und ihrem Leben, nicht gerade wenige, aber sie ist trotzdem die meiste Zeit positiv und versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Zum Beispiel, als es mit ihrem Wohnungsvermieter nicht so gut läuft, weil der ihre Dachgeschosswohnung renovieren und teuer vermieten will, packt sie die Chance am Schopf und zieht mit Ben auf den Hof. Sie ist einfach so wunderbar sympathisch und authentisch und ich habe es sehr genossen, die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt zu lesen!
Auch Ben mochte ich sehr. Anfangs war er eher noch verschlossen, doch im Laufe der Geschichte hat er sich wunderbar geöffnet und ist zu viel mehr geworden, als ich je erwartet hätte. Auch er hat Probleme in seinem Leben. Anders als Lucy geht er aber weniger offen damit um und braucht erst ein bisschen Zeit, um sich ihr anzuvertrauen. Als er das dann schließlich tut, hat sich gezeigt, wie sensibel und verletzlich auch er ist. Dafür, dass er weder knallhart ist und nichts an sich heranlässt noch alles verbirgt und sich niemandem anvertraut, liebe ich ihn.
Doch auch die Dorfbewohner sind mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen und ich war am Ende des Buches schon fast ein bisschen wehmütig, diese wunderbare Dorfgemeinschaft wieder verlassen zu müssen. Es gab keinen einzigen Charakter im Dorf, den ich nicht geliebt habe, denn alle waren auf ihre ganz eigene Weise wunderbar!
Die Geschichte
Kristina Günak erzählt eine wunderbare, berührende und inspirierende Liebesgeschichte. Ich habe es geliebt, wie sich die Liebe anschleicht und sich zwischen Lucy und Ben ganz, ganz langsam Gefühle entwickeln. Es ist eine wunderbare Wohlfühlgeschichte, die so fantastisch locker und humorvoll ist. Aber trotzdem ist sie tiefgründig und erzählt auf eine sehr sensible Weise von echten und ernsten Problemen.
Zum Beispiel das Thema Einsamkeit, mit dem Lucy kämpfen muss: Es ist echt kein einfaches Thema und ich finde es allgemein schon toll, dass Kristina Günak es in ihre Geschichte eingebaut hat. Aber auch wie sie die Sache vermittelt, hat mir sehr gefallen. Sie brachte mir das Thema unglaublich sensibel und verständlich näher, sodass ich es wirklich gut verstanden habe und mir nicht einfach gedacht habe „Jetzt reiß dich mal zusammen“. Ich habe wirklich kapiert, wie schlimm Einsamkeit eigentlich ist, und wie sehr sie einen Menschen zerfressen kann. Aber auch die Dinge, die Ben belasten (ich sage nicht was, denn ich will nicht spoilern), sind echt nicht einfach, um darüber zu schreiben, aber trotzdem sind sie mir ebenso wie Lucys Problem mit der Einsamkeit sehr sensibel nähergebracht worden.
Das Cover
Anfangs, während der ersten paar Kapitel, die im Winter spielen, und nicht wie der Rest im Frühling, war ich noch etwas verwirrt über das Cover, da ich eben dachte, dass die ganze Handlung im Winter spielen würde. Als ich das dann aber kapiert habe, machte es für mich sehr viel Sinn und ich sah die Schönheit hinter dem frühlingshaften Design. Auch die Geschichte hinter dem Fuchs darauf war wunderschön, als ich sie schließlich kannte. Allgemein passt das Cover wirklich gut zur Geschichte und es beinhaltet einige Details, deren Bedeutung man erst im Laufe der Geschichte herausfindet, was ich wirklich schön finde.
Der Schreibstil
Der Schreibstil ist sehr locker und humorvoll und deshalb überhaupt nicht schwer zu lesen. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und auch einige Stellen zum Schmunzeln waren dabei. Trotzdem hat auch der Schreibstil dazu beigetragen, dass mir auch ernstere Themen sehr gut nähergebracht wurden. Auch wurden diese Themen nicht irgendwie heruntergespielt und kleingemacht, aber trotzdem blieb die Geschichte humorvoll und bekam keinen bitteren Beigeschmack.

Fazit
Ich ziehe meinen Hut vor dir, Kristina, für diese fantastische Geschichte über Liebe, das Leben, Mut und Vertrauen. Sie ist so wunderbar humorvoll und doch fantastisch tiefgründig und ich habe Ben und Lucy so sehr geliebt!
Das schönste Zitat
Es gab in der Geschichte so viele schöne, witzige und inspirierende Zitate, dass ich mir schwergetan habe, eines auszuwählen. Ich habe mich aber schließlich für dieses entschieden, da es einerseits sehr inspirierend ist, aber andererseits auch die Geschichte perfekt beschreibt:
„Liebe ist nicht wie ein Knall. Sie schleicht sich an, auf Zehenspitzen, und wenn man nicht drauf achtet, überfällt sie einen von hinten.“ – S. 270

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  • Gefühl
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 28.06.2020

Eine zu Tränen rührende Liebesgeschichte

All Your Kisses
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Inhalt:
Rune und Poppy sind schon, seit sie sich das erste Mal mit acht Jahren geküsst haben, immer zusammen. Niemals hatte einer der beiden eine andere Beziehung. Als Rune schließlich mit seinen Eltern ...

