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Veröffentlicht am 17.07.2020

Von einem Mädchen, das sich nicht unterkriegen lässt

ELFENKRONE
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Zwei Schwestern, die sich aufs Haar gleichen, und doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Nachdem sie mitansehen müssen, wie ihre Eltern getötet werden, ändert sich ihr ganzes Leben. Nicht nur in einer ...

Zwei Schwestern, die sich aufs Haar gleichen, und doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Nachdem sie mitansehen müssen, wie ihre Eltern getötet werden, ändert sich ihr ganzes Leben. Nicht nur in einer anderen Familie müssen sie aufwachsen, sondern in einer anderen Welt. Bei eben dem Mann, der ihre Eltern tötete, als wäre das Töten mühelos.

Doch ist, bei dem Mörder ihrer Eltern aufzuwachsen, nicht das Einzige, womit die beiden Zwillingen und ihre Schwester Vivi zurechtkommen müssen. Kaum eine Elfe scheint ihnen freundlich gesinnt. Vor allem nicht jene, die zum Adel gehören, und zusammen mit ihnen unterrichtet werden. Denn der Mörder ihrer Eltern ist nicht irgendjemand, sondern ein General des Königs.

Elfen können nicht lügen, doch Menschen verfluchen und mit Zaubern belegen. Sie haben eine Schwäche für Rätsel und für ihresgleichen. Und vor allem der Elfenprinz Cardan scheint nichts unversucht zu lassen, Jude, die wehrhaftere der beiden Zwillinge, zu demütigen.

»Doch eins verstehen sie nicht: Ja, sie machen mir Angst, aber ich kenne es nicht anders, denn so war es von Anfang an. Der Mann, der meine Eltern ermordet hat, zieht mich hier groß, in einem Land voller Ungeheuer.«

Als wären sie Spielzeug, nur dafür gemacht, dass das Elfenvolk sich an ihnen belustigen kann. Ganz gleich, ob durch Erniedrigung oder Schmerz.

Doch auch wenn sie die Zwillinge nicht täglich daran erinnern würden, wie stark sich die beiden Völker voneinander unterscheiden, könnten sie es nicht vergessen. Es ist nicht nur die Form ihrer Ohren, die sie trennt: Auch die Körper sind anders, voller Kurven und Rundungen, die den schönen Elfen fehlen.

»Die ganze Nacht hat Prinz Cardan mich nicht aus den Augen gelassen, wie ein Hai, der rastlos im Kreis schwimmt und auf den richtigen Zeitpunkt wartet, um zuzubeißen. Ich sehe seine rabenschwarzen Augen immer noch vor mir. Und wenn ich, um ihn zu ärgern, immer noch lauter lachte, strahlender lächelte und Locke länger küsste, ist das eine Tücke, die nicht einmal das kleine Volk verurteilt.«

Auch, dass sie die Ziehtöchter eines Generals sind, kann sie immer weniger schützen. Jude ist es genug. Sie will sich nicht mehr klein machen und wie Dreck behandelt werden. Sie will sich wehren. Und wird dadurch Teil eines Spiels, von dem sie noch nicht wusste, dass es gespielt wird.

Doch dafür muss Jude Entscheidungen treffen. Obwohl sie weiß, dass danach nichts mehr so sein kann, wie es war.

Mit ›Elfenkrone‹ ist Holly Black ein fantastischer Einstieg in eine Trilogie gelungen, die sicherlich noch viele Überraschungen bereithalten wird. Obwohl es anfangs etwas dauerte, in der Welt wirklich anzukommen, war danach kein Halten mehr. Zu facettenreich sind die Charaktere, zu verwickelt ihre Vergangenheit und ihre Entscheidungen. Diese Welt, in der Jude gezwungen ist aufzuwachsen, ist blutig und geheimnisvoll.

