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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Humorvoller Blick auf die Servicewüste

Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus
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Schon mal Probleme mit der DB, Telecom, Post oder einem anderen Unternehmen gehabt? Diese Frage müssen wohl alle mit einem Ja beantworten! Detailverliebt und lebensnah sind die alltäglichen Pannen geschildert. ...

Schon mal Probleme mit der DB, Telecom, Post oder einem anderen Unternehmen gehabt? Diese Frage müssen wohl alle mit einem Ja beantworten! Detailverliebt und lebensnah sind die alltäglichen Pannen geschildert. Tom König hat sich unterhaltsam und meist witzig den Problemen in der Servicewüste Deutschland gewidmet. Doch nicht nur die großen Unternehmen bekommen ihr Fett weg, auch Kindergarten, Taxiunternehmen und allgemein die Lebensmittelbranche sind Thema. Beispiele gefällig? Stundenlange Weiterleitung im Callcenter, Waffeneis nur im Stehen, Rechnungen auch nach dem Tod….

Fazit: Wer eine unterhaltsame Lektüre zur Servicewüste Deutschland sucht und gerne lacht, ist mit Tom Königs „Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus“ auf den ersten 150 Seiten sehr gut unterhalten. Auch die Tipps am Ende des Buches, wie sich der Kunde zur Wehr setzen kann sind wieder klasse! Viele Erfahrungen haben wohl die meisten schon gemacht, ob mit der Telecom, DB oder Callcentern. Kunde König steckt in jedem von uns! Allerdings gibt es auch Abstriche. So wurde an einigen Stellen recht viel übertrieben bzw. klischeehaft berichtet. Das 1&1 Thema war mir viel zu ausufernd, auch wenn sich meine Erfahrung mit dem Unternehmen deckt. Insgesamt würde ich empfehlen das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen, sondern dem Kolumnencharakter des Textes Rechnung zu tragen. Ein leicht zu lesendes Buch für „Zwischendrin“.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es geht unter die Haut!

Zirkus Mortale
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„Zirkus Mortale“ von Bärbel Böcker ist der zweite Band der Florian Halstaff Reihe. Zirkus heißt zumindest vordergründig Spaß und Unterhaltung. Unterhaltung bietet Böckers Buch auch, doch von Spaß kann ...

„Zirkus Mortale“ von Bärbel Böcker ist der zweite Band der Florian Halstaff Reihe. Zirkus heißt zumindest vordergründig Spaß und Unterhaltung. Unterhaltung bietet Böckers Buch auch, doch von Spaß kann keine Rede sein, denn sie wandelt auf den Spuren real existierenden Kinderhandels. In Guatemala wurden und werden aufgrund lascher Adoptionsregelungen Kinder aus ihren Familien gerissen, um an reiche Menschen verkauft zu werden. Böcker hat gekonnt Realität und Fiktion miteinander verwoben!

Eine Tote, erschossen mit zertrümmertem Gesicht ruft Florian Halstaff, seines Zeichen Journalist und Hobbydetektiv, auf den Plan, denn es handelt sich um seine frühere Freundin Sabrina. So schliddert er mit seiner neuen Freundin Jana mitten in die kriminellen Machenschaften und lernt so Dele Sanchi kennen. Diese ist ohne Visum / Arbeitserlaubnis im Visier der Polizei und des Täters und fällt bei der Suche nach ihrer Tochter Luz sehr tief, ob sie nochmal aufsteht und wie die Geschichte weitergeht? Wird sie ihre Tochter wieder in den Armen halten können, schafft Florian es den Fall unbeschadet zu lösen?
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Machenschaften tatsächlich existieren und der Krimi interessant geschrieben ist, kann ich das Buch nur jedem empfehlen. Es geht unter die Haut! Zirkusluft schnuppert man in dem Buch weniger als vermutet, allerdings tut dies der Sache keinen Abbruch. Außerdem ist das Buch auch für Nicht-Kölner absolut zu empfehlen, da man auch so der Handlung super folgen kann. Ein gelungenes Stilelement sind die ständigen Perspektivenwechsel, welche es ermöglichen die Geschichte aus Sicht des Journalisten, des Kommissars und des Mörders zu sehen. Ich warte nun auf den 3. Florian Halstaff Krimi!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Extrem spannend und kurzweilig!

Rettungslos
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Extrem spannend und kurzweilig!
Lisa lebt mit ihrer Tochter Anouk etwas abgeschieden und allein, aber in einem schönen Haus. Sie hängt gerade Wäsche auf, ihre kranke Tochter schaut TV, als ein ungepflegter, ...

