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Veröffentlicht am 03.09.2020

Flugtickets ins Glück

Wolfes of Wall Street - Ian
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Ein Enemies-to-Lovers-Roman zum Niederknien! Ich liebe es, wenn sich die Protagonisten anfangs fetzen, vor allem, wenn sie redegewandt sind und nichts anbrennen lassen. So auch Ian Bradley und Lara McKenzie. ...

Ein Enemies-to-Lovers-Roman zum Niederknien! Ich liebe es, wenn sich die Protagonisten anfangs fetzen, vor allem, wenn sie redegewandt sind und nichts anbrennen lassen. So auch Ian Bradley und Lara McKenzie. Er ist schwerreicher supererfolgreicher Broker an der Wallstreet mit Playboy-Selbstbewußtsein, sie eine vom Staat eher mäßig bezahlte Ermittlerin der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde mit Ehrgeiz auf eine Stelle beim FBI.
Und gleich auf den ersten Seiten ist die Show eröffnet: Er baggert sie im Pausenraum an, wie er es eben immer macht, während sie ihm gleich mal klar macht, daß er auf dem Opferstuhl sitzt. Das ist schon mal absolut lesenswürdig. Zum Glück verpufft die Schlagfertigkeit nicht schon nach der Leseprobe, sondern zieht sich durchs ganze Buch. Dabei habe ich immer wieder schmunzeln bis hin zu kräftig lachen können.
Dadurch, daß die Kapitel abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten geschrieben sind und sie den Leser ansprechen, als würden sie ihm ihre Geschichte wie einem guten Freund erzählen, hatte ich sofort einen Draht zu beiden.
Hier ein paar Beispielsätze, die besonders hängengeblieben sind:
„Unter uns. Ich bin ein Arschloch.“ „ ich schlafe niemals zweimal mit derselben Frau – denn ich muss es nicht.“
„Verdammt, er riecht wirklich gut. Was ist das, Sandelholz? Zeder? George-Clooney-Schweiß?“
Sehr ungewöhnlich finde ich die deutsche Übersetzung. Bei Ausdrücken wie wisperzart, erkühnt, Spirituosensnob und glattzüngig würde ich das amerikanische Original gerne mal sehen. Auch wenn sich der Übersetzer hier Freiheiten erlaubt hat, was ich nicht weiß, finde ich sie äußerst passend und herausragend.
Es handelt sich nicht um einen Wirtschaftskrimi, dazu wird der Fall zu oberflächlich abgehandelt. Der Fokus liegt vielmehr auf den zwischenmenschlichen Interaktionen, nicht nur zwischen Ian und Lara, sondern auch zwischen den Nebendarstellern, denen ja noch weitere Bände der Reihe gewidmet sind, worauf ich mich schon sehr freue.
Die Erzählung ist sehr gut entwickelt, die Abschnitte bauen logisch aufeinander auf. Ich fand sie niemals langweilig. Die Charaktere inklusive der Nebendarsteller sind wundervoll ausgearbeitet. Die expliziten Szenen sind eher harmlos, aber prickelnd.
Es ist ein Buch über Freundschaft und Loyalität, Chancen und Abstammung und natürlich die große Liebe. Es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten. Ich habe nichts vermisst. Ich hätte noch Tage so weiterlesen können. Deswegen gibt es von mir für dieses kurzweilige Lesevergnügen selbstverständlich die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.09.2020

Wiedersehen mit Hagedorn und Bannert

Schrei nach Rache
4

Wie hängen mehrere Morde an verschiedenen deutschen Flughäfen zusammen? Diese Frage muss Nadine Adler, Kriminalrätin des Landeskriminalamtes als Leiterin der Sonderkommission beantworten. Falk Hagedorn, ...

