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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2020

Starke Frauen

Wilde Freude
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Die Buchhändlerin Jeanne steht plötzlich am Scheideweg ihres Lebens: Nicht nur, dass sie ihren Sohn verloren hat – nein, nun erhält sie auch noch die Diagnose Krebs und ihr Mann verlässt sie. Doch aufgeben, ...

Die Buchhändlerin Jeanne steht plötzlich am Scheideweg ihres Lebens: Nicht nur, dass sie ihren Sohn verloren hat – nein, nun erhält sie auch noch die Diagnose Krebs und ihr Mann verlässt sie. Doch aufgeben, gibt’s nicht! Bei ihrer Chemotherapie trifft sie auf Brigitte, Assia und Mélody – Frauen, die ebenso wie Jeanne vom Leben gezeichnet sind und die etwas Gravierendes vereint. Schon bald schmiedet das Quartett den Plan, einen Juwelier im Herzen von Paris zu überfallen...

Dass Sorj Chalandon zu den bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellern Frankreichs gehört, überrascht nach der Lektüre von „Wilde Freude“ nicht. Dieser Mann versteht es poetisch zu schreiben – seine Leser mit den richtigen Worten in die Geschichte zu ziehen, aber vor allem seinen Charakteren Tiefe zu geben. Es bedarf nicht vieler Seiten, um Jeannes Schicksal zu verstehen – den Weg von ihrer Krebsdiagnose über die Schließung der Freundschaft mit Brigitte und Co bis hin zum Überfall, um mit an ihrer Seite zu gehen. Ganz so, als wäre man dabei, als geschehe es uns.

Chalandon schafft es auf wunderbare Weise Nähe zu erzeugen – seine Worte sind klar, pointiert, lyrisch. Durch das Buch führen geradlinig starke Frauen, die sich zu ihren Schwächen – zu ihrer Krankheit – bekennen, was sie nur noch stärker macht. Männer bekleiden hier allenfalls Nebenrollen, sind zweitrangig und schwächeln. Auch das zeugt von Chalandons Empathie seinen Figuren Leben und Charakter einzuhauchen, die man diesen auch abnimmt.

„Wilde Freude“ ist ein brillantes Werk über vier starke Frauen, die ihrer Vergangenheit und Krankheiten trotzen und sich zum Leben bekennen und für dieses bereit sind zu kämpfen. Definitiv lesenswert!

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Der Mensch ist auch nur ein Tier

Die geheimnisvolle Nähe von Mensch und Tier
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"Ein introvertierter Mensch verzieht sich auf einer Party allein in eine Ecke, ein schüchterner Tintenfisch versteckt sich in seiner Tintenwolke." Mensch und Tier sind sich viel ähnlicher als lange angenommen, ...

"Ein introvertierter Mensch verzieht sich auf einer Party allein in eine Ecke, ein schüchterner Tintenfisch versteckt sich in seiner Tintenwolke." Mensch und Tier sind sich viel ähnlicher als lange angenommen, denn letzten Endes ist auch der Mensch nur ein Tier. Tiere haben ebenso eine Persönlichkeit wie wir homo sapiens, auch wenn ihnen diese lange abgesprochen wurde!

Verhaltensforscher Dr. Immanuel Birmelin und Autor des Buches „Die geheimnisvolle Nähe von Mensch und Tier“ zeigt uns in seinem Werk auf wunderbare Weise auf, wie nahe wir Menschen den Tieren stehen. Das tut er nicht ausschließlich in dem er über die neusten Forschungen und vielfältigen Beispiele aus der Tierwelt spricht, sondern indem er beide analysiert – Mensch ebenso wie Tier. Dies ist ihm auf sehr humorvolle Weise anhand von persönlichen Anekdoten, wissenschaftlichen Theorien und Beispielen, grandiosen Farbbildern, ebenso wie dem Fakt, dass er in der Konferenz der Tiere letzteren eine Stimme gibt, gelungen.

„Die geheimnisvolle Nähe von Mensch und Tier“ ist ein berührendes, hochinteressantes, lehrreiches und auch kurzweiliges Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für das Leben im Allgemeinen und Tiere im Speziellen interessiert!

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Kurzweilige und lehrreiche Rucksackreise durch Afrika

Kein Tee mit Mugabe
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Die Autorin Antje Waldschmidt lädt in „Kein Tee mit Mugabe“ auf eine Backpacker-Reise durch das südliche Afrika ein. Sie nimmt die Leser auf eine sehr lebendige Reise durch Südafrika, Mosambik, Simbabwe ...

