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Veröffentlicht am 13.08.2020

Für meinen Geschmack bleibt ein bisschen zu viel am Ende offen, aber das Buch liest sich wirklich gut

Herz zu gewinnen
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Achtung: Band 1 einer Reihe aber in sich abgeschlossen!


Als hätten Parker und ihre beiden Teenager Geschwister nicht mit dem plötzlichen Tod ihrer Eltern schon genug durchgemacht, zerstört ein Waldbrand ...

Achtung: Band 1 einer Reihe aber in sich abgeschlossen!


Als hätten Parker und ihre beiden Teenager Geschwister nicht mit dem plötzlichen Tod ihrer Eltern schon genug durchgemacht, zerstört ein Waldbrand auch noch einen großen Teil ihrer Farm. Sie stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Doch das Haus steht wenigstens noch. Es ist beschädigt, aber nicht vollkommen zerstört. Parker gibt nicht auf, so verführerisch der Gedanke auch ist. Sie muss sich und ihre Geschwister irgendwie durchbringen. Doch ein Erdrutsch droht bei den nächsten Regenfällen und wenn das passiert, ist alles verloren.
Colin will ihr helfen, doch seine Chefs wollen vor allem das Projekt erledigt bekommen, Parker und ihre Familie sind ihnen vollkommen egal. Er versucht ihr beizustehen, denn irgendwie hat es ihm die taffe Parker angetan.


Mir tat Parker so unglaublich leid! Sie tut echt alles für ihre Geschwister, aber vor allem ihr Bruder sieht das nicht. Er ist ein typischer Teenager und reagiert mit Genervtheit, egal was ist. Statt seiner Schwester zu helfen, sabotiert er sie mit seinem Verhalten. Ich fand es etwas blöd, dass Colin ihn als „erwachsen für sein Alter“ beschreibt, was meiner Meinung nach absolut nicht der Fall ist.

Parker kriegt andauernd eins reingewürgt. Als wären das Feuer, die ständige finanzielle und berufliche Unsicherheit und das Sorgerecht für ihren Bruder nicht schon genug, kommen jetzt auch noch Lärm und Trubel auf ihrem Grundstück dazu und sie wird auch noch beruflich zurückgestuft, wegen des Projekts, weil sie das ja vereinnahmt und ablenkt. Als hätte sie eine Wahl gehabt, entweder zustimmen oder Zwangsenteignung. Es ist einfach so ungerecht! Und es hört einfach nicht auf!

Ich wusste anfangs nicht wirklich, was ich von Colin halten soll. Er wirkte neben Parker recht blass. Ja, er zeigt Interesse und will ihr helfen, aber im Vergleich zu ihr, geht er unter. Erst nach einer Weile wird er etwas präsenter und auch sehr sympathisch. Allerdings weiß er auch nicht, wie er sich einen Platz in Parkers Leben erobern kann. So lange macht sie alles allein, ohne Hilfe, da ist es schwer zu lernen sich auf jemanden zu verlassen.

Es werden in diesem Band bereits die Weichen für den nächsten Band der Reihe gestellt und das wirklich auf eine schöne Art und Weise. Man lernt die Nebencharaktere bereits so gut kennen, dass man sich schon jetzt auf den nächsten Band freut.

Die Hauptstory mit dem Brand und der Gefahr durch das Wasser und den Schlamm basiert auf der wahren Geschichte der Autorin. Das schreibt sie in Anmerkungen hinten im Buch. Man merkt das auch. Man spürt, dass es keine fiktive, sondern eine reale Bedrohung ist.

Was mich etwas gestört hat war, dass Parker immer nur von außen eins reingewürgt bekommt: von Colins Boss, von ihrer Chefin und das immer und immer wieder. Das nervt irgendwann und deprimiert. Es interessiert die einfach nicht, was Parker durchmacht, dass sie keine andere Wahl hat als ihr Grundstück zur Verfügung zu stellen, dass es um Leben und Tod geht. Da wäre ich mehr als einmal gern in die Luft gegangen.
Ich fand es auch schade, dass gerade in diesem Bereich auch viele Fragen offen geblieben sind. Dadurch wirkt dieser Handlungsstrang unbeendet. Der Fokus hat sich ganz plötzlich am Ende komplett auf die Liebesgeschichte verschoben und der Rest wurde einfach nicht beendet. Ich hätte gern gewusst, ob die aufgetauchten Probleme bei der Konstruktion behoben werden oder wie es mit Parker finanziell und beruflich weitergeht.

Gut vielleicht erfährt man das ja dann in Band 2. Ich bin auf jeden Fall gespannt!


