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Veröffentlicht am 01.07.2021

„Ihr läuft die Zeit davon“

Die Karte
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In Hamburg ist die Hölle los. Viele Verbrechen passieren fast gleichzeitig. Kommissar Jens Kerner bekommt einen Anruf von seiner Kollegin Rebecca Oswald. Sie hat Angst und fühlt sich verfolgt. Sofort macht ...

In Hamburg ist die Hölle los. Viele Verbrechen passieren fast gleichzeitig. Kommissar Jens Kerner bekommt einen Anruf von seiner Kollegin Rebecca Oswald. Sie hat Angst und fühlt sich verfolgt. Sofort macht sich Jens auf den Weg zu ihr. Was er vorfindet ist alles andere, als er erwartet hat. Hier scheint gerade eine irre Person unterwegs zu sein, ist es nur eine oder sind es mehrere? Es folgt eine schlimme Meldung nach der nächsten und schon bald verliert Jens den Überblick. Er kann ja nicht überall gleichzeitig sein.

Der Mord an einer Joggerin bekommt die oberste Priorität zugewiesen, denn die Ausführung war äußerst brutal und unglaublich scheußlich. Aber auch die anderen Taten müssen untersucht und die Ermittlungen ordnungsgemäß ausgeführt werden.

Leider erweist sich jede Spur schon als kalt und es werden weitere Leichen gefunden. Die Ermittler treten auf der Stelle und es scheint so, als wenn die Person, die hier mordet, den Kommissaren immer ein Schritt voraus ist.
Zitat Seite 85: „Pass auf, dass der Job dich nicht zu sehr verändert.“
Wie kann das sein. Wie viele Personen morden hier eigentlich? Die Frage und noch viele andere müssen geklärt werden, aber wie die Person immer wieder schreibt „Ihr läuft die Zeit davon“, so läuft sie auch dem Ermittlungsteam davon, denn die nächste Tat ist schon geplant.

Fazit:

Der Autor Andreas Winkelmann nimmt uns in seinem Thriller „Die Karte“ mit nach Hamburg und den schwärzesten Tag im Leben von Jens Kerner. Es gibt so viele Leichen, dass man schon fast den Überblick verliert. Jetzt bin ich gespannt, wie Winkelmann diese vielen losen Fäden zusammenbringen wird.

Winkelmanns Schreibstil lässt sich leicht und sehr flüssig lesen. Manchmal ist er richtig witzig, wie hier:
Zitat Seite 105: „Sind Sie der Bulle, der geklingelt hat? fragte er.“
„Sind Sie das Schwein, das lange nicht geduscht hat? konnterte Hagenah gereizt.“
Die Seiten gleiten nur so durch meine Finger. Viele verschiedene Perspektiven und Handlungsstränge scheinen anfangs nicht zusammenzupassen, fügen sie sich auch wirklich Stück für Stück, zu einem großen Ganzen zusammen?

Die Charaktere kenne ich teilweise aus den Vorgängerbüchern. Ich mag Jens Kerner sehr, weil er in seinem Job nicht immer nach Vorschrift vorgeht, macht ihn mir sehr sympathisch. Auch Rebecca Oswald finde ich toll herausgearbeitet und ich bin ein Fan von ihr.

Der Spannungsbogen, ist am Anfang schon sehr hoch, wird bis auf ein paar ganz kleine Lücken, weitestgehend gehalten. Ich muss der Person bei den brutalen Morden zusehen, die schon sehr detailreich beschrieben sind und kann nichts unternehmen, um zu helfen. Das geht mir teilweise ein wenig zu weit. So ausführlich hätte ich es gar nicht gebraucht. Auch die Gedankengänge der Person die mordet erfahren wir. Sie sind widerlich und sehr einprägsam, wie über das nächste Opfer gedacht wird:
Zitat Seite 296: “Hab keine Angst vor der Perfektion: Du wirst sie nie erreichen.“

Leider gelingt es Andreas Winkelmann bei der Auflösung nicht, seine vielen verschiedenen Handlungsstränge zusammenzuführen. Einige Dinge, die ich schon wichtig finde, werden gar nicht schlüssig aufgelöst und außerdem wirkt das Ende schon ganz schön konstruiert. Das ist wirklich schade, denn ich bleibe mit vielen unbeantworteten Fragen zurück. Warum so viele verschiedene Themen in einem einzigen Buch abhandeln? Hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen.

