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Veröffentlicht am 20.02.2017

Ungewöhnlich aber toll

Das Buch der Spiegel
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Inhalt:
Peter ist Literaturagent und erhält den Auszug aus einem Manuskript, in dem der Autor eine wahre Geschichte aufdecken möchte. Leider endet das Manuskript abrupt und der Autor ist bereits verstorben. ...

Inhalt:
Peter ist Literaturagent und erhält den Auszug aus einem Manuskript, in dem der Autor eine wahre Geschichte aufdecken möchte. Leider endet das Manuskript abrupt und der Autor ist bereits verstorben. Peter Katz möchte die Wahrheit ans Licht bringen und es beginnt eine spannende Entdeckungsreise.


Schreibstil:
Chirovici setzt für seinen Roman 4 Ich-Erzähler ein, die sehr verschieden sind. Er schafft es jedem einen eigenen Stil beim schreiben zu verpassen. Insgesamt ist das Buch sehr ausdrucksstark, aber distanziert vom Geschehen und den Personen. Es ist eine einzigartige Mischung, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Trotz der Distanz wirkt das Buch auf keinen Fall gefühllos. Die Herangehensweise ist auf jeden Fall bemerkenswert. Chircvixi schreibt sehr detailreich und verwirrt den Leser mit seinen Informationen, was jedoch nicht von der eigentlichen Handlung ablenkt.


Charaktere:
Der erste Charakter ist Peter Katz, der Literaturagent. Er ist ein für mich eher ruhiger Typ, der sich auf seine Arbeit konzentriert und eine spannende Story erkenne. Gerne hätte er eine etwas größere Rolle spielen dürfen, sodass man ihn besser kennen lernt.
Richard Flynn ist der Autor des Manuskripts und spielt deshalb eine wichtige Rolle. Man erfährt aus verschiedenen Blickwinkeln einiges über seinen Charakter und muss seine Meinung über ihn im Laufe des Buches eventuell anpassen. Zu beginn lernt man ihn aus seiner Sicht kennen. Der Schreibstil bei diesem Charakter bzw. von diesem Charakter gefällt mir am besten.
Als weitere Charaktere treten der Journalist John Keller und der ehemalige Polizist Roy Freeman. Beide sind sehr verschieden. Über John und sein Leben erfährt man viele Details. Er spielt eine große Rolle in der Handlung. Jedoch gibt es gegen Ende ein abrupten Wechsel, der nicht hunderprozentig verständlich ist. Roy Freeman ist für mich der Charakter, der am blassesten bleibt. Zwar erfährt man viel und er hat eine tragende Rolle, jedoch wird der Erzählstrang aus seiner Sichtweise etwas zäh. Man hat das Gefühl alles schleppt sich etwas, auch wenn die Spannung nie komplett fehlt. Trotzdem mag ich Roy als Charakter sehr gerne. Mit etwas mehr Farbe wäre er noch besser bei mir angekommen.


Handlung:
Ich finde es toll, wie der Autor in seinem Buch vorgegangen ist. Ein Manuskript einzuarbeiten ist wirklich eine super Idee. Auch die verschiedenen Charaktere haben die Geschichte zu einem Erfolg gemacht. Ich finde den Perspektivenwechsel außerdem immer sehr erfrischend. Die vielen Informationen sollen verwirren, damit man nicht zu schnell alle Fakten miteinander kombinieren kann. So bleibt es bis zum Schluss spannend. Leider beleiben zum Schluss einige Fragen offen. Jedoch macht auch das einen Teil des Charmes des Buches aus. Natürlich hätte ich auch gerne auf einige Fragen noch Antworten erhalten, aber so bleibt Raum für die eigene Fantasy. Zudem wird doch sehr viel aufgeklärt.


Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe mich sehr gefreut es zu lesen und hoffe auf weitere Bücher des Autors. Einzige Kritik sind die Schwäche des Charakters Roy Freeman und die doch recht vielen offenen Fragen am Schluss. Mit ein oder zwei mehr beantworteten Fragen und etwas mehr Farbe bei Roy Freeman, hätte wirklich alles gestimmt.

Veröffentlicht am 16.02.2017

Berührende Story dreier starker Charaktere

Betrunkene Bäume
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In diesem Roman lernt man in den ersten drei Kapiteln verschiedene Hauptpersonen kennen, bei denen man sich fragt, wie hängen deren Geschichten zusammen. Im Laufe der Handlung erfährt man dann, welcher ...

In diesem Roman lernt man in den ersten drei Kapiteln verschiedene Hauptpersonen kennen, bei denen man sich fragt, wie hängen deren Geschichten zusammen. Im Laufe der Handlung erfährt man dann, welcher Zusammenhang besteht und deckt ein Geheimnis von Erich, einer der Hauptpersonen auf aus der Vergangenheit auf. Außerdem lernt man Katharina kennen, deren Leben gerade ziemlich aus den Fugen geraten ist. Beides sind starke Charaktere, mit ihren Eigenarten. Die dritte Hauptperson, Wolodja, zeigt uns, was im Leben wirklich wichtig ist.
Der Roman von Ada Dorian ist sehr ausdrucksstark und wortgewandt. Der Schreibstil ist voller Bilder und Beschreibungen. Man kann sich sehr gut an die jeweiligen Orte versetzen. Schnell fließen die Seiten dahin, ohne dass man merkt wie viel der Geschichte man schon gelesen hat.
Mich hat die Story der drei sehr berührt. Es ist eine wunderbare Verknüpfung mit einem schönen Ende. Außerdem werden interessante Fakten eingebracht. Zudem lernt man die Taiga als Schauplatz kennen. Dies kommt eher selten vor, sodass der einzigartige Schauplatz das Buch schon besonders macht.
Mir hat das Buch der Autorin sehr gut gefallen und ich werde mich gerne nach weiteren Werken von ihr umsehen.

Veröffentlicht am 25.01.2017

Eine aufregende Reise

Die Reise der Amy Snow
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Amy begibt sich nach dem Tod ihrer Freundin und Retterin Aurelia auf eine Reise durch England. Dabei soll und möchte sie die Geheimnisse von Aurelia lüften. Die tiefe Trauer um Aurelias Tod ist gerade ...

Amy begibt sich nach dem Tod ihrer Freundin und Retterin Aurelia auf eine Reise durch England. Dabei soll und möchte sie die Geheimnisse von Aurelia lüften. Die tiefe Trauer um Aurelias Tod ist gerade zu Beginn der Geschichte deutlich spürbar. Amy ist verzweifelt, wie es mit ihr weiter gehen soll. Auch versucht Amy auf der Reise etwas über ihre eigene geheimnisvolle Herkunft zu erfahren.
Die Geschichte ist mit verschiedensten Charakteren gespickt. Dazu gehört die äußerst freundliche Familie Wisters, der fast schon aufdringliche Quentin Garlands, die grantige aber trotzdem irgendwie liebenswerte Ariadne Riverthorpe und der wirklich liebenswerte Henry Mead. Alle Charaktere haben ihre Eigenarten und wirken damit sehr authentisch. Ich würde sie sehr gerne kennen lernen. Die besuchten Orten werden detailreich beschrieben, sodass man sich vorstellen kann wirklich dort zu sein. Die Geschichte macht richtig Heißhunger all die wunderbaren, aber auch die nicht so schönen Orte von Amys Reise zu besuchen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich freue mich schon, wenn es neues von der Autorin gibt, der ihr Debüt wirklich gut gelungen ist.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Starker Junge

Wunder
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August ist anders, sein Gesicht ist entstellt und das schon seit seiner Geburt. Und deshalb starrt ihn jeder an. Er muss damit zurechtkommen. Und dann macht er einen mutigen Schritt, er geht auf eine ...

