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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2017

Sugar Girls - ein Buch mit Wohlfühlfaktor

Sugar Girls
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Es kommt ja doch öfter einmal vor, dass man den Eindruck gewinnt, sich nicht bewusst für ein bestimmtes Buch entschieden zu haben, sondern dass es eher umgekehrt ist, dass das Buch von selbst zu einem ...

Es kommt ja doch öfter einmal vor, dass man den Eindruck gewinnt, sich nicht bewusst für ein bestimmtes Buch entschieden zu haben, sondern dass es eher umgekehrt ist, dass das Buch von selbst zu einem gefunden hat, einem geradezu in den Weg gepurzelt ist.
Weder beabsichtige ich, mich mit einem kleinen Coffee Shop selbstständig zu machen, noch bin ich ein eingefleischter Kaffeetrinker. Trotzdem las ich dieses Buch und war begeistert. Schon das Cover kann ich immer wieder anschauen und mich daran freuen. Selbiges gilt übrigens auch für alle im Buch selbst enthaltenen Bilder. Diese nämlich, ebenso wie der ansprechende Text, vermitteln einem alle das Gefühl, dass an diesem Buch mit ebenso viel Leidenschaft wie Freude gearbeitet wurde, ich möchte das leicht kitschig anmutende Wort "Herzblut" bemühen.
In Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wobei die beiden letztgenannten zugegebenermaßen ein wenig zu kurz kommen, weihen uns "Sugar Girls" offenherzig in ihre Geheimnisse ein, sei es Rezept oder seien es geschäftliche Ratschläge.
Ein unterhaltsames Buch, und das keinesfalls nur für künftige Sugar Girls!

Veröffentlicht am 25.01.2017

Die Nibelungensage aus einer ganz neuen Perspektive

Disteln für Hagen
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Auf seine ganz eigene unnachahmliche Art setzt sich Joachim Fernau hier mit der wohl bekanntesten deutschen Sage auseinander, ja, in gewisser Weise nimmt er sie sogar auseinander, beispielsweise, indem ...

Auf seine ganz eigene unnachahmliche Art setzt sich Joachim Fernau hier mit der wohl bekanntesten deutschen Sage auseinander, ja, in gewisser Weise nimmt er sie sogar auseinander, beispielsweise, indem er ausrechnet, wie alt der jüngste Bruder Kriemhilds und der Burgunderkönige, Giselher, genannt "das Kind", tatsächlich sein müsste, wenn man die zugegebenermaßen etwas konfusen Zahlenangaben des bzw. der vielen verschiedenen Autors/Autoren der Sage zu Grunde legen würde. Man merkt aber bei all seiner Ironie deutlich, dass ihm das Thema behagt, dass er für bestimmte Personen durchaus Verständnis aufbringt und auch bei seinen Leserinnen und Lesern zu erwecken hofft.
Der Titel orientiert sich an "Rosen für Apoll" und "Cäsar lässt grüßen", zwei weiteren bekannt gewordenen Büchern Fernaus, in welchen er sozusagen im Transrapid durch die griechische bzw römische Geschichte rast.
Die Kenntnis des Nibelungenliedes ist von Vorteil aber nicht zum Verständnis zwingend erforderliche Voraussetzung bei der Lektüre dieses Buches. im Gegenteil, man kann es hier auch auf angenehme Art und Weise kennen lernen.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es deshalb gern weiter!

Veröffentlicht am 25.01.2017

Bezaubernd, wundervoll, zeitlos: Der kleine Prinz

Der kleine Prinz
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Bücher zählten schon immer zu meinen Lieblingsgeschenken, und zwar in beide Richtungen, als erhaltenes Geschenk und auch als Geschenk an andere Menschen. Es gibt so etwa eine Handvoll Titel, die ich besonders ...

Bücher zählten schon immer zu meinen Lieblingsgeschenken, und zwar in beide Richtungen, als erhaltenes Geschenk und auch als Geschenk an andere Menschen. Es gibt so etwa eine Handvoll Titel, die ich besonders gern verschenke. Dieses kleine Büchlein aus dem Rauch-Verlag steht auf der Liste dieser Titel ganz oben.
Es ist eigentlich ein Buch für Kinder, das geht aus den vom Autor Antoine de Saint Exupéry an seine Leser und Leserinnen gerichteten Worte ganz klar und deutlich hervor, jedoch bietet es auch den erwachsenen Menschen jeden Alters viele Weisheiten (wieder) zu entdecken.
In dem Buch berichtet der Ich-Erzähler seiner Leserschaft eine Episode aus seinem Dasein als Pilot, als er angeblich mit seinem Flugzeug in einer Wüste nieder ging und dort auf den kleinen Prinzen traf.
Der lebte ursprünglich auf einem winzigen Planeten, wo er erloschene Vulkane sauber hielt, sich um eine Rose kümmerte und dafür sorgte, dass sich keine Affenbrotbäume ansiedelten.
Als das Verhältnis zu der erwähnten Rose zu kompliziert wurde, machte er sich auf die Reise zu anderen Planeten, wo er auf die unterschiedlichsten Charaktere traf und mit jeder neuen Begegnung neue Erfahrungen sammelte.
Schließlich kam er auf die Erde und traf dort auf unseren Piloten, dem er seine Erlebnisse berichtete.
Beide lernen voneinander.
Meine Lieblingsgeschichte ist die mit dem Fuchs.
Die wohl am bekanntesten gewordene Aussage des Buches ist:
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Ich wünsche diesem Buch viele weitere Leser und vielen weiteren Menschen die Begegnung mit dem kleinen Prinzen.
Es gibt mehrere Hörfassungen. Ich besitze eine Schallplatte mit Will Quadflieg und Cassetten mit Hardy Krüger. Beide haben mich sehr beeindruckt.
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Veröffentlicht am 07.11.2024

Bewegendes Kinderschicksal

Im Namen der Barmherzigkeit
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Nachdem ich aus der Reihe von Hera Lind
"Roman nach einer wahren Geschichte"
bereits die ersten beiden Bücher
"Mit dem Mut zur Liebe - Roman nach einer wahren Geschichte" und
"Zeit zu verzeihen - Roman ...

