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Veröffentlicht am 24.08.2020

Wenn Bücher zu Dir sprechen

Das Antiquariat der Träume
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Der Klappentext: „Im Spätsommer 1983 verliert Johan Andersson bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina. Er bricht alle Brücken hinter sich ab und beginnt ein neues Leben als Antiquar und Cafébesitzer. ...

Der Klappentext: „Im Spätsommer 1983 verliert Johan Andersson bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina. Er bricht alle Brücken hinter sich ab und beginnt ein neues Leben als Antiquar und Cafébesitzer. Doch die Veränderungen in seinem Leben greifen weiter: Seit dem traumatischen Ereignis erscheinen Johan die Figuren seiner Lieblingsbücher leibhaftig. William von Baskerville, Pippi Langstrumpf und Sherlock Holmes bringen aber nicht nur Trost und Zerstreuung. Sie zwingen Johan auch zu einer Entscheidung: Will er ein neues Leben beginnen oder seine verloren geglaubte große Liebe finden? Ein geheimnisvoller Fremder bringt Johan schließlich auf die entscheidende Spur, denn Lina scheint nicht die gewesen zu sein, für die sie sich ausgegeben hat …“

Zum Inhalt: Auf einer Kreuzfahrt verliebt sich Johan in Lina, die große Liebe auf den ersten Blick – aber das Schiff geht in einem Sturm unter und Lina ist verschollen. Johan kann nicht glauben, dass seine Lina wirklich tot ist und macht sich auf die Suche. Erfolglos. Aber dadurch verändert er sein ganzes Leben, er geht von Stockholm weg, gibt seine Partnerschaft in einem Verlag auf und lebt zurückgezogen auf dem Land, betreibt ein Literaturcafé mit Antiquariat. Er liebt einfach Bücher, vor allem, da ihm seit dem tragischen Unglück immer wieder die Figuren aus seinen Lieblingsgeschichten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber meinen es wirklich alle gut mit ihm?

Der Stil: Der Autor Lars Simon hat seinen Roman in die 1980er Jahre gelegt, diese Zeitwahl hat mich am Anfang etwas verwirrt, allerdings ist es für Johan so natürlich schwieriger seine Lina zu suchen – heutzutage bietet das Internet und vor allem die Sozialen Medien ja mehr Möglichkeiten. Von Johans Suche und seinem alten Leben, vor allem von seiner kurzen Zeit mit Lina erfährt der Leser in kurzen Rückblicken, ansonsten konzentriert sich die Geschichte ganz auf das Jahr 1987. Es ist eine ruhige Erzählung ohne große Höhepunkte, aber ganz gewiss nicht langweilig, dafür sorgen schon die Besuche der literarischen Figuren, die ja nur Johan sehen und hören kann, das ruft bei den teils recht neugierigen Dorfbewohnern schon mal Unverständnis hervor, wenn Johan seine Selbstgespräche führt.

Mein Fazit: „Das Antiquariat der Träume“ ist eine ruhig fließende Geschichte über einen Aussteiger mit unkonventionellen Weg, über die ganz große Liebe, über den Scheideweg im Leben, dank seiner fantastischen „Berater“ bekommt diese Geschichte aber einen ganz besonderen Touch – nicht richtig Fantasy, aber auch nicht ganz Realität.

Ich danke dem dtv Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Die Schattenseiten des Ruhms

Rock'n'Trust
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Der Klappentext: „…Mit nur achtzehn Jahren stand Chase Noble vor seinem großen Durchbruch als Musiker, doch er lernte viel zu früh die Schattenseiten des Rockstarlebens kennen, weshalb er seinen Traum ...

