Cover-Bild Katzentango
12,80
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 216
  • Ersterscheinung: 29.11.2016
  • ISBN: 9783741241697
Oliver Peetz

Katzentango

Psychothriller
Der junge Iho wächst im sozialen Brennpunkt einer Großstadt auf. Jugendkriminalität, Gewalt und Drogen bestimmen in diesem Ghetto den Alltag.
In einem Keller begegnet der ängstliche Junge einer Gruppe verwahrloster Jugendlicher, die sich bei einem Ritual in einen ohnmachtsähnlichen Trancezustand versetzen. Iho, der sich auf das seltsame Ritual einlässt, verliert dabei das Bewusstsein und liegt mehrere Stunden ohnmächtig auf dem kalten Boden des Kellers. Alleingelassen von der Gruppe. Als er zu sich kommt, hat sich etwas verändert. Er hat sich verändert. Er folgt der Stimme in seinem Kopf und beginnt zu morden.
Als Ihos geliebte Mutter an seinem fünfzehnten Geburtstag stirbt, verbringt er noch mehrere Tage mit der Toten in der Wohnung. Der aufkommende Druck der Öffentlichkeit zwingt ihn schließlich, das Viertel zu verlassen. Zu Fuß und ohne Ziel.
Nach Tagen und Nächten der Entbehrungen kommt es durch eine geheimnisvolle Katze zu einer schicksalhaften Begegnung mit einem alten Mann, der allein in einem abgelegenen Waldgebiet wohnt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2018

Mangelnde Liebe oder Veranlagung?

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Iho hat es mit Sicherheit nicht einfach. Der Vater schlägt ihn, die größeren Jungs schlagen ihn und der Mutter ist es egal.

Auf der Suche nach sich selbst erlebt er, für manche von uns wohl, unvorstellbare ...

Iho hat es mit Sicherheit nicht einfach. Der Vater schlägt ihn, die größeren Jungs schlagen ihn und der Mutter ist es egal.

Auf der Suche nach sich selbst erlebt er, für manche von uns wohl, unvorstellbare Dinge.

Die Handlung und auch die Handlungsorte sind meist dunkel und düster und lassen einen nicht los. Iho tut einen leid und gleichzeitig kann man ihn nur verachten. Man versteht seine Sehnsucht und auch ein Stück weit warum er so ist oder so geworden ist.

Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Ich konnte es nicht aus der Hand leben und verschlang es an einen Nachmittag. Viele der Handlungen waren grausam, unmoralisch und brutal, aber der Autor schlachtete dies nicht gnadenlos aus und somit kann jeder für sich selbst entscheiden, was er in seinen Kopfkino zulässt.

Fazit: Ein Psychothriller, der unter die Haut geht und einen zum Nachdenken bringt!

Veröffentlicht am 25.01.2017

Ein Ritual mit verherrenden Folgen

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Ein Ritual, der jugendliche Iho, ein jüdisches Mädchen, der alte Mann im Wald und eine Katze sind der Schlüssel zu Wirklichkeit und Wahnsinns!
Ignaz Horst Otto genannt Iho, wächst bei seinen Eltern in ...

Ein Ritual, der jugendliche Iho, ein jüdisches Mädchen, der alte Mann im Wald und eine Katze sind der Schlüssel zu Wirklichkeit und Wahnsinns!
Ignaz Horst Otto genannt Iho, wächst bei seinen Eltern in der Großstadt auf, dort wo sie wohnen tobt der soziale Brennpunkt, die Kriminalität, Drogen und Gewalt bestimmen das Leben. Er wird von Jugendlichen geschlagen, aber auch vom eigenen Vater, der wenig später dann wegen einem Delikt ins Gefängnis muss. Fortan ist er mit seiner Mutter alleine und er übernimmt die Pflichten des Mannes. An einem Tag soll er für seine Mutter etwas in den Keller bringen, dort begegnet er ein paar unbekannten Kindern, die ihm von einem Ritual erzählen bei dem man dem Tode nahekommt und ein Blick in die andere Welt bekommt. Iho ist ängstlich, skeptisch, aber die Neugierde packt ihn und er macht mit. Doch dieser Versuch, der länger dauert wie bei allen anderen soll für Iho sein Leben auf den Kopf stellen. Danach ist nichts mehr wie vorher und auf einmal ist, da diese Stimme im Kopf die ihm Dinge einredet und die ihn zum Morden animiert.

