Gute Idee fatal umgesetzt
Der kleine Pferdehof am DeichDer Anfang liest sich recht nett. Lara ist eigentlich Journalistin und wurde von einer Kollegin übelst verleumdet und keine Redaktion will mehr mit ihr arbeiten. Anstatt sich daran zu machen zu beweisen, ...
Der Anfang liest sich recht nett. Lara ist eigentlich Journalistin und wurde von einer Kollegin übelst verleumdet und keine Redaktion will mehr mit ihr arbeiten. Anstatt sich daran zu machen zu beweisen, dass sie unschuldig ist, kümmert sie sich um ihr unverhofftes Erbe. Sie übernimmt zusammen mit dem geschäftlichen Partner ihrer Oma deren Reiterhof.
Was sehr schade ist: man hätte vieles aus diesem Plot machen können. Von seicht bis anspruchsvoller wäre vieles möglich gewesen. Stattdessen ist André ein sehr oberflächlicher Charakter, der zuerst in Lara nur diejenige sieht, die sowieso nicht bei der Stange bleibt. Warum, erschließt sich zwar, aber ein Geschmäckle bleibt. Am Ende tut er fast alles, um es seiner Verlobten recht zu machen und lässt Lara im Stich ohne das die beiden miteinander reden könnten. Warum denn bloß?
Dann kennt sich die Autorin nur sehr rudimentär mit Pferden, reiten und Reiterhof aus. Das merkt jede, die gerne reitet oder früher mal intensiv ritt, sich mit Zaumzeugen, Hilfengebung etc. auskennt. Mal ist es ein Pferdehof, mal eine Ranch (wo sind die Rinder??), von klar definierten Begrifflichkeiten hält die Autorin nichts. Und leider auch nichts von einem Roten Faden. Fing es noch relativ gut an, gleitet die Geschichte in eine Art Groschenroman ab. Laras altes Pony und die neue Liebe zu André ist wichtiger als alles andere. Als dann der erste Lover (Verlegersohn der ehemaligen Zeitung) aufkreuzt und sie wieder zurückhaben will, wird sie doch echt fast schwach. Und ich denke: Himmel! Dat gibbet es ja wohl nicht... Fohlen kommen in einem Schwall aus Blut zur Welt - nö, in einer Eihaut. So einen Tick mehr an Recherche und Fachkenntnissen wäre wohltuend gewesen.