Inhalt:
Rune und Poppy sind schon, seit sie sich das erste Mal mit acht Jahren geküsst haben, immer zusammen. Niemals hatte einer der beiden eine andere Beziehung. Als Rune schließlich mit seinen Eltern wieder zurück in seine Heimat Oslo ziehen muss, haben beide Angst, dass ihre Beziehung daran zerbricht. Deshalb schreiben und telefonieren sie täglich. Doch eines Tages antwortet Poppy nicht mehr auf Runes Nachrichten, und er hat keine Ahnung, warum. Als Rune nach zwei Jahren in Norwegen wieder zurückkehrt, versucht er, herauszufinden, was mit Poppy los ist. Doch die Wahrheit ist nicht schön und Rune war überhaupt nicht auf das vorbereitet, was mit seiner Liebsten los ist…

Das Cover:
Auch wenn es ein „typisches“ LYX-Cover ist, finde ich es unfassbar schön. Generell liebe ich die LYX-Cover sehr. An diesem hier finde ich die Farbexplosion, die man sehen kann, besonders schön, für mich symbolisiert sie die Explosion der Gefühle, die man im Buch findet. Auch die Kombination aus verschiedenen Rot- und Pink-Tönen finde ich wunderschön und passend, sie stehen für mich für die tausend Küsse.
Die Figuren:
Was soll ich da nur sagen?! Am treffendsten würde wohl sein: „Tillie, wie machst du das bloß?“
Poppy war mir von der ersten Seite an unfassbar sympathisch. Sie ist ein so liebenswertes, mutiges, starkes und aber auch sensibles Mädchen und das macht sie unglaublich tiefgründig und authentisch. Auch wenn in ihrem Leben wirklich viel Scheiße vorgeht, bleibt sie so stark und versucht, andere vor ihrem Schmerz zu bewahren.
Rune durchlebt eine große Wandlung. Am Anfang der Geschichte, bis er nach Oslo muss, ist er ein sehr netter und höflicher Junge. Kurz nachdem er wieder zurück ist, gibt er den typischen Bad Boy. Doch vor allem, als er dann weiß, was mit Poppy los ist, wird er wieder der nette und rücksichtsvolle Rune von vorher, weil er sich solche Sorgen um sie macht. Hier hätte ich es toll gefunden, wenn diese Wandlung noch ein bisschen langsamer und nachvollziehbarer von statten gegangen wäre. Trotzdem finde ich es sehr schön, dass Poppy ihm wirklich noch etwas bedeutet und er sich deshalb für sie ändert.
Die Story:
Ich heule fast nie bei Büchern, ehrlich. Aber „All your Kisses“ rührte mich nicht nur einmal zu Tränen und zeigte mir, wie kurz und zerbrechlich unser Dasein ist. Nicht nur die Liebesgeschichte von Rune und Poppy, sondern vor allem auch Poppy selbst mit ihrem mutigen, starken aber doch sensiblen Wesen haben mich unglaublich berührt und inspiriert.
Der Schreib- und Erzählstil:
Einfach wunderbar! Fantastisch berührend und voller Weisheiten und schöner Zitate. Trotz vieler nachdenklich machender Stellen habe ich das Buch unglaublich schnell verschlungen und hätte es fast in einem Rutsch durchgelesen, da ich so durch die Seiten geflogen bin.

Fazit:
Ich kann wirklich jedem einzelnen nur empfehlen: Lest „All your Kisses“ und haltet eine Familienpackung Taschentücher bereit! Mich hat die Geschichte unendlich berührt und gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen gebracht.
Mein liebstes Zitat:
Ja, normalerweise, wenn ich kein Zitat finde, weil alle so toll sind, lasse ich diese Rubrik einfach weg, aber jetzt mache ich das bewusst nicht. „All your Kisses“ beinhaltet so viele unglaublich tolle, inspirierende und nachdenklich machende Zitate, dass ich gar keines auswählen will. Also nochmal: Lest das Buch und lasst euch berühren und inspirieren!

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Eine Explosion der Gefühle

Truly
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Inhalt:
Andie kommt ohne Geld und ohne Wohnung nach Seattle, um dort gemeinsam mit ihrer besten Freundin zu studieren. Schnell findet sie einen Job als Barkeeperin in einem Club. Dort begegnet sie zum ...

