Profilbild von Katharina2405

Katharina2405

Lesejury Star
offline

Katharina2405 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Katharina2405 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2020

Drei starke Frauen im London der 60er Jahre

Willkommen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 1)
0

Der Roman „Willkommen im Flanagans: Das Hotel unserer Träume“ von Åsa Hellberg ist der Auftakt einer Trilogie.

Linda erbt das Hotel Flanagan von ihrem Vater und bricht daraufhin ihre Zelte in Schweden ...

Der Roman „Willkommen im Flanagans: Das Hotel unserer Träume“ von Åsa Hellberg ist der Auftakt einer Trilogie.

Linda erbt das Hotel Flanagan von ihrem Vater und bricht daraufhin ihre Zelte in Schweden ab und zieht nach London. Ein Hotel zu führen, ist für Linda schwer und sie muss sich erst einarbeiten und hat mit allerlei Problemen zu kämpfen. Zu allem Überfluss machen auch ihre Cousins ihr das Leben schwer. Sie besitzen ebenfalls Anteile am Hotel und sind gar nicht damit einverstanden, dass sie jetzt die Hotelleitung übernehmen möchte.
Eine wichtige Rolle spielen auch Elinor und Emma, die gemeinsam im Hotel arbeiten und versuchen beruflich und privat ihr Glück zu finden.

Meinung:

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Unsere Hauptprotagonistin ist aber sicherlich Linda. Sie springt dabei zwischen der Gegenwart in den sechziger Jahren und ihrem Beginn als Hotelerbin, Ende der Vierziger. Zwischendurch gibt es auch immer wieder kleine Rückblicke auf ihre Zeit in Schweden. Darüber hinaus bekommen wir ein Bild davon, wie es hinter den Kulissen eines Hotels zugeht. Diesen Einblick erhalten wir aus der Perspektive der lebenslustigen Emma, die gerade im Hotel anfängt, und der farbigen Elinor, die extrem fleißig ist und schon länger im Flanagans arbeitet. Hin und wieder gibt es auch kurze Abschnitte oder Kapitel aus Sicht einiger Nebenfiguren.

Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, diese Geschichte aus den Augen ehrgeiziger Frauen zu lesen, in einer Zeit, als es noch undenkbar schien, dass Frauen Unternehmen leiten. Von ihnen wurde damals allerhöchstens erwartet zu arbeiten bis sie verheiratet sind, dann damit aufzuhören und Kinder zu bekommen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Das Erzähltempo ist gut gewählt, wir lernen die Figuren kennen und durch den Wechsel der Zeiten und Perspektiven kommt nie Langeweile auf. Die Autorin hat die Figuren wunderbar ausgearbeitet, sie hat sie zum Leben erweckt. Sie handeln vollkommen authentisch und nachvollziehbar. Alle drei haben ihre Schwächen, sind nicht unfehlbar, strahlen aber trotzdem Stärke aus. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe bei allen dreien mitgefiebert. Die Schwierigkeiten, die Elinor als Farbige hat, werden ebenfalls angeschnitten und zeigen den in den sechziger Jahren noch vorherrschenden Alltagsrassismus.

Ich habe es manchmal bedauert, dass Emma und Elinor nicht häufiger zu Wort gekommen sind. Einige Szenen von Linda waren für mich nicht wichtig für die Handlung und es hätte sie aus meiner Sicht nicht bedurft.

Der Schluss war für mich an einigen Stellen zu unrealistisch, da gingen mir manche Dinge zu glatt und es war ein bisschen überstürzt. Ich bin gespannt wie es im nächsten Teil weitergeht. Ich hoffe, es kommen noch einige überraschende Wendungen auf den Leser zu. Ich würde mich auch freuen von einigen Nebenfiguren mehr zu erfahren.

Fazit: Außer ein paar kleineren Schwächen konnte mich der Roman wirklich überzeugen und ich freue mich auf die Fortsetzung. Daher vergebe ich gute 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2020

Folge deinem Gewissen

Töchter der Freiheit
0

In dem Roman „Die Töchter der Freiheit“ von Theresa Jeßberger geht es um die Rebellion gegen eine tyrannische Königin. Es ist ein Jugendbuch, hat einige Fantasy-Elemente und ist ein Einzelband.