Von mir kommt trotzdem eine Leseempfehlung. Ich kann hier leider nur 3 Sterne vergeben. Wäre das Ende ausführlicher und schlüssig gewesen, wären es 5 Sterne geworden. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

„Was, wenn es doch keine gute Idee war? Was, wenn es ganz und gar falsch war?“

Nordsee-Nacht
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Es sollte im Sommer 1987 eine tolle Ferienfreizeit werden. Ein Zeltlager für Kinder und Betreuer an der See in Hulthave. Leider wird die gute Stimmung und das Glück der Freiheit schier unterbrochen, denn ...

Es sollte im Sommer 1987 eine tolle Ferienfreizeit werden. Ein Zeltlager für Kinder und Betreuer an der See in Hulthave. Leider wird die gute Stimmung und das Glück der Freiheit schier unterbrochen, denn schon nach ein paar Tagen verschwindet die 6jährige Frederike spurlos.

Kommissar Wedeland und seine Kollegen übernehmen den Vermisstenfall. Die Betreuer werden vernommen. Alle sind unauffällig, nur Sascha, die die Nachtaufsicht an diesem Abend hatte, verhält sich merkwürdig. Man merkt ihr an, dass sie bei dem Gespräch mit dem Kommissar irgendetwas verschweigt.

Sascha wird immer stiller, bleibt aber strikt bei ihrer Aussage, dass sie in der Nacht kontrolliert und nachgezählt hat. Alle Kinder waren in ihren Schlafsäcken. So ist die Zeitangabe, wann Frederike nun genau aus dem Zeltlager verschwunden ist, nicht nachvollziehbar.

Kommissar Wedeland läuft die Zeit davon und auch nach vielen Tagen findet sich keine Spur von Frederike. Es bleibt ihm nichts weiter übrig, als die Kinder und Betreuer wieder heim zu schicken. Das Leben geht weiter.

Doch nach 25 Jahren taucht plötzlich eine Frau am Strand in Hulthave auf. Mehr tot als lebendig wird sie am Strand gefunden und gleich bekommt sie den Namen Nixe. Außerdem wühlt die Presse den alten Fall von Frederike heraus. Kann es sein, dass die Nixe und Frederike ein und dieselbe Person sind? Leider kann sich die Nixe an nichts erinnern und so kommt Sascha und auch Kommissar Wedeland wieder zurück an den Ort, der ihnen das Leben so nachhaltig schwergemacht hat.

Hier passt das Zitat von Position 55: „Sie gehört nicht hierher, auch wenn sie nicht weiß, wohin sie sonst gehört.“


Fazit:

Die Autorin Hannah Häffner schreibt mit „Nordseenacht“ ihr Debüt. Sie nimmt uns im Prolog mit in eine Düsterheit und Stimmung, die aufwühlender nicht sein kann. Dies gelingt ihr sehr gut.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Kapitel sind kurz und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Auch wechseln wir von der Vergangenheit in die Gegenwart. Hier bekommt der Fall aus der Vergangenheit zu viel Raum. Die Ermittlungen sind lasch und nicht wirklich überzeugend. Jeder macht sein eigenes Ding und schnell kommt bei mir Langeweile auf. Der zweite Teil aus der Gegenwart hingegen ist stimmiger auch wenn sich so einiges zu schnell und nicht wirklich überzeugend aufklärt.

Die Spannung ist im Prolog hoch, fällt dann aber schnell ab und keimt auch nicht mehr wirklich auf. Für einen Krimi ist das für mich zu wenig.

Bei den Charakteren ist keiner dabei, der mir ans Herz geht. Sie sind gut beschrieben, aber mir fehlt hier der Funke, der überspringt. Das Schicksal hat erbarmungslos zugeschlagen, aber die Personen sind alle sehr unnahbar.