Inhalt:
Andie kommt ohne Geld und ohne Wohnung nach Seattle, um dort gemeinsam mit ihrer besten Freundin zu studieren. Schnell findet sie einen Job als Barkeeperin in einem Club. Dort begegnet sie zum ersten Mal dem mysteriösen Cooper. Er wirkt sehr abweisend auf sie und trotzdem besteht eine gewisse Anziehung zwischen den beiden. Bei ihrer Wohnungssuche findet Andie schließlich die perfekte WG, doch es gibt einem Haken: Cooper wohnt auch dort. Zwischen den beiden knistert es immer mehr, doch Cooper hat ein Geheimnis in seiner Vergangenheit, das ihn davon abhält, es los- und Andie an sich ranzulassen. Doch auch sie hat Sorgen und Probleme und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Cooper.

Das Cover:
Es passt wunderbar zur Geschichte und ist ein richtiges LYX-Cover, also wunderschön und einfach perfekt. Besonders gut gefällt mir, dass der Titel „Truly“ im Vordergrund steht. Auch dass man darauf keine Personen sieht, mag ich sehr, da ich mir immer gerne selbst ein Bild von den Protagonisten in meinem Kopf mache und es da nicht so mag, wenn ich immer schon das Bild im Kopf habe.
Die Figuren:
Andie ist eine soooo sympathische Protagonistin! Ich finde es toll, dass sie, obwohl ihr Leben alles andere als leicht ist, durchhält und weiterkämpft. Trotzdem hat sie auf gar keinen Fall ein Herz aus Stein und lässt nicht an sich heran, sondern ist eine wunderbare Kombination aus beidem: stark und kämpferisch sowie liebevoll und warmherzig. Dafür liebe ich sie!
Auch Cooper finde ich sympathisch. Auch wenn er zum Teil der typische Bad Boy ist, weil er eben schon ziemlich mysteriös und verschlossen ist, hat er etwas Einzigartiges an sich.
Die Story:
An so manchen Stellen wollte ich gleichzeitig lachen und weinen, da mich die Geschichte einfach so sehr berührt hat.
Ich finde es vor allem sehr schön, wie sich die ganze Sache zwischen Andie und Cooper entwickelt. Man merkt deutlich, dass eine Anziehung besteht, doch trotzdem finden sie erst mal nicht wirklich zueinander. Das finde ich zwar natürlich wirklich schade für die beiden, trotzdem mag ich die Art, WIE sie nicht zueinander finden. Oft liegt es in NA-Büchern daran, dass sie immer nur aneinander vorbeireden und es haufenweise Missverständnisse gibt. Klar ist das hier auch ein bisschen so, aber genau richtig viel. Denn wenn sich alles praktisch nur um dieses aneinander Vorbeireden dreht, denke ich mir oft „WTF, ihr seid so dämlich! Könnt ihr nicht einfach vernünftig miteinander reden?!“ In Truly steht den beiden aber eher Coopers Vergangenheit im Weg, die er zuerst mit sich selbst abschließen muss. Das ist für mich wirklich ein verständlicher Grund, warum es zwischen den beiden (noch) nicht funktionieren kann.
Der Schreib- und Erzählstil:
Hach, wie sehr habe ich Truly zum Lesen geliebt! Ava schreibt so wunderbar gefühlvoll, packend und trotzdem leicht. An so manchen Stellen wäre ich fast geplatzt vor Glückseligkeit! Eine Sache, die ich besonders mochte, waren die Kapitel. Ich fand es toll, dass man die Geschehnisse aus Andies UND Cooper Sicht erlebte, so konnte ich beide Seiten sehr, sehr gut verstehen und nachvollziehen. Oft verwirrt es mich, wenn ein Buch aus mehreren Perspektiven erzählt wird, doch da hier die Kapitel eher lang waren, war genau das Gegenteil der Fall. Sehr mochte auch, dass immer am Anfang eines Kapitels ein „Zitat“ stand. Also jetzt nicht irgendein Zitat von einer berühmten Person, sondern einfach inspirierende und perfekt zum Kapitel passende Sprüche, die auch gleich mal eine passende Atmosphäre fürs folgende Kapitel geschaffen haben.

Fazit:
Truly ist das erste Buch, das ich von Ava gelesen habe, und ich habe es GELIEBT! Und zwar habe ich einfach alles daran geliebt: von den wunderbaren Charakteren, der berührenden Story bis hin zum unglaublich gefühlvollen und mitreißenden Schreibstil!
Mein Lieblingszitat:
„Am mutigsten sind wir, wenn wir Angst haben. Hab keine Angst vor der Angst, hab keine Angst, mutig zu sein. Wenn du die eine Seite des Lebens annimmst, nimmst du auch die andere an. […] Es gibt keine Rosen ohne Dornen.“ S. 137

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Dystopie vom Allerfeinsten

Blackcoat Rebellion - Das Los der Drei
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Kitty lebt im Amerika der Zukunft. Hier wird in einem strengen System regiert: An seinem 17. Geburtstag muss jeder Bürger eine Prüfung ablegen, die die Menschen in Ränge von I bis VII einteilt. Kitty Doe ...