Königin ...

In dem Roman „Die Töchter der Freiheit“ von Theresa Jeßberger geht es um die Rebellion gegen eine tyrannische Königin. Es ist ein Jugendbuch, hat einige Fantasy-Elemente und ist ein Einzelband.

Königin Obsidia regiert das Land Avendúr mit eiserner Hand. Sie beutet das Land gnadenlos aus, für sie zählt nur das Recht des Stärkeren. Es bildet sich eine Widerstandsgruppe, die versucht die Königin zu stürzen und an ihrer Stelle Lyonel, den älteren Bruder von Obsidia auf den Thron zu setzen.

Meinung:

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person erzählt. Elodea ist eine Schülerin der Magie und Mitglied der Töchter der Freiheit, die sich Aurenen nennen. Sie kommt am aller häufigsten zu Wort. Es gibt auch einige andere Stimmen der Rebellen, die spielen aber eine untergeordnete Rolle. Ich fand es sehr schade, dass die anderen Protagonisten so selten zu Wort kommen. Anhand des Klappentextes hatte ich das anders erwartet. Was mir wiederum gut gefallen hat, dass auch die Antagonisten eine Stimme erhalten. So bekommt man als Leser ein umfassendes Bild von der Geschichte.

Ich bin sehr gut in die Story gestartet und konnte schnell in die Geschichte eintauchen. Wie in einigen anderen Rezensionen erwähnt, hatte ich allerdings kein Problem mit den vielen unterschiedlichen Namen, mir fehlte auch kein Personenregister. Man braucht zwar einen Moment um alle Figuren kennenzulernen und zu wissen wie sie zusammenhängen, das ging bei mir aber schnell und ohne Probleme. Der Schreibstil ist flüssig und das mittelalterliche Setting hat mir gefallen.

Den Anfang fand ich sehr gelungen, dann kam allerdings ein langatmiger Mittelteil, der mich nicht richtig begeistern konnte. Der Schluss hat aber einiges wieder rausgerissen. Ich hätte es auch toll gefunden, wenn der Magie eine größere Rolle eingeräumt worden wäre.

Fazit: Die Geschichte konnte mich trotz des langatmigen Mittelteils gut unterhalten. Es war auch schön mal wieder einen Einzelband zu lesen, gefühlt gibt es nur noch Mehrteiler. Daher bekommt der Roman von mir 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2020

Beethovens Muse

Frau Beethoven
0

In dem Roman „Frau Beethoven“ von Verena Maatman geht es um Josephine von Brunsvik und Ludwig van Beethoven. Josephine war van Beethovens größte Muse und vermutlich die Adressatin seines Briefes an die ...

In dem Roman „Frau Beethoven“ von Verena Maatman geht es um Josephine von Brunsvik und Ludwig van Beethoven. Josephine war van Beethovens größte Muse und vermutlich die Adressatin seines Briefes an die „unsterbliche Geliebte“.

Josephine soll Eindruck machen, als sie in die Wiener Gesellschaft eingeführt wird, um einen geeigneten Ehemann zu finden. Daher arrangiert ihre Mutter Klavierstunden beim berühmten van Beethoven. Die beiden verlieben sich in einander, doch die Standesunterschiede verbieten eine Heirat. Josephine wird zu Ehe mit einem viel älteren Mann gezwungen. Einige Jahre später, Josephine ist mittlerweile Witwe, sehen die beiden sich wieder und die alten Gefühle flammen erneut auf.

Meinung:

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und locker, dadurch bin ich schnell ins 19. Jahrhundert eingetaucht und habe Josephine und Ludwig begleitet; die Seiten flogen nur so dahin. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mich berührt. Man spürt schnell eine Verbindung zwischen ihnen. Ihre Liebe zueinander entwickelt sich behutsam. Man spürt ihre Sehnsucht zum anderen. Die Liebe wird sehr gefühlvoll beschrieben und man nimmt das Knistern wahr. Es ist aber dem Jahrhundert angemessen sehr zurückhaltend beschrieben. Das hat die Geschichte authentisch gemacht.