August ist anders, sein Gesicht ist entstellt und das schon seit seiner Geburt. Und deshalb starrt ihn jeder an. Er muss damit zurechtkommen. Und dann macht er einen mutigen Schritt, er geht auf eine ganz normale Schule und berichtet uns von seinen Erfahrungen mit den Mitschülern.
Das Buch gefällt mir sehr gut, vor allem, dass es aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Die Charaktere, die mir besonders gut gefallen sind: August, seine Schwester, Summer und Jack.
Mir gefällt sehr gut, dass August sich von Rückschlägen nicht kleinkriegen lässt, aber ich glaube dass er sich in manchen Situationen sehr naiv verhält. Seine Schwester ignoriert sein Aussehen die meiste Zeit, doch sie leidet sehr darunter. Ihr Bruder bekommt viel Aufmerksamkeit von den Eltern und meiner Ansicht nach kommt Via einfach zu kurz. Das kommt in dem Buch sehr gut rüber, auch wie Via sich damit fühlt.
Das Thema ist interessant, schön ist auch, dass gezeigt wird, wie die anderen selber damit umgehen. Deshalb gefallen mir die Beschreibungen aus Jacks oder Summers Perspektive sehr gut. Man kann sich sehr gut rein versetzen in die Personen.
Deshalb finde ich es auch gut, dass es ein "Fortsetzung" zum Buch aus Julians Sicht gibt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde es als Lektüre für die Schule empfehlen, damit Kindern der Umgang mit "behinderten" Menschen leichter fällt.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Harte Schicksalsschläge

Kurz bevor das Glück beginnt
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Die junge Kassiererin Julie hat eine bessere Ausbildung für ihren jetzt 3-jährigen Sohn aufgegeben, der bei einer Unachtsamkeit beim Schulball gezeugt wurde. Von ihren Eltern "verstoßen" steht sie nun ...

Die junge Kassiererin Julie hat eine bessere Ausbildung für ihren jetzt 3-jährigen Sohn aufgegeben, der bei einer Unachtsamkeit beim Schulball gezeugt wurde. Von ihren Eltern "verstoßen" steht sie nun alleine da und versucht ihrem Sohn ein ordentliches und schönes Leben zu ermöglichen. Leider ist ihr Job schlecht bezahlt und das Geld reicht nur für das Nötigste. Der Zufall will es und ein netter Mensch (Paul) lädt sie zum Essen und zu einem gemeinsamen Urlaub am Meer ein. Gemeinsam mit dem Sohn von Paul verbringen sie wunderschöne Tage am Meer. Julie denkt, dass sie endlich etwas Glück hat und es in ihrem Leben berauf geht. Doch auf dem Heimweg schlägt das Schicksal erneut zu und alles ist anders. Julie meistert die neue und ungewohnte Situation und hat dabei viel Unterstützung von Paul, seinem Sohn, dessen Vertretung und außerdem dem netten und freundlichen Physiotherapeuten Romain.
Das Buch ist spannend, authentisch und bewegend geschrieben. Man kann sich gut in die Personen hinein versetzten. Alle auftretenden Charaktere harmonieren gut miteinander. Es passieren eigentlich sehr viele schlimme Dinge in dem Buch. Doch irgendwie wirkt es trotzdem nicht übertrieben oder unrealistisch. Der Cut in der Geschichte durch den Heimweg, bringt sehr viel Spannung in das Buch. Die Geschichte nimmt unerwartet Handlung.
Sehr gut gefällt mir, wie auch auf die Beziehungen zwischen den Menschen eingegangen wird. Auch die Gedanken von Julie werden einem immer sehr nahe gebracht. Es gibt außerdem immer wieder einen Perspektivenwechsel, der das Buch abwechslungsreich macht.
Das Buch würde ich jederzeit wieder lesen. Bisher ist es das beste Buch, was ich in diesem Jahr (Mai 2015) gelesen habe.