Die Autorin hat eine Welt, ein Schicksal, eine Geschichte geschaffen, die einen tief anrührt und noch nach der letzten Seite im Kopf nachhallt.
"Mia, Mia, Mia [...] Aber die Person, die du heute Nacht bist, ist dieselbe, die ich gestern geliebt habe, dieselbe, die ich morgen lieben werde. Ich liebe deine Verletzlichkeit und deine Stärke, deine ...
"Mia, Mia, Mia [...] Aber die Person, die du heute Nacht bist, ist dieselbe, die ich gestern geliebt habe, dieselbe, die ich morgen lieben werde. Ich liebe deine Verletzlichkeit und deine Stärke, deine Schweigsamkeit und deinen Übermut."
Inhalt:
Mia führt ein Leben voller Normalität, voller Liebe, Freundschaft und vorallem voller Musik. Sie ist umgeben von einer Familie mit der sie lachen und weinen kann, wird von einem Jungen geliebt, der alles für sie aufgeben würde und hat eine beste Freundin, mit der sie in jeder Situation aus vollem Herzen lachen kann. Und Mia hat ihr Cello. Wenn sie mit den Klängen leise und sanft den Raum füllt, kann sie sich völlig vergessen, eintauchen in eine neue Welt. Musik gibt ihr Kraft, Musik gibt ihr die Luft zum Atmen, deshalb ist ihr größter Traum nach Ner York zu gehen, auf die Juilliard. Aber dieser Traum fordert auch Opfer, denn die Entfernung würde einen große Wunde in die Beziehung zu ihrem Freund Adam, dem Mitglied einer Rockband, reißen. Doch bevor Mia ihre Entscheidung treffen kann, bevor sie ihren Weg findet, spielt das Schicksal ein böses Spiel mit ihr. Bei einem Autounfall, verliert sie innerhalb von Sekunden ihre ganze, geliebte Familie. Nur sie überlebt, gefangen in einer Zwischenwelt. Nun steht sie vor einer noch schwereren Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern kann: leben oder sterben?
Cover/Innengestaltung:
Zu diesem Buch habe ich sehr viele Cover gefunden und alle drücken etwas anderes aus, alle fangen etwas anderes auf. Ich selbst besitze das Cover des Taschenbuches und finde es von der Jahreszeit zwar eher unpassend, doch von dem Mädchen, dass in die Ferne blickt, dann doch passend. Neben ihr liegen Notenblätter und vor ihr erstreckt sich die schwarze Nacht. Auch wenn es weniger zum Thema passt, drückt es doch ein Gefühl aus, dass ich nach dem Lesen noch besser auffangen kann. Doch auch das ursprüngliche Cover des Hardcoverbuches gefällt mir ziemlich gut. So ist doch jede Gestaltung für sich gelungen.
Titel:
Der Titel des Buches "Wenn ich bleibe" beschreibt direkt die zentrale Fragestellung und das Thema der Geschichte. Mia muss sich entscheiden und deshalb erinert sie sich an einzelne Momente aus ihrem Leben. An Momente mit ihrer Familie, mit ihrer Freundin, ihrem Freund und ihrem Cello. So wird immer mehr der Zwiespalt deutlich, in welchem sich das junge Mädchen befindet. Sie muss sich fragen, ob sie gehen und damit sterben will, oder ob sie aufwachen will, in ein Leben als Waise, in ein Leben ohne Familie.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Gayle Forman ist einfach unglaublich. Ich finde auch kaum Worte dafür. Sie hat es geschafft einen Roman voller Schwermut und doch auch Leichtigkeit zu schreiben. Eigentlich zwei Dinge, die sich im ersten Moment widersprechen. Da jedoch die Perspektive immer ziwschen der erlebten "Zwischenwelt" von Mia und ihren Erinnerungen wechselt, finde ich doch durchaus vereinbar. Die Stellen, in welchen die Autorin in das Leben von Mia zurückschweift, sprühen vor Energie und Liebe. Man kann richtig mitfühlen, mitlachen und auch mitweinen, denn man ist auch ein kleines Stückchen in der Figur der Mia gefangen. Von Kapitel zu Kapitel bekommt man einen immer besseren Einblick in ihr Leben und kommt selbst in den Zwiespalt der Entscheidung, ob man an ihrer Stelle lieber leben oder sterben würde. Ich finde der Autorin ist eine grandiose Geschichte gelungen, die besonders durch den teils poetischen und leichten Schreibstil zum Nachdenken anregt ohne dabei in eine kitschige Schiene zu gelangen.
Charakter:
Dies speigelt sich auch in den einzelnen Figuren des Buches wieder. Jede ist mit soviel Liebe ausgearbeitet und erklärt, dass man sich schon nach kurzem Lesen, direkt zwischen den Seiten wiederfindet. Erneut zeichnet vorallem der Schreibstil der Autorin, die Charakter aus.
Fazit:
Am Ende bleibt mir zu sagen, dass ich von "Wenn ich bleibe" mehr als begeistert war. Die Autorin hat eine Welt, ein Schicksal, eine Geschichte geschaffen, die einen tief anrührt und noch nach der letzten Seite im Kopf nachhallt. Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr auf so eine Weise berührt und mitgerissen. Umso mehr freue ich mich auf die Fortsetzung "Lovesong" der im Juni erscheinen wird.