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Veröffentlicht am 23.08.2020

Intelligente und spannende Unterhaltung

Alter Hund, neue Tricks
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Buchmeinung zu Adrian McKinty – Alter Hund, neue Tricks

„Alter Hund, neue Tricks“ ist ein Kriminalroman von Adrian McKinty, der 2020 bei Suhrkamp in der Übersetzung von Peter Torberg erschienen ist. Der ...

Buchmeinung zu Adrian McKinty – Alter Hund, neue Tricks

„Alter Hund, neue Tricks“ ist ein Kriminalroman von Adrian McKinty, der 2020 bei Suhrkamp in der Übersetzung von Peter Torberg erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „Hang On St Christopher“.

Zum Autor:
Adrian McKinty, geboren 1968 in Belfast, zählt zu den wichtigsten nordirischen Krimiautoren. Nach einem Philosophiestudium an der Oxford University verschlug es ihn nach New York und Denver, wo er verschiedenste Jobs annahm, vom Barkeeper bis zum Rugbycoach. Nach einigen Jahren in Melbourne, Australien, lebt der preisgekrönte Autor und Journalist mit seiner Familie heute wieder in New York.
Peter Torberg, geboren 1958 in Dortmund, studierte in Münster und Milwaukee (Wisconsin). Seit 1990 arbeitet er hauptberuflich als Übersetzer. 2015 wurde er Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Klappentext:
Belfast, 1992. Der ehemalige Detective Inspector Sean Duffy hat sich unlängst mit seiner Familie nach Schottland abgesetzt. In Belfast ist er nur noch tageweise. Doch als ein Landschaftsmaler ermordet wird, muss Duffy ein paar Extratage dranhängen. Alles sieht nach Autodiebstahl mit tödlichem Finale aus: Jemand hatte es auf den Jaguar des Opfers abgesehen, wurde überrascht, eine Waffe ist losgegangen. Doch ein Blick auf die Werke des Malers wirft die Frage auf, wie er damit genug Geld für einen Luxuswagen hatte verdienen können. Und wieso hat er regelmäßig eine Telefonnummer in der Republik Irland angerufen? Eine Nummer, die zu IRA-Funktionären im Exil führt. Duffy lässt sich nicht mit einfachen Lösungen abspeisen und gräbt tiefer. Bis er selbst von allen Seiten unter Beschuss gerät …

Meine Meinung:
Ich mag die Figur Sean Duffy ungemein. Die Mischung aus eher elitären Vorlieben im Musik- und Kunstbereich in Verbindung zu seiner eher rustikalen Ermittlungsweise hat etwas. So kommt er auch mit Leuten alter Schule gut zurecht und sieht in der neuen Generation Polizisten eher etwas Negatives. Dann gibt es seine Familie in Schottland, die er sehr liebt, die aber auch für Ruhe und Beschaulichkeit steht. Ab und zu fehlt ihm die Extraration Adrenalin, die ihm nur in gefährlichen Situationen zukommt. Nun zu Beginn der 90-er Jahre haben sich einige IRA-Funktionäre hinter die Grenze zurückgezogen und üben dort ihr Wirken fast ungestört aus. Den britischen Ermittlern begegnet immer wieder eine Mauer des Schweigens. Es ist bewundernswert, wie die alten Hasen damit umgehen und trotzdem zu Fortschritten kommen. Auch wenn es meist Laufarbeit ist, die geschildert wird, bleibt es durchgehend spannend. Im weiteren Verlauf wird es lebhafter und Duffy muss seine Kämpferqualitäten zeigen. Bei der Auflösung kommt auch eine politische Komponente ins Spiel und die Idee „Patt ist gut, damit können wir schon eine Zeitlang gut leben“ passt zu diesem Buch. Sean Duffy tut, was er tun muss und der Schutz der Familie hat nun oberste Priorität.
Der Schreibstil ist meist umschreibend, wird aber bei Bedarf auch sehr direkt. Die Figuren sind wunderbar komplex mit vielen Grautönen, vielleicht mit Ausnahme der Jungpolizisten. Selbst der Hardliner auf Seiten der IRA hat einige Gemeinsamkeiten mit Sean Duffy.

