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Veröffentlicht am 13.08.2021

Licht und Schatten

Diabolic – Fatales Vergehen
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Ruth, Shiloh und Kat baden als Jugend nachts nackt in einem kleinen See und werden dabei beobachtet. Als wäre das nicht genug, greift der Täter an und vergewaltigt Ruthie, die Tochter des Pfarrers. In ...

Ruth, Shiloh und Kat baden als Jugend nachts nackt in einem kleinen See und werden dabei beobachtet. Als wäre das nicht genug, greift der Täter an und vergewaltigt Ruthie, die Tochter des Pfarrers. In letzter Sekunde können die Mädchen noch schlimmeres verhindern und flüchten. 15 Jahre später sind sie alle wieder zurück in der Kleinstadt. Es verschwindet ein Mädchen und das Geheimnis aus der Vergangenheit scheint ans Licht zu kommen, muss es vielleicht sogar, um den Täter zu stoppen.
Ich fand es nicht so ganz nachvollziehbar und auch nicht wirklich authentisch, dass die Mädels wirklich 15 Jahre über das Erlittene schwiegen. Wie konnten das die Eltern nicht merken? Klar, jede von ihnen hatte Eltern, die etwas speziell waren bzw. anderes um die Ohren hatten, und dennoch. Auch andere Bezugspersonen, wie beispielsweise Lehrer scheinen nicht gemerkt zu haben, dass da was ganz böse schiefgelaufen ist. Und Geheimnisse - die kommen doch eigentlich auch immer wieder raus. Aber nun gut, wenn man das als gegeben annimmt und sich nicht weiter daran stört, dann stellen sich doch direkt einige spannende Fragen. Wer hatte Ruthie damals vergewaltigt? Ist er auch am Verschwinden der anderen Mädchen beteiligt? Ist er noch aktiv?

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven geschildert. Da ist die taffe Shiloh, die damals nach den Ereignissen abgehauen ist und nun zurückkehrt, auch die Pfarrerstochter Ruthie hatte der Stadt den Rücken gekehrt und ist nun wieder mit ihrer Tochter zurückgekommen. Und dann gibt es noch Kat, die in die Fußstapfen ihres Vaters getreten ist und als Polizistin in der Kleinstadt tätig ist. Nun treffen sie alle wieder zusammen und nicht nur das – auch der Täter scheint noch aktiv zu sein. Was tun? Spätestens als die drei Frauen direkt bedroht werden, wird klar: Das Schweigen muss ein Ende haben. Können die drei noch das jüngst entführte Mädchen retten?

Weitere Kritikpunkte: Zum Ende hin ging es dann ein bisschen arg schnell und plötzlich ist alles klar. Da hätte ich ein wenig mehr erwartet, zumindest etwas mehr zum Motiv des Täters. Und dann sind die Männer allesamt so dermaßen potent und unersättlich. Irgendwann musste ich doch mit den Augen rollen und hatte echt genug von den Liebesszenen, die einander die Hand reichten. Klar- es darf zwischendurch auch mal gerne die eine oder andere Bettszene kommen, wenn es passt, dann ist das kein Problem. Hier erschien es mir aber sowas von zwanghaft die Protagonistinnen in Action zu erleben. Da hätte ich mir doch lieber mehr Thriller gewünscht. Da die Geschichte als solche gut war, ich es – bis auf einige Stellen gerne gelesen habe - und der Schreibstil auch weitgehend gelungen, gibt es dann 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Nicht ganz was ich erwartet hatte, dennoch lesenswert

Girl A
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Girl A lebt in einer ganz außergewöhnlichen Familie, um es mal nett zu formulieren. Ihre Eltern, vor allem der Vater vertreten ein Weltbild, dass automatisch Schwierigkeiten mit sich bringt. Der Leser ...

