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Veröffentlicht am 14.09.2020

Unterhaltsamer Jugendthriller

Get Even
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Kitty, Bree, Olivia und Margot sind DGM - unter diesem Decknamen rächen sie sich anonym an den Mobbern ihrer Schule, indem sie sie bloßstellen. Der Schulleitung gefällt die geheime Gruppierung jedoch gar ...

Kitty, Bree, Olivia und Margot sind DGM - unter diesem Decknamen rächen sie sich anonym an den Mobbern ihrer Schule, indem sie sie bloßstellen. Der Schulleitung gefällt die geheime Gruppierung jedoch gar nicht, weswegen DGM auch einige Gegner hat, die herausfinden wollen, wer sich hinter dem Akronym verbirgt. Schließlich geschieht ein Mord und der Tote wäre DGMs nächstes Opfer gewesen. Nun sind DGM die Hauptverdächtigen und ihre Jagd nach dem eigentlichen Morder beginnt.

"Get even" ist eine gelungene Mischung aus Coming-of-Age-Roman mit Thrillerelementen - eine ähnliche Kombi wie wir sie schon bei Pretty Little Liars kennengelernt haben. Womit wir auch zur Zielgruppe dieses Jugendbuches kommen: Wer Pretty Little Liars als Buch oder Serie geliebt hat, der wird auch Get even lieben. Mit Kitty, Bree, Olivia und Margot haben wir vier sehr unterschiedliche Protagonistinnen, die im "wahren Leben" eigentlich keine Freundinnen wären; für ihre gemeinsame Sache machen sie sich jedoch stark. Typische Highschool-Klischee-Charaktere spiegeln sie dabei natürlich auch wider: Wir haben hier Kitty, die Sportlerin, die Kapitän der Volleyballmannschaft ist, die Rebellin Bree, die zwar wohlhabend geboren, aber dennoch das schwarze Schaf der Familie ist, die coole Olivia, die mit den angesagtesten Kids der Schule abhängt, und die Einzelgängerin Margot, die selbst einmal ein Mobbingopfer war.

Innerhalb der Erzählung sind alle vier Protagonistinnen gleichberechtigt. Dabei wechselt der Erzähler zwischen den Perspektiven der einzelnen Mädchen; manchmal auch innerhalb eines Kapitels, dann vor allem aber um Spannung zu erzeugen. 

Im Fokus des 1. Bands dieser Dilogie steht der Mord eines Mitschülers, drumherum hat aber jede der Protagonistinnen ihre eigene verzwickte Liebesgeschichte, die sich allesamt sehr passend in die Geschichte einflechten. Durch die wechselnden Erzählperspektiven gelingt der Autorin zudem ein besonderer Spannungsaufbau. Wir lesen hier selten zweimal das gleiche aus verschiedenen Perspektiven, eher läuft die Zeit weiter, während wir von Figur zu Figur springen, was ich sehr gut umgesetzt finde.

Mir hat "Get even" ausgesprochen gut gefallen. Zugegeben, ich bin großer Fan der TV-Serie "Pretty Little Liars" und die Ähnlichkeiten sind hier wirklich verblüffend. Nichtsdestotrotz sind Story und Charaktere komplett anders. Ich konnte mich in alle vier Hauptcharaktere sehr gut hineinversetzen, auch wenn ich unter ihnen natürlich auch meine Lieblinge habe. Die Schilderungen der Lebenswelten junger Menschen und ihrer High-School-Erlebnisse wirken sehr glaubwürdig. Die Erzählung ist in sich stringend und folgt einem roten Faden. Es endet außerdem spannend; so bleiben einige Rätsel offen, weshalb es sich lohnt, direkt mit dem nächsten Band weiterzulesen. 

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Starke Charakterentwicklungen und unvorhersehbare Wendungen

Children of Virtue and Vengeance
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"Legacy of Orisha" ist eine Fantasy-Trilogie aus der Feder von Tomi Adeyemi. "Children of Virtue and Vengeance" ist der zweite Band. Dementsprechend kann diese Rezension Spoiler zum Vorgängerband enthalten.