Fazit:
Dieses Buch lebt von vielen Gegensätzen, einen Plot mit Überraschungen und komplexen Figuren mit vielen Grautönen. Deshalb vergebe ich gerne die Höchstnote fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten). Dazu gibt es eine Leseempfehlung für die Freunde intelligenter Kriminalromane.

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Hart an der Grenze

Todestreue (Ein Martin-Bauer-Krimi 3)
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Buchmeinung zu Peter Gallert & Jörg Reiter – Todestreue

„Todestreue“ ist ein Kriminalroman von Peter Gallert und Jörg Reiter, der 2020 bei Ullstein erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Polizeiseelsorger ...

Buchmeinung zu Peter Gallert & Jörg Reiter – Todestreue

„Todestreue“ ist ein Kriminalroman von Peter Gallert und Jörg Reiter, der 2020 bei Ullstein erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Polizeiseelsorger Martin Bauer.

Zum Autor:
Peter Gallert wurde 1962 in Bonn geboren. Ein Germanistik- und Geschichtsstudium brach er erfolgreich ab. Seit den 90er Jahren Drehbuchautor für TV-Serien (in Zusammenarbeit mit Jörg Reiter). Er ist Karate-Kindertrainer, hat drei Töchter und lebt mit seiner Familie in Köln.
Jörg Reiter wurde 1952 in Düsseldorf geboren. Nach dem Studium (u.a. der Ethnologie und Filmwissenschaft) und Promotion Dozent in Köln und Heidelberg. Seit 1992 freier Autor: Sachbuch, Rateshow, Dokumentarfilm. Dann Drehbücher für TV-Serien (mit Peter Gallert). Der Autor lebt in Köln.

Klappentext:
Auf einem Schrottplatz wird im Kofferraum eines Autos die Leiche einer jungen Frau gefunden. Misshandelt und brutal ermordet. Hauptkommissarin Verena Dohr und ihr Team übernehmen die Ermittlungen. Schnell fällt der Verdacht auf Leon Berger, einen jungen Mann, der gerade erst eine Haftstrafe abgesessen hat.
Polizeiseelsorger Martin Bauer ist froh, dass er endlich nichts mehr mit Leichen und Mordfällen zu tun hat. Er ist in Elternzeit. Doch dieser Fall lässt ihm keine Ruhe. Als einziger ist er von Leons Unschuld überzeugt. Schon bald wird klar: Bauer ist Leons letzte Hoffnung. Und Leon hat Todesangst.

Meine Meinung:
Vieles wirkt wie vom Reißbrett mit großen Emotionen, einer starken Hauptfigur mit Kanten, Fehlern und Problemen. Dazu mit Verena Dohr eine Polizistin, die kompetent und menschlich wirkt, aber Probleme mit ihrem Chef und einem Kollegen hat, der es auf ihre Stelle abgesehen hat. Martin Bauer ist eine überaus faszinierende Figur, die fest im Ruhrgebiet verwurzelt ist und ihre Ziele ohne Kompromisse verfolgt. Das ganze Umfeld mit Rockern, organisierter Kriminalität und vielen Menschen, die mehr schlecht als recht zurechtkommen, wirkt stimmig und glaubhaft. Verena und Martin sind echte Sympathieträger, auch wenn oder gerade weil sie sich nicht immer an die Regeln halten. Dazu das Grundmotiv eines gefallenen guten Jungen, der der gebildeten jungen Frau mit Migrationshintergrund verfallen ist. Und natürlich ist die Elternteilzeit keine Dauerbeschäftigung für den Polizeiseelsorger. Die Erzählung ist spannend, mit vielen Perspektivwechseln, einem hohen Anteil an expliziter Gewaltdarstellung im stetigen Wechsel mit eher ruhigen Passagen. Martin Bauer vertraut seinem Bauchgefühl, auch wenn es nicht immer stimmt. Er geht seinen Weg und Verena Dohr folgt ihm öfter als es für ihre Karriere gut ist. Beide halten sehr viel voneinander, sind aber meist nicht gut aufeinander zu sprechen. Fast alle Figuren sind komplex und reagieren immer wieder überraschend. Der Fall wird mit einem furiosen Showdown gekrönt, der absolut filmreif ist.

