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Veröffentlicht am 07.10.2020

Sehr politisch

Oktobernacht
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Kurz vor dem 30. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung erfährt die Moderatorin Hannah Steiner, dass sie adoptiert wurde. Während sie sich auf eine Livesendung zum Jubiläum vorbereitet, die ihr Durchbruch ...

Kurz vor dem 30. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung erfährt die Moderatorin Hannah Steiner, dass sie adoptiert wurde. Während sie sich auf eine Livesendung zum Jubiläum vorbereitet, die ihr Durchbruch werden könnte, beginnt sie Nachforschungen anzustellen. Die Spuren führen sie zurück zur Nacht der Deutschen Einheit und zu einem Mord im Stasi Milieu....

"Oktobernacht" beginnt mit einer Zeitleiste, die den Weg zur Wiedervereinigung erneut ins Gedächtnis ruft. Was ich sehr interessant fand. Habe ich sie doch selbst - zumindest vor dem Fernseher - miterlebt. Auch die Ereignisse am Anfang um Hannahs Familie in der Wiedervereinigungsnacht, fand ich spannend. Danach hatte ich allerdings meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Die Szenen wechseln häufig. Teilweise mitten in den Kapiteln. Die Sätze sind zwar kurz und prägnant, aber sehr politisch. Zudem gibt es Szenen im Sender, die der Sprache die dort herrscht, angepasst sind. Grundsätzlich finde ich das gut. Leider habe ich aber durch dieses Gesamtpaket den Faden schnell verloren. Ich habe das Buch bis zum Ende gelesen, da mich die Thematik um Rudolfine Steindling - genannt die Rote Fine - und den verschwundenen DDR Millionen sehr interessiert hat. Durch die Art wie die Geschichte aufgebaut ist, konnte es mich jedoch nicht packen.

Fazit: Ein Krimi, der viel Wissen vermittelt. Bei dem ich aber durch die vielen "Baustellen", deren Szenen häufig wechseln, schnell den Überblick verloren habe. Mir hat einfach das lebendig erzählte gefehlt, um gedanklich besser am Ball zu bleiben. Denn das Thema ist interessant und lässt ein Stück Zeitgeschichte wieder aufleben.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Der Fall kam zu kurz

Nordsee-Nacht
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1987. Bei einer Ferienfreizeit für 6- bis 8-jährige Kinder verschwindet Friederike Baumgart nachts aus einem Zeltlager in Hulthave. Die Betreuerin Sascha macht sich schwere Vorwürfe. Schließlich hatte ...

1987. Bei einer Ferienfreizeit für 6- bis 8-jährige Kinder verschwindet Friederike Baumgart nachts aus einem Zeltlager in Hulthave. Die Betreuerin Sascha macht sich schwere Vorwürfe. Schließlich hatte sie Aufsicht. Bemerkt hat sie aber nichts. Trotz intensiver Suche von Kommissar Wedeland bleibt Friederike unauffindbar. Mehrere Verdächtige werden verhört. Aber auch das bringt keine neuen Erkenntnisse. 25 Jahre später wird eine bewusstlose Frau am Strand gefunden. Die sogenannte Nixe kann sich an nichts mehr erinnern. Selbst an ihren Namen nicht. Schnell spekuliert die Presse darüber, ob es sich um die damals verschwundene Friederike handeln könnte. Anlass für Sascha und Wedeland, unterdessen pensioniert, wieder nach Hulthave zurückzukehren....

"Nordsee-Nacht" ist das Debüt der Autorin. Trotz eines atmosphärischen Schreibstils, der sich den jeweiligen Szenen anpasst, bin ich nicht so richtig warm mit dem Roman geworden. Dieser ist in zwei Teile unterteilt. Teil 1 spielt 1987 und hat etwas verwirrend begonnen. Es gibt viele wechselnde Szenen, teilweise mitten in den doch recht kurzen Kapiteln. Auch werden hier die Protagonisten vorgestellt. Bekommt viel von ihren Gedankengängen mit. Bis zum Ende des ersten Teils habe ich dann langsam in einen Lesefluss gefunden. Leider hat sich das mit Beginn von Teil 2, der 25 Jahre später spielt, wieder geändert. Trotz des Auftauchens der Nixe hat mir einfach die Spannung gefehlt. Der Fall selbst ist in den Hintergrund getreten. Vielmehr hat man die Protagonisten bei ihren Auseinandersetzungen mit ihren inneren Dämonen begleitet. So hat sich das Ganze für mich bis zum Ende ziemlich gezogen. Das kam plötzlich, klärt den Fall aber logisch auf. Ein paar Fragen sind jedoch offen geblieben.

Fazit: Ein Roman bei dem ich vom Klappentext her mehr erwartet habe. Bei dem mir die Spannung gefehlt hat und auch der Fall selbst kam mir viel zu kurz. Bei einigem hatte ich das Gefühl es wird nur erwähnt, um die Story irgendwie am Laufen zu halten. Schade. Denn Potential hat die Geschichte. Auch der Schreibstil an sich hat mir gefallen.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Kommt ziemlich trocken daher

Heißes Pflaster
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Guido Ehrlich, Amtsleiter des Leipziger Liegenschaftsamtes, wird tot aufgefunden. Er war dafür bekannt, sich für ein vielfältiges und multikulturelles Leipzig einzusetzen. Alles sieht nach Selbstmord aus. ...

