Man möchte ins Buch springen und Poppy retten...
PoppyZum Buch: Die sechsjährige Poppy wächst in Armut mit ihrer Mutter alleine auf. Der Vater hat sie im Stich gelassen. Irgendwann fährt ein großes Auto vor und die Mutter sagt zu Poppy, dass sie von nun an ...
Zum Buch: Die sechsjährige Poppy wächst in Armut mit ihrer Mutter alleine auf. Der Vater hat sie im Stich gelassen. Irgendwann fährt ein großes Auto vor und die Mutter sagt zu Poppy, dass sie von nun an im großen Haus des Mannes wohnen werden. Mit „Onkelmann“, so nennt sie ihn anfangs, fangen für Poppy die Probleme an. Denn der Herr des Hauses, den sie bald Papa nennen muss, findet an Poppy mehr Gefallen als an ihrer Mutter…
Meine Meinung: Mann, was für ein Buch! Ich musste mich erst einmal sammeln, bevor ich Worte für dieses Buch finde. Und wahrscheinlich werden alle Wörter der „echten“ Poppy, denn es handelt sich um eine wahre Begebenheit, nicht gerecht werden. Die Autorin Astrid Korten findet hier einen Schreibstil, der sich sehr flüssig liest, denn sie erzählt aus der Kinderperspektive von Poppy. So kommt die kindliche Unschuld sehr stark hervor. Denn wie sollen Kinder verstehen, wenn Erwachsene, zu denen sie aufblicken und von denen sie Hilfe erwarten, sie so hinterhältig verraten, wie ihr Stiefvater es tat? Woher sollte Poppy wissen, dass es nicht normal ist, wenn der Stiefvater sie dreimal pro Woche nackt in die Wanne steckt zum Haare waschen und sie dabei anfasst? Sie konnte niemanden einfach so fragen, denn tief in ihr drin wusste sie wahrscheinlich, dass es nicht richtig ist und hat sich geschämt. Auf ihre Mutter konnte sie nicht bauen. Diese hat sich völlig im Kaufrausch verfangen und sieht nicht einmal ihre eigenen Probleme. Es kommt so weit, dass Poppy sich irgendwann sogar um ihre Mutter kümmert, obwohl es doch andersherum sein sollte…
Meine Gefühle sind bei diesem Buch Achterbahn gefahren und Wut, Traurigkeit, aber auch Hochachtung vor Poppy haben sich abgewechselt.
Mein Fazit: Poppy steht für viele Kinder, denen so etwas widerfährt. Wir sollten alle besser aufpassen auf unsere Kinder und hinhören und hinschauen. Das hat mir dieses Buch gezeigt. Und mich tief getroffen zurückgelassen. Unbedingt lesen – sehr wertvoll!