Girl A lebt in einer ganz außergewöhnlichen Familie, um es mal nett zu formulieren. Ihre Eltern, vor allem der Vater vertreten ein Weltbild, dass automatisch Schwierigkeiten mit sich bringt. Der Leser erlebt, wie sich die Abwärtsspirale weiterdreht. Es droht zum Äußersten zu kommen, als Girl A beschließt handeln zu müssen. Ihr gelingt die Flucht – doch damit ist die Familientragödie nicht auserzählt…Jahre später muss Girl A entscheiden was mit dem „Horrorhaus“ geschehen soll.
Das Buch ist definitiv anders als erwartet, aber dennoch unterhaltsam und irgendwie fesselnd. Es ist dermaßen düster und bedrückend, dass man einerseits am liebsten gar nicht mehr daran denken würde, andererseits muss man einfach wissen, was geschehen wird. Richtig spannend wird es aber aus meiner Sicht nie. Es ist jedoch eine gelungene Darstellung einer Familientragödie, die sich nach und nach zuspitzt und eben nicht mit der Befreiung aus dem Horrorhaus endet, sondern auch Jahre später noch nachwirkt. Zu viel möchte ich an der Stelle nicht verraten. Erzählt wird die Geschichte komplett aus der Sicht von Girl A – und das recht nüchtern, was oft im krassen Gegensatz zum Inhalt stand.
Unfassbar, wie es so weit kommen konnte, wie „krank“ Menschen sein können und wie wenig das Umfeld offenbar mitbekommt, wenn man es nur geschickt anstellt.
Kritisieren muss ich in jedem Fall ein bisschen was am Schreibstil, denn die zeitlichen Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind nicht immer auf Anhieb erkennbar, was mich vor allem auf den ersten Seiten nicht selten irritiert hat und dazu führte, dass ich den Abschnitt noch einmal startete. Überhaupt entstand recht selten ein richtig guter Lesefluss. Genau erklären kann ich es nicht, aber vielleicht lag es neben den zeitlichen Sprüngen auch daran, dass manche Dinge nicht komplett erzählt wurden. Manchmal erschien mir das Leid der Geschwister auch zu distanziert erzählt.
Und trotzdem ließ ich das Buch insgesamt gut lesen und hat mich nie kalt gelassen. Die Charaktere sind extrem gut gezeichnet und es zeigt sich wie die Geschwister mit dem Erlebten umgehen. Eine solche Erfahrung schüttelt man nicht mal eben ab…
Unter dem Strich zwar nicht ganz was ich erwartet hatte, aber dennoch ein sehr lesenswertes Debüt – nur nicht für Zartbesaitete, denn was die Kinder da aushalten müssen….3,5 Sterne

Veröffentlicht am 18.03.2021

Kein richtiger Thriller und dennoch weitgehend gelungen

Trauma – Kein Entkommen
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In einem See wird ein ertrunkener Mann gefunden. War es ein Freitod oder Mord? Wer ist der Tote überhaupt? Fragen über Fragen, die sich der Kommissarin Katja Sand und ihrem Kollegen Rudi Dorfmüller stellen. ...

In einem See wird ein ertrunkener Mann gefunden. War es ein Freitod oder Mord? Wer ist der Tote überhaupt? Fragen über Fragen, die sich der Kommissarin Katja Sand und ihrem Kollegen Rudi Dorfmüller stellen. Rechtsmedizin und auch die KTU können nicht wirklich weiterhelfen. Und es kommt noch dicker, denn es gibt einen zweiten ungeklärten Todesfall und es wird in die Ermittlungen eingegriffen. Als wäre das nicht genug, hat Katja Sand auch im Privaten einige zusätzliche Probleme, die immer mehr zutage treten…
Das Buch beginnt mit einem so heftigen Prolog, dass ich es einfach nicht jedem empfehlen kann. Ein Kind muss unvorstellbares ansehen und erleben – das war schon ganz extrem und aufgrund der Erzählweise hat man das Gefühl direkt mittendrin zu sein. Der Fall als solcher ist dann auch für eher Zartbesaitete schon eher zu empfehlen. Wobei: Auch da geschieht so manches, was wirklich nicht leicht zu verkraften ist, jedoch ist der Leser nicht beim Tod selbst zugegen, sondern erfährt erst durch die Ermittlungen nach und nach mehr. Das ist zumindest leichter verdaulich als die Szenen einer unvorstellbar grausamen Kindheit. Die Ermittlungen sind alles andere als leicht, denn vieles ist unklar und scheint etwas verworren. Dazu kommen dann noch die speziellen Hintergründe der beiden Todesopfer, die die Ermittlungen zusätzlich erschweren – hier gehe ich bewusst nicht ins Detail. Auf jeden Fall wird es die Ermittlungen so einschränken, dass sie quasi gar nicht mehr möglich sind, aber Katja hat sich nun einmal festgebissen und auch ihr Kollege Rudi steht auf ihrer Seite.
Das ist auch bitter nötig, denn in Katjas Leben läuft so einiges aus dem Ruder. Sie hat eine Vergangenheit, die sie stark beschäftigt, mit ihrer Tochter läuft es nicht so richtig rund, mit ihrer Mutter auch nicht. Das Private nimmt hier einiges an Raum ein, viel mehr, als man das so sonst kennt, und Katja ist auch eher ein schwieriger, aber interessanter Charakter. Mir war es eigentlich schon zu viel von der Protagonistin, ich hätte mir mehr Ermittlungen und Spannung gewünscht, aber trotzdem habe ich das Buch schnell und recht gerne gelesen. Die Auflösung hatte ich in der Richtung erahnt, war mir aber alles andere als sicher. Doch hier zum Ende hin ging es mir etwas zu schnell und ein, zwei Sachen fand ich nicht unbedingt schlüssig, aber das fällt nicht so ins Gewicht.
Interessant fand ich die Einblicke in die Traumaforschung und Traumata sind in diesem Buch auch das zentrale Thema und nicht nur im Titel. Für den Laien werden hier nebenbei eingeflochten zahlreiche Informationen präsentiert, die wirklich interessant sind. Überhaupt ist der Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu lesen.
Kurz zusammengefasst: Ein bisschen zu wenig Spannung, dafür zu viel von der Protagonistin. Insgesamt ist das Buch in meinen Augen aber kein Thriller und hat mich dennoch gut unterhalten. Es ist der Auftakt einer Trilogie und trotz gewisser Kritikpunkt bin ich so gespannt, wie es weitergehen wird und werde auf jeden Fall weiterlesen!

