Nachdem Band 10 doch ziemlich brutal und blutig war. Wechseln wir jetzt wieder in etwas ruhigere Gewässer. Wobei das ja auch immer eine Betrachtungsweise ist. Denn handlungsmäßig mag es vielleicht nicht so brutal sein. Seelisch dafür umso mehr.
Alleine beim Betrachten des Titels kann man schon eine Ahnung bekommen, welchen Märchenfiguren man hier wohl begegnen wird. Und gerade diese eingewobenen Elemente die etwas ganz eigenes ergeben, haben mir persönlich sehr gut gefallen.
Die Autorin zeigt wieder auf sehr tolle Art auf, das es immer zwei Seiten eine Geschichte gibt.
Hach, und diese ging mir hier wirklich nahe.
Ich hab da so tief mit meinen Emotionen drin gehangen und fand es einfach grausam, was die verschiedenen Charaktere erlebten.
Aber es wird auch deutlich wie gut durchdacht und vielschichtig aufgebaut es im Ganzen doch ist.
Langsam finden die Puzzleteilchen zusammen und man fängt an, immer mehr Elemente zu verbinden.
Tatsächlich muss ich sagen, das ich hier manchmal etwas verwirrt durch die Gegend getapst bin. Was sich später aber wieder änderte.
Ich muss ehrlich gestehen, daß ich anfangs etwas enttäuscht war, weil ich mich so sehr auf ein Wiedersehen mit Mary gefreut habe.
Stattdessen kehren wir zu Joe, Maggy und Ember zurück. Mir hat dabei gut gefallen, daß sie hier wirklich einen kompletten Handlungsablauf für sich bekamen.
So einfach wie es klingt, ist es aber in keinster Weise. Denn auch hier bewegen wir uns wieder auf verschiedenen Zeitebenen.
Und es passiert in der Tat eine Menge. Es werden Dinge aufgeklärt und an anderer Stelle kommen wieder neue Fragen hinzu.
Was hier aber sehr gut zum Ausdruck kommt, ist das Kalkül und die Bösartigkeit als auch Perfidität dahinter. Obwohl man nicht sehr nah damit in Berührung kommt, hat es mich dennoch überrumpelt und zutiefst schockiert.
Denn man kann sich einfach zu gut und zu tief in die Charaktere hineinversetzen, das man es auf sehr intensive Art und Weise zu spüren bekommt.
Das Herz blutet.
Auf unterschiedliche Art und Weise.
Man hat jedoch auch Momente die zum schmunzeln bringen
Letztendlich sehen sich Joe, Maggy und Ember hier mit einigem konfrontiert, was ihnen das Genick brechen könnte.
In diesem Band hatte ich das Gefühl auch tiefer in die Charaktere hineinzusehen. Man erblickt Dinge die man zuvor nicht erblickt hat und die doch alles sehr gut abrunden.
Mir hat aber noch eine andere Persönlichkeit sehr gut gefallen. Leider kann ich hier jetzt keinen Namen nennen. Aber sie hat mich doch nachdenklich gestimmt und gezeigt, daß nichts nur schwarz oder weiß ist. Nun bewegen wir und auf das Staffelfinale zu und ich hoffe dann auf ein Wiedersehen mit Mary und auch mit mehr Tempo. Denn für mich war es leider etwas zu ruhig.
Fazit:
Letztendlich ein toller , aber auch eher ruhiger 11. Band der Grimm Chroniken.
Mit seinen Emotionen, der Spannung und den Erkenntnissen ist man vollkommen in der eigenen Welt versunken und taucht immer weiter und tiefer ab.
Das Herz beginnt auf verschiedene Arten zu bluten und langsam sieht man Licht am Ende des Horizontes.
Ein absolut gelungener Nachfolger.
Nicht ganz so herzzereißend und emotional wie die Bände davor, aber dennoch auf seine Art sehr bewegend.
Ein Roman über Träume, Magie und die Kraft die in uns schlummert.