Die Autorin Antje Waldschmidt lädt in „Kein Tee mit Mugabe“ auf eine Backpacker-Reise durch das südliche Afrika ein. Sie nimmt die Leser auf eine sehr lebendige Reise durch Südafrika, Mosambik, Simbabwe und Sambia mit: Afrikanische Staaten, die nicht im Fokus des großen Tourismus stehen.

Für die Autorin stehen persönliche Erlebnisse und Eindrücke im Vordergrund. Sie versteht es dabei auf besondere Weise Situationen wie Menschen sensibel, respektvoll und anschaulich zu beschreiben. Die Personen, die in dem Buch zu Wort kommen, sind ausnahmslos Menschen, die die Autorin auf ihrer Reise zufällig trifft. Seien es andere Reisende oder Afrikaner, die unterwegs sind. Die Perspektive ist die der Ich-Erzählerin: Der nötige Schuss Ironie und Selbstironie fehlt nicht.

Startpunkt der Reise ist die quirlige Metropole Johannesburg, dann geht es weiter ins tropische Mosambik. Voller Vorfreude begibt sie sich auf das Abenteuer der persönlichen Entdeckung des Landes am Indischen Ozean, das sich bis heute von Jahren des Bürgerkriegs nicht erholt hat. Dennoch zieht das Land die Autorin in den Bann und entsprechend schwer fällt der Abschied aus Mosambik. Die Beschreibung der Busfahrt in Richtung Simbabwe, die teilweise unter dem Schutz eines Militärkonvois steht, zeigt aber auch, dass das Land neben Traumstränden weit von einem Paradies entfernt ist.

Die Reise geht weiter nach Simbabwe, das zum Zeitpunkt der Reise noch von Langzeitherrscher Mugabe regiert wurde. Das Leid und die Isolation, die sich aus dieser Politik ergeben haben, macht die Autorin am Beispiel des Kariba-Sees deutlich. Einst ein Ort des Tourismus mit Hotelressorts, bieten die Anlagen heute ein sehr tristes Bild. Touristen meiden das Land, die touristischen Einrichtungen verfallen. Gleichzeitig gibt die Autorin auch ein differenziertes, anderes Bild von Simbabwe und zeigt, dass die Hauptstadt Harare nicht dem Moloch gleicht, dem ihm westliche Medien gern zuschreiben. Das letzte Reiseziel ist Sambia, wo die Autorin sich durch die Straßen, Märkte und Kulturzentren der Hauptstadt Lusaka treiben lässt, ehe sie nach Hause zurückkehrt.

Die Autorin weiß ihre Reise bis zum letzten Kapitel äußerst spannend und unterhaltsam zu erzählen. Sie nimmt die Lesenden mit zu den türkisfarbenen Gewässern und Puderzuckerstränden Mosambiks, dem darbenden Kariba mit dem gigantischen Stausee und seinen sympathischen Bewohnern sowie den sich bisweilen ähnelnden afrikanischen Großstädten. Die Leser sitzen mit ihr in kleinen Minibussen, riechen den Schweiß der Mitreisenden, entziehen sich macho-liken Anmachen, erfreuen sich über Kokos-Rum, Sonnenuntergänge und Ausritte durch die Savanne.

Erst zum Ende hin bekommt der Leser die Antwort, was es mit dem Buchtitel auf sich hat... ein großartiges Leservergnügen für all jene, die ein bisschen hinter die Fassade schauen wollen: weit weg von althergebrachten Afrika-Klischees.

Fazit: Authentisch, witzig, mit Biss!

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Veröffentlicht am 30.04.2019

Kurzweilige und lehrreiche Rucksackreise durch Afrika

Kein Tee mit Mugabe
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Die Autorin Antje Waldschmidt lädt in „Kein Tee mit Mugabe“ auf eine Backpacker-Reise durch das südliche Afrika ein. Sie nimmt die Leser auf eine sehr lebendige Reise durch Südafrika, Mosambik, Simbabwe ...

Die Autorin Antje Waldschmidt lädt in „Kein Tee mit Mugabe“ auf eine Backpacker-Reise durch das südliche Afrika ein. Sie nimmt die Leser auf eine sehr lebendige Reise durch Südafrika, Mosambik, Simbabwe und Sambia mit: Afrikanische Staaten, die nicht im Fokus des großen Tourismus stehen.

Für die Autorin stehen persönliche Erlebnisse und Eindrücke im Vordergrund. Sie versteht es dabei auf besondere Weise Situationen wie Menschen sensibel, respektvoll und anschaulich zu beschreiben. Die Personen, die in dem Buch zu Wort kommen, sind ausnahmslos Menschen, die die Autorin auf ihrer Reise zufällig trifft. Seien es andere Reisende oder Afrikaner, die unterwegs sind. Die Perspektive ist die der Ich-Erzählerin: Der nötige Schuss Ironie und Selbstironie fehlt nicht.

