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Veröffentlicht am 05.07.2021

Menschlich ole, Erzählerisch oje

Der Traum von Freiheit
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Nach dem gelungenen Auftakt der ersten beiden Bände, hat Finja Lüders nun den dritten und letzten Band der Speicherstadt herausgebracht - Eine vielversprechende Geschichte, leider in der Umsetzung holprig. ...

Nach dem gelungenen Auftakt der ersten beiden Bände, hat Finja Lüders nun den dritten und letzten Band der Speicherstadt herausgebracht - Eine vielversprechende Geschichte, leider in der Umsetzung holprig.

Mina hat schon viele Schicksalsschläge hinter sich. Als die Nazis schließlich an die Macht kommen, scheint sich erneut eine trübe Wolke über ihr Leben zu befinden, dabei haben Edo und sie doch gerade erst zu einander gefunden. Als dann der Krieg ausbricht, versucht sie alles, um in dem Chaos einen kühlen Kopf zu bewahren.

Kleine Anmerkung am Rande: Der Klapptext (auf dieser Seite) ist tatsächlich ein wenig irreführend und spiegelt den Inhalt der Geschichte höchstens im Maße wider. bei dem Band wird das Hauptaugenmerk vielmehr auf persönliche Schicksalsschläge gelegt, anstatt wie aus dem Text hervorgeht, der Judenverfolgung.

Zum Erzählstil Wenn man ihn in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es ganz klar "anstrengend". Die Autorin hat leider versucht uns zu viele Charaktere nahezubringen, sodass wir am Ende zu viele verschiedene Storyline auf zu wenig Text haben. Deutlich wird dies durch die vielen Zeitsprünge, die den Lesefluss recht stark einschränken. Außerdem werden leitende Fragen der ersten Abschnitte innerhalb kurzer Nebensätze aufgelöst und vorher wichtige Charaktere kommen in den Hintergrund. Es scheint, als habe das Werk an tiefe verloren, während es möglichst authentisch wirken sollte. Leider zieht sich dabei auch ein unrealistisches Geschehen, dessen Erläuterung nun spoilern würde, durch das Buch, was auch stark mit der Erwartungshaltung durch den Klapptext zusammenhängt. Dafür war ihre Schreibweise menschlich sehr ansprechend und verständlich. Auch konnte man sich in die Personen und der Situation hineinversetzen.

Historischer Kontext Gut rübergebracht, vor allem auch auf emotionaler Ebene. Im Endeffekt hat aber im Gesamtkontext und im direkten Bezug zu Mina und ihrer Familie einiges gefehlt.

Charaktere Wie gesagt, zu viele. Wenn ich alle Charaktere besprechen würde, wäre der Text extrem lang geworden. Gleichzeitig jedoch scheint außer Mina keiner der Charaktere eine konstant wichtige Rolle zu spielen. Vielmehr wirken sie so als sollten sie Mina und ihre Geschichte bereichern, haben aber trotzdem einen tiefen Charakter. Ein Gegensatz, der leider doch etwas aufgefallen ist. Personen, die zuvor eine dominierende Rolle in den Bänden/im Buch genommen haben, werden in kurzer Zeit kaum noch relevant.

Mina selbst macht in meinen Augen nur kurz eine Wende, ansonsten ist sie eigentlich die ganze Zeit über die starke Unternehmerin, die alles tut, um das Kaffeehaus und ihre Familie zu retten. Es ist eigentlich ganz schön gewesen solche eine Protagonistin zu sehen.

Insgesamt bin ich mir unschlüssig, ob ich diesem Buch eine Empfehlung aussprechen sollte. Wäre es ein einziges Werk, nein. Da aber zwei weitere sehr gute Bände voran gehen, lohnt es sich ihm wenigstens eine Chance zu geben.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Ein heilloses Durcheinander

Wer will schon einen Vampir?
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Inhalt Bastiens Topangestellte Inze Urso wird zusammen mit dem Vampir Thomas losgeschickt, um die verschollene Marguerite in Europa zu finden, doch schnell werden ihnen Steine in den Weg gelegt und Thomas ...

