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Veröffentlicht am 09.05.2017

zu seicht- humorvoll geht anders

Dicke Eier
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Nach „Arschkarte“ ist "Dicke Eier" der 2. Roman von Heiko Thieß um den hormongesteuerten Protagonisten Timo Feuer.
Auch ohne Kenntnis des 1. Bandes, schafft man es ohne Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, ...

Nach „Arschkarte“ ist "Dicke Eier" der 2. Roman von Heiko Thieß um den hormongesteuerten Protagonisten Timo Feuer.
Auch ohne Kenntnis des 1. Bandes, schafft man es ohne Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, zumal sie nicht allzu komplex ist.

Nach dem Abitur leistet Timo Zivildienst in einem kirchlichen Freizeitheim ab.
Da dem St.-Stephanus-Haus die Schließung droht, soll Timo etwas dagegen unternehmen und wird sogleich zu einem Lehrgang über soziale Marktwirtschaft geschickt. Dort lernt er jedoch eher etwas über seine Alkoholgrenze.
(Selbst in seinem Alter und trotz der Hormone hätte man Timo etwas sinnvoller agieren lassen können- daß er dazu in der Lage ist, beweist er ja durchaus im Seminar und im Umgang mit seinem Vorgesetzten.)

Die Damenwelt ist vor ihm nicht sicher und so verteilt sich sein Interesse auf alle Frauen (im paarungswilligen Alter), die ihm begegnen. Ob nun Lena, Suse, Charlotte oder Natalie... etwas zuviel für meinen Geschmack.

War der Humor zu Beginn tatsächlich auch noch ansprechend und regte zum Schmunzeln an, so wurde es im Verlauf immer derber, plumper und sinnfreier.

Bedauerlich empfand ich, daß der Autor die Idee der Schatzsuche nicht vertiefte, das hätte dem Buch etwas mehr Niveau verschaffen können.

Fazit: Die Handlung ist eher lahm, die Sprüche werden im Verlauf niveauloser, die Charaktere sind zu klischeebeladen.

Nun ja... seichte Kost- für zwischendurch ganz ok. Vielleicht lag es auch an den schweren Stoffen zuvor, daß ich dieses Buch nicht entsprechend würdigen kann. Die ersten Seiten fand ich nämlich durchaus ansprechend.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Potential verschenkt

Ein Sommer in Corona del Mar
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Das Cover läßt eher auf eine seichte, lockere Urlaubslektüre schließen und paßt daher so gar nicht zu dieser schweren Handlung.

Lorrie Ann und Mia sind seit frühester Jugend beste Freundinnen. Sie verbringen ...

Das Cover läßt eher auf eine seichte, lockere Urlaubslektüre schließen und paßt daher so gar nicht zu dieser schweren Handlung.

Lorrie Ann und Mia sind seit frühester Jugend beste Freundinnen. Sie verbringen ihre gesamte Freizeit und teilen alle Geheimnisse miteinander - so hat es den Anschein. Im Laufe der Handlung wird jedoch klar, daß sie eigentlich nur ihre Nachbarschaft und ihre miserablen Familienverhältnisse verbindet- und daß sie beide früh schwanger wurden.

Während Mia ihre Schwangerschaft mit nur 15 unterbrechen läßt und sich deshalb für "die Böse/ Schlechte" hält, ist Lorrie Ann in ihren Augen "die Gute", eine Heilige, die immer alles richtig macht. Sie bleibt in der Stadt, bekommt ihr Kind und heiratet dessen Vater, obwohl sie ihn nicht liebt. Doch ihr Kind kommt schwerstbehindert zur Welt und dies ist nur einer von vielen Schicksalsschlägen, die Lorrie Ann im Laufe der Jahre bewältigen muß.

Mia studierte in Yale, lebt nun in der Türkei und hat eine stabile Beziehung zu Franklin und arbeitet mit ihm an einem Buch.
Sie denkt weiterhin oft an ihre frühere Freundin, zu der sie keinen Kontakt hat, bis diese sich unverhofft meldet und um ein Treffen bittet.