Fazit:
Das Buch wandelt auf einem schmalen Grat zum Kitsch, ist aber noch im grünen Bereich. Es ist extrem spannend mit starken Figuren und großen Emotionen. Deshalb bewerte ich es mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung trotz zeitweise intensiver Gewaltdarstellung aus.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Ein Hochgenuss

SoKo Heidefieber
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Buchmeinung zu Gerhard Henschel – SoKo Heidefieber

„SoKo Heidefieber“ ist ein Kriminalroman von Gerhard Henschel, der 2020 bei Hoffmann und Campe erschienen ist.

Zum Autor:
Gerhard Henschel, geboren ...

Buchmeinung zu Gerhard Henschel – SoKo Heidefieber

„SoKo Heidefieber“ ist ein Kriminalroman von Gerhard Henschel, der 2020 bei Hoffmann und Campe erschienen ist.

Zum Autor:
Gerhard Henschel, geboren 1962, lebt als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Sein Briefroman Die Liebenden (2002) begeisterte die Kritik ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, die mit dem Kindheitsroman 2004 ihren Anfang nahmen. Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher. Er wurde unter anderen mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis, dem Nicolas-Born-Preis und dem Georg-K.-Glaser-Preis ausgezeichnet.

Klappentext:
Kurz nach einer Lesung aus seinem neuen Kriminalroman Heidefieber wird der Schriftsteller Armin Breddeloh in einem Teich bei Bad Bevensen gefunden. Tot und mit zwei Glasaugen – genau wie ein Opfer in seinem Roman! Hauptkommissar Gerold und Oberkommissarin Schubert aus Uelzen nehmen die Ermittlungen auf und haben einen ersten Verdacht: Missgönnte ein anderer Krimiautor dem Kollegen den Erfolg? Schon wenig später trifft es die Verfasser der Romane Spiel mir das Lied vom Westerwald und Showdown auf Juist, und auch am Tegernsee, im Fläming und in der Steiermark gibt es bald Opfer. Die SoKo Heidefieber tappt jedoch im Dunkeln und der vom Verband deutschsprachiger Krimiautoren engagierte Privatdetektiv erweist sich als Niete. Erst als der Täter ein Bekennerschreiben hinterlässt, kommt plötzlich Bewegung in die Sache ...

Meine Meinung:
Es hat ein wenig gebraucht bis ich die Satire, denn um eine solche handelt es sich, erkannt habe. Dann jedoch kannte mein Lesevergnügen kaum noch Grenzen. Schon das Attribut „Überregional-Krimi“ bringt es auf den Punkt, über Regionalkrimis wird erzählt. Typische Merkmale der Regionalkrimis wie Abschnitte in Dialekt, ausgefallenste Todesarten und Einsichten in das Privatleben der Ermittler werden wunderbar auf die Schippe genommen. Die fiktiven Auszüge aus mehreren Regionalkrimis, meist in gerade noch verständlichen Dialekt geschrieben, sind kleine Meisterstücke und dabei keinesfalls bösartig. Natürlich fliest auch das ein oder andere Klischee in das Buch ein. Und dann ist da noch die unglaubliche Geschichte um den Schriftsteller Frank Schulz, der einen Leidensweg sondergleichen absolviert. Der Autor lässt seiner Phantasie freien Raum und ganz im Sinne von „Schlimmer geht immer“ treffen ungeahnte Strapazen auf den leidensfähigen Autor. Ganz im Stile eines klassischen Kriminalromans gibt es einen Showdown, der in diesen Roman passt. Es ist ein unglaubliches Vergnügen, dieses Werk zu lesen und zu genießen.

Fazit:
Eine wunderbare Satire über Regionalkrimis, die mich begeistert hat. Deshalb vergebe ich die Höchstwertung (fünf Sterne, 100 Punkte) und natürlich spreche ich eine Leseempfehlung aus, denn sonst entgeht ein Hochgenuss.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Total vorhersehbar, aber wundervoll erzählt

Ein Sommer auf Sylt
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Buchmeinung zu Lena Wolf – Ein Sommer auf Sylt

„Ein Sommer auf Sylt“ ist ein Roman von Lena Wolf, der 2020 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist. Das von Sandra Voss gelesene ungekürzte Hörbuch ist 2020 ...