Kitty lebt im Amerika der Zukunft. Hier wird in einem strengen System regiert: An seinem 17. Geburtstag muss jeder Bürger eine Prüfung ablegen, die die Menschen in Ränge von I bis VII einteilt. Kitty Doe ist zwar schlau, hat aber eine Leseschwäche. Deshalb bekommt sie bei ihrer Prüfung eine III und soll fortan die Kanalisation Denvers reinigen. Da sie dieses Leben nicht führen will, haut sie ab und gerät in die Hände des Premierministers Daxton Hart, der ihr eine VII anbietet. Doch er hat eine Bedingung: Daxton verlangt von Kitty dafür, dass sie in die Rolle seiner Nichte Lila, die tot ist, schlüpft. Kitty willigt schließlich ein, da sie auf ein besseres Leben und ein Wiedersehen mit ihrem Freund Benjy hofft. Doch der Schein trügt und nach einiger Zeit hat sie ganz andere Probleme und muss tagtäglich um ihr Leben bangen.

Kitty war mir von Anfang an sympathisch. Anfangs dachte ich, sie sei eine sehr sensible, eher empfindliche und weinerliche Person. Das schloss ich vor allem aus ihrem Namen, der für mich so klang. Doch im Laufe der Geschichte änderte sich mein Bild von ihr vollkommen. Ich erlebte eine mutige, starke, kämpferische und doch sensible Kitty. Das machte sie für mich besonders authentisch und tiefgründig. Benjy fand ich jetzt nicht so extrem tiefgründig und spannend wie Kitty, er war einfach der nette Junge, mit dem Kitty zusammen war und dem sie wichtig war. Er ist nett, mehr nicht, was ihn aber keinesfalls zu einem schlechten oder unsympathischen Charakter macht.
Die Welt, in der Aimee Carters Geschichte spielt, ist eine sehr spannende. Sie erinnert mich in einigen Elementen an Panem, jedoch nicht in so vielen, dass ich sagen würde, es wäre abgekupfert. Ähnlich wie in Panem gibt es einen sehr strikten Herrscher, die Menschen werden in Klassen eingeteilt und es gibt eine rebellierende Organisation im Untergrund. Auch hat Blackcoat Rebellion etwas vom „Panem-Feeling“, das bei mir großen Ärger über die schrecklichen Dinge, die passieren auslöst. Trotz dieser ähnlichen Elemente hat „Blackcoat Rebellion“ noch ganz eigene Dinge, die man sonst nirgends findet, was es einzigartig macht.
Den Schreibstil der Geschichte fand ich sehr angenehm zu lesen, ich flog förmlich durch die Seiten. Sehr löblich finde ich es auch, dass es sehr viele Plottwists gab, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Vor allem an den spannenden Stellen waren meine Nerven zum Zerreißen gespannt und ich musste mich zusammenreißen, keine Zeilen zu überspringen, da ich wissen wollte, wie die Situation enden würde. Ich fand es toll, dass es im ganzen Verlauf der Geschichte spannende Stellen gab, es aber trotzdem zum Ende hin immer spannender wurde. Vor allem am Schluss steigert sich das Erzähltempo nochmal um einiges, was auch wieder viel Spannung erzeugt und vermittelt, dass jetzt der große Showdown ist. Obwohl es am Schluss keinen fiesen Cliffhanger gab, war ich sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen würde. Ich werde also auf jeden Fall die Folgebände lesen, wenn sie erschienen sind.
Ich finde den Titel sehr passend, jetzt wo ich die Geschichte kenne. Anfangs hatte ich jedoch keinen Plan, was es damit auf sich hat. So finde ich das aber eigentlich besser, als wenn der Titel gleich verrät, dass zum Beispiel ein Mord geschieht, weil selbst der Titel an sich Lust zum Lesen macht und Spannung erzeugt. Das Cover passt meiner Meinung nach auch sehr gut dazu, für mich ist das Mädchen darauf Kitty, genau so wie ich sie mir vorstelle. Auch das Rot passt gut dazu, weil im Buch doch einiges an Blut fließt.

„Blackcoat Rebellion“ ist eine wunderbare spannende Dystopie, die mich ein bisschen an „Die Tribute von Panem“ erinnert. Kitty ist ein sehr sympathischer und authentischer Charakter, weshalb ich sie auch sehr mochte und es genoss, mit ihr die Geschichte zu erleben. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und bringt eine Menge an Spannung hinüber.

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