Charaktere und Handlung konnten mich nicht überzeugen
Auf diesen Band habe ich mich wirklich gefreut, denn die Thematik – Studentin verliebt sich in ihren Professor – ist einfach total mein Fall. Und es ist witzig, denn beim ersten Mal lesen war ich absolut ...
Auf diesen Band habe ich mich wirklich gefreut, denn die Thematik – Studentin verliebt sich in ihren Professor – ist einfach total mein Fall. Und es ist witzig, denn beim ersten Mal lesen war ich absolut begeistert von dem Buch, dafür sind mir jetzt, beim zweiten Mal, einfach sehr viele Unstimmigkeiten aufgefallen.
Handlung
Everly will keinen Freund, keine Beziehung und sich vor allem nicht verlieben. Doch seit der ersten Vorlesung bei Nolan, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Bei der Zusammenarbeit an Dawns Skript kommen sie sich näher und reden bis tief in die Nacht. Doch nicht nur Everly, hat mit einem Trauma und schlaflosen Nächten zu kämpfen, auch Nolan verbirgt eine Vergangenheit, die nicht immer so locker war, wie er sich jetzt immer gibt.
Meinung
Everly konnte mich diesmal absolut nicht begeistern. Überhaupt nicht. Ich verstehe ihre Angst – wirklich! – allerdings:
beschwert sich ständig alleine zu sein, sich abgekapselt zu fühlen, niemanden zu haben – hat aber gleichzeitig nicht vor auch nur irgendwas an ihrem Verhalten zu ändern, denn an ihrer Einsamkeit ist sie selber schuld.
wirft sie Nolan vor sein Drama auf ihre „tolle“ Beziehung zu projizieren, dabei macht sie das auch die ganze Zeit. Immerhin ist sie diejenige die Dawns Vater gegenüber so skeptisch / unfreundlich ist, die glaubt, dass jede Beziehung zum Scheitern verurteilt ist, …
Nolan mochte ich dagegen ziemlich gerne – zumindest das, was man von ihm gesehen hat. In Feel Again mochte ich ihn wegen seiner verschrobenen, witzigen und offenen Art soo gerne. Aber dann…er / sein Charakter ist einfach nicht ganz durchgekommen. Es ging sehr stark um Everly, wie sie empfindet, was sie denkt, was sie will…Nolan ist da etwas kurz gekommen.
Zudem war die Beziehung der beiden nicht von der guten Sorte. Vor allem von Everlys Seite, hatte das ganze etwas von einer Abhängigkeit. Sie war ohne ihn absolut hilflos, freudlos und nicht bereit auch nur irgendetwas zu tun. Was ich seltsam fand, immerhin war eine solche Abhängigkeit genau das, was sie immer vermeiden wollte.
Auch hatten sie im Gegensatz zu den anderen Paaren sehr wenig Zeit „zusammen“, was der ganzen Beziehung einen flachen Charakter gab.
Nun zu den positiven Dingen, denn ja, auch da gab es ein paar.
Allen voran: Blake. Er war einfach wirklich witzig, locker und hatte einen spitzbübischen Charme, der ihn absolut liebenswert macht. Zudem hat er Everly die ganze Zeit unterstützt, sie gedeckt und als Ablenkung hergehalten, wenn es ihr schlecht ging.
Auch mochte ich die Idee mit den Chats gerne. Einerseits, weil sie mal witzig, mal berührend waren, andererseits, weil es so viel Sinn ergab, dass E & N übers Internet kommuniziert haben und die Grenzen dabei immer verschwommener wurden.
Fazit
So leid es mir tut: das ist für mich der schlechteste Band der Reihe. Ich konnte weder mit den Protagonisten, noch mit der Geschichte richtig warm werden und obwohl mich das im ersten Moment nicht gestört hat – denn ich war viel zu begeistert endlich einen neuen Band zu haben und habe mich einfach von der Handlung mitreißen lassen – ist mir jetzt, beim zweiten Mal doch aufgefallen, wie sehr mich das eigentlich irritiert.
Es ist hart für mich, das zu schreiben, denn Mona Kasten gehört zu meinen Lieblings-NA-Autorinnen, aber das war einfach nichts für mich.