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich fand es zwar schade, dass am Ende noch einige Fragen offen geblieben sind, aber ansonsten bin ich echt zufrieden. Parker war mir von Anfang an sympathisch, tat mir aber auch sehr leid. Die arme muss echt viel durchmachen und alle Last ruht auf ihren Schultern. Ihr Bruder ist ein typischer Teenie und kommt nicht mal auf die Idee mitzuhelfen. Ihre Schwester leider auch nicht, aber wenigstens gibt sie sich Mühe, Parker nicht alles noch schwerer zu machen.
Colin ist anfangs im Vergleich zu Parker sehr blass, aber er gewinnt dazu.
Was ich schade fand war, dass Parker immer nur von außen eins reingewürgt bekommt und dann auch noch gerade dieser Teil der Handlung am Ende offen blieb.

Ich freue mich schon sehr auf Band 2! Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit den jetzigen Nebencharakteren weitergeht!

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Viel besser als Band 1!

Following You
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Achtung: Band 2 einer Reihe mit Cliffhanger!

Triggerwarnung: Folter!


Kiki ist wieder frei, aber so fühlt sie sich nicht. Die Erinnerungen an ihre Gefangenschaft sind noch zu präsent. Sie wird von Albträumen ...

Achtung: Band 2 einer Reihe mit Cliffhanger!

Triggerwarnung: Folter!


Kiki ist wieder frei, aber so fühlt sie sich nicht. Die Erinnerungen an ihre Gefangenschaft sind noch zu präsent. Sie wird von Albträumen und Panikattacken heimgesucht und hat große Angst. Was, wenn die, die sie haben entführen lassen, erneut zuschlagen? Und dann ist da auch noch die Sache mit Seth, ihrem Entführer. Er hat sie verlassen und Kiki weiß, dass sie keine Gefühle für ihn haben dürfte, außer Hass, aber sie kann ihn einfach nicht hassen.
Gerade als sie zaghaft beginnt ihr Leben wieder zu leben schlägt das Böse erneut zu und Kiki verliert alles. Ihr Leben zerbricht. Wie soll es jetzt mit ihr weitergehen? Sie ist wieder an der Seite von Seth und fürchtet erneut um ihr Leben, aber jetzt ist ihr etwas anderes fast noch wichtiger: Rache!


Kiki macht auch in diesem Band wieder einiges durch. Allerdings ist es ganz anders. Zum einen ist sie keine hilflose Gefangene mehr, sondern gehört zum Team – na ja zumindest irgendwie – und zum anderen geht es jetzt wirklich nur noch um zwei Dinge: Überleben und Rache.

Kiki wächst in diesem Buch. Ich mochte sie viel lieber, als in Band 1. Ich konnte ihre Gefühle deutlich besser nachvollziehen und war einfach näher an ihr dran. Sie hat auch in meinen Augen viel „logischer“ gehandelt. Ihre Probleme mit ihren Gefühlen für Seth und die ganze Sache, das ist total nachvollziehbar. Ich meine, jeder würde sich an ihrer Stelle so fühlen.

Seth hat sich auch sehr verändert. Er kann immer noch ein A… sein, aber er gibt in seinen Kapiteln deutlich mehr über sich preis, als zuvor. Wir lernen ihn endlich richtig kennen. Wir erfahren, wie er zu Kiki steht, was er fühlt – auch wenn er es selbst teilweise nicht zuordnen kann – die Dynamik mit seinen „Freunden“ Ace und Grimm (ich persönlich bin ja ein Grimm-Fan) und auch mehr über seine Vergangenheit und wie er so geworden ist, wie er heute ist. Wir erfahren auch mehr über seine dunkle Seite und seinen „Job“. Das ist teilweise nicht ohne.


Fazit: Mich hat Band 2 ganz anders gepackt als Band 1. Ich hatte von Anfang an einen deutlich besseren Zugang zu Kiki und Seth. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich als Leserin an sich herangelassen haben. Zudem konnte ich ihre Handlungen und Entscheidungen viel besser nachvollziehen.
Es passiert wieder einiges und so langsam setzt sich das ganz große Bild zusammen. Ich konnte wieder einiges erraten, aber nicht alles. Ich habe auch so meine Theorien für Band 3 und darüber hinaus. Ich bin echt gespannt, ob ich recht haben werde.
Den Cliffhanger habe ich so erwartet, aber ich kann mir echt nicht vorstellen, wie die Reaktion darauf aussehen wird. Ich habe eine Idee, aber wer weiß.
Ich mag Ace und Grimm auch sehr gerne, wobei ich mir bei Ace immer nicht sicher bin, ob man den echten Ace zu sehen bekommt, oder wie viel davon gespielt ist. Grimm mag ich deutlich lieber. Ich hoffe wirklich, ich habe mit meiner Theorie recht.