Meine Meinung:
Ein sehr guter Schreibstil, der einen packt und fesselt, aber auch manchmal staunen und die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Bei manchen Szenen jedoch, weiß ich nicht, ist es nur Ihos Fantasie oder die Realität. Und am Ende vom Buch stehe ich im Grunde nur da und verstehe eigentlich immer noch nicht recht, wie das ganze nun zusammen passt. Klar kommt der Anfang des Buches am Ende irgendwie wieder zusammen, aber es offenbart mir immer noch nicht recht wie Ihos Handlungen, der alten Mann und das jüdische Mädchen was gemeinsames haben sollen. Auch wenn man wegen der Katze auf dem Cover vermutet, diese Story wäre etwas niedlich, verschmustes, der wird spätestens nach ein paar Seiten eines besseren belehrt. Oliver Peetz ist hier ein dunkler, düsterer und brutaler Psychothriller gelungen, auch wenn ich das Ende etwas schnell und zu abrupt fand. Ich vermute mal, der Autor wollte dem Leser zeigen, was aus einem Jungen werden kann, der in seiner Kindheit abgrundtiefes erfahren musste und da ist ihm gelungen. Für mich bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Der Junge und die Katze

1

Iho ist ein Junge mit unglücklichen Kindheit - sie Vater arbeitet nicht, trinkt zu viel und er ist ein Choleriker , seine Mutter ist still und ruhig, zu Hause herrschen laute Töne, Schimpfworte und Streit ...

Iho ist ein Junge mit unglücklichen Kindheit - sie Vater arbeitet nicht, trinkt zu viel und er ist ein Choleriker , seine Mutter ist still und ruhig, zu Hause herrschen laute Töne, Schimpfworte und Streit , Iho sucht die Weite..., aber auf die Straßen ist nicht besser, der Junge wohnt in einem Armutviertel wo viel ausländische Familien leben , die Kinder sind oft gewalttätig und das spürt Iho auf eigenem Haut. Er ist ganz normale Junge bis zu einem Tag wenn im Keller er nimmt zusammen mit anderen Kindern an einen Ritual teil - seit dem er hört eine Stimme in seinem Kopf welche sagt ihm was er machen soll und meistens sind das schreckliche Sachen...

Die Geschichte ist sehr dunkel und düster das ganze drückt , aber in eine guten Thriller , nach meine Meinung , soll so sein, ich als Leser soll erschüttert sein und das ist hier der Autor gelungen.

Der Protagonist und seine Taten sind gut dargestellt , Oliver Petz hat eine Sprache gewählt welche bringt alles auf den Punkt aber ist nicht besonders brutal oder abschreckend. Die Personen haben ein genaues Riss und Charakter und die Katze ist wunderschön.

Der Schreibstil ist einfach, das lesen ist angenehm , die Kapiteln sind nicht zu lang was mir hat erlaubt der Inhalt zu "verdauen ".

Veröffentlicht am 28.08.2017

"Ameisen tanzen. Tango!"

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Allgemeines:

Titel: Katzentango
Autor: Oliver Peetz
Verlag: Books on Demand (29. November 2016)
Genre: Psychothriller
ASIN: B01MQV9O85
ISBN-10: 3741241695
ISBN-13: 978-3741241697
Seitenzahl: 216 Seiten
Preis: ...

Allgemeines:

Titel: Katzentango
Autor: Oliver Peetz
Verlag: Books on Demand (29. November 2016)
Genre: Psychothriller
ASIN: B01MQV9O85
ISBN-10: 3741241695
ISBN-13: 978-3741241697
Seitenzahl: 216 Seiten
Preis: 8,49€ (Kindle-Edition)
12,80€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: Katzenpolka;
Katzenwalzer



Inhalt:

"...Schlafe ich etwa? Eine Katze...eine lachende Stimme...ein Mädchen...ich fliege...die Katze auch...es ist dunkel und ich höre Musik. Tango."