Wie hängen mehrere Morde an verschiedenen deutschen Flughäfen zusammen? Diese Frage muss Nadine Adler, Kriminalrätin des Landeskriminalamtes als Leiterin der Sonderkommission beantworten. Falk Hagedorn, der exzentrische Psychotherapeut mit eigener Praxis soll ihr als psychologischer Polizeiberater dabei helfen.
Zu Beginn haben mich Zeitsprünge, sowie Personen- und Ortswechsel ein wenig verwirrt, aber mit ein paar Eckdaten habe ich mir eine Zeitleiste erstellt. Warum soll es mir anders als den Ermittlern gehen?
Allmählich fügen sich die Puzzleteile zusammen. Schnell verfestigt sich der Verdacht, wer der Mörder sein könnte. In diesem Teil gibt es keine wirklichen Alternativen. Doch, wer den ersten Band kennt, der ahnt schon, daß das Buch so nicht enden kann. Und tatsächlich, ein großer Knall, und die Geschichte nimmt Fahrt auf. Gehetzt fliege ich durch die Seiten, schüttele ungläubig den Kopf, halte die Luft an, bin schockiert über die unerwarteten Wendungen. Wow! Der Show-down trifft mich mit voller Breitseite: unerwartet, spannend, ungewöhnlich, rasant, dramatisch und tragisch. Sehr gut gemacht!
Ist das noch ein Krimi oder schon ein Thriller? Eine gelungene Mischung aus beidem.
Wieder schafft es Matthias Bürgel, mich mit Fachwissen zu beeindrucken. Diesmal steht jedoch nicht die polizeiliche Ermittlungsarbeit im Vordergrund. Es geht mehr um psychische Abgründe und um zwischenmenschliche Interaktionen. Wieder ist Falk Hagedorn der Mittelpunkt. Dieser Charakter bietet aber auch Stoff für etliche Bände.
Sehr gefreut hat mich, daß auch Bannert wieder einen Auftritt hatte. Sein persönliches Glück wurde zwar nur in Nebensätzen erwähnt, hat der Geschichte aber eine angenehm menschliche Note verliehen. Als Gegenpol zu Hagedorn hat mir der ehrgeizige und gründliche Hauptkommissar im ersten Band schon gut gefallen.
Auch Nadine Adler bereichert die Lektüre. Trotz ihres jungen Alters hat sie es als Kommissarin weit gebracht und bringt sich intelligent in die Handlung ein. Daß sie keinen perfekt gezeichneten Charakter verpasst bekommen hat, macht sie umso realistischer und sympathischer. Es würde mich freuen, sie in weiteren Bänden wiedersehen zu können.
Sehr dankbar bin ich dem Autor, daß er am Ende alle losen Enden verknüpft hat. Das hat das Buch für mich rund gemacht und lässt mich absolut befriedigt zurück. Jetzt bleibt mir nur noch, mich auf den nächsten Band zu freuen.
Von mir gibt es für diesen gelungenen Thrillerkrimi die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 10.08.2020

Wunderbare Liebesgeschichte mit einem Hauch von Wirtschaftskriminalität

King of London
0

Hayden ist ein Londoner Geschäftsmann, dem ein paar wichtige Deals durch die Lappen gegangen sind. Deshalb isoliert er sich wochenlang auf einer Yacht auf dem Mittelmeer, während die Sicherheitsfirma seines ...

Hayden ist ein Londoner Geschäftsmann, dem ein paar wichtige Deals durch die Lappen gegangen sind. Deshalb isoliert er sich wochenlang auf einer Yacht auf dem Mittelmeer, während die Sicherheitsfirma seines Bruders nach dem Leck in seinem Unternehmen sucht.

Anfangs ist Hayden reserviert und unnahbar. Doch allmählich findet Chef-Stewardess Avery Zugang zu ihm. Damit entbrennt eine heiße Affäre. Natürlich nicht sofort, denn der Weg ist zunächst das Ziel. Und den fand ich wirklich wunderbar. Sie erleben wunderschöne und heiße Momente miteinander, immer wissend, daß Crewmitglieder und Kunden nicht anbandeln dürfen. Avery entdeckt die romantische Seite von Hayden. Hayden ist fasziniert von der Loyalität Averys.

„Ich blinzelte. Ich wollte mir jeden Schmerz einverleiben, den sie je empfunden hatte. Jeden Schmerz, den sie je empfinden würde.“ Ist das nicht wunderschön? Solche herrlichen Leseaugenblicke gibt es einige im Buch. Ich hätte so weiterlesen können.

Die Geschichte ist bezaubernd und wunderschön. Die erotischen Szenen sind sehr geschmackvoll beschrieben. Die Protagonisten bleiben sich selbst treu.

Die Handlung jenseits der Liebesgeschichte ist stimmig und rund und zuweilen auch spannend. Das Setting ist atemberaubend und vermittelt Urlaubsgefühle.

Ich habe die Lektüre genossen und vergebe daher die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.08.2020

Biederes Leben ade

Sinner City
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Eins schon mal vorab: ein Wahnsinns-Buch, das mich atemlos zurücklässt! Es spielt im illegalen Bandenmilieu, ist schonungslos, derb, anstößig und überzogen. Das muss man aushalten können. Hier geht es ...