Man wünscht den Mädchen eine Verschnaufpause und Wärme, doch mit jeder weiteren Entscheidung wird deutlich, dass es das nicht so leicht geben wird. Und so bleibt es spannend mitzuerleben, ob Jude das Elfenreich zu einem Ort machen kann, an dem auch Menschen respektiert werden. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Eine Fabrik, ein Wolf und andere Rätsel

Hier ist noch alles möglich
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Eine junge Frau nimmt einen Job in einer Verpackungsfabrik an und zieht dafür in einen Raum auf dem Fabrikgelände. Während die Tage der Fabrik bereits gezählt sind und das Gebäude immer verlassender wird, ...

Eine junge Frau nimmt einen Job in einer Verpackungsfabrik an und zieht dafür in einen Raum auf dem Fabrikgelände. Während die Tage der Fabrik bereits gezählt sind und das Gebäude immer verlassender wird, verbreitet sich ein Gerücht: Ein Wolf wurde auf dem Gelände gesehen.

Die junge Frau, die für die Sicherheit der Fabrik zuständig ist, verbringt Nacht für Nacht damit, auf den Monitoren nach dem Tier Ausschau zu halten. Doch so sehr sie auch eine Spur des Wolfes finden will, hält dieser sich auf dem Bereich der Kameras fern. Nur eine Person in der Fabrik scheint den Wolf bislang überhaupt zu Gesicht bekommen zu haben.

Doch obwohl die Fabrik bereits vor ihrer Schließung steht, will der Leiter keinen Zwischenfall riskieren. Gruben werden auf dem Gelände ausgehoben, die das Tier fangen sollen.

»Der Wolf kam aus den Bergen, und mit ihm kamen andere Wölfe, kamen ins Flachland. Drangen in Gebiete vor, in denen man sie nie zuvor gesehen hatte.
Sie trieb der Hunger, das Wissen um Welpen, das Wissen um den Hunger der Welpen.«

Und obwohl der Gedanke an den Wolf die junge Frau nicht mehr los lässt, ist seine Geschichte nicht die einzige, die man sich auf dem Fabrikgelände erzählt.

Auch der M. d. v. H. f. – der Mann, der vom Himmel fiel, – erhält einen Eintrag im Universal-General-Lexikon der jungen Frau. Nicht nur die Gerüchte und Geschichte um das Fabrikgelände sind besonders, ebenso der Blick der jungen Frau auf die Welt und ihre Art, die Dinge zu ordnen.

»Es gibt eine Insel, auf der vor vielen Jahrhunderten ein Hahn zum Tode verurteilt wurde. Sein Verbrechen bestand im Leben eines Eis. Das war gegen die Natur und darum gesetzeswidrig.«

Eine Fabrik, ein Wolf und eine junge Frau: Aus diesen Zutaten lässt Molinari eine Geschichte entstehen, die von der ersten bis zur letzten Seite etwas Besonderes ist.

Die Angst vor dem Fremden und Unbekannten, die Gefahren, die es mit sich bringen könnte, auch wenn sie nur eine dunkle Ahnung sind, durch Vermutungen geschürt. Eine Art Blaupause, vor deren Hintergrund Themen aufscheinen, weit näher als die Hallen einer bald stillgelegten Fabrik. Molinaris Debütroman ist originell und regt vielseitig zum Nachdenken an – wenn man bereit ist, sich auf den besonderen Schreibstil einzulassen.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Die Stimme des Nicht-Sagbarem

Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein
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Wie schreibt man über ein Thema, über das oft selbst das Reden oder Erzählen schwerfällt? Wie findet man Worte für etwas, das Benjamin Maack immer wieder als Leere und als Nichts beschreibt?

Bereits zu ...

Wie schreibt man über ein Thema, über das oft selbst das Reden oder Erzählen schwerfällt? Wie findet man Worte für etwas, das Benjamin Maack immer wieder als Leere und als Nichts beschreibt?

Bereits zu Beginn seiner Arbeit an diesem Besuch ist Maack eines wichtig: Abklären, ob ein Text über Depressionen und Selbstmordgedanken Menschen dazu verleiten könnte, sich umzubringen.