Der Klappentext: „…Mit nur achtzehn Jahren stand Chase Noble vor seinem großen Durchbruch als Musiker, doch er lernte viel zu früh die Schattenseiten des Rockstarlebens kennen, weshalb er seinen Traum ziehen ließ, bevor er wirklich begann. Seitdem hat Chase es sich zur Aufgabe gemacht, Caged als Manager abseits des Rampenlichts zu unterstützen. Und als er auf die erfolgreiche Agentin Taryn Ayers trifft, weiß er sofort, dass sie der nächste Schritt zum Erfolg der Band sein könnte - was sie für Chase absolut tabu macht. Chase muss sich entscheiden: für den Ruhm seines Bruders oder sein eigenes Glück…“
Zum Inhalt: Rock`n`Trust ist der vierte Band ROCK’N’LOVE-Reihe rund um die Mitglieder der Rockband Caged, alle Geschichte sind in sich abgeschlossen und können gut einzeln gelesen werden, natürlich kommen immer wieder alte Bekannte vor und es wird auf alte Begebenheiten angespielt, aber damit kommt man als Neueinsteiger in die Reihe zurecht. Hier ist nun kein richtiger Musiker der Band, sondern der Bruder des Frontmannes die Hauptperson. Chase war erfolgreicher Rockstar, bis er einen Drogenabsturz mit nur 18 Jahren hatte und sich mühsam aus dem Drogensumpf rausgearbeitet hat. Heute ist er erfolgreicher Geschäftsmann, Besitzer mehrerer Bars und tritt nur noch ab und zu auf. Durch seinen Bruder und die Band ist er aber noch eng mit der Szene verbunden. Die Musik-Agentin Taryn soll der Band zum ganz großen Durchbruch verhelfen, sie ist mit der Branche bestens vertraut und eine der besten Agentinnen, die sich Caged wünschen kann. Vor allem hat sie selbst eine Musiker-Vergangenheit und gerade diese Vergangenheit macht ihr das Leben schwer.
Der Stil: Die Autorin Jayne Frost hat einen sehr angenehmen und leicht lesbaren Schreibstil, der wirklich flüssig und fesselnd ist. Erzählt wird abwechselnd von Chase und Taryn in der Ich-Form, so dass man sich in diese beiden besonders gut hineinversetzten kann. Beide Charaktere sind sehr komplex und vielschichtig aufgebaut und ich habe mir beim Lesen immer wieder gewünscht, dass sie beide offener miteinander sind und sich nicht so lange das Leben und die Liebe zusätzlich schwer machen. Rock`n`Trust ist nicht unbedingt eine lockere, leichte und seichte Liebesgeschichte, dafür sind die Päckchen, die unsere Protagonisten tragen müssen, zu schwer. Hier wird die Sucht sehr gut thematisiert und das ständige Verlangen nach den Drogen, der ständige Tanz auf Messers Schneide – Durchhalten oder Rückfall? Auch Trauerbewältigung und Schuldgefühle nehmen einen großen Platz in der Geschichte ein. Nein ich würde diesen Band nicht als rosarote Liebesromanze für Zwischendurch bezeichnen, hier gibt es zu viel Schatten und Grautöne, aber dennoch ist es eine mitreißende Lovestory.
Ich danke dem Lyx Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Ein verzwickter Mord

Mord in guter Tradition
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Der Klappentext: „Der Banker Everett Runcie wird tot in einem Hotelzimmer in Leeds aufgefunden. Wurde er ermordet? Runcies Witwe beauftragt Kate Shackleton herauszufinden, wie ihr Mann ums Leben gekommen ...