Zélie ...

"Legacy of Orisha" ist eine Fantasy-Trilogie aus der Feder von Tomi Adeyemi. "Children of Virtue and Vengeance" ist der zweite Band. Dementsprechend kann diese Rezension Spoiler zum Vorgängerband enthalten.

Zélie und Amari ist es gelungen, die Magie zurück nach Orisha zu bringen. Doch nicht nur die Maji haben ihre Magie zurückgewonnen: Auch zuvor Magielose haben an Magie gewonnen, darunter auch die Monarchen und ihre Soldaten, was die Monarchie als Gegner mächtiger macht denn je. Ein Krieg zwischen den Maji und der Monarchie steht unmittelbar bevor.

Die Geschichte in diesem Band entwickelt sich um einiges langsamer als im Vorgängerband. Auch weiterhin wird aus der Perspektive verschiedener Charaktere erzählt, was uns dieses Mal meinem Empfinden nach sogar noch tiefere Einblicke in die Seelen und Gefühle unserer Protagonisten gewährt. So stehen in diesem Band vor allem die Entwicklungen der einzelnen Charaktere und ihre Beziehungen zueinander im Mittelpunkt. Nicht immer handeln die Figuren dabei jedoch nachvollziehbar. Für mich war es das reinste hin und her: Mal habe ich die liebgewonnenen Charaktere gehasst, dann wieder geliebt. Fast alle Hauptcharaktere haben in diesem Band neben guten Entscheidungen auch viele schlechte getroffen. Jedoch fand ich das Ambivalente in den Charakteren ausgesprochen gut von der Autorin umgesetzt. Diese dadurch hervortretenden Konflikte haben dem Buch gewaltig an Spannung verliehen.

 Die zweite Hälfte des Buches zeichnet sich dann zusätzlich durch Kämpfe und Krieg aus, was sein Restliches zum Spannungsaufbau beiträgt. Und hier kam nun wirklich alles an Gefühlen zusammen. Ich habe mit den Charakteren mitgelitten, mitgeliebt und sogar die ein oder andere Träne verdrückt. Und auch Zélies Herz gerät in diesem Band erneut in Wallungen. Dabei erwies sich die Handlung oft als unerwartet, zahlreiche Wendungen konnten mich stets auf's Neue überraschen - ein Talent der Autorin, das ich schon im ersten Band geliebt habe.  

Besser als im ersten Band finde ich hier ganz klar den Cliffhanger. Dieser war im ersten Band relativ seicht, konnte man den angedeuteten Ausgang zunächst relativ gut erahnen. Bei diesem Band jedoch ist es völlig anders: Dieser Cliffhanger lässt mich aufgewühlt mit einem Dutzend von Fragen zurück. Er ist absolut fies, aber auch absolut grandios. Das macht mir die Wartezeit auf Band 3 enorm schwer. 

Wer die Charaktere aus "Children of Blood and Bone" genauso lieben gelernt hat wie ich, der sollte sich diesen Fortsetzungsband auf keinen Fall entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Ein Liebesroman, der nicht vor ernsteren Themen zurückschreckt

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Leenas Schwester Carla ist vor einem Jahr an Krebs gestorben. Seitdem stürzt sich die inzwischen 29-jährige Leena in ihre Arbeit als Beraterin - und sie ist daran eigentlich außerordentlich erfolgreich. ...