Der junge Iho wächst im sozialen Brennpunkt einer Großstadt auf. Jugendkriminalität, Gewalt und Drogen bestimmen in diesem Ghetto den Alltag.
In einem Keller begegnet der ängstliche Junge einer Gruppe verwahrloster Jugendlicher, die sich bei einem Ritual in einen ohnmachtsähnlichen Trancezustand versetzen. Iho, der sich auf das seltsame Ritual einlässt, verliert dabei das Bewusstsein und liegt mehrere Stunden ohnmächtig auf dem kalten Boden des Kellers. Alleingelassen von der Gruppe. Als er zu sich kommt, hat sich etwas verändert. Er hat sich verändert. Er folgt der Stimme in seinem Kopf und beginnt zu morden.
Als Ihos geliebte Mutter an seinem fünfzehnten Geburtstag stirbt, verbringt er noch mehrere Tage mit der Toten in der Wohnung. Der aufkommende Druck der Öffentlichkeit zwingt ihn schließlich, das Viertel zu verlassen. Zu Fuß und ohne Ziel.
Nach Tagen und Nächten der Entbehrungen kommt es durch eine geheimnisvolle Katze zu einer schicksalhaften Begegnung mit einem alten Mann, der allein in einem abgelegenen Waldgebiet wohnt.


Bewertung:

Die Kinder im Keller - ein Ritual?
Der jugendliche Iho - ein Mörder?
Das jüdische Mädchen - ein Engel?
Der Alte im Wald - ein Nazi?
Die geheimnisvolle Katze - der Schlüssel?
Ein Tanz zwischen Wahn und Wirklichkeit!
-Katzentango-

Diese interesseweckenden Fragen zieren den Buchdeckel und umschreiben die abstruse und grausame Handlung sehr gut. Eine Geschichte voller Wahnsinn und Leid, die aber auch von der grausamen Realität einer schrecklichen Kindheit im sozialen Brennpunkt erzählt. Am Schluss bleibt die Frage, wie es zu all dem kommen konnte, nicht offen. Denn mehr als deutlich wird der Grundstein der Geschichte in Ihos Kindheit gelegt. Denn Iho, eigentlich Ignaz Horst Otto, bekommt von seinen Eltern nicht viel Liebe. Der Vater ein Säufer, die Mutter, mehr oder weniger, auf sich alleine gestellt wird er von Beginn seines Lebens mit Alkohol, Drogen, Brutalität, Mobbing, Armut und Gewalt konfrontiert. Schlüssel zu seinem Wahnsinn ist jedoch ein Ritual im Keller seines Hauses. Denn während des Rituals, durch das er einen Einblick in die Welt der Toten erhalten soll, geht etwas schief und als er aufwacht ist nichts mehr, wie es zuvor war. Die Ameisen in seinem Kopf beginnen Tango zu tanzen und er geht auf seinen ersten Beutezug...


Erster Satz: "Bei der Befreiung Nazideutschlands durch alliierte Streitkräfte im Frühjahr 1945 entdeckte ein amerikanischer Soldat in einer der zahlreichen Baracken eines Konzentrationslagers eine Blechschachtel."

Dieses Buch ist das dritte einer bisher dreiteiligen Reihe an Psychothrillern, in denen alle eine Katze eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die Bücher lassen sich aber unabhängig voneinander lesen, ich kenne die anderen Bände auch nicht. Und das wird denke ich auch so bleiben. Ich fand das Buch wirklich nicht schlecht und lese gerne ab und zu mal einen Psychothriller, da sie eine dunkle Faszination auf mich ausüben. Doch irgendwie hat es mir am Ende gereicht. Denn wie bei jedem abstrusen Psychothriller, und das war dieses Buch durchaus, muss ich mir am Anfang meiner Rezension die Frage stellen: "Was bitte muss man genommen haben um sich solch eine Geschichte ausmalen zu können?!?"

Abscheu, tiefe Traurigkeit, Ekel, Unverständnis und ein wenig Mitleid, das sind die Emotionen die bei mir während dem Lesen dieses grauenvollen Thrillers hängen geblieben sind. Dabei bezieht sich dieses Adjektiv gar nicht auf die Qualität des Buches, sondern mehr auf die Atmosphäre des Inhalts. In 10 kurzen Kapiteln wird die brutale Geschichte von Iho erzählt, der gedemütigte Junge, der nach einem gruseligen Ritual zum unerkannten Serienmörder wird. Anders als in anderen Psychothrillern ist man hier mit Iho unterwegs, erfährt aus der Ich-Perspektive, wie es sich anfühlt zu morden, man riecht was er riecht, man sieht was er sieht und man wird mit seinen tiefsten Gefühlen konfrontiert.


"Mein Leid soll denn nun ihres sein, auf dass sie spüren, welche Qual ich leide. War mein Anspruch denn zu hoch, als ich nach nichts Geringerem als der Liebe bat? Aber jetzt bin ich ohne Seele und ihr, ihr werdet den Schmerz spüren, den ich spüre. Ihr alle. Und weinet ja nicht. Dazu ist es längst zu spät.
Iho"



Das gruselige ist dabei nicht nur, was sich dieser Autor für den armen Jungen ausgedacht hat, sondern auch, dass mich die dunkle Handlung - von seiner seltsamen, aus dem Ruder gelaufenen Liebe zu seiner Mutter, seinen mörderischen Beutezügen, in denen er sich wie ein Tier fühlt, sowie seine Flucht durch die eiskalte Winterlandschaft nach dem Selbstmord seiner Mutter über die eigenwillige Begegnung mit dem alten Nazi - in seinen Bann gezogen und auf seltsame Weise berührt hat. Insgesamt erschien mir die Handlung für einen Psychothriller überraschend nachvollziehbar. Kritisieren muss ich aber noch, dass mir die einzelnen Elemente nicht klar genug miteinander verbunden waren. Was genau nun die Katze, der alte Mann und das jüdische Mädchen mit Ihos Leiden zu tun haben, wurde mir bis zum Ende hin nicht ganz klar. Klar die beiden Prologe geben ein wenig Aufschluss, ein paar gezogene Verbindungen hätte ich aber schon noch erwartet!

Doch erstmal noch zum Cover: Ganz in Schwarz gehalten lenkt es die Aufmerksamkeit des Betrachters sofort auf die graue Katze, welche recht mittig platziert auf etwas außerhalb unseres Blickfeldes starren zu scheint. Ihre Augen sind von einem hellen Grün, welche mit dem Titel die einzigen Farbflecke auf dem Cover bilden. Der Titel hebt sich durch ein sehr grelles Rot super vom Hintergrund ab und wirkt etwas verschmiert und fleckig. Auch die Buchrückseite wird von der Katze in Nahaufnahme geziert. Das passt natürlich, da die Katze mit den grünen Augen eines der Hauptmotive des Buches ist. Sie ist nur leider weiß und nicht grau, was aber auch an dem dunklen Licht des Covers liegen könnte. Sehr seltsam und doch eingängig spiegelt es die Grundstimmung des Buches wieder und motiviert sofort zum Lesen. Nicht so gut gefallen hat mir die auffallend große Schrift innerhalb des Buches gepaart mit den kleinen Kapitelbezeichnungen, die ich oft übersehen habe. Außerdem habe ich trotz der zwei Lektorinnen noch relativ viele Tippfehler gefunden - vor allem auf den ersten 20 Seiten. Ansonsten sind die 214 Seiten insgesamt stilvoll verpackt worden. Das Cover ist sehr hübsch anzusehen und hinterlässt gleich ein beklemmendes Gefühl und einen Hauch der Atmosphäre, die dieses Buch beherrscht.


"Ich nahm es mit jeder Faser meines Körpers auf. Inhalierte es. Trank und aß dieses Gefühl.(...)Gleich. Noch zwei Meter. Sprungbereit. Noch nicht. Noch nicht! Ein Meter. Jetzt! Überraschungsmoment nutzen. Das Kleine fällt. Mit mir. Ameisen tanzen.
Tango!"


Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und hebt sich mit den vielen, sehr kurzen, oft auch 1-Wort-Sätzen von der großen Masse ab. Kalte, klare, prägnante Sätze, die einem beim Lesen, die Luft nehmen und Gänsehaut erzeugen, schnörkellos und direkt - die Dinge werden direkt beim Namen genannt und nicht lange um den heißen Brei herum geredet. Durch das schnelle Stakkato wird dir Handlung immer weiter vorangetrieben und zu der düsteren Atmosphäre mischt sich ein wenig Eile. Gefühle und Gedanken erhalten ihren Platz genau wie einige faktische Erläuterungen. Das Geschehen wird dabei nicht streng stringent erzählt sondern holt immer wieder in die Vergangenheit aus und springt dann etwas nach vorne. Das passt sehr gut zu dem sprunghaften Stil zu erzählen und den vielen überraschenden Wendungen in der Handlung.

Auch der Hauptcharakter Iho ist interessant gezeichnet. Er leidet viel, muss einiges erdulden und einstecken, bis er schließlich seinen eigenen Rachefeldzug unternimmt. Wirklich sympathisch war er mir nicht, die Beziehung zum Leser wird eher geprägt durch eine Mischung aus Abscheu und Mitleid. Nach dem Beenden des Buches kann ich sagen, dass er ein wirklich gut gelungener Charakter ist, zwar nicht sonderlich schön zum lesen, aber definitiv authentisch, glaubwürdig und berührend.


"So war das. Rad weg. Prügel bekommen. Auge dicht. Denunziert vom Vater. Meine Kindheit eben. Nicht sehr schön, aber ich dachte daran, dass irgendwo auf dieser Welt andere Kinder lebten, denen es noch schlechter ging als mir. Das half ein wenig. Ich kannte es nicht anders. Ich war so aufgewachsen."


Dann ist das Buch irgendwann zu Ende und ein absolutes Scheiß-Ende folgt. Dabei meine ich noch nicht einmal die Qualität der letzten Seiten, die ich als sehr spannend und auch realistisch empfunden habe, nein, mir hat einfach der Ausgang absolut nicht gefallen. Man fragt sich durchgehend, wie Iho aus der ganzen Sache eigentlich wieder rauskommen soll und das Ende macht es sich dann sehr leicht. Gar nicht.


Fazit:

Schwer zu bewerten! Auf der einen Seite voll Schrecken und Wahnsinn, auf der anderen fast sensibel und einfühlsam. Ein interessanter Psychothriller mit Schwächen und Stärken, den man als Fan des Genres aber nicht verpassen sollte!

Veröffentlicht am 12.11.2017

Das Leben des Iho

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Dieses Buch erhielt ich im Rahmen einer Buchverlosung bei Lovelybooks. Da ich eine eingefleischte Thriller-Liebhaberin bin, sprach mich dieses Buch natürlich sofort an.

Gerade Psychothriller sind für ...

Dieses Buch erhielt ich im Rahmen einer Buchverlosung bei Lovelybooks. Da ich eine eingefleischte Thriller-Liebhaberin bin, sprach mich dieses Buch natürlich sofort an.

Gerade Psychothriller sind für mich etwas besonderes, da sie einen meist noch emotionaler ergreifen als andere Bücher. Ich hatte schon Bücher die mich nervlich völlig fertig machten, da die Handlungen und Charaktere einen schon fast Angst einjagten.

Wie es mir mit diesem Psychothriller ging? Ich verstand die Hauptperson ein wenig. Zum Glück nur ein wenig. Aber dazu jetzt mehr.

Der Einstieg in die Geschichte, erinnerte mich sehr an den Ort, an dem ich aufwuchs. Einen sozialen Brennpunkt, wie man es so schön sagen würde. Überall Plattenbauten, Gewalt und eine hohe Arbeitslosenquote spielten in diesen Bereichen eine große Rolle, welche der Autor gekonnt in Szene gesetzt hatte.

Im Ganzen geht es um Iho, welcher an so einem Ort aufwuchs und dabei dessen Grauen erfuhr. Ein Einzelgänger ohne Anschluss an Gleichaltrige und ohne geregelten Elternhaus. Eine Geschichte die wahrscheinlich viele Kinder in ganz Deutschland täglich erfahren.

Da es sich hier um einen Psychothriller handelte, erfuhr man natürlich nicht, wie Iho´s Leben geworden wäre, wenn er sich aus dieser Welt herausgekämpft hätte. Nein, wir erleben, wie seine Psyche diesen Druck nicht mehr standhielt, zerbrach und schließlich das aus ihm machte, was wir schließlich zu lesen bekamen.