Leider wird die Geschichte nur aus Josephines Sicht erzählt, dies habe ich wirklich sehr bedauert. Ich hätte mir so sehr gewünscht auch Ludwigs Sicht der Dinge zu erfahren. Gerade wenn einige Jahre zwischen den Abschnitten liegen, hätte ich gerne gewusst, wie es Ludwig in dieser Zeit ergeht. Besonders da der Prolog und der Epilog aus Ludwigs Sicht geschrieben sind und mir ausgesprochen gut gefallen haben. Seine Gefühle wurden toll beschrieben, man konnte gut mit ihm mitfühlen.

Beethovens berühmten Worte „ewig dein, ewig mein, ewig uns“, die er an seine unsterbliche Geliebte schreibt, zeigen doch wie sehr er sie geliebt haben muss. Obwohl die Experten sich nicht einig sind, dass sie wirklich an Josephine gerichtet waren. Ich habe Beethoven immer mit dem berühmten Bild von ihm in Verbindung gebracht, auf dem er schon graue Haare hat, ein großes rotes Halstuch trägt und grummelig schaut. Er muss aber ein sehr leidenschaftlicher Mann gewesen sein und seine unsterbliche Geliebte sehr geliebt haben. Daher fehlt mir einfach sein Part wirklich sehr, obwohl das Buch dem Titel entsprechend, sich natürlich um Josephine dreht.

Josephines Leben ist turbulent. Sie schlittert von einer Katastrophe in die nächste. Manchmal ist sie wirklich sehr einfältig und man möchte sie schütteln, weil sie sehenden Auges ins Unglück läuft und nicht aus ihren Fehler zu lernen scheint.

Ich mag die Musik von Beethoven sehr gerne, daher war es toll, dass die Musik und seine Kompositionen eine große Rolle in dem Roman spielen. Man hat richtig Lust bekommen sich passend zum Text die Stücke anzuhören. Die Beschreibungen, wie die Musik auf dem Klavier gespielt wird, waren herrlich zu lesen und passten wunderbar zur Geschichte.

Fazit: Es war eine tolle Mischung aus historischen Fakten und Fiktion. Ich hatte ein paar schöne Lesestunden mit musikalischer Begleitung. Daher vergebe ich 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2020

Auf der Suche nach Quan Surt

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten
0

Der Roman „Das Buch der gelöschten Wörter – Zwischen den Seiten“ von Mary E. Garner ist der zweite Band zur „Das Buch der gelöschten Wörter“ Trilogie. Die Reihe sollte auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge ...

Der Roman „Das Buch der gelöschten Wörter – Zwischen den Seiten“ von Mary E. Garner ist der zweite Band zur „Das Buch der gelöschten Wörter“ Trilogie. Die Reihe sollte auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Hope und der Bund suchen nach dem Kopf der Absorbierer, Quan Surt und dessen Autor. Die Absorbierer wollen die Macht über die Bücherwelten, aber auch über die Welt draußen. Der Bund hat Verräter in den eigenen Reihen. Werden sie Quan Surt finden und ist Rufus wirklich ein Verräter und hat Hopes Mutter die Drogen verabreicht?

Meinung:

Ich finde es klasse vom Lübbe Verlag, dass sie so wenig Zeit zwischen dem Erscheinen der einzelnen Bände lassen. Ich hoffe, dass wird sich in Zukunft durchsetzen.

Dieser Teil knüpft nahtlos an den ersten Teil an und wiederholt sehr wenig. Wenn ein Jahr zwischen den beiden Titeln gelegen hätte, wäre ich auf jeden Fall verloren gewesen, da ich nicht wieder in die Geschichte gefunden hätte. So war es aber perfekt! Ich konnte direkt erneut in die Geschichte eintauchen und war sofort wieder gefangen. Der Schreibstil war wunderbar flüssig und angenehm zu lesen.

Die Story rund um Rufus war mir ein bisschen zu langwierig und hat den ersten Teil des Buches ziemlich in die Länge gezogen. Aber ab der Hälfte der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse und es wird super spannend und die Story kann mit ein paar überraschenden Wendungen aufwarten. Wir erfahren neues über den Bund, aber auch über ihre Chefin M, das hat mir gefallen.