Auch in der Gegenwart wird wieder viel zu viel lamentiert und nicht gehandelt. Das Ende ist für mich viel zu schnell erzählt. Die Ereignisse überschlagen sich und dann gibt es plötzlich Tote. Sicher wird aufgeklärt, wie alles gelaufen ist und auch der Mörder darf noch ein paar Worte sagen, aber alles in allem ist mir das zu wenig um mich zufriedenzustellen.

Mit diesem Zitat von Position 547 beende ich meine Rezension: „Die, die wir tot gesehen haben, verschwinden nicht.“

Ich vergebe hier 3 Sterne, zu mehr reicht es bei mir nicht. Eine Leseempfehlung kann ich verständlicherweise nicht vergeben. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

„Gütiger Vater im Himmel. Wir bitten um Deinen Segen in diesen Stunden der Not“.

Die letzte Witwe
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Das Geräusch einer Explosion reißt Sara Linton und ihren Freund Will Trent aus der Stille der Zeit. Ganz anders hatten sie diesen Tag geplant, aber von jetzt auf gleich, ist alles anders.

Sara, Kinderärztin ...

Das Geräusch einer Explosion reißt Sara Linton und ihren Freund Will Trent aus der Stille der Zeit. Ganz anders hatten sie diesen Tag geplant, aber von jetzt auf gleich, ist alles anders.

Sara, Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin und Will, Special Agent des GBI, rennen zum Auto und fahren los. Gefahr ist in Verzug und so geben sie alles, was sie können. Das Bild, das sich ihnen bietet ist eigentlich eher harmlos, denn das ganze Ausmaß des Geschehens zeigt sich erst nach und nach.

Schließlich wird Sara entführt und Will schwer verletzt zurückgelassen. Was geht hier eigentlich vor sich?

Eine Gruppierung von Neonazis will die Welt verändern, retten vielleicht? Ihre Ansichten sind fürchterlich und die Spur der Verwüstung groß und die Zahl der Toten ist ihnen völlig egal.

Sara wird in ein Camp verschleppt und muss sich um kranke Kinder kümmern, das Masernvirus ist dort ausgebrochen. Aber nicht nur Masern wüten dort, sondern auch Hass, Rache und Tod.

Will versucht alles, um Sara zu retten, aber kann er es rechtzeitig schaffen und sich gegen die Meute stellen, denn er ist allein unterwegs?

Fazit:

Die Autorin Karin Slaughter zählt zu meinen Lieblingsautorinnen, aber mit diesem Thriller hier hat sie mich und sicher auch ganz vielen andere Leser auf eine harte Ausdauerprobe gestellt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt gut lesbar. Dieses Mal hat sie aber so viele Fremdwörter, ob ärztliche oder auch dienstliche, eingebaut, dass mir schwarz vor Augen wird.

Die Spannung in diesem Thriller ist am Anfang hoch, dann fällt sie ganz tief und flackert zwischendurch tatsächlich immer wieder auf. Das Ende ist dann aber so hochspannend, dass einem das Blut in den Adern gefriert.
So startet der Prolog und auch das erste Kapitel. Dann aber wird der stattgefundene Angriff in gefühlten 300 Seiten von vielen verschiedenen Personen wiedergegeben. Immer und immer wieder das gleiche, nur aus einer anderen Sichtweise...gähn...Die Langeweile ist da und ich bin gewillt, das Buch wegzulegen. Da braucht man Nerven wie Drahtseile und Durchhaltevermögen.

Dann endlich geht die Geschichte weiter. Sie ist trotzdem noch mit Längen gespickt. Die letzten 150 Seiten hauen aber alles raus. Spannung zerreißt die Leseluft. Trotz der vielen blutrünstigen und fürchterlichen Todesschilderungen, die in dieser Ausführlichkeit gar nicht hätten ausgemalt werden müssen, kann ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite ausgelesen ist.

Ganz ehrlich kann ich dieses Buch nur denen empfehlen, die wahre Fans sind und sehr gutes Durchhaltevermögen haben, denn alle anderen werden über die ersten 150 Seiten nicht hinauskommen.