Inhalt Bastiens Topangestellte Inze Urso wird zusammen mit dem Vampir Thomas losgeschickt, um die verschollene Marguerite in Europa zu finden, doch schnell werden ihnen Steine in den Weg gelegt und Thomas erfährt, dass ausgerechnet sie seine Lebensgefährtin sein soll.

Cover Wie immer ist das Motiv auf dem Cover sehr willkürlich gewählt und bis auf den Fakt, dass es eine Vampirgeschichte ist, deutet nichts darauf hin, welche oder wessen Geschichte eigentlich erzählt wird.

Charaktere Thomas ist ein wirklich liebenswerter junger Mann und ich finde es schön, dass er Inez, die so von Selbstzweifeln geplagt ist, aufmuntert, aber ansonsten gab es bei beiden keine einschlägigen Charaktereigenschaften, die ich mir jetzt wenige Stunden nach beendigen des Buches merken konnte. Sogar über Bastien konnte ich mehr erfahren. Aber allem in allem waren sowohl Inez als auch Thomas wieder sehr liebenswürdige Wesen

Erzählstil und Handlung Ich muss ehrlich sagen, von diesem Teil der Reihe war ich enttäuscht. So sehr, dass ich die letzten hundert Seiten eigentlich mehr in mich reingekämpft habe. Ein flüssiges Lesen, war zwar möglich, aber an sich war die Handlung ein einziges Durcheinander. Es wurden Annahmen getätigt, die nicht unbedingt so stimmen mussten, wie sie dachten und dennoch tat sie so, als wäre dies die einzige Möglichkeit. Des Weiteren wirkten die sonst so erfrischenden Erotikszenen dieses Mal mehr als deplatziert auf mich. Wenn ich auf der Suche nach meiner Ziehmutter wäre, würde ich nämlich nicht unbedingt bei der ersten Gelegenheit (so gut wie) Sex haben.
Auch wirkte die ganze Storyline auf mich eher wie ein dahingestelltes Etwas, das einfach dazu da ist, um dem nächsten Familienmitglied seine Lebensgefährtin zu geben. Wobei ich auch noch bemängeln muss, dass es irgendwie sinnbefreit ist, dass wirklich jedes Familienmitglied seine große Liebe innerhalb von wenigen Monaten bekommt, während sie vorher Jahrhunderte warteten.

Alles in allem bin ich wirklich enttäuscht von diesem Teil, aber hoffe dennoch, dass der nächste wieder etwas besser wird.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Die nicht mehr so süße Alice

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Inhalt: Nachdem Alice, die nach einem verstörenden Vorfall in eine Art Gefängnis für geisteskranke gesteckt wurde, entkommt, hilft ihr der Axtmörder Hatcher in ihrem neuen Leben klarzukommen. Doch mit ...

Inhalt: Nachdem Alice, die nach einem verstörenden Vorfall in eine Art Gefängnis für geisteskranke gesteckt wurde, entkommt, hilft ihr der Axtmörder Hatcher in ihrem neuen Leben klarzukommen. Doch mit ihnen ist auch der blutrünstige Jabberwock entkommen. Wird es Alice gelingen, den dunklen Mächten, die sich nach ihr verzehren, zu entkommen?

Charaktere: Eine Neuinterpretation, die sich auch an den Charakteren bemerkbar macht, jedenfalls zum Teil. Die einzigen Parallelen zum original waren bestenfalls die Namen und einige körperliche Merkmale. Die Personen im Buch ähneln zwar dem Vorbild entfernt, aber schaffen es dennoch etwas eigenes zu werden, das sich sehr stark abhebt. Um ehrlich zu sein habe ich mich oft gefragt, warum dies unbedingt eine Neuerzählung von Alice im Wunderland sein soll. Es hätte der Story vielleicht eher gut getan, wenn sie nicht im Schatten ihres Vorbildes stehen würde. Trotzdem gefällt mir, wie die Charaktere einzeln vorgestellt werden, jedoch werden viele wichtige Informationen meistens eher flüchtig erwähnt, was dem ganzen ein bisschen seinen Zauber nimmt.