Das Wichtigste für einen guten Psychothriller ist, meiner Meinung nach, die Schreibweise. Man soll vom Text gefesselt werden und dabei gebannt die Geschichte weiter verfolgen, die einem hin und wieder dazu veranlasst den Atem anzuhalten.

Gerade am Anfang wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zu sehr wollte ich erfahren, wie sich Iho in dieser, mir bekannten, Welt zurecht fand und wie er sie erlebte. Ich brannte förmlich darauf mehr über ihn und sein Umfeld zu erfahren, wurde aber meist mit kurzen Beschreibungen abgespeist.

Was zu Anfang noch für eine Menge Spannung sorgte, lies im Laufe des Buches immer mehr nach. Die stupiden Morde sprachen mich kaum an und erweckten in mir auch keine Furcht. Teilweise verstand ich sie nicht einmal. Oder war das vielleicht der Sinn?

Gerade im Momenten in den Iho einen Rausch erlebte, wechselte der Schreibstil von ganzen Sätzen zu teilweise vereinzelten Worten, welche beschreiben sollten was gerade in seinem Kopf vorging. Auch hier eckte ich ab und an, da man diese Momente viel feiner hätte ausdrücken müssen. Den Rausch stetig mit Tango zu zertieren, nahm ihm einfach seine Wirkung. Natürlich verstand ich, das man den Titel des Buches mit der Geschichte verbinden wollte, aber dies hätte man vielleicht auch anders bewältigen können.

Die 216 Seiten lasen sich im Übrigen sehr flott, da man trotz allem eine sehr leichte Schreibweise benutzte. Fremdworte kamen kaum vor und sorgten dafür das kein Begriff einzeln erklärt werden musste.


Wie schon weiter oben beschrieben, handelte das Buch ausschließlich von Iho, welcher eigentlich Ignaz-Horst-Otto hieß. Schon die Wahl seines Namens sorgte für die ersten Spannungen in seiner Familie, weshalb er sich diese Abkürzung ausdachte.

Iho ist ein Einzelgänger. Dies aber ungewollt. Doch der Einstieg in die im Bezirk lebenden Gangs ist nicht gerade leicht. Sein Umfeld ist geprägt von Gewalt, Alkohol und sozialen Konflikten, welche aber anfangs stark an ihm abprallen. Erst im Laufe der Geschichte brach seine Wand und erschuf einen jungen Mann der sein Verhalten nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte.

Schon bei der Beschreibung seiner Eltern lief es mir kalt den Rücken herab, da ich mir ein solches Umfeld für kein Kind wünschen würde. Gewalt und Alkohol, spielten eine große Rolle, aber auch der Hass auf fremde Kulturen. Etwas klischeehaft war hier nur die Beschreibung der Mutter welche das Leben ihres Mannes einfach akzeptierte.

Außer ein paar älteren Jungen, einem blinden Mann und den Opfern seiner Taten lernte man keine weiteren Personen kennen. Gerade die Wahl von Iho´s Opfern, hätte ich mir hierbei besser erklärt gewünscht.

Natürlich wollte man das Cover möglichst düster gestalten, aber ich hätte es doch schöner gefunden, wenn eine weiße Katze, wie im Buch beschrieben, das Cover geziert hätte.

Die Schrift des Buchtitels sagte mir sehr zu, da sie auffällig war, aber es dabei nicht übertrieb. Trotzdem hätte ich eine andere Verteilung der einzelnen Elemente gewählt, da gerade der untere Bereich zu leer erschien.

Die Rückseite des Buches zierte allein die Katze, was ich vielleicht auch für das vordere Cover gewählt hätte. Die Kurzbeschreibung un die Zusammenfassung auf der Rückseite verrieten mir leider schon viel zu viel, weshalb man sich stellenweise schon denken konnte was alles passieren würde. Man verlor somit den Überraschungseffekt.

Ein Psychothriller mit sozialen und aktuellen Themen und dem Weg eines Jungen, der aus seiner Welt ausbricht. Spannend aber mit Ecken und Kanten.