Der Klappentext: „Der Banker Everett Runcie wird tot in einem Hotelzimmer in Leeds aufgefunden. Wurde er ermordet? Runcies Witwe beauftragt Kate Shackleton herauszufinden, wie ihr Mann ums Leben gekommen ist. Ihr Freund, Chief Inspector Marcus Charles, der den Fall für Scotland Yard untersucht, ist darüber nicht sonderlich erfreut. Zumal sich der Mord rasch zu Kates bisher kompliziertesten - und persönlichsten - Fall entwickelt ...“
Zum Inhalt: „Mord in guter Tradition“ ist der vierte Fall der englischen Privatdetektivin Kate Shackelton, einer jungen Kriegswitwe, die in den 1920er Jahren in Yorkshire ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man ganz gut in die Reihe einsteigen, natürlich gibt es einige Momente, hauptsächlich privater Natur, die auf die vorangegangenen Bände Bezug nehmen, doch damit kommt man gut zurecht – es war zumindest mein erster Fall der findigen Detektivin und ich hatte keine Probleme. Eigentlich sollte Kate einer Ehefrau hinterherspionieren, doch dieser ungeliebte Routinefall führt Kate zu einem ermordeten Bankier. Und obwohl bereits Scotland Yard an diesem Fall arbeitet, bittet die Witwe des Ermordeten Kate um ihre Hilfe bei der Lösung des Falls. Doch wie hängen die umtriebige, mittlerweile verschwundene Ehefrau, der untreue Ermordete, dessen Witwe und die Geliebte tatsächlich zusammen?
Der Stil: Die Autorin Frances Brody wechselt bei ihrer Detektivgeschichte mehrfach die Erzählperspektive, von der Ich-Erzählerin Kate zum allwissenden Erzähler in der 3. Person sobald Kate nicht in der Szene ist, ehrlich gesagt fand ich persönlich das etwas anstrengend, allerdings erfährt der Leser so einige Details eher als Kate und kann seine eigenen Spuren verfolgen – nicht das sie mich der Lösung des Falls näher gebracht hätten. Mit einigen überraschenden Wendungen wird der Leser immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt, das Finale und die Lösung des Falls sind aber dennoch logisch und nachvollziehbar.
Die Zeit der 1920er Jahre wird gut und realistisch beschrieben und auch die Charaktere gewinnen schnell an Lebendigkeit, auch wenn ich sie stellenweise etwas steif empfand, das kann natürlich an den fehlenden Hintergrundinformationen liegen und an der gesellschaftlichen Etikette der Zeit.
Alles in allem ist „Mord in guter Tradition“ ein verwickelter Kriminalfall, der mich persönlich aber nicht so ganz mitgerissen hat.
Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Willkommen in Lake Starlight

Lessons from a One-Night-Stand
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Der Klappentext: „Holly Radcliffe hätte nie gedacht, dass ihr One-Night-Stand am ersten Tag in der neuen Stadt solche Wellen schlagen würde. Doch ihr kleines Abenteuer mit dem Highschool-Coach Austin Bailey ...

Der Klappentext: „Holly Radcliffe hätte nie gedacht, dass ihr One-Night-Stand am ersten Tag in der neuen Stadt solche Wellen schlagen würde. Doch ihr kleines Abenteuer mit dem Highschool-Coach Austin Bailey ist nach kürzester Zeit Stadtgespräch. Holly hatte gehofft, dass sie Austin nie wiedersehen würde, aber als Schulleiterin ist sie seine neue Chefin. Blöd nur, dass ihr verräterisches Herz schneller schlägt, sobald sie ihm begegnet...“

Zum Inhalt: Wer rechnet denn damit, dass man seinem One-Night-Stand gleich wiederbegegnet und auch noch mit ihm zusammen arbeiten muss? Und das man gleich zum heißen Stadtgespräch Nummer 1 wird? Genau das passiert Holly, die ihre neue Stelle als Schulleiterin antritt, der Mann, mit dem sie eine heiße Nacht verbrachte steht als Coach vor ihr und als Mitglied der Bailey-Familie ist das Interesse an ihm groß. Nicht gerade der Start den man sich als respektable Schulleiterin wünscht, aber die Finger von Austin zu lassen ist auch nicht so leicht.

Zum Stil: Die Autorin Piper Rayne ist mir persönlich schon von anderen Serien bekannt, ihre Reihen sind aber in der Regel als Einzelbände ganz gut lesbar, weil die Teile nicht zu eng verknüpft sind. „Lessons from a One-Night-Stand“ ist der Auftaktband zu einer neuen Serie The Baileys, rund um eine große, etwas verrückte Familie, bei der bereits 8 Teile auf Englisch erschienen sind. Der Schauplatz, das Städtchen Lake Starlight und viele der Nebencharaktere wurden hier bereits gut eingeführt und beschrieben, man merkt gleich, dass sie später nochmal eine (Haupt-)Rolle spielen werden. Hier dreht sich nun alles um Austin Bailey und um Holly Radcliffe, die als erstes zueinander finden. Das Konzept der Story – ein One-Night-Stand, der zu mehr wird und dank dem man in so manche peinlich/lustige Situation gerät, ist jetzt nicht unbedingt eine neue Erfindung, darüber wurde schon so einiges geschrieben, und trotzdem erlebt man als Leser hier so einige Überraschungen und witzige Momente. Das erste Aufeinandertreffen nach der Nacht, das Kleinstadtflair, das dafür sorgt, dass nichts lange ein Geheimnis bleibt, die große, neugierige, freche Familie, all das sorgt für Abwechslung. Erzählt wird abwechselnd von unseren beiden Protagonisten in der Ich-Form und gerade bei den Hauptfiguren hätte ich mir etwas mehr Pfeffer erwartet, die bleiben mir etwas zu farblos. Aber der gewohnt leichte Schreibstil der Autorin und die abwechslungsreichen Ereignisse sorgen durchaus für unterhaltsame Lesestunden mit einer gewissen Spannung und etwas Knistern.