Startpunkt der Reise ist die quirlige Metropole Johannesburg, dann geht es weiter ins tropische Mosambik. Voller Vorfreude begibt sie sich auf das Abenteuer der persönlichen Entdeckung des Landes am Indischen Ozean, das sich bis heute von Jahren des Bürgerkriegs nicht erholt hat. Dennoch zieht das Land die Autorin in den Bann und entsprechend schwer fällt der Abschied aus Mosambik. Die Beschreibung der Busfahrt in Richtung Simbabwe, die teilweise unter dem Schutz eines Militärkonvois steht, zeigt aber auch, dass das Land neben Traumstränden weit von einem Paradies entfernt ist.

Die Reise geht weiter nach Simbabwe, das zum Zeitpunkt der Reise noch von Langzeitherrscher Mugabe regiert wurde. Das Leid und die Isolation, die sich aus dieser Politik ergeben haben, macht die Autorin am Beispiel des Kariba-Sees deutlich. Einst ein Ort des Tourismus mit Hotelressorts, bieten die Anlagen heute ein sehr tristes Bild. Touristen meiden das Land, die touristischen Einrichtungen verfallen. Gleichzeitig gibt die Autorin auch ein differenziertes, anderes Bild von Simbabwe und zeigt, dass die Hauptstadt Harare nicht dem Moloch gleicht, dem ihm westliche Medien gern zuschreiben. Das letzte Reiseziel ist Sambia, wo die Autorin sich durch die Straßen, Märkte und Kulturzentren der Hauptstadt Lusaka treiben lässt, ehe sie nach Hause zurückkehrt.

Die Autorin weiß ihre Reise bis zum letzten Kapitel äußerst spannend und unterhaltsam zu erzählen. Sie nimmt die Lesenden mit zu den türkisfarbenen Gewässern und Puderzuckerstränden Mosambiks, dem darbenden Kariba mit dem gigantischen Stausee und seinen sympathischen Bewohnern sowie den sich bisweilen ähnelnden afrikanischen Großstädten. Die Leser sitzen mit ihr in kleinen Minibussen, riechen den Schweiß der Mitreisenden, entziehen sich macho-liken Anmachen, erfreuen sich über Kokos-Rum, Sonnenuntergänge und Ausritte durch die Savanne.

Erst zum Ende hin bekommt der Leser die Antwort, was es mit dem Buchtitel auf sich hat... ein großartiges Leservergnügen für all jene, die ein bisschen hinter die Fassade schauen wollen: weit weg von althergebrachten Afrika-Klischees.

Fazit: Authentisch, witzig, mit Biss!

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Abenteurerin Elfie

Elfie und das magische Eichhörnchen
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Elfie heißt eigentlich Eleftheria, eines der wenigen Dinge, die sie an ihre verstorbene Großmutter in Griechenland erinnern. Doch schon bald geschehen ganz merkwürdige Dinge um Elfie herum, und irgendwie ...

Elfie heißt eigentlich Eleftheria, eines der wenigen Dinge, die sie an ihre verstorbene Großmutter in Griechenland erinnern. Doch schon bald geschehen ganz merkwürdige Dinge um Elfie herum, und irgendwie könnte ihre Oma in Griechenland der Schlüssel dazu sein?! Da wären zum Beispiel ein weißes, sprechendes Eichhörnchen zu nennen, ebenso freche, düstere Raben und geheimnisvolle, verschlüsselte Nachrichten in einer alten Dose. Wie das alles im Zusammenhang steht? Dem muss Abenteuerin Elfie auf den Grund gehen, allerdings muss sie aufpassen, dass sie dabei nicht zu viel Chaos anrichtet und ihre beste Freundin Maya verprellt...

Kinder- und Jugendbuchautorin Susanne Rauchhaus versteht es spannend und wortgewandt für junge LeserInnen zu schreiben. „Elfie und das magische Eichhörnchen“ liest sich sehr flott und bringt die nötige Portion Witz und Charme mit (einzig die vielen Gedanken bzw. Erläuterungen in Klammern sind nicht Jedermanns Sache). Die Mischung aus Abenteuer, Freundschaft, Tieren und Magie machen das Buch zu einem rundum gelungenen Lesespaß, der für jede Menge Abwechslung sorgt. Die Spannung wird bis zur letzten Seite gehalten...

„Elfie und das magische Eichhörnchen“ ist ein spannendes Jugendbuch, das ganz sicher den Abenteurer in jedem kleinen Leser weckt!

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