Cover-Bild Die Modeschöpferin
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 01.07.2020
  • ISBN: 9783426525104
Katja Maybach

Die Modeschöpferin

Roman

Zwei gegensätzliche Schwestern und die aufregende Welt der Mode:
ein hochspannender historischer Familien-Roman im Rom der 60er Jahre

Rom im August 1961: Bis zur Erschöpfung arbeitet die berühmte Modeschöpferin Simonetta de Rosa mit ihrem Team an der neuen Kollektion, die im Herbst auf einer glamourösen Modenschau präsentiert werden soll. Da erreichen sie zwei Nachrichten, die alles infrage stellen, was sie sich aufgebaut hat:
Ihre Schwester Chiara, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, scheint eine Affäre mit dem Mann zu haben, den Simonetta liebt. Plant Chiara, die ebenfalls als Modedesignerin arbeitet, sich auf diese Weise an Simonetta zu rächen?
Und ein amerikanisches Modehaus ist an zwei ihrer streng geheimen Entwürfe gelangt – wer aus ihrem Team, das ihr wie eine Familie ist, hat Simonetta derart betrogen, hat Modespionage betrieben, gar einen Mord begangen?
Der Termin für die Modenschau rückt unerbittlich näher, und Simonetta braucht all ihre Kraft, um ihre Kollektion doch noch zu dem Mode-Wunder zu machen, das alle erwarten. Wem kann sie jetzt noch trauen?

Katja Maybach hat selbst lange als Modedesignerin gearbeitet: Mit ihrem historischen Familien-Roman um die Schwestern und Modeschöpferinnen Simonetta de Rosa und Chiara Arisi im Rom der 60er-Jahre ist sie erneut tief in die Welt der Mode eingetaucht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2020

Rom, nicht Mailand ist 1961 die italienische Modemetropole

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Katja Maybach begeistert wieder einmal mehr mit einem hervorragend recherchierten historischen Roman, der einen sofort in seinen Bann zieht. Dieses mal verlegt sie die Handlung nach Rom ins Jahr 1961. ...

Katja Maybach begeistert wieder einmal mehr mit einem hervorragend recherchierten historischen Roman, der einen sofort in seinen Bann zieht. Dieses mal verlegt sie die Handlung nach Rom ins Jahr 1961. Damals noch die Mode-Hochburg Italiens - heute ist dies ja eindeutig eher Mailand! 

Natürlich steht zwar, passend zum Titel, die Mode, bzw. die Modeschöpferin Simonetta de Rosa im Fokus der Geschichte, aber sehr schnell wird klar, es gibt ein Geheimnis in deren Leben, welches weit in die Vergangenheit zurück reicht. Mit dem Auftauchen ihrer Schwester Chiara in Rom müssen sich die beiden dann ihren ganz persönlichen Dämonen stellen. 

Spannend fand ich in dem Zusammenhang, dass es immer wieder Perspektivwechsel gibt, sodass die Erzählung immer eine neue Sicht der Dinge erlaubt! Dabei geht es sowohl um Simonetta und Chiara, als auch um die unterschiedlichen Mitarbeiter(innen) des Modestudios.

Sämtliche Protagonisten bekommen übrigens ihre eigene, interessante Vita. Diese sind alle sehr unterschiedlich und gleichzeitig wichtig für den ganzen Handlungsaufbau. 

Ich mochte den Jung-Designer Paolo und Nachwuchs-Model Nina sehr und würde mich über eine Buch mit den beiden, eine Art Spin-Off, sehr freuen.

Die bereits im Klappentext angedeutete Modespionage, sowie ein Todesfall im näheren Umfeld von Simonetta, geben der Geschichte noch zusätzlich einen interessanten Twist und eine ganz neue und spannende Komponente.

Mir hat das Ende ausgesprochen gut gefallen. Simonetta und Chiara werden durchweg als starke Persönlichkeiten beschrieben, ein kitschiges Happy-End in rosa-rot wäre sehr unpassend gewesen. So fand ich es sympathisch, realistisch und hoffnungsfroh.

Anzumerken ist, dass die Autorin selbst lange als Modedesignerin gearbeitet hat. Dies merkt man an vielen kleinen und interessanten Details, welche Simonettas Leben sehr authentisch wirken lassen.

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Die Modeschöpferin

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Handlung:
Rom 1961
Die Modeschöpferin Simonetta de Rosa und ihr Team arbeiten mit Hochdruck an der neuen Kollektion. Immerhin ist es nicht mehr lange bis zur Präsentation und Simonetta will eine erstklassige ...

