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Veröffentlicht am 05.10.2020

Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt

Die Erfindung des Countdowns
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Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt
Davon hat Hermann Oberth geträumt, ohne die Berufsbezeichnung zu kennen. In die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der aus ihm einen erfolgreichen Arzt, wie ...

Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt
Davon hat Hermann Oberth geträumt, ohne die Berufsbezeichnung zu kennen. In die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der aus ihm einen erfolgreichen Arzt, wie er es selbst war, machen wollte, weigerte er sich. Ihn zog es nämlich schon früh - lange, lange vor dem Zweiten Weltkrieg - in ferne Galaxien. Mondraketen wollte er bauen - und doch wurden es trotz vielfältiger Forschungen nur solche zum Kampf. Wobei Hermann weder in jungen noch in späteren Jahren so richtig zum Zuge kam, denn die Forschungsförderung hielt ihn wechselweise für einen Langeweiler oder einen Phantasten. Zumal er sich überhaupt nicht gut verkaufen konnte - ganz im Gegenteil zu seinem frühen Schüler Wernher von Braun, der sowohl bei den Nazis als auch später in den USA groß herauskam. Obwohl er, zumindest Hermanns Meinung nach, längst nicht so fähig war wie er selbst.

Ein Roman, der das Leben von Hermann Obreth, dessen Wiege in Siebenbürgen lag und dessen Grab im fränkischen Feucht zu finden ist, beschreibt - das Leben eines Sonderlings und Träumers, aber auch eines Naturwissenschaftlers. Eines Menschen, der fähig und sperrig zugleich war. Als sperrig empfand ich auch den Roman, obwohl mich das Thema sehr interessierte, doch ist er in einem Stil verfasst, der mich beim Lesen sehr gelangweilt hat - ich musste mich regelrecht dazu zwingen, am Ball zu bleiben, weswegen ich ihn auch nicht weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 19.09.2020

Zwischenzeit

Am Rand der Dächer
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Andrej, sein Bruder Anton und sein Freund Simon wachsen in der Zeit dazwischen im Berlin dazwischen auf. Was bedeutet: Zwischen Wende und einer Festigung Deutschlands nach der Vereinigung und zwar in Berlin ...

Andrej, sein Bruder Anton und sein Freund Simon wachsen in der Zeit dazwischen im Berlin dazwischen auf. Was bedeutet: Zwischen Wende und einer Festigung Deutschlands nach der Vereinigung und zwar in Berlin Ost, aber doch direkt hinter der ehemaligen Grenze - dort, wo es jetzt wirr ist, wo Neues entsteht, wieder verschwindet und offenbar niemand sich selber findet.

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch - ich war in diesen frühen Jahren der Wiedervereinigung häufig in Berlin und habe die Aufbruchstimmung gespürt. Und manchmal genossen. Obwohl deutlich älter und auch gesetzter als die Jungs hatte ich gelegentlich das Gefühl, alles sei möglich. Auch für mich, die ich nur als Gast aus dem Westen dort war.

Ich habe darauf gehofft, diese Stimmung, der nicht nur ich damals erlag, wiederzufinden während der Lektüre dieses Buches, aber ich fand mich in einem Chaos wieder, das mich kaum bis gar nicht berührte. Die Jungs treiben ziellos durch die Stadt, durchstreifen Bauschutt, erproben sich als Schützen mit polnischen Waffen - naja, das war für mich nur mäßig spannend. Ein sehr vager Roman, in dem - zumindest aus meiner Sicht - so gar keine Atmosphäre transportiert wurde. Zu schade - ich hätte mich in dieser so spannenden Zeit so gern wiedergefunden!

Veröffentlicht am 01.08.2020

Kein Bullerbü für Erwachsene! Nein, ganz und gar nicht!

Nur noch ein bisschen Glück
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Denn erstens bleibt es nicht bei munteren Spielchen und zweitens überwiegen - gefühlt - die Kabalen und Intrigen.

Das Sujet: Stella, die aufstrebende Modezarin von Stockholm wird von ihrem Freund ...

Denn erstens bleibt es nicht bei munteren Spielchen und zweitens überwiegen - gefühlt - die Kabalen und Intrigen.

Das Sujet: Stella, die aufstrebende Modezarin von Stockholm wird von ihrem Freund betrogen - und das ausgerechnet mit ihrer langweiligen, stets beigefarben gewandeten Kollegin. Anstatt ihrem Peder hinterherzurennen, macht sie die Biege und zieht sich aufs Land zurück, in das Häuschen ihrer Großeltern, das nun ihr gehört.

Das es nicht mehr als eine Bruchbude ist, die keine Toilette und kein fließend Wasser hat, stört sie zwar, aber nicht so sehr, wie ihr attraktiver Nachbar, der Bio-Bauer Thor sie anzieht. Nach einigen Irrungen und Wirrungen landen die beiden im Bett - und dort bleiben sie gefühlt auch bis zum Ende des Romans. Wer sich dafür interessiert, wer wen wie und warum leckt (das ist - man erfährt es schnell - beider liebstes Spielchen im Bett oder auch daneben), kommt voll auf seine Kosten.