Für meinen Geschmack gab es etwas viel hin und her, das genauso plötzlich verschwunden war, wie es aufgetaucht war – ich muss hier leider so kryptisch bleiben, sonst spoilere ich euch und das will ich nicht –, ich hätte mir hier gewünscht, dass das ganze mehr ausdiskutiert oder zumindest durch ein klärendes Gespräch zu einem Ende gebracht wird, so ist es eher im Sande verlaufen.

Insgesamt hat mir dieser Band um Längen besser gefallen, als Band 1! Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Eine sehr heftige Szene, aber die Idee ist richtig gut

The Truth About Amber
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Achtung: enthält eine wirklich heftige Sex-Szene!

Vor sechs Jahren wurde Amber mit zertrümmertem Schädel in Kanada angespült. Sie lag im Koma, verlor ihr Gedächtnis und hat nie auch nur einen Hinweis ...

Achtung: enthält eine wirklich heftige Sex-Szene!

Vor sechs Jahren wurde Amber mit zertrümmertem Schädel in Kanada angespült. Sie lag im Koma, verlor ihr Gedächtnis und hat nie auch nur einen Hinweis darauf gefunden, wer sie ist. Sie weiß auch nicht, wer damals versucht hat sie zu ermorden.
Heute arbeitet Amber als Podcasterin und Autorin. Sie recherchiert True Crime Fälle und sucht nach Vermissten. So landet sie mitten im Nirgendwo in Wyoming. Die Dame, die sie treffen wollte, ist nicht da und ihr Wagen springt nicht mehr an. Der Nachbar, Dom, bietet ihr Hilfe an. Doch bald wird klar, dass er weiß, wer Amber in Wirklichkeit ist. Aber die Informationen haben ihren Preis, einen Preis, den Amber vielleicht nicht gewillt ist zu bezahlen.


Wow. Dieses Buch fängt so harmlos und interessant an und endet so „wow“! Hier hat Mia Kingsley mal wieder eine Hammer Wendung hingelegt!

Ich will nicht spoilern daher kann ich nicht viel zu dem Buch sagen, außer, dass man sich bei Dom bis kurz vor Schluss nicht sicher ist. Mal wirkt er fast nett, dann zeigt er sich wieder als das, was er nach eigenen Angaben ist: ein Sadist.
Das bekommt Amber auch am eigenen Leib zu spüren, buchstäblich, bei einer sehr heftigen Sex-Szene. Es gibt mehrere, aber diese eine ist wirklich extrem.
Man weiß einfach nicht, was er von ihr will. Will er sie nur zur Befriedigung seiner Gelüste benutzen, oder liebt er sie wirklich? Spielt er ihr etwas vor? Wer war sie und was ist damals passiert, als sie beinahe ermordet wurde?

Amber ist am Anfang eine relativ normale Frau. Ja, sie hat ein Trauma erlebt, aber sonst wirkt sie echt total normal. Aber kaum ist sie mit Dom in einem Raum wird sie „mehr“. Immer öfter scheint die „echte“ Amber durchzublitzen und das ist am Anfang vor allem verwirrend. Diese Mischung ist nicht leicht zu durchschauen. Man weiß auch nicht, wen man lieber mag, die neue oder die alte Amber.

Die Auflösung kommt recht plötzlich, aber mir hat das sehr gut gefallen. Es hätte auch keinen Sinn gemacht das ewig hinauszuzögern. Ich fand die Erklärung befriedigend, auch wenn ich mir eine Sache etwas anders gewünscht hätte, aber das ist eben manchmal so.


Fazit: Mir hat der Kurzroman sehr gut gefallen. Ich fand ihn stimmig und die Idee echt interessant. Ich mochte vor allem, dass man sehr lange im Dunkeln gelassen wurde, was Dom anbelangt und wie schockierend die Erkenntnisse letztlich waren. Das Buch hat sich da immer mehr gesteigert.
Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen. Sie hat Sinn gemacht, aber eine Sache hätte ich mir etwas anders gewünscht. Ich kann aber nicht verraten, welche, sonst würde ich spoilern.

Eine etwas andere Geschichte aus der Feder von Mia Kingsley. Ich fand sie wirklich sehr spannend, allerdings ist die eine Sex-Szene wirklich heftig.

Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Eine deprimierende, aber unglaublich realistische Darstellung eines Dorfes, das nie irgendwo wirklich dazugehört hat

Ich bleibe hier
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Trina wächst in einem kleinen Dorf in Südtirol auf. Als sie ein Kind ist, ist die Welt noch in Ordnung. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber im Vergleich zu später ist es zumindest erträglich.
Trina ...