Mia ist geschockt- Lorrie Ann ist drogenabhängig, ihr Sohn in einem Pflegeheim, ihr Mann starb im Krieg und ihre Mutter hatte eine Psychose und zog danach bei ihr ein. Und nun ist Lorrie Ann hier in ihrer Wohnung und bittet um ... ja, um was? Ein Gespräch, Hilfe? Was ist eigentlich in beider Leben passiert?
Ist das tatsächlich die Person, der sie in ihrer Jugend vertraute? Trotz all der Reaktionen und Entscheidungen, die Mia nicht nachvollziehen kann und schon gar nicht gutheißt, hat Lorrie Ann für Mia immer noch diesen Heiligenschein.

Rückseits des Covers finden sich Attribute wie "unwiderstehlich", "bezaubernd"- so würden namhafte Zeitschriften das Buch beurteilen.
Das kann ich so für mich nicht bestätigen.

Man findet nur äußerst schwer Zugang zu den beiden Hauptprotagonistinnen, was zum einen an der schweren, spröden Sprache liegt, zum anderen an der Vielzahl der Themen, die jedoch nur angerissen werden. Moral, Freundschaft, Ethik... all das wird angerissen, aber nicht ausgeführt. Schade, denn das Potential dazu hatte die Geschichte.

Veröffentlicht am 02.04.2019

ernüchternd

Der Ernährungskompass - Das Kochbuch
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Ich habe dieses Kochbuch im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und mich sehr darauf gefreut- wurde doch der Autor Bas Kast als Ernährungsexperte dargestellt. Dies´tut er regelmäßig in diversen TV-Auftritten ...

Ich habe dieses Kochbuch im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und mich sehr darauf gefreut- wurde doch der Autor Bas Kast als Ernährungsexperte dargestellt. Dies´tut er regelmäßig in diversen TV-Auftritten und Interviews kund, allerdings zweifele ich nach der Lektüre des Buches an seinem Basiswissen bzw. mangelte es sehr an der Umsetzung seines Plans, ein Kochbuch auf Basis seines Bestsellers „Der Ernährungskompass“ herauszubringen.

Das Buch hat mich bereits nach dem 1. Durchblättern schnell ernüchtert.
Die meisten der "Rezepte" sind so simpel, daß sie den Platz im Buch eher verschwenden als Anreiz zum KOCHEN zu bieten. Rezepte wie z.B. "Himbeermüsli" bestehend aus Haferflocken, Himbeeren, Joghurt oder Spiegelei mit Avocado auf getoastetem Vollkornbrot sind meiner Meinung nach völlig fehl am Platz. Es gibt auch viele Brotaufstriche, die ich selbst zwar mag und auch gern herstelle, aber das ist doch kein KOCHEN! Einige der Mitleser kritisierten zu viele exotische Zutaten, das kann ich nicht behaupten. Kurkuma, Flohsamen usw. kennt man, wenn man sich mit Ernährung auseinandersetzt.
Die allgemeinen Ausführungen des Autors- eher unverarbeitete, regionale Lebensmittel zu verwenden und damit zu kochen- dafür brauchte es kein neues Buch. Auch mehr Gemüse, wenig Fleisch und möglichst keine Cola oder Saft zu konsumineren ist nicht neu.

Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch- ich hatte neue Rezepte erwartet. Stattdessen findet man hier ein durchaus schön gestaltetes Buch mit Bildern, die jedoch auch oft nicht einmal das angekündigte Gericht darstellen, sondern nur dessen Zutaten.
2.5*

Veröffentlicht am 15.07.2024

belanglos

Die Sache mit Rachel
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"Die Sache mit Rachel" von Caroline O’Donoghue hätte mich mit seinem Cover nicht abgeholt, knalliges Pink als Rahmen und Titel, der Autorenname in Blau.
Als Motiv eine junge Frau, vom Betrachter weggedreht, ...