Dass auch gesellschaftskritische Themen wie Mobbing, sexuelle Belästigung und die kindliche Trauer eine Rolle spielen - und zudem sehr gut, sowohl unterhaltsam als auch anschaulich, nur eben viel zu kurz dargestellt sind, stellt man als Leser eher nebenher fest. Und kommt - wenn man wie ich gerade an dieser Thematik besonders interessiert ist, längst nicht auf seine Kosten. Schade eigentlich, denn die Autorin hat Humor und zudem ein Händchen für die Entwicklung von Charakteren. Aber dieser viele Sex in allen Varianten hat mich so ermüdet, als hätte ich mich selbst im Bett ausgetobt, anstatt zu lesen.

Veröffentlicht am 12.07.2020

Alles begann im Zeltlager

Nordsee-Nacht
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Und zwar bereits 1987: damals verschwand ein kleines Mädchen, das nie wieder auftauchte. Die polizeilichen Ermittler haben versagt; Sascha, eine Betreuerin von damals, gibt sich die Schuld, weil sie abgelenkt ...

Und zwar bereits 1987: damals verschwand ein kleines Mädchen, das nie wieder auftauchte. Die polizeilichen Ermittler haben versagt; Sascha, eine Betreuerin von damals, gibt sich die Schuld, weil sie abgelenkt war. Bis in die Gegenwart - die im Jahr 2012 liegt - begleiten sie diese Selbstvorwürfe.

Dann wird der Fall nochmal aufgerollt - Grund dafür ist eine im wahrsten Sinne des Wortes gestrandete Frau, der die komplette Erinnerung fehlt. Ist das etwa Friederike, das kleine Mädchen von damals?

Eigentlich ein interessanter Ansatz. Leider habe ich mich mit diesem Buch unendlich schwer getan und empfand es als langweilig, langatmig und es fehlte jegliche Atmosphäre. Keinen Moment lang habe ich mich an die Nordsee versetzt gefühlt.

Die Charaktere wurden zumeist im Hinblick auf ihr Innenleben geschildert, ob aus eigener Sicht oder aus der eines anderen. Auch dies konnte mich leider nicht erreichen.

Am Ende dann eine komplette Zerfaserung - aus meiner Sicht konnten die Erzählstränge nicht abgeschlossen werden, ja, einige davon passten gar nicht so richtig zueinander. Nein, leider konnte mich dieses Buch so gar nicht begeistern, weswegen ich es auch nicht weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 30.06.2020

Sehr umständlich!

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Was habe ich mich auf diesen Fall und auf den Ermittler Fabian Risk gefreut, den ich durch Kommentare und Bewertungen als unheimlich charismatischen Typen abgespeichert hatte! Statt dessen traf ...

Was habe ich mich auf diesen Fall und auf den Ermittler Fabian Risk gefreut, den ich durch Kommentare und Bewertungen als unheimlich charismatischen Typen abgespeichert hatte! Statt dessen traf ich einen überforderten Familienvater mit Eheproblemen und (aus meiner Sicht) schlechtem Musikgeschmack, der mit zur Auffrischung der Beziehung zu seiner Frau mit einem Besuch im Swingerclub liebäugelte. Und er trat erstmal - da beurlaubt - gar nicht als Teil der Ermittlerteams in Erscheinung, auch wenn er privat an dem ein oder anderen Fall herumdokterte.

Das weitere Team - zu dem Risk irgendwann dann doch hinzustieß - war mit einer Reihe von Fällen beschäftigt, die mit rechtsradikalen Motiven, Kindesmißbrauch und Serienmorden an Frauen aus sexueller Motivation zu tun hatten - oder sich vielleicht auch vermischten. In mir keimte ab und an der Verdacht auf, dass der Autor Stefan Ahnhem selbst noch so recht keine Ahnung hatte, ob und wie das alles ineinander verstrickt war.

Musste er auch nicht, da sich - zu meiner großen Enttäuschung - die wenigsten Fälle im Handlungverlauf auflösten, es erschien mir eher wie ein Intermezzo, das andere Handlungsteile miteinander verbindet und vor allem dazu gedacht ist, einen weiteren lukrativen Verkaufsschlager zu generieren. Und keine Lösung: dafür muss der Leser sich einen zweiten Band aneignen!

Ein bisschen hat mich all das an das gute, alte Mikado erinnert: Lauter Handlungsstränge, die wie Stäbchen auseinanderfallen & liegen bleiben. (Fast) Nichts davon wird aufgelöst. Es gab nicht nur einen Cliffhanger, sondern eine ganze Reihe davon, die sich an unterschiedlichen Stellen im Buch auftaten und dann einfach nicht wieder aufgegriffen wurden. Wahrscheinlich sollte ich nun gespannt darauf sein, wie sie sich auflösen werden und voller Erwartung dem nächsten Band des Autors entgegenblicken, doch das Gegenteil ist der Fall: in mir hat sich eine Art Trotzreaktion entwickelt: ich habe überhaupt gar keine Lust, mich weiter mit Fabian Risk und seinen Kollegen zu beschäftigen und das, obwohl der Folgeband die Auflösung verspricht. Nur bin ich leider überhaupt nicht mehr gespannt darauf!