Trina wächst in einem kleinen Dorf in Südtirol auf. Als sie ein Kind ist, ist die Welt noch in Ordnung. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber im Vergleich zu später ist es zumindest erträglich.
Trina will Lehrerin werden und kaum hat sie ihr Examen, darf sie es nicht mehr sein. Denn sie ist Tirolerin und die Jobs gehen nur noch an Italiener, das hat der Duce so bestimmt. Wer heimlich unterrichtet, wird deportiert. Trina heiratet und bekommt Kinder, aber trotzdem wird sie immer wieder von den Ereignissen der Zeit eingeholt und heimgesucht. Irgendwann müssen sich die Bewohner entscheiden: bleiben sie oder „kehren sie heim ins Reich“. Welcher Diktator ist das kleinere Übel?
Schließlich steht sogar das ganze Dorf auf dem Spiel: ein Staudamm soll gebaut werden. Und Trinas Leben wird so oder so nie mehr sein, wie es einmal war.


Dieses Buch ist wirklich erschütternd und deprimierend, aber auch sehr, sehr wichtig. Die Südtiroler gehören zu einer Gruppe, die seit den 1920er Jahren bis nach dem Krieg viel mitgemacht haben. Sie sind keine „richtigen“ Italiener, aber auch keine „richtigen“ Deutschen. Sie sitzen zwischen den Stühlen, wie auch ihre Heimat zwischen den Ländern eingepfercht liegt. Italien, Österreich (später das Deutsche Reich), die Schweiz. Sie gehören nirgendwo so richtig dazu und mal haben die einen die Macht, mal die anderen.

Als Trina ein Kind ist, ist all das nicht wichtig. Man lebt einfach sein Leben. Das Dorf besteht zum Großteil aus Bauern und die Menschen leben nach dem Gebot der Jahreszeiten und mit der Natur. Politik ist ihnen nicht wichtig, ob sie offiziell nun zu diesem oder jenem Land gehören, schert keinen. Tradition ist wichtig, die Dorfgemeinschaft ist wichtig, mehr nicht.

Doch dann wird das Dorf von den Ereignissen der Geschichte eingeholt: Mussolini beschließt, sie sind nicht Italiener genug. Alle Einwohner verlieren ihre Jobs, auch Trina darf, frisch examiniert, nicht unterrichten, ihre Trachten, ihre Sprache, alles wird verboten. Wer dagegen verstößt wird zusammengeschlagen, verschleppt, oder schlimmeres.
Kaum ist Italien mit dem Deutschen Reich verbündet, mitten im Krieg, schon müssen die Einwohner entscheiden, ob sie zu Nazi-Deutschland oder Mussolini-Italien gehören wollen. Viele entscheiden sich für das Reich, andere, wie Trina, entscheiden sich zu bleiben. Doch die Nazis bedrohen auch ihre Heimat: ein Staudamm soll gebaut werden. Ein Plan, der immer wieder gefasst wurde, aber bislang nie durchgezogen wurde. Dieses Mal jedoch, scheinen alle wild entschlossen.

Trinas Geschichte ist fiktiv, doch die Ereignisse in der Region sind wahr. Es gab die erwähnten Dörfer, es gab die Verbote, die Säuberungen und diese Region, die so oft zum Spielball der Geschichte wurde.
Ich persönlich liebe es in Romanen versteckte historische Wahrheiten zu lesen. Geschichte war schon immer meine Leidenschaft und hier wird sie sehr überzeugend dargestellt. Dabei bricht das Buch immer wieder mit Klischees historischer Romane: die „Heldin“ ist nicht die eine Abweichlerin unter vielen Lemmingen. Doch sie gibt den Ereignissen ein Gesicht. Ihre Geschichte ist nicht so fantastisch, dass sie nicht wahr sein könnte und deswegen macht sie das Buch realistisch.


Fazit: Die Ereignisse in der Region sind wahr, es gab Trinas unter den Menschen dort, es gab Verletzte und Tote und Menschen, die sehr leiden mussten. Dementsprechend ist dieses Buch immer wieder sehr deprimierend, aber andererseits braucht die Handlung das auch, denn die historische Wirklichkeit für die Region, ist deprimierend und erschreckend.
Man spürt die Verzweiflung und die Wut der Menschen und dieses Gefühl, egal, wer gerade an der Macht ist und das Sagen über die Region hat, besser wird es sowieso nicht, denn keiner stand jemals wirklich auf ihrer Seite. Sie waren immer der Spielball, immer der Außenseiter. Und dieses Gefühl bringt das Buch sehr gut rüber.