Wenn ich dann die Testimonials anderer Autoren lese, frage ich mich, haben die wirklich das gleiche Buch wie ich gelesen? „Ich bewundere und verehre Karin Slaughter seit vielen Jahren. Ich verschlinge ihre Werke wie ein Abhängiger, mit den bekannten Nebeneffekten ihrer in Buchform verpackten Drogen: Angstzustände, Herzrasen und Schlaflosigkeit. Gäbe es eine Hall of Fame für Thriller, würde ich ihr dort einen Ehrenplatz einräumen!“, Sebastian Fitzek. „Karin Slaughter zählt zu den talentiertesten und stärksten Spannungsautoren der Welt“., Yrsa Sigurðardóttir, „Jeder neue Thriller von Karin Slaughter ist ein Anlass zum Feiern!« Kathy Reichs.

Ich bin hin- und hergerissen, wie ich das Buch bewerten soll. Durch die ausführliche Beschreibung von den Tötungsdelikten und die ewige Wiederholung des Anfangs und der vielen Längen zwischendurch, wollte ich 2 Sterne vergeben. Doch das Ende war echt der Hammer und so gibt es jetzt doch noch 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

„Nur tote Zeugen sind gute Zeugen, denken Sie daran“...

Bonner Verrat
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Die in die Jahre gekommene Bärbel Thorgast hat sich in den Kopf gesetzt, ein Klassentreffen zu organisieren. Gar nicht so einfach, wie sie dann feststellen muss, denn ihre weiblichen Kameradinnen haben ...

Die in die Jahre gekommene Bärbel Thorgast hat sich in den Kopf gesetzt, ein Klassentreffen zu organisieren. Gar nicht so einfach, wie sie dann feststellen muss, denn ihre weiblichen Kameradinnen haben den Namen gewechselt und die männlichen sind teilweise weit weggezogen.

Nun hat sie endlich auch Uwe Ohlbruck ausfindig gemacht und ihm eine Nachricht hinterlassen, aber er meldet sich nicht. Schlimmer noch, er wohnt, wie sie noch in Bonn.

Alles in allem setzt Bärbel mit ihrem geplanten Klassentreffen eine Kette in Gang, die tief in die Verwirrungen der Vergangenheit zurückführt. Eine Hauptrolle spielt darin die DDR und Spionage. Wer alles darin verstrickt ist, hätte Barbara in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet. Sie ahnt auch nicht, dass Uwe einem Familiengeheimnis aus dem Kalten Krieg nachjagt, für das Menschen immer noch über Leichen gehen.

Bärbel und ihr Neffe Malte versuchen Licht ins Dunkle zu bringen und sind plötzlich in ein Katz- und Mausspiel verstrickt, aus dem sie den Ausgang nicht finden.

Fazit:

Die Autorin Alexa Thiesmeyer nimmt uns in ihrem Krimi mit nach Bonn und tief in die Vergangenheit und Gegenwart. Das gelingt ihr nicht immer sehr überzeugend, denn einiges ist mir zu wenig erklärt, anderes viel zu übertrieben ausgemalt.

Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar und die Beschreibungen der Charaktere sind sehr überzeugend. Ich mag hier Malte am Liebsten, er bringt hier eindeutig Pfeffer ins Spiel und lässt bei mancher langatmigen Stelle dann doch ein Schmunzeln in meinem Gesicht zurück. Auch Bärbel ist eine tolle Figur. Bei ihren Exkursionen hatte ich immer wieder das Gefühl, sie zurückpfeifen zu müssen und ihr sagen, lass das, es könnte gefährlich werden.

Erst zum Ende hin wird das Buch so richtig spannend, so dass ich es nicht mehr aus den Händen legen kann. Ich muss wissen, was hier gespielt wird. Auch wenn das Ende für mich ein wenig zu kurz ist, wird alles aufgeklärt und die vielen einzelnen Puzzlestücke rücken an ihren vorbestimmten Platz.

Für mich ist das neue Ermittlungsduo Bärbel und Malte noch nicht richtig ausgereift und braucht noch ein wenig mehr Überzeugungskraft. Auch die Spannung könnte noch zunehmen. Daher vergebe ich hier drei Sterne und trotz meiner erklärten Kritik eine Leseempfehlung, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 03.09.2019

"Kennen wir das Wer, kennen wir auch das Wieso“.

Der Komponist
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Als in New York am helllichten Tag ein Mann entführt wird, ist die einzige Augenzeugin ein neunjähriges Mädchen. Sie hat eine gute Beobachtungsgabe und findet ein wichtiges Beweisstück, einen kleinen Galgenstrick. ...

Als in New York am helllichten Tag ein Mann entführt wird, ist die einzige Augenzeugin ein neunjähriges Mädchen. Sie hat eine gute Beobachtungsgabe und findet ein wichtiges Beweisstück, einen kleinen Galgenstrick. Sofort werden Amelia Sachs und Lincoln Rhyme mit der Spurensuche beauftragt, denn es ist Gefahr in Verzug. Der Entführte wird in einem Livevideo im Internet gezeigt, wie er um sein Leben kämpft und dazu spielt Walzermusik. Der Entführer nennt sich selbst der Komponist.

Dann wird in Neapel eine Entführung gemeldet und die Signatur des Komponisten, der Miniatur-Galgenstrick, liegt am Entführungsort. Ercole Benelli ein Forstwachtmeister, der zuerst am Tatort eintrifft, ist ein Fan von Lincoln Rhyme und seinen Büchern, Er kontaktiert selbstherrlich den amerikanischen Forensikexperten und dieser setzt sich sofort in den Flieger nach Italien.

Nach und nach entwickelt sich die Suche nach dem Komponisten zu einem Katz und Mausspiel. Viele Hindernisse und verschiedene Ermittlungsbehörden arbeiten hier mit- und gegeneinander. Rhyme und Sachs werden nicht immer freundlich begrüßt und Spuren sammeln und analysieren, dürfen sie auch nicht.

Wie kann der Komponist dingfest gemacht werden und kann die italienische Polizei wirklich auf die Hilfe von Lincoln Rhyme und Amelia Sachs verzichten oder müssen sie doch klein beigeben?

Fazit:

Auch im 13. Fall für die Super-Ermittler Amelia Sachs und Lincoln Rhyme hat Jeffery Deaver wieder alles auf die Waagschale gelegt was sich ihm geboten hat. Mir allerdings ist er mit einigen Wendungen über das Ziel hinausgeschossen. Wie sagt man so schön: „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Das würde ich dem Autor hier anraten. Manchmal ist weniger mehr. Ich werde darlegen, warum ich nicht so ganz zufrieden bin mit dem Thriller.

Der Autor bringt hier viel Politik ins Spiel und genau das ist für mich das Problem. Ich mag es, wenn aktuelle Themen in einen Thriller mit eingeflochten werden, aber sie dürfen nicht den Hauptteil ausmachen. Das genau ist für mich hier der Fall. Ein Zuviel an politischen Themen und ein Zuwenig an Thrilleranteilen. Sicher ist das meine Meinung und deshalb werde ich auch eine Leseempfehlung vergeben, aber mit einem faden Beigeschmack eben.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen. Ein wenig Luft ist hier und da und so kommt bei mir schnell Langeweile auf und ich lege das Buch zur Seite. Eine Neuheit bei einem Rhyme/Sachs Thriller für mich.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig und ich freue mich über viele neue Gesichter. So hat mir hier der Forstwachtmeister Ercole Benelli viel frischen Wind in den Thriller gebracht und ihn mir gleich sympathisch gemacht. Ich würde gerne noch mehr von ihm erfahren. Alle anderen Figuren sind gut beschrieben, so dass ich zu jedem einzelnen eine Verbindung aufbauen konnte.

Nun kommen wir zur Spannung. Anfang trottete die Geschichte ein wenig dahin. Dann kam sie mit einem Knall nach oben um dann doch wieder abzufallen. Sie war nicht, wie gewohnt, durchgängig auf hohem Niveau. Schade.

Das Ende fand ich dann komisch. Zu viele komplizierte Wege und es war doch für mich als Leser nicht nachvollziehbar. Warum so viele Umwege und Irrungen, das hätte gar nicht sein müssen. Eine einfache Aufklärung und der Thriller, wäre bei mir am Ende doch noch mit einem blauen Auge davongekommen, aber so kann ich leider nur 3 Sterne vergeben, der Abzug ist erklärt. Lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung und ihr könntet eine ganz andere haben.