Handlung: Fast genauso trifft es die Handlung. Sie ist gut aber auch sehr gradlinig und flach. Man bekommt als Leser eigentlich direkt den Eindruck wohin das alles letztendlich führen wird, was ein wenig schade ist. Kurz gesagt; Es fehlt der Twist, der mich sprachlos auf meinem Bett hat sitzen lassen. Zu mal, das Problem, welches die Charaktere am meisten beschäftigte innerhalb weniger Augenblicke geklärt wurde. Ein Pluspunkt hier ist aber auch die Brutalität, die hier immer wieder gezeigt wird (und das auch sehr kreativ, wenn auch das einzige bei dem man sich scheinbar große Mühe gegeben hat.) Dafür jedoch konnte man das Geschriebene auch sehr sehr gut und flüssig lesen. Das Buch war nach knapp vier Stunden durch.

Das Cover ist ganz schön, auch wenn dieses direkt suggeriert, welcher Charakter wohl einen Mittelpunkt in der Gedankenwelt der Protagonisten eingenommen hat. Insgesamt passt das Cover also nicht wirklich zu der eigentlichen Handlung und sorgt eher für ein falsches Bild von der Geschichte.

Zusammengefasst ist es ein schönes Buch, von dem ich mir aber dennoch ein bisschen mehr erhofft hatte. Es lohnt sich aber trotzdem hineinzuschauen ,wenn man auf stumpfe Gewalt steht.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Wenn die Gefühle jegliche Logik überschatten

Bring Down the Stars
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Emma Scott ist eine interessante Autorin und "Bring me down the stars" war der erste Roman, den ich von ihr gelesen habe.

Inhalt Eine Dreieckstragödie auf dem College. Die Studentin Autumn hat gleich ...

Emma Scott ist eine interessante Autorin und "Bring me down the stars" war der erste Roman, den ich von ihr gelesen habe.

Inhalt Eine Dreieckstragödie auf dem College. Die Studentin Autumn hat gleich zwei Verehrer, die die junge Frau interessant finden. Einer der beiden ist Connor. Sportlich, reich und eine frohnatur, während Wes, sein bester Freund, das Gegenstück zu ihm darstellt. Zwar ist auch er sportlich, jedoch wird er im allgemeinen eher als launisch empfunden. Doch Wes ist auch wortbegabt, also verhilft er seinem Freund dabei seine Gedanken in Worte zu fassen. Seine eigenen Gefühle ignoriert er dabei, doch ob ihm das nicht das Bein bricht, bleibt abzuwarten.

Cover Das Cover ist viel zu schön und fröhlich gestaltet in Anbetracht der Themen, die dieses Buch behandelt.

Handlung Auch wenn ich mir im ersten Moment schon denken konnte wie die Geschichte endet, wurde ich negativ überrascht. Keine Sorge ich werde nicht spoilern, aber für mich hat es mehr und mehr gewirkt, als ob die Autorin sich immer mehr in unsinnige Handlungen verstrickt hat, nur um ein Ende zu schaffen, das so keiner erwarten würde. Hat sie auch hinbekommen, jedoch musste ich mich durch das letzte Viertel des Buches quälen.

Es schien, als ob die Charaktere irgendwann jeglichen Sinn für Logik verloren haben und einfache Lösungsansätze für Probleme schlichtweg ignoriert haben. Auch die eigentliche Handlung, die Dreiecksliebe, verliert an Bedeutung und wirkt bestenfalls wie ein hingeschobener Grund für die weitere Handlung.

Die Charaktere
Wes ist ein Charakter mit viel Potential und alle erkennen dies, nur er selbst nicht. Er ist tiefgründig, aber neigt aus Schuldgefühlen dazu sich selbst das Leben schwer zu machen. Für mich war er zu Beginn wirklich ein interessanter Charakter, doch er scheint für mich gar keine Entwicklung zu machen und nicht wirklich erwachsen zu werden. Das ist schade gewesen. Auch hat die Autorin einige Charactertrails, erwähnt und dann sie wieder zum Vorschein bringen lassen.