Buchmeinung zu Lena Wolf – Ein Sommer auf Sylt

„Ein Sommer auf Sylt“ ist ein Roman von Lena Wolf, der 2020 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist. Das von Sandra Voss gelesene ungekürzte Hörbuch ist 2020 im Audiobuch Verlag OHG erschienen.

Zum Autor:
Lena Wolf ist das Pseudonym einer erfolgreichen Autorin. Im Gegensatz zu ihrer Protagonistin fährt sie durchaus gerne mit ihrem Mann und ihrer Mutter gemeinsam in den Urlaub. Am liebsten nach Südfrankreich.

Sprecher:
Sandra Voss moderiert Konzerte und Podcasts, spricht Hörbücher und synchronisiert Fernsehformate, unter anderem für Arte und 3sat.

Klappentext:
Sylt hat immer Saison und bietet wunderschönes Lokalkolorit für eine charmante Liebesgeschichte: Eigentlich wollte Julia nur eine Auszeit nehmen. Doch nun sitzt sie mit drei Streithähnen im Autozug nach Sylt: ihrer Mutter und zwei Tanten. Die Schwestern sind uneins, was mit dem Haus auf Sylt geschehen soll. Früher haben sie dort unbeschwerte Familienurlaube verbracht - bis sich alle in den gleichen Mann verliebten: Julias Vater. So einfach ist das mit Verkaufen aber ohnehin nicht, denn wie sich herausstellt, ist das Haus vermietet. Und zwar an die letzte Geliebte des Vaters. Notgedrungen kommen Julia und ihr kapriziöser Anhang in einer Pension unter. Zwischen dem Besitzer und Julia knistert es schon bald. Aber damit fangen Julias Probleme erst an...

Meine Meinung:
Wir begleiten die Ich-Erzählerin Julia, die ihr geerbtes Haus auf Sylt verkaufen möchte. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten fährt sie nach Sylt. Ihr Freund Jo kümmert sich während dieser Reise um ihre gemeinsame Firma. Gleich nach der Ankunft trifft sie auf einen jungen Mann, der ihr das letzte Fischbrötchen vor der Nase weg kauft und Julia gleich unangenehm in Erinnerung bleibt. Wenig später entpuppt sich dieser Mensch als Mats, der die Pension betreibt, in der die Frauengruppe untergekommen ist. Julia bezweifelt bald, ob die Syltreise eine gute Idee gewesen ist, denn zwischen ihrer Mutter und deren Schwestern gibt es Spannungen ohne Ende, die wohl schon aus grauer Vorzeit herrühren. Zudem lebt in dem geerbten Haus Charlotte Engel, die langjährige Geliebte ihres Vaters. Mats und Julia verbringen viel Zeit gemeinsam und doch kommen sie sich nur sehr langsam näher. Als dann auch noch Jo der Insel einen Kurztripp abstattet, entwickeln sich die Dinge nicht wie erwartet. Einen großen Raum nimmt das Zerwürfnis der Schwestern ein und Julia erfäher so einige Geschichte aus der Familie. Julia tut sich mich Charlotte sehr schwer, weil sie Ihr die Zerstörung ihrer Familie vorwirft, aber die Überfrau Charlotte zeichnet ein anderes Bild der Beziehungen.
Auch wenn das Buch weitgehend gewohnten und bekannten Schemata folgt hat mich das Werk sehr gut unterhalten. Das Ende musste so sein und der Weg dahin war gefüllt mit wundervollen Episoden über letztendlich gute Menschen.
Die Sprecherin Sandra Voss macht einen ausgezeichneten Job und wirkt maßgeblich am sehr guten Gesamteindruck mit.