Guido Ehrlich, Amtsleiter des Leipziger Liegenschaftsamtes, wird tot aufgefunden. Er war dafür bekannt, sich für ein vielfältiges und multikulturelles Leipzig einzusetzen. Alles sieht nach Selbstmord aus. Doch als die Hauptkommissare Hanna Seiler und Milo Novic nähere Nachforschungen anstellen, entdecken sie Indizien, die sie zweifeln lassen. Auch konnte der Bauunternehmer Gerd Wenger endlich die Gebäude kaufen, die von den Linken besetzt sind und Ehrlich bisher einen Verkauf verhindern konnte. Dann passiert ein heimtückischer Anschlag auf einen Polizisten. Ausgerechnet in einem der Häuser. Das ruft Milo und Hanna, allen Widerständen zum Trotz, endgültig auf den Plan.....

"Heisses Pflaster" ist der zweite Band um die beiden Hauptkommissare Hanna Seiler und Milo Novic. Obwohl ich den Vorgänger kenne, habe ich es nicht geschafft, zur Geschichte und den Protagonisten einen Bezug aufzubauen. Die Story selbst ist in viele Szenen aufgegliedert, die sich in rascher Reihenfolge abwechseln. Ähnlich wie in einer Krimiserie. Der Schreibstil ist kühl gehalten. So habe ich zwar die Protagonisten beobachtet wie sie agieren, aber verstehen konnte ich einige Gedankengänge nicht. Vieles erschien mir zusammenhanglos. Allerdings haben die Protagonisten Potenzial. Sind spezielle Typen.Vor allem Novic. Auch den trockenen Humor in manchen Dialogen fand ich gut. Aber irgendwie hat mir der letzte Schliff gefehlt. Der Schluss selbst ist stimmig und hier kam für mich auch endlich etwas Spannung auf.

Fazit: Leider konnte mich Band 2 der Reihe nicht überzeugen. Mir war es zu emotionslos und mir hat die Spannung gefehlt. Die Protagonisten haben ihre Macken, die genau meine Wellenlänge sind. Jedoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Schade.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Gute Idee, Ausführung zu konstruiert

Tödliche Rezeptur
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Im Brauerei Museum ist ein brutaler Mord passiert. Das Video der Überwachungskamera wird daraufhin in einer Nachrichtensendung gezeigt. Krister traut seinen Augen nicht, als er seinen Opa Herrmann erkennt. ...

Im Brauerei Museum ist ein brutaler Mord passiert. Das Video der Überwachungskamera wird daraufhin in einer Nachrichtensendung gezeigt. Krister traut seinen Augen nicht, als er seinen Opa Herrmann erkennt. Dieser ist zu allem Überfluss auch noch spurlos verschwunden. Während Krister auf dessen Suche geht, gerät er selbst ins Visier der Ermittler........

"Tödliche Rezeptur" ist mein erstes Buch des Autors. Die Idee dahinter fand ich gut. Die Ausführung leider nicht. Eine dritte Person erzählt die Geschichte. Beschreibt die Handlung und die Gedanken der Protagonisten. Hier hat mir ein bisschen das Lebendige gefehlt. Weshalb ich keine Beziehung zu einer der Figuren aufbauen konnte. Deren Handlungen - ob nun Krister oder auch die Polizisten - waren mir oft nicht verständlich. Auch kam mir einiges nicht logisch vor. Manche Szenen sollten wohl witzig wirken, haben mich aber eher ratlos - Ekelfaktor inbegriffen - zurück gelassen. Auch wenn der Showdown noch dramatisch daher kam und es dann doch noch einmal spannend wurde, empfand ich es insgesamt als zu konstruiert. Schade.

Fazit: Eine interessante Idee, die mich nicht überzeugen konnte. Dafür waren mir die Figuren einfach zu blass und haben teilweise unlogisch gehandelt. Leider wurde der Krimi auch erst im letzten Drittel etwas spannend.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Überraschender Schluss, jedoch die Handlung oft verwirrend

Tod im Leuchtturm
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Fast 30 Jahre ist es her, dass Julia Zeugin am Mord des kleinen Jungen Felix auf der Insel Neuwerk wurde. Damals war sie 15 und hat ihren Schwager schwer belastet. Kurze Zeit später die Aussage zurück ...

Fast 30 Jahre ist es her, dass Julia Zeugin am Mord des kleinen Jungen Felix auf der Insel Neuwerk wurde. Damals war sie 15 und hat ihren Schwager schwer belastet. Kurze Zeit später die Aussage zurück gezogen. Jetzt ist sie wieder auf die Insel zurück gekehrt, um den dortigen Leuchtturm zu hüten. Außerdem möchte sie endlich die Wahrheit sagen. Dazu kommt es jedoch nicht mehr. Julia wird tot in der Badewanne gefunden. Offenbar Suizid. Ihre Freundin und Malerin Margo glaubt nicht daran und wendet sich an die Hamburger Kommissarin Friederike von Menkendorf...........

"Tod im Leuchtturm" ist der zweite Band um die Hamburger Kommissarin Friederike von Menkendorf und der Malerin Margo Valeska. Ich kenne den Vorgänger nicht. Vielleicht hatte ich deshalb meine Schwierigkeiten mit der Geschichte und den Protagonisten warm zu werden. Vieles erschien mir oberflächig. Der Storyverlauf holprig, teilweise verwirrend. Einiges hat sich wiederholt. So bin ich nie richtig in einen Lesefluss gekommen. Allerdings verprüht der Krimi eine ordentliche Portion Lokalkolorit. Die Insel Neuwerk mit ihren Begebenheiten wurden gut dargestellt. Auch gab es im typischen Hamburger trockenen Humor einige lustige Szenen. Die Auflösung kam überraschend, konnte aber meinen Leseeindruck leider nicht mehr wett machen.

Fazit: Ein Krimi, bei dem man viel über die Insel Neuwerk lernt. Dessen Protagonisten mir jedoch zu blass waren. Mir der Schreibstil holprig vorkam, so dass ich einfach keinen Lesefluss gefunden habe. Schade. Aber zum Glück ist alles Geschmackssache.

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