Nachdem ich aus der Reihe von Hera Lind
"Roman nach einer wahren Geschichte"
bereits die ersten beiden Bücher
"Mit dem Mut zur Liebe - Roman nach einer wahren Geschichte" und
"Zeit zu verzeihen - Roman nach einer wahren Geschichte"
gern gelesen habe, war ich nach der Lektüre der am 1. Juli 1972 in einem Wiener Hospital beginnenden 21-seitigen Leseprobe von ihrem neuesten, 464 Seiten umfassenden Buch
"Im Namen der Barmherzigkeit - Roman nach einer wahren Geschichte"
natürlich sehr gespannt.
Und das am 04. 11. 2024 unter der ISBN 978-3-426-52837-2 vom Knaur Taschenbuch Verlag veröffentlichte Werk enttäuschte mich dann auch nicht.

Es ist bekannt, dass Frau Lind auf ein "Happy End" steht, das jeweils berichtete Geschehen beruht in seinem historischen Kern jedoch überwiegend auf Tatsachen. Dieses Mal geht es nicht um durch Krieg(sfolgen) verursachtes Leid, sondern um die Geschichte eines Pflegekindes auf einem Bergbauernhof in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Sie dürfte stellvertretend für viele ähnliche Erlebnisse stehen, man denke nur an "Die Schwabenkinder", Kinder auf Kinderlandverschickungen, von den immer wieder an die Öffentlichkeit gelangenden Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ganz zu schweigen.

Erzählt wird in hier themabedingt angenehm kurzen Kapiteln die traurige Geschichte der kleinen Steffi Dreier, schon vor ihrer Geburt ungewollt und ungeliebt und später unter dem Deckmantel der "Barmherzigkeit" verraten und verkauft. Vom Krankenhaus kam sie in ein Kinderheim und im November 1975 als Pflegekind nach Rennau in der Steiermark auf den Hof der Familie Kellerknecht. Sie ist nicht das erste Pflegekind der Familie, die zu jedem eigenen noch im Namen der Barmherzigkeit noch ein Heimkind aufnimmt. Was ihr dortiges Schicksal angeht, hatte ich oft Hugos kleine "Cosette" vor Augen: Die leiblichen Kinder werden geradezu verhätschelt und die anderen nur ausgenutzt und gedemütigt, körperlich und seelisch missbraucht.
Derartige Schicksale gab es natürlich nicht nur in Österreich und auch noch über die 70er Jahre hinaus.
Als harte Kost empfand ich ebenfalls die Nachworte der Autorin, von Steffi nebst deren Ärztin und Psychotherapeutin.
Hoffentlich bewirkt dieses mit einem thematisch passenden Cover versehene Buch mehr Sensibilität gegenüber derartigen Schicksalen.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Abenteuerreiche Hommage an Thomas Mann

Gefährliche Betrachtungen
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Tilo Eckardts 304 Seiten umfassender Kriminalroman "Gefährliche Betrachtungen - Der Fall Thomas Mann" verfügt über ein schönes Cover sowie eine bemerkenswerte 29-seitige Leseprobe (LP).
Nach einer Widmung ...

Tilo Eckardts 304 Seiten umfassender Kriminalroman "Gefährliche Betrachtungen - Der Fall Thomas Mann" verfügt über ein schönes Cover sowie eine bemerkenswerte 29-seitige Leseprobe (LP).
Nach einer Widmung und zwei Zitaten landen wir im "August 1930" überschriebenen Kapitel 1, "Wind", wo wir auf den sympathischen jungen in der Ich-Form erzählenden Protagonisten treffen, den litauischen Übersetzer Žydrūnas Miuleris, der vom ebenfalls in Nidden in seinem Sommerhaus weilenden Dichter Thomas Mann jedoch stets deutsch "Müller" genannt wird.
Nidden liegt auf der in die Ostsee hineinragenden Kurischen Nehrung und ist ein ostpreußisches Fischerdorf. Müller lebt dort für zwei Urlaubswochen in der "Villa Bernstein" bei der verwitweten Pensionswirtin Frau Bryl. An ihr schätzt er neben den günstigen Zimmerpreisen ihre Kochkünste, ihre Geschichten und ihren Hund Ludwik.

Müller erzählt von seinen zuerst vergeblichen Bemühungen, Thomas Mann beruflich zu beeindrucken, und davon, wie sie sich schließlich doch noch näher kamen. Eine Romanze bereichert die Geschichte, die zugleich vom wachsenden Nationalsozialismus überschattet wird.

Spannend und leicht lesbar formuliert, lud diese LP zum Weiterlesen des am 04. 11. 2024 unter der ISBN 978-3-426-56018-1 im Droemer Knaur Verlag veröffentlichten Buches ein.
Dieses verfügt über 21 Kapitel, eine "August 1989" betitelte Passage, Epilog, Anmerkungen des Autors sowie Quellen- & Literaturverzeichnis.

Ich gewann während der Lektüre Einblicke in die Familie, Leben und Werk des Literaturnobelpreisträgers, erfreute mich an Landschaftsbeschreibungen, lernte etwas über die Geschichte der Region und verfolgte gespannt den kuriosen Kriminalfall, dessen Höhepunkt für mich ein Schelmenstreich in Form eines Briefes von Mann an Hitler war.
Auch mit dem Ende war ich hochzufrieden.

Fazit: Leseempfehlung

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