Veröffentlicht am 20.07.2020

Unterhaltsam, aber manchmal ein bisschen arg gestrafft

Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 1)
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Freyburg zwischen Saale und Unstrut, 1880: Aenne ist die Tochter eines Weingutbesitzers und kennt sich bestens aus. Trotzdem ist es zu dieser Zeit eine Unmöglichkeit das Gut zu übernehmen, vielmehr soll ...

Freyburg zwischen Saale und Unstrut, 1880: Aenne ist die Tochter eines Weingutbesitzers und kennt sich bestens aus. Trotzdem ist es zu dieser Zeit eine Unmöglichkeit das Gut zu übernehmen, vielmehr soll die junge Frau endlich heiraten. Aspiranten gibt es, aber Aenne will mehr als eine Vernunftehe und vor allem ein gewisses Maß an Eigenverantwortung. Der Auftakt einer dreiteiligen Familiensaga, der nicht nach dem kitschigen Cover beurteilt werden sollte, denn da steckt viel mehr drin, als es den Anschein erweckt.

Ein historischer Roman, der sich um das Schicksal von Aenne dreht, deren Geschichte eng mit dem Weinbau und dem Sekt verbunden ist. Aufgewachsen in einem Weingut ohne Sohn, ist es ihr Traum das Gut einmal zu übernehmen, doch um 1880 ist das natürlich ein Unding. Einzig ein Mann kann diese Aufgabe übernehmen – glaubt man zu der Zeit – entsprechend soll Aenne einen Mann finden. Tut sie nach langem hin und her auch, allerdings verbietet der Vater eine Beziehung zu Clemens, dem Verwandten eines rivalisierenden Guts. Es ist keine typische Romeo und Julia Geschichte, aber ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Schwere Zeiten brechen an und das auch jenseits der Gefühlswelt, denn die Reblaus und mancher andere Schicksalsschlag machen nicht nur Aenne das Leben schwer.

Eine Familiensaga die eng verwoben mit dem Wein und Sekt ein recht prickelndes und kurzweiliges Lesevergnügen bietet. Man erfährt sehr viel zum Thema, wie beschwerlich die Arbeit war, wie verbohrt manche Menschen und wie schwer es Frauen daher hatten, besonders ist einer Männerdomäne. Die Arbeit in den Weinbergen, aber auch das Marketing der Zeit ist Thema und hat mich überrascht. Rotkäppchen ist bis heute eine Marke und ihre Entstehung ist interessant zu verfolgen. Eine kurze Google-Suche zeigt, dass die Autorin gut recherchiert hat und das Interessante der Firmengeschichte in einen kurzweiligen Roman gepackt hat. Mich persönlich haben sowohl die Geschichten um die Weine und Sekte, als auch das schwere Los der Frauen, die für gleiches viel härter arbeiten mussten, interessiert und weitgehend überzeugt. Aenne ist eine beeindruckend starke Frau, die auch ihre Schwächen hat und somit sehr authentisch wirkt. Manchmal konnte ich ihre Handlungsweisen nicht ganz nachvollziehen, aber das ist einfach der Zeit geschuldet. Leider gab es immer wieder Momente die plötzlich ganz schnell und knapp abgehandelt wurden, mancher Zeitsprung war ein bisschen arg groß, aber die Zusammenhänge wurden immer klar und es blieben keine Fragen offen. Trotzdem hatte es stellenweise was von einer raschen Zusammenfassung, als hätte das Buch irgendwie gestrafft werden müssen. Für einen historischen Roman ist er ja auch eher schmal.

Insgesamt ist es ein wirklich interessanter Auftakt der Trilogie, der mich zumindest so überzeugt hat, dass ich am liebsten sofort die weiteren Bände gelesen hätte. Leider war ich teilweise vom Schreibstil nicht ganz so überzeugt, mir fehlte an einigen Stellen die Tiefe (vor allem mancher Charakter ist ein wenig arg farblos), aber insgesamt ist es nicht so ins Gewicht gefallen, da der Stil sonst flüssig und recht bildhaft ist. Ich freue mich schon mehr von Aenne und Hedda zu erfahren und wie es mit den Wein-/Sektgeschäften weitergeht, denn das war überraschend spannend.
Insgesamt 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.07.2020

Besser als der erste Teil

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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Nach einer ganz kurzen Wiederholung des letzten Abschnitts „Der Würfelmörder“ geht es nahtlos geht es weiter mit der Rückkehr. Der erste Teil hatte mich schon relativ enttäuscht und Lust auf den zweiten ...

Nach einer ganz kurzen Wiederholung des letzten Abschnitts „Der Würfelmörder“ geht es nahtlos geht es weiter mit der Rückkehr. Der erste Teil hatte mich schon relativ enttäuscht und Lust auf den zweiten hatte ich da kaum noch, aber irgendwie wollte ich schon wissen, wie alles aufgeklärt wird. Also habe mich ran gewagt und es ließ sich auch deutlich schneller und spannender lesen als der erste Teil der Minireihe in der Reihe.

Vieles an dem Buch ist so, wie man es sich bei einem Thriller wünscht. Es gibt zahlreiche falsche Fährten, spannende Momente, man fiebert mit und hofft, dass schnell eine Besserung eintritt. Dazu ist der Schreibstil flüssig und gut zu lesen. Aber: Es ist vieles viel zu konstruiert, der Zufall nimmt eine viel zu große Rolle ein und die Beweise und dergleichen, fallen den Ermittlern zu oft mehr oder weniger über die Füße. Übrigens wird es wieder arg blutig, also nichts für Zartbesaitete, aber die werden schon nach dem erste Teil wahrscheinlich genug gehabt haben…

Ohne „Der Würfelmörder“ oder wie es früher hieß „10 Stunden tot“ vorab gelesen zu haben, ist das Buch nicht zu verstehen. Beworben wird ja auch aktuell mit dem Slogan „Zwei Bücher, ein Thriller“, was absolut zutreffend ist. Liest man nur Teil zwei, ist es, als würde man einen Thriller in der Mitte beginnen.

Mich hat das Buch allerdings dann unter dem Strich doch auch ein wenig positiv überrascht, denn es wurde um einiges spannender als der erste Teil und zusammen ergibt sich doch ein ordentliches Bild. Mit einer Empfehlung tue ich mich trotzdem schwer, denn der erste Teil schien wirklich teils arg konfus und auch wenn es danach deutlich besser wird, muss man erst einmal noch die Lust für den zweiten Teil aufbringen und das am besten recht flott nach Teil eins, weil man sonst vielleicht schon wieder zu viel vergessen hat.

Im Übrigen wird hier zwar der Fall des Würfelmörders geklärt und auch der Interne (da fehlten aber für meine Begriffe einige Infos...), aber offene Fragen gibt es trotzdem einige und das hat mir erneut nicht gefallen. Ob ich die Reihe weiterverfolge? Keine Ahnung, zumindest jetzt direkt hätte ich keine Lust auf weitere Geschichten aus dem Umfeld von Risk