Fazit:
Mich hat diese Geschichte von Beginn an gefesselt und auch wenn viele Entwicklungen vorhersehbar waren habe ich mich glänzend unterhalten. Wunderbare Dialoge, gefühlvolle Entwicklungen und atmosphärische Beschreibungen schaffen ein einzigartiges Erlebnis. Deshalb bewerte ich das Hörbuch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Die Mischung aus Spannung, privaten Themen und provenzalischem Flair überzeugt

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Buchmeinung zu Remy Eyssen – Dunkles Lavandou

„Dunkles Lavandou“ ist ein Kriminalroman von Remy Eyssen, der 2020 im Ullstein Verlag erschienen ist. Dies ist der sechste Band der Serie um den Gerichtsmediziner ...

Buchmeinung zu Remy Eyssen – Dunkles Lavandou

„Dunkles Lavandou“ ist ein Kriminalroman von Remy Eyssen, der 2020 im Ullstein Verlag erschienen ist. Dies ist der sechste Band der Serie um den Gerichtsmediziner Leon Ritter.

Zum Autor:
Remy Eyssen (Jahrgang 1955) geboren in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Er verbrachte schon als Schüler viele Sommer mit Eltern und Geschwistern in der Provence. Auch später war er immer wieder in Südfrankreich, wohnte in Le Lavandou und in Bormes les Mimosas.
In den der 90er Jahre entstanden erste Drehbücher für eine Serie des Hessischen Rundfunks. Bis heute folgten mehr als 100 weitere Stücke für alle großen deutschen Fernsehsender im Genre Krimi und Thriller.

Klappentext:
Strahlender Sonnenschein und jede Menge Touristen versprechen den Beginn einer perfekten Sommersaison. Die Stimmung in Le Lavandou könnte nicht besser sein, doch eines Morgens wird unter einer Brücke die Leiche einer Frau gefunden. Leon Ritter findet durch die Obduktion heraus, dass sie nicht freiwillig in den Tod gesprungen ist. Vieles deutet auf eine rituelle Tötung hin. Während Leon und seine Lebensgefährtin Isabelle verschiedenen Verdächtigen nachspüren, scheint die Polizei den Fall schleifen zu lassen – bis eines Tages die Tochter des französischen Kultusministers samt einer Freundin verschwindet. Sie wurden zuletzt in Le Lavandou gesehen …

Meine Meinung:
Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch, weil mir die Vorgänger sehr gut gefallen haben. Wie gewohnt ist der Schreibstil geprägt durch viele Perspektivwechsel, die einerseits das Tempo hochhalten, aber andererseits auch viel südländisches Flair einfliessen lassen. Dr. Leon Ritter ist mittlerweile in Le Lavandou heimisch geworden und fühlt sich in seiner Wahlheimat sehr wohl. Seine Lebensgefährtin Isabelle Morell, die stellvertretende Polizeichefin, ist beunruhigt, weil sie sich einer Biopsie unterziehen soll. Ihre sechzehnjährige Tochter Lilou möchte erstmals ohne ihre Mutter und Leon in Urlaub fahren. Isabelle und Leon werden sehr ausführlich und detailliert beschrieben, während die anderen Figuren eher nur skizziert werden. Auch diesmal werden einige Szenen aus der Sicht eines Opfers erzählt und es ist harter Tobak. Trotz der sympathischen Hauptfiguren und des allgegenwärtigen südlichen Lebenstils wirkt die Geschichte etwas dunkler als die Vorgänger. Die große Stärke des Buches ist die gelungene Mischung aus Kriminalfall, privaten Entwicklungen und Abschnitten, die einfach nur Atmosphäre erleben lassen. Ein Bummel über den Wochenmarkt, eine Boulepartie mit Freunden gegen Urlauber oder eine entspannte Autofahrt über Nebenstraßen lassen die Provence lebendig werden. Beruflich geht Leon seinen Weg unbeirrt weiter und macht dort keine Kompromisse. Dies erfahren auch ein Sonderermittler und ein Minister, die ihn für ihre Zwecke einspannen wollen. Der Kriminalfall ist komplex und die Suche nach dem Mörder und den vermissten Mädchen gestaltet sich schwierig und Rückschläge bleiben nicht aus. Zum Ende gibt es einen gelungenen Showdown.

Fazit:
Die Mischung aus Spannung, privaten Entwicklungen und provenzalischem Flair sind die großen Stärken dieses Romans. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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