Ich danke dem Forever/Ullstein Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Krähen übernehmen die Herrschaft

Hollow Kingdom
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Der Klappentext: »Pets« meets »The Walking Dead« – ein tierisch gutes Romandebüt von Kira Jane Buxton. Als Big Jim ein Auge aus dem Kopf springt und er aufhört, mit seinem Bloodhound Dennis spazieren zu ...

Der Klappentext: »Pets« meets »The Walking Dead« – ein tierisch gutes Romandebüt von Kira Jane Buxton. Als Big Jim ein Auge aus dem Kopf springt und er aufhört, mit seinem Bloodhound Dennis spazieren zu gehen, ahnt die domestizierte Krähe S.T., dass irgendetwas nicht stimmt. Aber es kommt noch schlimmer: Ganz Seattle verwandelt sich binnen Kurzem in ein Trümmerfeld, Nachbarn wechseln in den Berserkermodus und bringen sich gegenseitig um, und sogar das Fernsehprogramm fällt aus. S.T. und Dennis beschließen, nach dem Ursprung der Katastrophe zu suchen, und begeben sich auf eine Odyssee durch die zerstörte Stadt.
Zum Inhalt: Der erste Satz „Pets meets The Walking Dead“, ist eigentlich eine super Zusammenfassung. Die Menschen verwandeln sich in eine Art von Monster, die Welt wie wir sie kennen wird zum reinsten Chaos. Übrig bleiben die Tiere, die irgendwie überleben wollen. Das größte Problem haben dabei die Haustiere, die teilweise in ihrem Zuhause gefangen sind. Zum Glück gibt es die zahme Krähe S.T., die sich selbst eher als Mensch, denn als Krähe sieht. Mehr unfreiwillig, wird sie zu einer Art Anführer und versucht seinen „Schwarm“ am Leben zu halten.
Der Stil: Erzähler dieser Dystopie ist die Krähe S.T. in Ich-Form, ab und zu kommen auch andere Lebewesen zur Sprache, um die Situation zu verdeutlichen. S.T. hat natürlich einen ganz eigenen Blick auf die Menschheit, auf die Welt und die Situation und so wie sich S.T. die Lage selbst erklärt, erkennt auch der Leser Schritt für Schritt was vermutlich passiert ist und was die Menschheit zu Grunde gerichtet hat. Er schildert die Lage mit äußerst spitzer Zunge und hält uns Menschen gekonnt einen Spiegel vor. Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr spannend und bietet mal einen ganz anderen Blick auf den Untergang der Menschheit. Durch die verschiedenen Tiere und ihren Blick auf die Welt, kommt es sogar zu einigen durchaus unfreiwillig komischen Situationen und zu einigen herzergreifenden Dramen. Immerhin entbrennt unter den Tieren ein Kampf um die Territorien. Ich muss allerdings anmerken, dass mir der Schreibstil etwas zu sprunghaft war, Tiere haben natürlich ein anderes Zeitempfinden wie wir, aber das erschwerte mir die Geschichte etwas. Das ist aber mein einziger Kritikpunkt.
Mein Fazit: Zombie-Apokalypsen und Dystopien sind ja momentan durchaus beliebt, hier wird eine neue Sicht ausprobiert und die Tiere übernehmen das Ruder.
Ich danke dem S. Fischer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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