Von mir bekommt es 4 Sterne, weil mir ein paar Fragen zu offen geblieben sind.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Heftig, aber wirklich sehr spannend!

Nasty Little Lies
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Achtung: Triggerwarnung: Stalking!

Bates will nur noch eins: ein normales Leben – vorzugsweise ohne illegale Aktivitäten. Deswegen ist er aus seiner Bankräuber-Crew ausgestiegen, sehr zum Leidwesen von ...

Achtung: Triggerwarnung: Stalking!

Bates will nur noch eins: ein normales Leben – vorzugsweise ohne illegale Aktivitäten. Deswegen ist er aus seiner Bankräuber-Crew ausgestiegen, sehr zum Leidwesen von Adam, der nicht akzeptieren will, dass kein weiteres Geld reinkommen wird. Aber Bates ist das egal, er will endlich sein Leben genießen.
Er hätte nicht gedacht, dass er nur kurze Zeit später seinem Schicksal begegnet: Charlotte.

Charlotte ist Anwältin und eigentlich ziemlich bodenständig. Doch als sie Bates begegnet ist sie hin und weg. Sie ringt ein wenig mit sich, aber letztlich gibt sie nach und erkennt in ihm ihr Gegenstück.
Leider ist Bates nicht der einzige, der Charlotte will. Da gibt es weitere Männer und Charlotte schwebt schon längst in schrecklicher Gefahr.


Charlotte und Bates waren mit direkt sympathisch. Ich mochte sie beide und konnte ihnen gut folgen. Allerdings empfand ich Bates schon als etwas überheblich, da er gar nicht auf die Idee gekommen ist, dass jemand sich mit ihm anlegen könnte. Er hält absolut alles andere für möglicher, als das. Mit ihm legt sich doch niemand an!

Ben ist gruselig und krank, aber irgendwie tut er mir auch ein bisschen leid. Ich glaube so, wie er aufgewachsen ist und in den Zuständen, in denen er lebt, kann er nur durchknallen.
Aber so sehr ich ihn auch bemitleide, er ist definitiv krank. Allein schon, dass er die „Geschenke“ seines Bruders annimmt! In seiner Logik macht es Sinn, zudem tut er ja alles, was sein Bruder verlangt, einfach schon allein deswegen, weil er ansonsten übel verprügelt werden würde. Aber trotzdem. Mit diesen Taten hat er eine Grenze unwiederbringlich überschritten.

Ich fand den Aufbau des Romans sehr interessant. Der Perspektivwechsel zwischen Charlotte, Bates und Ben. Durch Ben konnte man nicht nur vor ihm Angst bekommen und seinem Stalking, das er als ganz normal ansieht und längst nicht so dramatisch, wie alle immer tun, sondern man erlebt auch die Taten eines der anderen Männer mit, ohne wirklich dabei sein zu müssen. Bens Reaktion – vorwiegend seine Übelkeit – reichen schon, um deutlich zu machen, wie krank dieser andere ist.

Charlotte hat echt Pech, dass sie gleich vier zwielichtige Männer anzieht, von denen leider nur einer ein „guter“ ist.

Bis zum Schluss war das Buch sehr spannend. Man hat wirklich mitgefiebert, die Daumen gedrückt, Angst gehabt und Gänsehaut vor ekel. Zum Glück werden die meisten heftigen Sachen nicht geschildert, dadurch wird es nicht zu blutig und brutal, sondern einfach nur verdammt spannend und gruselig.

Das Ende war mir zu abrupt. Ich hatte gehofft, dass man noch ein wenig mehr über die Folgen der Wendung bzw. Auflösung erfährt. Ich kann mit dem Ende leben, ja, aber trotzdem kam es sehr, sehr plötzlich.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte die Charaktere, die Protagonisten waren mir sympathisch, die „Bösen“ waren verdammt gruselig und ein Charakter löste in mir sowohl Abneigung, als auch irgendwie Mitleid aus. Aber hey, ich bin die Frau, die, obwohl sie glühender One Tree Hill-Fan ist, Mitleid mit Dan Scott hatte, ich denke das sagt alles.
Auf jeden Fall ist das Buch verdammt spannend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe mitgelitten, mitgefiebert und die Daumen gedrückt.
Mein einziger Kritikpunkt ist das sehr abrupte Ende. In meinen Augen hätte da noch ein Kapitel dran gehört über die Folgen der Wendung / Auflösung. So wirkt das Buch für mich irgendwie abgeschnitten.

Trotzdem gibt es von mir 4 Sterne, weil es mich wirklich gefesselt hat.

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