Leenas Schwester Carla ist vor einem Jahr an Krebs gestorben. Seitdem stürzt sich die inzwischen 29-jährige Leena in ihre Arbeit als Beraterin - und sie ist daran eigentlich außerordentlich erfolgreich. Bis sie bei einem Kunden einen Anfall von Panik bekommt, der ihrem Arbeitgeber beinahe den Auftrag gekostet hätte. Kurzerhand bekommt sie von ihrer Chefin zwei Monate Zwangsurlaub aufgedrückt. Leena nutzt die Zeit, um ihre Großmutter Eileen in ihrer alten Heimat zu besuchen und kommt auf eine verrückte Idee: Die beiden tauschen für zwei Monate ihre Wohnungen - und ihre Leben. Leena wird die kleinen Projekte des Dorflebens, wie z.B. das Fest zum Maifeiertag, organisieren und Eileen stürzt sich auf den Londoner Datingmarkt. 

Das Buch ist abwechselnd aus den Perspektiven von Leena und Eileen geschrieben. Beginnen wir mit Leena: Sie war mir zunächst eher unsysmpatisch und farblos. Ihre Arbeit ist alles für sie, sie würde dafür jeden Feierabend und jedes Wochenende opfern - und tut dies vermutlich wohl auch. Sie und ihre Freundin und Arbeitskollegin Bee träumen schon eine Weile von ihrem eigenen Beratungsunternehmen. Doch seit Carlas Tod ist diese Idee eingeschlafen. Neben Bee ist auch Ethan ein wichtiger Teil von Leenas Leben. Er ist ihr Freund, dabei jedoch absolut farblos und noch viel langweiliger und unsympatischer. Er arbeitet ebenfalls in derselben Firma wie Leena und Bee und scheint davon mitzuprofitieren, dass seine Freundin wirklich gut in ihrem Job ist. Der Inbegriff eines gemütlichen Abends scheint es bei den beiden zu sein, sich gemeinsam Ethans PowerPoint-Präsentationen anzugucken. Da bekam ich schon direkt eine kleine Gänsehaut. Aber glückerlicherweise entwickelt sich Leenas Geschichte ganz anders, als sie in ihrem Heimatdorf einkehrt - und zufällig auch noch dem attraktiven Jackson aus der Nachbarschaft begegnet, den sie schon aus Kindertagen kennt.

Eileens Abschnitte legen dagegen direkt Lockerheit und Humor an den Tag. Nach dem Wade Eileen für eine Tanzlehrerin verlassen hat, möchte sie nun endlich wieder eine neue Liebe kennenlernen. Doch leider bietet ihr Heimatdörfchen nicht viel an passenden Kandidaten in ihrem Alter. Aus Verzweiflung führt sie sogar für jeden älteren Herren aus der Nachbarschaft eine Pro- und Contra-Liste, bei der jedoch keiner so richtig gut abschneidet. Höchste Zeit also mal die Perspektive zu ändern, denn in London gibt es ja nun mal de facto viel mehr Männer, die als neue Liebe infrage kämen. Eileen zieht in Leenas WG in London und krempelt dort das Leben von Leenas Mitbewohnern ordentlich um. 

Anfangs haben mir die Abschnitte von Eileen sehr viel besser gefallen als von Leena, doch das änderte sich im Laufe der Geschichte. Im Prinzip ist es ein bisschen wie zwei Liebesgeschichten in einem Buch, denn nicht nur bei Eileen, sondern auch bei Leena geht es natürlich um die Liebe - auch wenn weniger dominant als bei Eileen. Ein anderes großes Thema, was hier vor allem Leena beschäftigt, ist die Verarbeitung des Todes ihrer Schwester und der Wut, die sie seitdem für ihre Mutter hegt. Bevor sich unsere Protagonisten also verlieben können, muss erst eine Familientragödie überstanden werden und das ist gar nicht so einfach. Dies nimmt im Roman fast mehr Raum ein, als die eigentlichen Liebesgeschichten. Das ist jedoch absolut nicht negativ, da die Autorin das Thema absolut überzeugend aufarbeitet. Es macht den Roman sehr bewegend, sodass man hier durchaus auch mal die ein oder andere Träne verdrücken darf. Ganz am Ende wird man dafür natürlich auch mit einem Happyend und der Liebe belohnt. 