Über Autumn lässt sich ähnliches sagen. Sie ist für mich irgendwie ein bisschen naiv gewesen und die Art und weise wie sie mit der Trennung ihres letzten Freundes umgeht, entspricht meiner Meinung nach kaum dem wie sie beschrieben wird. Vielmehr scheint sie zu stark impulsiven Handeln zu neigen, was für mich auch an einigen Stellen so wirkte, als ob dies genutzt wurde, um die Story einfach weiter zu verstricken.

Über Connor kann ich gar nicht so viel sagen. Er ist ganz lieb und scheint auch irgendwie etwas tiefsinniges hinter sich zu verbergen, wenn man ganz lange danach sucht, aber ich konnte von Anfang an nicht warm werden mit dem Sunnyboy, der an den Erwartungen seiner Eltern unter druck gerät. Und ich muss ehrlich sagen, als er seinen Eltern sein "Verantwortungsbewusstsein" beweist, habe ich kurz überlegt das Buch abzubrechen.

Fazit: Ich persönlich kann die guten Bewertungen hinter diesem Buch nicht so ganz nachvollziehen, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Meiner Meinung nach ist dieses Buch absolut nicht für Menschen geeignet die neben den Gefühlen, auch ein bisschen Logik und Vernunft hinter den Handlungssträngen wünschen. Es scheint zwar noch einen zweiten Teil zu geben, aber ich hege keine großen Hoffnungen darin, dass er großartig besser ist.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Eine Geschichte ohne wirklichen roten Faden

A Night of Promises and Blood
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COVER: Das Cover hatte mir sehr gefallen und meine neugierde auf das Buch geweckt. Es war etwas anderes, als ich gewohnt war und wirkte trotz der spielerischen Elemente auch sehr ernst auf mich.

HANDLUNG: ...

COVER: Das Cover hatte mir sehr gefallen und meine neugierde auf das Buch geweckt. Es war etwas anderes, als ich gewohnt war und wirkte trotz der spielerischen Elemente auch sehr ernst auf mich.

HANDLUNG: Ich konnte ehrlich gesagt nicht wirklich ausmachen, was der Sinn in diesem Buch sein soll. Klar, wir haben hier Winnie, die in einer echten existenzkrise steckt so wie sie mehr oder weniger das schwarze Schaf in der Familie ist. Gleichzeitig sollte es ja eigentlich eine Fantasy-story sein, die aber meiner Meinung nach leider genau diesen Aspekt verfehlt hat. Es werden gerade am Anfang düstere Anfänge einer Plotline aufgebracht, die aber sehr schnell verfallen und einer der Beschreibung des Alltags weichen. Gleichzeitig ist die Art und Weise wie die verschiedenen Gefühle vermittelt werden zum Teil paradox und nicht nachvollziehbar. Am Anfang wird Jo als sehr geheimnisvoll und bedrohlich dargestellt und keine hundert Seiten später philosophiert Winnie darüber dass sie sie küssen möchte.

CHARAKTERE: Gefühlt gibt es nur Winnie, Jo und Sasha, sowie ein paar wenige Nebencharaktere, die so gut wie nie erwähnt oder näher beschrieben werden. Teilweise habe ich die Existenz einiger Charaktere wieder vergessen als sie das zweite Mal erwähnt wurden. Außerdem finde ich, wie oben beschrieben, dass gerade das Characterdevelopment von Winnie sehr unrealistisch wirkt. Sie scheint mit jedem Abschnitt einen komplett gegensätzlichen Grundsatz zu verfolgenden und verhält sich entsprechend auch anders.

SCHREIBSTIL: Das Buch lässt sich flüssig lesen, auch wenn die einzelnen Beschreibungen für meinen Geschmack oft zu lang und ausführlich sind.

FAZIT: Ich habe in meinem Leben bisher kaum ein Buch abgebrochen, aber dieses konnte ich beim besten Willen nicht bis zum Schluss lesen. Der zweite Teil landet definitiv nicht in meiner Wishlist...

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