Handlung:
Rom 1961
Die Modeschöpferin Simonetta de Rosa und ihr Team arbeiten mit Hochdruck an der neuen Kollektion. Immerhin ist es nicht mehr lange bis zur Präsentation und Simonetta will eine erstklassige Arbeit abliefern. Sie kann sich aber nicht vollkommen auf ihre Mode konzentrieren, sondern gleichzeitig passieren unvorhersehbare Ereignisse, die ihr Leben auf den Kopf stellen.
Nicht nur ist ihre Schwestern Chiara wieder in der Stadt, mit der Simonetta seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Gleichzeitig fällt die Designerin einer Modespionage zum Opfer. Und etwa zur gleichen Zeit wird ein Mord begangen, der Simonetta einiges hinterfragen lässt.
Trotz dieser Steine, die der Modeschöpferin im Weg liegen, darf sie ihre Arbeit nicht vergessen und muss an die Modenschau denken. Vor ihr liegen harte und aufregende Tage...

Meinung:
Das Cover ist ansprechend und wunderbar nostalgisch. Ich mag die Mischung aus farbigen und verblassten Elementen, sie harmonieren perfekt miteinander und ergeben ein interessantes Bild. Die roten Details sind natürlich ein besonderes Highlight und dienen als Eyecatcher. Je länger ich die Dame im roten Kleid betrachte, desto mehr sehe ich darin Simonetta de Rosa, die Hauptprotagonistin des Buches. Insgesamt finde ich das Cover gelungen, es passt perfekt zum Inhalt und besitzt seinen eigenen Charme.

Tatsächlich ist mir das Buch in der Vorschau gar nicht aufgefallen. Erst durch eine Mail des Verlags habe ich es entdeckt und mich gefragt, warum ich den Roman erst so spät entdeckt habe. Er verspricht einen Einblick in das Leben der 1960er Jahre, sowie in die Modewelt Italiens und die harte Arbeit, die hinter Modekollektionen steckt. Zudem werden in der Inhaltsangabe auch Rückschläge genannt und so bin ich davon ausgegangen, dass man eine realitätsnahe Geschichte miterleben wird. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den Verlag, nicht nur für das Rezensionsexemplar, sondern auch für das Aufmerksammachen auf den Roman!

Mir war schnell klar, dass ich das 304 seitenstarke Buch innerhalb von vielleicht einem Tag ausgelesen haben werde. Der Grund dafür ist nicht nur die interessante und abwechslungsreiche Handlung, sondern auch die sehr angenehme Schreibweise. Diese war sehr locker und einfach gehalten, es wurden immer wieder kleine Geheimnisse bekannt gegeben und ich konnte mich beim lesen fallen lassen. Mir hat es gefallen, wie sich berauschende und aufregende Szenen mit ruhigen Momenten abgewechselt haben, in denen die Protagonisten etwas in sich gegangen sind und man eine neue Seite von ihnen kennengelernt hat.
So ist die Handlung an mir vorbeigerauscht und tatsächlich habe ich das Buch dann auch innerhalb kurzer Zeit ausgelesen. Es bietet eine leichte und nicht zu anspruchsvolle Lektüre, es gibt zarte Einblicke in die Modewelt und man kann ansatzweise miterleben, wie stressig das Leben und die tägliche Arbeit in dieser Branche ist.
Erzählt wird die ganze Geschichte von einem Erzähler, der mal die Position von Simonetta, mal die von ihrer jüngeren Schwester Chiara einnimmt. Auf diese Weise bekommt man nicht nur Informationen über den Streit von beiden Parteien, sondern kann auch einen Einblick in die unterschiedlichen Lebensweisen und Ziele erhalten. Außerdem gibt es so die Möglichkeit, die Gedankenwelt beider Personen kennenzulernen und man kann über verschiedene Aspekte, Handlungen und Aussagen besser urteilen.