In diesem Teil tauchen leider kaum neue Buchfiguren auf. Die Suche nach Quan Surt steht absolut im Vordergrund und die Buchfiguren, außer Gwen und Lance, rücken etwas in den Hintergrund. Das ist für die Geschichte sicherlich von Vorteil, sich nicht in zu viele Nebensächlichkeiten zu verlieren. Mir hat es aber ein bisschen gefehlt neue Buchwelten zu entdecken und neue Buchfiguren kennenzulernen.

Es endet mit einem fiesen Cliffhanger. Jetzt erwarte ich mit Spannung den Abschluss der Trilogie, der Ende August 2020 erscheinen wird.

Fazit: Ein typischer Zwischenteil, er bereitet auf das große Finale vor. Der Band ist etwas schwächer als sein Vorgänger. Ich wurde trotzdem super unterhalten und freue mich auf das große Finale. Daher vergebe ich 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Ameisenfrau trifft ihren Ameisenmann

Troublemaker
0

Der Roman „Troublemaker“ von Avery Flynn ist der zweite Teil der „Harbor City Reihe“ In diesem Teil geht es um Hudson und Felicia. Hudson ist der jüngere Bruder von Sawyer, um ihn ging es im ersten Teil. ...

Der Roman „Troublemaker“ von Avery Flynn ist der zweite Teil der „Harbor City Reihe“ In diesem Teil geht es um Hudson und Felicia. Hudson ist der jüngere Bruder von Sawyer, um ihn ging es im ersten Teil. Alle Teile lassen sich unabhängig voneinander lesen. In jedem Band geht es um ein anderes Pärchen. Die anderen Figuren tauchen zwar ebenfalls wieder auf, man muss ihre Geschichte aber nicht zwingend kennen um dem Roman folgen zu können.

Felicia ist schon seit Kindestagen in Tyler Jacobson verliebt, einen Freund ihres Bruders. Das Problem ist nur, dass Tyler sie überhaupt nicht als Frau wahrnimmt, sondern in ihr nur eine Freundin sieht. Hudson trifft Felicia das erste Mal auf einer Benefizveranstaltung und sieht sofort das Besondere in ihr. Er möchte sie malen und damit sie zustimmt macht er Felicia ein Angebot. Er hilft ihr dabei Tyler für sich zu gewinnen und sie lässt sich von ihm malen. Doch Hudson hat nicht damit gerechnet, dass er plötzlich Gefühle für sie entwickelt. Und ist Tyler wirklich der richtige Mann für Felicia?

Meinung:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Hudson und Felicia in der Ich-Perspektive erzählt. Diese Erzählform gefällt mir sehr, da ich direkt Zugang zu den Gefühlen und Gedanken der beiden Protagonisten erhalte. Die inneren Monologe waren herrlich zu lesen, ich musste wirklich häufig schmunzeln. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und man taucht direkt in die Geschichte ein.

Felicia ist Ameisenforscherin und allein dieser Aspekt war wahnsinnig liebenswert an ihr. Sie geht vollkommen in ihrem Job auf und liebt was sie tut. Sie wird als typischer Nerd beschrieben, unscheinbar und natürlich mit Brille. Aber trotzdem kam es authentisch rüber und es wirkte nicht zu konstruiert.

Hudson ist ein Charmeur und auf den ersten Blick jemand der das Leben nicht zu ernst nimmt. Auf den zweiten Blick ist er viel sensibler als es zuerst den Anschein macht. Ich mochte beide sehr. Die Dialoge zwischen Felicia und Hudson sind einfach toll, es gibt immer einen großartigen Schlagabtausch zwischen den beiden. Man spürt es richtig knistern. Auch die Erotik kommt nicht zu kurz, sie nimmt aber nicht zu viel von der Geschichte ein, sondern ist genau im richtigen Maß vorhanden.

Fazit: Eine gelungene und schöne Liebesgeschichte. Ich hatte ein paar schöne Lesestunden an der Seite von Hudson und Felicia. Man braucht den Vorgängerband nicht zu kennen, um diesen Roman zu lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere