Allgemeines:
Heiß ersehnt und sehnsüchtig erwartet: Der neue Peter Grant-Roman ist endlich da! Am 24.05.2019 ist der nächste Band um den Zauberlehrling aus London erschienen. Auf 416 Seiten wird die Handlung vorangebracht. Anders als bei Geister auf der Metropolitan Line handelt es sich nicht um ein Zwischenspiel.
Fans können sich freuen. Bereits im September erscheint ein weiterer Kurzroman von Ben Aaronovitch. Worum es dort geht, werde ich hier aber nicht verraten…
Inhalt:
„Constable und Zauberlehrling Peter Grant steht vor seiner größten Herausforderung: Das Schicksal Londons steht auf dem Spiel. Der gesichtslose Magier, verantwortlich für grauenvolle übernatürliche Verbrechen, ist zwar endlich demaskiert und auf der Flucht. Doch er verfolgt einen perfiden Plan, der ganz London in den Abgrund stürzen könnte. Um den Gesichtslosen zu stoppen, muss Peter all seine magischen Kräfte aufbieten – und einen bösen alten Bekannten kontaktieren: Mr. Punch, den mörderischen Geist des Aufruhrs und der Rebellion.“ (Quelle: dtv Verlag)
Meine Meinung:
Einen Peter Grant-Roman zu lesen ist stets ein wenig wie das Gefühl, nach einem langen Arbeitstag nach Hause zu kommen, die Beine hochzulegen und alle kleinen oder großen Lasten des Alltags von sich abfallen lassen zu können. Aaronovitch schreibt bereits seit einigen Jahren an dieser Reihe, die anfangs eigentlich nur ein einzelner Roman werden sollte. Viele zweifeln mit Sicherheit daran, dass er die Qualität der Bücher halten kann, obwohl die Reihe damals nicht mehrteilig angelegt war. Er kann es jedoch, das stellt er in Die Glocke von Whitechapel erneut unter Beweis. Ihm gelingt es stets, seine Leser ohne Schwierigkeiten in den neuen Roman eintauchen zu lassen. Die beste Voraussetzung für das Lesen des Romans ist natürlich ein freier Nachmittag mit anschließendem gemütlichen Abend. Solltet ihr so etwas Optimales nicht zur Verfügung haben, könnt ihr das Buch natürlich auch auf mehrere Tage verteilen…
Doch was passiert im Roman?
Eigentlich kann ich euch das nicht verraten. Schließlich seid ihr noch kein Aaronovitch-Fan. Oder täusche ich mich da? Bevor ihr also an dieser Stelle weiterlest, solltet ihr alle vorher erschienenen Romane der Reihe kennen. Nachher erfahrt ihr sonst etwas, das ihr lieber noch nicht wissen solltet.
Nightingale, Peter und seine Mitstreiter sind in der Glocke von Whitechapel etwas Großem auf der Spur. Zunächst rasant, im Mittelteil etwas ruhiger und detaillierter. Abschließend wird es dann so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Ein langersehnter Auftritt findet endlich statt. Der Fall bringt die Handlung wirklich voran und ist kein Zwischenfall. Aaronovitch wirft uns Handlungsbröckchen und Details zu. Beispielsweise über Lesley. Sie ist ein so spannender Charakter, keiner weiß, wer sie wirklich ist und warum sie tut, was sie tut. Mein Leserherz schlug höher als ich das Gefühl hatte, mehr über sie zu erfahren. Doch dieses Gefühl wurde nach und nach getrübt. Ließ mich der Autor doch eigentlich noch ahnungsloser als zuvor zurück. Geschickt gemacht – ich will unbedingt mehr wissen!!!
Neue Charaktere lernt ihr natürlich ebenfalls kennen. Fingerhut solltet ihr nicht aus den Augen lassen, sie war für mich das Highlight des Buches. Besonders spannend ist es wie immer mit den Flüssen und natürlich auch im Folly. Eine neu gegründete Ermittlungsgruppe namens Jennifer soll mit vereinten Kräften Licht ins Dunkle bzw. ins Gesicht des Gesichtslosen bringen. Mittlerweile bilden beide Schauplätze ein Netz von Charakteren und Nebenhandlungen, die man sich nur erschließen kann, wenn man stets aufmerksam liest. Es wurde eine Komplexität geschaffen, an die Aaronovitch nur noch anknüpfen muss. Alles ist da, er muss es in die von ihm gewünschten Bahnen lenken und wir werden, wenn ihm das gut gelingt, vermutlich noch so einige Romane lesen.
Aber welche Rolle spielt denn eigentlich die Glocke von Whitechapel?
Ein Geheimnis voller abstrusem Scheiß, das ich euch leider nicht verraten kann. Sie ist auf jeden Fall mächtig, wichtig und ein bisschen verrückt. Vielleicht spielt dabei der ein oder andere Bewohner Londons eine Rolle, der ganz und gar nicht menschlich ist. Vielleicht aber auch nicht. Das weiß wohl nur Peter selbst.
Fazit:
Ein weiterer Fall voller abstrusem Scheiß, der mein Leserherz höher schlagen ließ. Ich freue mich schon auf den Kurzroman Oktobermann, der im September (warum eigentlich nicht im Oktober?) 2019 erscheinen wird!