Obwohl sich der Roman - wie nunmal so häufig bei Liebesromanen - einer Reihe Klischees bedient, ist er authentisch und nah am Leben, was ihn definitiv aus der Masse an Liebesromanen hervorhebt. Sehr lesenswert, wenn man auch mal Wert auf ernstere Themen in unterhaltender Literatur legt.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Ein außergewöhnlicher Abschluss für eine beeindruckende Saga

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Achtung: Dies ist der 4. und letzte Band einer Reihe. Wer die Vorgänger nicht kennt, für den enthält diese Rezension Spoiler.

Zum Ende von Band 3 sind Ophelia und Thorn so vereint wie nie. Wären da nicht ...

Achtung: Dies ist der 4. und letzte Band einer Reihe. Wer die Vorgänger nicht kennt, für den enthält diese Rezension Spoiler.

Zum Ende von Band 3 sind Ophelia und Thorn so vereint wie nie. Wären da nicht diese ständigen Echos und die Gefahr, die nach wie vor von dem Anderen und Eulalia Gort ausgeht. Teile der Arche Barbel verschwinden derweil im Nichts und alle Spuren führen zum Beobachtungsinstitut. Im Auftrag der Genealogen geht Thorn als verdeckter Ermittler in das Institut. Ophelia dagegen lässt sich selbst als "Untersuchungsobjekt" einweisen - trotz der Warnungen ihrer Freunde, dass bisher niemand, der das Institut als Patient betreten hat, dieses auch freiwillig wieder verlassen durfte. Und währenddessen zerfallen die Archen der Welt weiter und verschlucken zahlreiche Menschen mit sich. 

Wer die Bände der Reihe nicht in einem Rutsch liest, sondern sie nach und nach im Tempo ihres Erscheines gelesen hat, der wird gerade am Anfang des 4. Bandes etwas brauchen, um wieder in die Geschichte hinein zu finden. Die Vorgängerbände zu kennen, ist an dieser Stelle der Geschichte definitiv zwingend erforderlich. Lauter Fakten und Informationen strömen auf den Leser ein, sodass ich das ein oder andere doppelt lesen musste, um zu verstehen, was diese neue Information eigentlich für die Geschichte bedeutet und wie ich sie einzuordnen habe. Hat man diesen - doch tatsächlich - anspruchsvollen Teil überstanden, nimmt die Spannungskurve rapide zu. Hier geben sich die spannenden Momente, in denen ich mit Ophelia mitgefiebert oder mitgezittert habe, die Klinke. Wird ein Rätsel entschlüsselt, kommen zwei neue dazu. Auf den etwa letzten 100 Seiten habe ich es dann vor Spannung fast nicht mehr ausgehalten. Das Buch hat ungeahnte Wendungen angenommen und es gab mindestens eine Szene, nach der ich das Buch erst einmal zur Seite legen und das Gelesene verdauen musste.

 Besonders beeindruckend ist allerdings das Ende. Es ist ganz anders als ich es erwartet - oder eher: mir erträumt hätte. Aber es ist gut so wie es ist. Es ist wie ich finde alles andere als typisch für das Genre, es bedient sich keiner Klischees und ob es nun ein Happyend ist oder nicht, kommt vielleicht ein wenig auf die Perspektive an. Aber es ist ein würdiger und vor allem sehr passender Abschluss, mit dem Christelle Dabos ein weiteres mal beweist, was für eine gute Autorin sie ist und vor allem wie besonders ihre Geschichte um die Spiegelreisende Ophelia ist.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Eine Liebe, die leise beginnt und nachhallend berührt

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
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Lucy ist Übersetzerin und Buchautorin und lebt in Hamburg. Um über Weihnachten ihre Eltern zu besuchen, sucht sie sich im Internet eine Fahrgemeinschaft und findet Ben - einen attaktiven, jungen Arzt, ...

