Sommerglück auf der Hallig
Mit dem Roman "Sommerglück auf der Hallig" hat Lena Johannson die lang erwartete Fortsetzung ihrer Liebesromane "Die Halligärztin" und "Die Liebe der Halligärztin" vorgelegt, die wieder auf der Insel Pellworm ...
Mit dem Roman "Sommerglück auf der Hallig" hat Lena Johannson die lang erwartete Fortsetzung ihrer Liebesromane "Die Halligärztin" und "Die Liebe der Halligärztin" vorgelegt, die wieder auf der Insel Pellworm spielen, zu der die kleinen Halligen Süderoog und Südfall gehören. Hierbei ist es nicht zwingend notwendig, die vorgehenden Bände gelesen zu haben. Der Einstieg in die Handlung fällt sehr leicht.
Wo der Himmel das Meer berührt, wartet das ganz große Glück! Die alleinerziehende Inselärztin Wiebke und Schwimmmeister Tamme haben ein Haus auf Pellworm gekauft. Ein solches Projekt sei ein Bund fürs Leben, meint Tamme. Warum also mit der Hochzeit warten? Doch mitten in die Vorbereitung platzt Wibkes Ex, der Zeit mit seiner Tochter Maxi verbringen möchte. Das hat Wiebke gerade noch gefehlt! Sie bittet Tamme um Aufschub der Hochzeit, der bekommt ihr Zögern jedoch in den falschen Hals. Als wäre das nicht schon genug Aufregung, fegen auch noch gefährliche Frühjahrsstürme über die Halligen …
Das ansprechende Cover atmet ländliche Idylle, um im Handumdrehen fühlt man sich in das kleine Nordseeheilbad Pellworm versetzt, in dem die Hausärztin Wiebke mit ihrer kleinen Tochter Maxi heimisch geworden ist und mit dem zuverlässigen Schwimmmeister Tamme eine neue große Liebe geefunden hat.
Wiebke ist eine schlagfertige, selbstbewusste Protagonistin, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, sondern ganz genau weiß, was sie will und was sie kann. Ihre Aufgaben als Inselärztin nimmt sie sehr ernst; hin und wieder leidet ihre romantische Beziehung zu Tamme unter dem starken beruflichen Stress, dem sie ständig ausgesetzt ist. Tamme wiederum hat sich zu einem vorbildlichen Stiefvater für Maxi entwickelt, der seine neuen Pflichten sehr ernst nimmt und sich liebevoll um die Kleine kümmert. Im Gegensatz zu diesen zwei starken Protagonisten bleiben die anderen auftretenden Charaktere relativ blass und oberflächlich; man schafft es nicht, eine echte Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Leider hat mich dieser leicht und flüssig geschriebene Roman nicht ganz erreichen können, weil Lena Johannson sich nicht auf einen einzigen Handlungsstrang (die bevorstehende Hochzeit von Wiebke und Tamme) konzentriert, sondern sie mit vielen weiteren (an sich interessanten) Nebenhandlungen verknüpft. Auf diese Weise bleiben Herzklopfen und Romantik klar auf der Strecke. Es fällt schwer, einen klaren roten Faden in diesem schönen Roman für zwischendurch zu erkennen. Man wird schier erschlagen von der Fülle an dramatischen Ereignissen, welche die kleine Insel Pellworm erschüttern, und das erhoffte wohltuende Inselfeeling will nicht aufkommen.