"Die Sache mit Rachel" von Caroline O’Donoghue hätte mich mit seinem Cover nicht abgeholt, knalliges Pink als Rahmen und Titel, der Autorenname in Blau.
Als Motiv eine junge Frau, vom Betrachter weggedreht, die ihr Haar hochhält.

Nach der LP erwartete ich ein Wohlfühlbuch mit Ecken und Kanten.
Stattdessen erhält man einen zähen, sehr gemühten Coming-of-Age-Roman, dessen Handlung zwischen Drama und (unfreiwilliger) Komik schwankt, die Spannung tendiert gegen Null. Und als sich dann doch etwas ereignet, aus dem etwas hätte werden können, verpufft es relativ belanglos.

Die Charaktere sind so übertrieben klischeehaft, daß sie nicht überzeugen. Sympathisch war mir keiner. Die Handlungen und Gedanken (trotz Erwachsenwerden-Bonus) selten nachvollziehbar.

Rachel, Anfang 20, weiß nichts mit sich anzufangen, hält sich aber für ganz besonders. James, erst versteckt homosexuell, dann promiskuitiv, will ihr Freund sein und verrät sie aber auf die schlimmste Art in diesen jungen Erwachsenenjahren. Dennoch bleibt ein platonisches Verhältnis, ein Zusammenleben, ein "Aneinanderkuscheln". Sie haben nie Geld, trinken zuviel billigen Wein und wissen nicht, wie es weitergeht. Charakterentwicklung nicht vorhanden.
Selbst die nun 31jährige Rachel scheint in ihrer Rückschau wenig reflektiert.
Dazu gesellt sich ein mittelalter Englischprofessor, der große Ambitionen hegt, seine Frau, die zuvor seine Studentin war und ein verwirrter 2. James, der eigentlich Rachel's Liebhaber ist, aber irgendwie auch nicht.

Die Schreibweise von Caroline O’Donoghue schwankt zwischen plump, belanglos, locker und vulgär.

Die Vielschichtigkeit und Vielzahl der Themen wie das Erkennen der eigenen Sexualität, das Lösen vom Elternhaus und ihren Erwartungen, die Abtreibungsgesetze und die Finanzkrise in Irland- so wichtige Punkte, aber gerecht wird die Autorin keinem.

Mir gefiel weder die Entwicklung der Geschichte, noch die Erzählweise oder die Charaktere. Kurios, daß die Vielzahl der Mitleser so davon schwärmen. Für mich war es schwierig, bis zum Ende durchzuhalten.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

anders als erwartet

The Modern Break-Up
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Das Cover ist sehr reduziert gehalten. Es läßt auf den ersten Blick eher an ein Sachbuch denken, so liest sich der Roman "The Modern Break-Up" (leider) auch. Modern, nüchtern, klar.

Der Einstieg in den ...

Das Cover ist sehr reduziert gehalten. Es läßt auf den ersten Blick eher an ein Sachbuch denken, so liest sich der Roman "The Modern Break-Up" (leider) auch. Modern, nüchtern, klar.

Der Einstieg in den Roman gelang leicht, der Schreibstil ist locker und verständlich. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.

Die Freundinnen Zara und Amelia machen in N.Y. Urlaub und treffen in einer Bar auf Nick und Jordan.
Während Zara und Jordan sich klischeehaft miteinander vergnügen, unterhalten sich Amelia und Nick die ganze Nacht- über Datingerfahrung und darüber, was Männer und Frauen eigentlich von der Liebe erwarten.

Aufregend ist dieser Roman nur ein wenig zu Beginn und am Ende, viel zu überlastend sind Amelias stetige Monologe,
die einer alten Liebe hinterhertrauert und männliches Verhalten nicht versteht (-en will?).

Erwartet hatte ich die Beschreibung einer beginnenden Liebe, Romantik, Eifersucht und vll. auch etwas Drama. Dies' hat dieses Buch alles nicht. So war es doch recht enttäuschend. Es las sich eher wie Protokolle von Therapiesitzungen.

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