Als Handlungsort dient ausschließlich Rom und einige umliegende kleine Örtchen. Teilweise konnte man einen Hauch der dortigen Stimmung erhaschen und manche Plätze und Gebäude sind recht gut beschrieben. Andere Settings wiederum konnte ich mir nur schwer vorstellen und bin bei der Vorstellung etwas im Dunklen getappt. So hält sich die Waage und es wurde eine angenehme Abwechslung gefunden, immerhin handelt es sich hier um ein recht dünnes Buch und der Fokus lag eindeutig nicht auf der Beschreibung der Spielplätze.
Am besten vorstellbar war für mich das Firmengebäude von Simonetta de Rosa. Dort war für mich auch die Stimmung am stärksten und in diesen Kapiteln habe ich mich wie ein heimlicher Beobachter gefühlt. Sei es das Büro der Designerin, der Innenhof oder die Räumlichkeiten anderer Mitarbeiter: ich konnte mir das Haus und die Räume ziemlich gut vorstellen und war von der cleanen und schnörkellosen Darstellung sehr angetan.

Wie gerade schon erwähnt, ab und an sind starke Stimmungen vorhanden, die man auch als Leser deutlich miterlebt. Und diese sind besonders intensiv im Unternehmen von Simonetta. Dort werden sie am meisten transportiert und man wird Zeuge unterschiedlicher emotionaler Ausbrüche, die mal stärker, mal schwächer auftreten. Gefühlsausbrüche wirkten stets realistisch und waren nicht zu übertrieben, man konnte gut nachvollziehen, weshalb die Charaktere an dieser Stelle auf diese Weise reagieren.
Abgesehen von einigen Textstellen in der Firma von Simonetta gibt es keine weiteren Abschnitte, wo ich in irgendeiner Weise emotional berührt war oder eine andere Stimmung selbst miterlebt habe. Oft wird die Handlung recht emotionslos und distanziert beschrieben, was auch wieder ein Zeichen der Schnelllebigen Zeit ist, aber auch der leicht oberflächlichen Modewelt.

Im Grunde war schon Spannung da, sei es durch die Modespionage oder durch den bereits in der Inhaltsangabe erwähnten Mord. Zudem gibt es im Text immer mal wieder Hinweise, die ein Spekulieren zulassen und die Fährte in die falsche Richtung legen. So wird die Handlung nur schwer vorhersehbar und man kann sich bei verschiedenen Sachverhalten nie sicher sein.
Und obwohl auf diese Weise eigentlich die Voraussetzung für eine sehr spannende Handlung gelegt wurde, war die Dramatik am Ende nicht so stark, wie man vermutet. Ich habe die Geschichte meist ganz normal aufgenommen und finde, dass es recht wenige spannungsreiche Szenen gibt, die auch den Leser mitreißen. Vielleicht ist bei mir dieser Eindruck entstanden, weil die Emotionen eine untergeordnetere Rolle spielen und nicht so präsent sind, sondern meist von den Protagonisten unterdrückt werden.

Die Darstellung der Protagonisten hat mir ganz gut gefallen. Simonetta und Chiara stehen eindeutig im Mittelpunkt und haben die stärkste Zeichnung erhalten. Die anderen Personen spielen eine deutlich zweitrangigere Rolle, wobei sie doch häufiger ziemlich präsent sind. Auf jeden Fall haben auch sie ihre Macken und Eigenarten bekommen und man konnte sich von vielen ein gutes Bild machen.
Simonetta hat mir in ihrem Auftreten besser gefallen als Chiara, auch wenn ich bei ihr bemängeln muss, dass sie mir nicht emotional genug war. Jegliche Empfindung wurde schnell unterdrückt und sie ist gern so aufgetreten, als könnte sie nichts vom Hocker hauen. Mir hätte es gefallen, wenn Simonetta mehr Facetten gezeigt hätte und sie nicht nur die taffe Modeschöpferin gewesen wäre. Ich verstehe zwar, dass man sich in diesem Business eine harte Schale zulegt und versucht, Empfindungen nicht nach außen zu tragen, aber selbst im stillen Kämmerchen wirkten manche, emotionalere Momente nicht mitreißend oder tiefgehend.
Chiara hatte zwar viele Eigenheiten bekommen und auch eine intensive Zeichnung, aber für mich war sie doch ziemlich blass. Sie ist mir nicht entschlossen, durchgreifend genug und ich konnte an vielen Stellen leider keine Sympathie für sie aufbringen. Erst am Ende des Buches habe ich in Chiara etwas gesehen, was mir gefallen hat und ich habe mir gewünscht, dass sie dies schon eher gezeigt hätte. So hatte ich Probleme mit ihrer Art und ihrem Auftreten, zudem fand ich es schade,
dass sie neben der großen Simonetta nicht gleichrangiger auftritt.

Fazit:
Ich habe zuvor noch kein Werk von Katja Maybach gelesen und war daher gespannt darauf, die Autorin kennenzulernen. Und mit diesem Buch rund um die italienische Modewelt der 1960er Jahre hat sie einen soliden Roman geschaffen, der sich locker leicht lesen lässt und eine gute Geschichte beherbergt. Ich habe das Buch mit viel Interesse gelesen und viele Aspekte haben mir gefallen und haben dazu geführt, dass ich den Familienroman schnell ausgelesen hatte.
Doch leider hat mich das Buch nicht vom Hocker gerissen. Dafür haben mir einige Stimmungen gefehlt, mehr emotionalere Momente und eine stärkere Zeichnung von Chiara. Bei diesen Punkten hätte ich gerne mehr gehabt und sie sind für mich noch ausbaufähig.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Familiendrama und spannungsreiche Geschichte aus der Modewelt

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Katja Maybachs Roman "Die Modeschöpferin" erscheint im Knaur Verlag.



Rom 1960: Die Modeszene befindet sich auf einem Höhenflug, denn die Frauen sehnen sich nach neuer, moderner Kleidung und möchten ...

Katja Maybachs Roman "Die Modeschöpferin" erscheint im Knaur Verlag.



Rom 1960: Die Modeszene befindet sich auf einem Höhenflug, denn die Frauen sehnen sich nach neuer, moderner Kleidung und möchten auffallen. Simonetta de Rosa ist Modeschöpferin und feiert mit ihren Entwürfen große Erfolge. Unter Zeitdruck arbeiten sie und ihr Team an der neuen Kollektion. Da erreichen sie zwei erschütternde Nachrichten: Ihre Schwester, zu der sie lange keinen Kontakt hatte, wurde ausgerechnet mit Simonettas Freund in einer engen Umarmung von Paparazzi abgelichtet. Ist damit die Liebe ihres Lebens zerbrochen? Außerdem besteht der Verdacht, jemand aus Simonettas Team muss Modespionage begangen haben, denn ein amerikanisches Modehaus verfügt über zwei von Simonettas geheimen Modeentwürfen.

Katja Maybach lässt ihre Leserinnen in das Leben der 60er-Jahre eintauchen und zeigt Einblicke in die schillernde römische Modewelt mit ihrem Glanz auf der einen Seite, aber auch die Kehrseite, die arbeitsintensive, intrigenhafte und konkurrenzreiche Arbeitswelt auf der anderen. Gleichzeitig erzählt sie eine Familiengeschichte, die die modische Entwicklung in dieser Zeit ablichtet, eine katholische Familie mit ihren Dramen offenbahrt und die Beziehung von zwei Schwestern zum Thema hat.

Bei diesem Roman hat mir die Schilderung der Modeszene gut gefallen, ich konnte den Ruhm der Modedesignerin Simonetta spüren und die kreative Ader ihrer Schwester Chiara, habe die kostbaren Kleider aus erlesenen Stoffen mit aufwändigen Stickereien bewundert und gleichzeitig aber auch den Konkurrenzkampf miterlebt, der in dieser Branche wütet. Auch die Mafia mischt hier mit, die Kleider werden teuer gehandelt und damit ist auch viel Geld im Spiel. Die realistische Schilderung des Arbeits- und Erfolgsdrucks unter den Näherinnen und Designern ist spürbar. Im Vordergrund steht aber die Familiengeschichte der Schwestern Simonetta und Chiara. Nach und nach zeigt sich ihre gemeinsame Vergangenheit und man erkennt die Probleme, die im katholischen Italien um diese Zeit nicht nur vielen Frauen ein selbstbestimmtes Leben unmöglich machten. Mehr möchte ich zum Hintergrund lieber nicht verraten.

Wir erleben die verschiedenen Figuren aus Simonettas Modewerkstatt, zahlreiche Personen, die als verlässlicher Part der Modefamilie ihr Bestes geben.

Die Autorin nutzt einen lebendigen Erzählstil und zeigt vielfältige Figuren, die vor oder hinter der Modekulisse arbeiten und ihre eigenen Träume und Bedürfnisse vom Leben haben. Bei diesem Buch bedient sie sich mehrerer Themenbereiche, es ist gleichzeitig Modebericht, Darstellung der Gesellschaft und des Zeitgeists und letztendlich auch ein Familiendrama, sogar ein Mordfall mischt sich in diese Story. Für eine abwechslungsreiche Lektüre ist allein schon durch diesen Mix gesorgt.

Mir hat dieses Buch abwechslungsreiche Unterhaltung geschenkt, es war mir aber auch zu personenüberladen, so konnte ich nicht zu allen Figuren eine Beziehung aufbauen.


Ein spannendes und unterhaltsames Familiendrama mit Einblicken in die Modewelt, die uns ins Rom der 60er Jahre katapultiert.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

"Ich bereue nichts im Leben außer dem, was ich nicht getan habe." (Coco Chanel)

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1961 Rom. Simonetta de Rosa hat sich ihren Position als berühmteste Modeschöpferin Roms hart erarbeitet. Sie steckt mitten in den Vorbereitungen zur neuen Kollektion, ihr Brautkleid soll den Abschluss ...

1961 Rom. Simonetta de Rosa hat sich ihren Position als berühmteste Modeschöpferin Roms hart erarbeitet. Sie steckt mitten in den Vorbereitungen zur neuen Kollektion, ihr Brautkleid soll den Abschluss der Alta Moda bilden und auf dem Cover der Vogue erscheinen. Währenddessen siedelt ihre Schwester Chiara Arisi von Paris nach Rom über, um sich dort endlich selbständig und als Designerin für exklusive Handtaschen einen Namen zu machen. Simonetta und ihre jüngere Schwester Chiara haben seit Jahren keinerlei Kontakt mehr zueinander, niemand weiß, dass sie Schwestern sind. Als Simonetta Rom 1938 verließ, hat die jüngere Chiara ihr hinterhergerufen „Ich hasse Dich“, seitdem herrscht Funkstille zwischen den beiden. Nun werden die zwei nicht nur Konkurrentinnen auf dem schwer umkämpften Modemarkt, sondern haben auch eine Vorliebe für den gleichen Mann. Und Simonetta hat noch ganz andere Probleme, denn trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen wird einer ihrer Entwürfe kopiert, während das wichtigste Kleid unter dramatischen Umständen gestohlen wird. Ist Simonettas Modenschau noch zu retten, und werden sich die beiden Schwestern jemals versöhnen?

Katja Maybach hat mit „Die Modeschöpferin“ einen lebhaften Roman vor historischer Kulisse vorgelegt, der sich in der eitlen Modeszene bewegt und dem Leser interessante Einblicke gewährt. Der flüssige und bildhafte Erzählstil kann von Beginn an fesseln und lässt den Leser mal an der Seite von Simonetta, Chiara, Paolo oder Antonia hinter die Kulissen der bunten Modewelt schauen und ein wenig Exklusivität schnuppern. Wer sich in der Modeszene ein wenig auskennt, kann Maybachs bildhafte Beschreibungen über ein Designerhaus, die kreativen Tätigkeiten sowie die Exzentrik der dort Beschäftigten bestätigen. Die Autorin schöpft aus eigenen Erfahrungen und kann diese sehr glaubhaft in ihre Geschichte integrieren. Wechselnde Perspektiven spiegeln nicht nur wunderbar die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten wider, sie zeigen auch ihre unterschiedlichen Positionen innerhalb des Modezirkus auf, lassen Träume wahr werden oder unsanft zerplatzen. Die nebenbei eingefädelte Familiengeschichte von Simonetta und Chiara wird von Maybach nur häppchenweise aufgedeckt, erst zum finalen Schluss erfährt man so einiges über ihre damalige Lebenssituation sowie über das Schicksal ihrer Eltern. Ausufernde kriminelle Aktivitäten sind mit einiger Spannung in die Handlung integriert worden, der Leser fragt sich eine ganze Weile, wer wohl der Langfinger innerhalb des Modehauses ist.

Die Charaktere sind individuell und lebhaft in Szene gesetzt, wirken mit ihren Eigenschaften glaubwürdig und authentisch, so dass der Leser sich ihnen schnell verbunden fühlt und mitfiebern kann. Simonetta ist eine freundliche, aber verschlossene Frau, die nicht nur einen kreativen Kopf besitzt, sondern auch ein großes Herz für ihre Mitmenschen. Trotz ihrer Bodenständigkeit weiß sie um die Träume ihrer exklusiven Klientel und arbeitet mit ihrem Team bis zur Erschöpfung. Chiara ist eine zurückhaltende Frau, die sich ihren Wunsch von einem eigenen Label erfüllen will. Sie ist warmherzig und noch etwas unsicher, ob sie es wohl schaffen wird. Paolo ist ein junger aufstrebender Designer, der einige wichtige Entscheidungen zu fällen hat. Antonia wächst über sich hinaus, denn sie hat ihren Traumjob gefunden. David ist ein Mann, der sich nicht binden will. Carla ist seit Jahren Simonettas rechte Hand, oftmals vorlaut, unangenehm und rechthaberisch, aber trotzdem unentbehrlich. Ebenso wichtig sind Protagonisten wie Ettore, Luigi oder der frascatische Winzer, die der Handlung zusätzlich Input geben.

„Die Modeschöpferin“ gibt einen wunderbar lebendigen Einblick in die exklusive Welt der Modedesigner. Neben kostbaren Kleidern und edlen Handtaschen sowie der eitlen Bussi-Bussi-Gesellschaft kann die Geschichte auch mit einer traurigen Familiengeschichte punkten. Aus den sich andeutenden Liebesbeziehungen hätte man doch noch etwas mehr machen können, vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung? Fesselnde und konstruierte Geschichte, die eine Leseempfehlung verdient!

Veröffentlicht am 09.07.2020

Turbulente Zeiten in der ewigen Stadt

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Wer bisher dachte, das Zentrum der Modewelt und der Haute Couture sei Paris, wird in diesem Roman eines Besseren belehrt, zumindest für die 1960er Jahre. Denn genau so bunt, schillernd, mondän und auch ...

Wer bisher dachte, das Zentrum der Modewelt und der Haute Couture sei Paris, wird in diesem Roman eines Besseren belehrt, zumindest für die 1960er Jahre. Denn genau so bunt, schillernd, mondän und auch zwielichtig präsentiert Katja Maybach die ewige Stadt Rom in ihrem Roman „Die Modeschöpferin“. Ihre Hauptfigur Simonetta de Rosa hat es geschafft: sie entwirft als Modedesignerin Haute Couture vom Feinsten und konkurriert mit den größten Namen ihrer Zeit. Doch dieses Leben fordert auch seinen Tribut: Simonettas Privatleben muss immer zurückstehen. Sie ist eine Getriebene, die nur von Show zu Show denkt, die Perfektion verinnerlicht hat und ihre Angestellten fordert bis zur Erschöpfung. Auch sie selbst fordert sich und lässt sich kaum zur Ruhe kommen. Dennoch wirkt Simonetta sympathisch in diesem Buch und nicht etwa wie die Chefin der Modezeitschrift in „Der Teufel trägt Prada“. In Rückblenden und mit einigen schriftstellerischen Kniffen wie z. B. Briefen erfährt der Leser, dass Simonetta sich ihren Aufstieg hart erarbeiten musste und dass sie es im Leben bei weitem nicht einfach hatte. Gleich zu Beginn des Buches erfährt der Leser auch von Simonettas Schwester Chiara, zu der die Modemacherin seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr hat. Da einige Kapitel auch aus Chiaras Sicht geschildert sind, wird die schwierige (Nicht-) Beziehung der Schwestern nicht nur aus einer Sicht betrachtet, sondern man erhält einen Einblick in die Gedankenwelt beider Personen. Die Handlung des Buches ist geprägt von der in der Modewelt wohl ständig bestehenden Rastlosigkeit bzw. Aufregung und das – dies muss ich zugeben – hat mir nicht so gut gefallen. Auch wenn es authentisch ist, die hektische Modeszene genau so darzustellen, war es dadurch für mich als Leser kein wirklich entspannendes Leseerlebnis, sondern machte mich irgendwie auch hibbelig. Eigentlich eine gute Sache, wenn sich die Stimmung so überträgt, aber für mich nach einem langen Arbeitstag nicht so zuträglich ;) Die Geschehnisse in den lediglich 300 Seiten langen Buch überschlagen sich mitunter, als kurz hintereinander Kleider gestohlen werden und sich sogar mehrere Todesfälle ereignen. Es ist ein aufregendes Buch, in dem auch Themen angerissen werden wie Abhängigkeiten, homosexuelle Beziehungen und die Scheinwelt der „oberen Zehntausend“. Noch turbulenter wirkt die Geschichte durch die kapitelweisen Perspektivwechsel. Für mich war der Roman ein interessanter Einblick in die (historische) Modewelt, dem man anmerkt, dass die Autorin eigene Erfahrungen hier eingebracht hat. Mir persönlich war er für einen entspannten Leseabend etwas zu quirlig (von der Stimmung her), aber wer ein mitreißendes Leseerlebnis sucht, wird hier sicherlich fündig.

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