Extrem spannend und kurzweilig!
Lisa lebt mit ihrer Tochter Anouk etwas abgeschieden und allein, aber in einem schönen Haus. Sie hängt gerade Wäsche auf, ihre kranke Tochter schaut TV, als ein ungepflegter, verlotterter Mann sich Lisa nähert. Es handelt sich um einen entflohenen Häftling, der bei einem Ausgang flüchten konnte. Während die Polizei fieberhaft nach ihm fahndet, macht er es sich in Lisas Haus gemütlich und terrorisiert die kleine Familie. Werden Lisa und ihre Tochter sich retten können?
Dieses schmale Buch beginnt schon dramatisch und büßt auch während des Lesens nichts ein. Auch wenn die Charaktere nicht im Detail beschrieben sind, so sprechen doch ihre Handlungen für sich, sodass man schnell in „gut“ und „böse“ aufteilen kann und regelrecht mitfiebert. Es folgen schreckliche Gegebenheiten. Sich nicht mehr im eigenen Haus sicher zu fühlen, zu wissen, dass keine Hilfe in Sicht ist und man die folgenden Tage vielleicht Höllenqualen durchleben muss und am Ende dem Kind etwas geschieht – grauenhaft! Wie verhält man sich in einer solchen Situation? Was ist richtig, was falsch? Wie weit spielt man das Spiel des Täters mit, wenn man keine Alternative hat? Fragen über Fragen, die sich während des Lesens ergeben und trotzdem kann man das Buch nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil ist total fesselnd, die düstere Stimmung extrem gut eingefangen und ich kann nicht verstehen, wie das Buch über Jahre unbeachtet im Regal versauern konnte…Es gibt auch eine Parallelgeschichte, die dem Leser etwas Zeit zum Verschnaufen bietet, doch nur kurz, denn die Chiffhanger der kurzen Kapitel machen es fast unmöglich das Buch wegzulegen. Zu diesem Erzählstrang möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, um potentiellen Lesern die Spannung nicht zu nehmen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witziger Erziehungsratgeber

Pimp Your Kid
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Erziehung ist eine sehr ernste Angelegenheit – normalerweise. Mit Yvonne de Barks „Pimp Your Kid“ wird die anspruchsvolle Aufgabe allerdings mit einer großen Portion Ironie und Witz dargestellt. Fast könnte ...

Erziehung ist eine sehr ernste Angelegenheit – normalerweise. Mit Yvonne de Barks „Pimp Your Kid“ wird die anspruchsvolle Aufgabe allerdings mit einer großen Portion Ironie und Witz dargestellt. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass es nichts Einfacheres als Kindererziehung gäbe, aber de Bark stellt bei allem Spaß klar, dass es genau das nicht ist.

Sie stellt amüsant Wunschdenken der Eltern und die Realität gegenüber und wie man die Kinder vielleicht dazu bringen könnte, dass sie mehr freiwillig tun. Den einen oder anderen schönen Vorschlag könnte man auch tatsächlich aufgreifen, aber Achtung zu wörtlich darf man die Autorin nicht nehmen ;)!

Witzige Anekdoten durchziehen das Buch fast vollständig, sodass man bei dem kurzweiligen Buch nicht selten schmunzelt oder lacht. De Bark widmet sich aber auch wichtigen Themen mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit und Information!

Fazit: Ein Buch, das Eltern und solchen, die es gern werden möchten, Erziehungsangelegenheiten mit einem Augenzwinkern näher bringt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter "Beziehungsthriller"

Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Amy verschwindet und ihr Mann Nick wird, wie es nun mal immer ist, als Hauptverdächtiger gehandelt, zudem scheint er sich auch seltsam zu verhalten. Eine große Suchaktion und Hexenjagd startet…

Aktuell ...

Amy verschwindet und ihr Mann Nick wird, wie es nun mal immer ist, als Hauptverdächtiger gehandelt, zudem scheint er sich auch seltsam zu verhalten. Eine große Suchaktion und Hexenjagd startet…

Aktuell habe ich es mit den Hypebüchern irgendwie, doch im Gegensatz zu manchem anderen, konnte mich dieses unter dem Strich doch noch überzeugen. Als die ersten, rund 150 Seiten endlich durch waren, ging es richtig los. Die Themengebiete (Mord, Treu-Crime, Ehe, Medien – und die entsprechenden Zusammenhänge) interessieren mich und hier hat man all dies zusammen. Da zeigt sich, was ein kleines Lächeln schon anrichten kann…

Bleibt der extrem zähe Beginn! Das war über weite Strecken einfach nur langweilig und schien total überflüssig und rosarot (hier sind vor allem die Tagebucheinträge der „Amazing Amy“ zu nennen, aber auch die Arbeitslosigkeit der Protagonisten hätte nicht so ausführlich sein müssen, zumindest dachte ich das zu Beginn…) Da ich irgendwie Interesse an dem weiteren Verlauf hatte, gab ich dem Buch noch einen Tag und zum Glück ging es dann endlich los. Verwirrung, Wendungen, Spannung, (Gefühls-)Chaos, Intrigen und Medienspektakel – alles auf einmal. Irgendwann bemerkt auch der Leser, dass nichts ist, wie es zunächst den Anschein hatte. Die Protagonisten und Geschehnisse sind zwar noch die gleichen, aber sie erscheinen plötzlich in einem ganz anderen Licht. Das nenne ich dann schon Unterhaltung und die Autorin hat wirklich an jedes kleine Detail gedacht. Raffiniert führt sie die Fäden zusammen und zeigt deutlich: Hüte dich vor einer wütenden Frau, denn sie hat vielleicht Plan B für Plan B in der Hinterhand.

Der Schreibstil gefiel mir nach dem zähen Anfang und die Sprünge von Nicks Berichten zu Amys Tagebucheinträgen unterhielten mich sehr gut und haben mich richtig gefesselt. Immer wieder musste ich den Kopf schütteln, wenn irgendeine Bombe platzte, überrascht die Augenbrauen hochziehen, wenn Amy mal wieder eine Überraschung aus dem Hut zauberte…

Dieser Beziehungsthriller hat mich letztlich überzeugen können, trotzdem verstehe ich auch hier nicht wirklich den Hype um das Buch