Lucy ist Übersetzerin und Buchautorin und lebt in Hamburg. Um über Weihnachten ihre Eltern zu besuchen, sucht sie sich im Internet eine Fahrgemeinschaft und findet Ben - einen attaktiven, jungen Arzt, der ebenfalls in die Richtung muss und sie mitnimmt. Statt jedoch an ihrem Ziel anzukommen, landen die beiden in einem Schneegestöber, das ein Weiterfahren unmöglich macht. Ein Trecker rettet die beiden schließlich vor ihrer Nacht im Auto auf der Autobahn und bringt sie in ein nahegelegenes - jedoch auch abgelegenes - Dorf. Und zwar mitten auf den Hof von Dorle. Dorle, die inzwischen schon meherere Ehemänner überlebt hat, ist ganz begeistert von Lucy und Ben - und vererbt den beiden nur wenige Monate später ihren Hof. Sowohl Lucy als auch Ben können diesen Tapetenwechsel dringend gebrauchen - also, warum nicht zusammen ein Abenteuer wagen und als WG auf Dorles Hof ziehen?

Der Roman beginnt zwar zur Weihnachtszeit, setzt sich dann jedoch im Frühling mit dem Einzug auf dem Hof fort und zieht sich bis über den Sommer hinaus - man kann ihn also definitiv als passende Sommerlektüre einstufen. Zunächst sei auch der Schreibstil der Autorin betont, die mit einer flappsig lockeren Art schreibt und einem Großteil ihrer Dialoge und innerer Figurengedankengänge eine ordentliche Portion Humor beilegt. Das schien mir zu Beginn des Romans sehr gewollt, im Laufe der Geschichte habe ich den Humor der Autorin jedoch zu schätzen gewusst - er passt einfach super zu Lucys Charakter. 

Die Charaktere - insbesondere hier die Hauptcharaktere - waren tatsächlich sehr vielschichtig. Kristina Günak zögert nicht hier richtig in die Tiefe zu gehen, was bei Liebesromanen einfach viel zu selten der Fall ist, da sie häufig nur an der Oberfläche kratzen. Das war hier definitiv anders und damit sind Ben und Lucy zwei rundum sympatische und authentische Romanfiguren. 

Insgesamt sollte man sich bei diesem Roman darauf einstellen, dass es mal keine klischeehafte Liebesgeschichte ist. Die beiden Protagonisten schwirren hier nicht von Anfang an wie zwei verliebte Turteltäubchen umeinander herum - darum geht es hier absolut nicht! Aus meiner Sicht geht es hier weniger darum, wie die beiden sich kriegen, sondern eher wie man liebt und sich verliebt. Dies wird auch immer wieder Thema in Lucys Liebesroman, an dem sie als Autorin arbeitet. 

Kristina Günak erzählt eine wahnsinnig authentische Geschichte über die Liebe, ihr Erzähltempo ist dabei unschlagbar und jede Gefühlsregung der Protagonistin Lucy - aus deren Sicht der Roman geschrieben ist - ist absolut nachvollzieh- und fühlbar. Natürlich ist es unterm Strich auch eine Liebesgeschichte, jedoch definitiv nicht nur eine Liebegeschichte und zudem noch eine wirklich glaubhafte. Kristina Günak schneidet neben der Liebe noch einige weitere Themen an, sei es die Einsamkeit des Einzelnen in der Großstadt vs. der Gemeinschaftlichkeit auf Dörfern, Angststörungen oder beruflicher Stress, dem wir uns nur leider allzu häufig aussetzen. Entschleunigung ist hier ein treffendener Begriff zu diesem Roman, und ja, auch ich habe beim Lesen ein wenig entschleunigt.

Kristina Günak punktet hier mit einem aufgeweckten, humorvollen Schreibstil, liebevollen und vielschichtigen Charakteren und einer Liebesgeschichte, die zwar nur sehr langsam und vor allem leise kommt, dafür aber nachhallend berührt.

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