Eins schon mal vorab: ein Wahnsinns-Buch, das mich atemlos zurücklässt! Es spielt im illegalen Bandenmilieu, ist schonungslos, derb, anstößig und überzogen. Das muss man aushalten können. Hier geht es nicht drum, daß die Guten die Bösen zur Strecke bringen. Wer das erwartet, sollte das Buch erst gar nicht zur Hand nehmen. Wer sich aber traut, in die illegalen, gewalttätigen und frauenverachtenden Machenschaften einer Bruderschaft einzutauchen, der wird das Buch lieben und mit heißen Typen belohnt, die für ihre Clubmitglieder um jeden Preis einstehen. Der wird aber auch eine zarte Liebesgeschichte inmitten von Prostitution und illegalen Waffen finden. Der wird sich weiterhin fragen, wie weit er für seine Familie gehen würde.
Wer Blümchensex bevorzugt, wer es bieder mag, wer erwartet, daß sein Liebster für ihn alles stehen und liegen lässt, wer auf gepflegte Konversation Wert legt, wen Promiskuität anwidert, der wird dieses Buch schon nach den ersten Seiten weglegen.
Wer es auch mal derb und frech mag, wer eine spannende Story liebt, wer ungefilterten Schlagabtausch auf Augenhöhe mag, wer auch gerne mal etwas härter angefasst werden möchte, wer auf schonungslose, aber extrem heiße und reichlich tätowierte Bad Boys steht : Biederes Leben ade! Herzlich Willkommen bei den Sinners!
Achtung, das Buch endet mit einen Cliffhanger, weil es noch einen zweiten Band gibt!
Ein äußerst lesenswertes Exemplar aus der Kategorie Dark Romance. Daher vergebe ich die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.07.2020

Hoffnung, Zweifel, Erkenntnis und Liebe auf dem Jakobsweg

Das Glück wartet am Wegesrand
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Diana Lilienfeld hadert mit ihrem Leben, seit ihr Freund Marc sie vor die Tür gesetzt hat. Zunächst kommt sie lebensunlustig bei ihrer Mutter im Berliner Plattenbau unter. Auch die Beziehung zu ihrer besten ...

Diana Lilienfeld hadert mit ihrem Leben, seit ihr Freund Marc sie vor die Tür gesetzt hat. Zunächst kommt sie lebensunlustig bei ihrer Mutter im Berliner Plattenbau unter. Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin liegt auf Eis, seit sie sich wegen Marc nicht mehr bei ihr gemeldet hat. Dann rafft sie sich auf und beginnt, den Jakobsweg zu laufen.
Zunächst zweifelt sie an der Idee, doch dann findet sie allmählich Gefallen an der Anstrengung des Weges. Sie begegnet Männern, Frauen, Paaren und Gruppen, die ihr jeweils etwas mit auf den Weg gehen. Und so beginnt sie, mich sich selbst in Reine zu kommen. Es ist spannend zu beobachten, wie Diana sich zum positiven verändert. Auf einem Pilgerweg hat man Zeit für Gedanken, was im hektischen Alltag oft nicht mehr möglich ist, weil der Input ohnehin schon so groß ist. Jede Begegnung öffnet Diana ein Stück weit die Augen und bringt sie ihren Ziel ein Stück näher.
Diana erkennt dadurch, daß die Beziehung zu ihrem Ex-Freund auf Faszination, Neugier und Lust auf ein wildes, glitzerndes Leben basierte. Bleibt nur noch die Frage, was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Diana erzählt. Zwischendurch gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit, die Aufschluss über ihre Ängste geben.
Die Autorin versteht es, den Camino Frances plastisch zu beschreiben. Ich hatte stets das Gefühl, tatsächlich mit Diana und ihren Weggefährten unterwegs zu sein. Ich konnte mir die Herbergen gut vorstellen, habe das Aroma des einfachen Essens nach einem anstrengenden Wandertag auf der Zunge gespürt und habe mit den neu gewonnenen Freunden gehofft und gebangt.
Trotz einiger trauriger Stellen ist das Buch sehr positiv. Die Muskelschmerzen stehen nicht im Vordergrund, sondern die „Seelenselbstbeschau“ im positiven Sinne. Dabei ist es unerlässlich, daß spirituelle Elemente eine Rolle spielen. Die finde ich sehr gut eingewebt. Insgesamt habe ich das Gefühl, daß das Buch jeden ansprechen könnte, weil Diana eben eine ganz normale Frau aus einer deutschen Großstadt ist, die ihre eigenen Erfahrungen auf dem Weg sammelt. Es geht ihr nicht um religiöse Spiritualität. So oder so ähnlich würde es wohl den meisten von uns gehen.
Die Geschichte ist so abwechslungsreich, ja man kann sie als abenteuerlich bezeichnen, daß ich mich kein einziges Mal gelangweilt habe. Auch wenn das Seelenleben der Beteiligten eine große Rolle spielt, ist das Buch nicht wie ein psychologisches Essay geschrieben.
Was für ein tolles Buch! Ich bin dankbar für die vielen Geschichten, die erzählt wurden. Es war lehrreich, spannend, herzlich, schön und traurig zugleich...einfach wunderbar!

Ein wunderbares Buch über die Suche nach sich selbst auf dem Jakobsweg mit einer wunderbaren Liebesgeschichte gewürzt.

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