»›Im Gegenteil‹, sagte [der Suizidologe], es wäre gut und richtig, dass darüber geschrieben und gesprochen würde. Wichtig sei, dass man dabei nichts beschönige oder heroisiere.«

Bereits nach den ersten Seiten von ›Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein‹ ist klar, dass dieses Buch nicht vorhat, zu heroisieren.

Am leichtesten fällte es vielleicht, sich Benjamin Maacks Buch über das zu nähern, was es ›nicht‹ ist. Es ist weder ein Ratgeber für Betroffene noch einer für Angehörige. Es schaut nicht von außen auf die Depression, versucht nicht sie in geordnete Kategorien zu ordnen.

»Wenn Sie Tipps und Tricks für den Umgang mit Depressionen suchen, legen Sie dieses Buch auch weg. Und melden Sie sich, wenn Sie etwas gefunden haben, das wirkt.«

Maacks Buch lässt nicht sprachlich aufgearbeitet von außen auf die Depression schauen. Er lässt in sie schauen. Dabei bleibt er oft fragmentarisch. In anderen Momenten scheint er mit und um Sprache zu ringen, um die Momente der Depression ausdrücken zu können. Dabei schaffen seine Worte oft keine Ordnung mehr, keine Semantik, sie hinterlassen Weißräume und Satzfetzen.

Durch Maacks Buch zieht sich der Wunsch, funktionieren zu wollen. Das hin- und herschwanken zwischen der Angst, zu krank für das ›normale‹ Leben zu sein und zugleich vielleicht nicht krank genug für das psychiatrische Leben; die Frage, wie es einem geht. Der rührende Versuch, den Alltag zu bewältigen, irgendwie an der Oberfläche zu bleiben, der Ehe und den Kindern gerecht zu werden. Das Auf und Ab durch neue Medikamente, die ihrerseits Befürchtungen mit sich bringen. Pfleger und Ärzte, die den Klinikalltag begleiten. Ebenso wie Freunde und Mitpatienten, der Aufenthalt in einer Psychiatrie, begleitet von ›Cobra 11‹. Die Seiten des Buches brauchen ihre Weißräume, um der Schwere des Geschriebenen Raum zu geben, an wenigen Stellen gewährt Maack auch Momente des Aufatmens.

»Ein paar Monate später geht es mir wieder gut. Ich bin wieder draußen, noch ein paar Monate später arbeite ich wieder, bin wieder für die Familie da, treffe wieder Freunde.«

bookcoverAn das Ende des Buches ist Maacks Rede bei einer Preisverleihung in Karlsruhe angehängt, bei der er für sein Werk ›Monster‹ ausgezeichnet wurde. Bei dieser ging Maack bereits auf seine Depressionen ein, die er damals überwunden glaubte. Weder die Zuhörer noch Maack selbst wussten, dass sie wiederkommen würde. Doch besteht das, was diese Rede auszeichnet, nicht vorrangig daraus, dass die Depression besiegt werden konnte. Es besteht daraus, dass darüber gesprochen wurde.

Maacks Schilderungen lassen keinen Zweifel daran, dass im Verlauf der Depression Gefühle der Wertlosigkeit, des Versagens und der Schuld vorherrschen. Doch Maack entscheidet sich nicht, nachdem die depressive Episode überwunden ist, diese Gefühle zu verschweigen oder wegzudrängen; er teilt sie.

» …, dass mein Leben nach und nach abgestorben ist, weil es nicht mehr von Gefühlen durchblutet wurde. Dass mein Kopf, dem es schwerer- und schwerergefallen ist, zu fühlen, die Emotionen unbemerkt immer härter rationiert hat, bis das Fühlen in großen Teilen meines Lebens vertrocknet und verschwunden ist.«

Depressionen haben viele Gestalten. ›Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein‹ bezeugt den Wunsch, zu funktionieren, und findet zugleich Worte für einen Zustand, in dem man oft nicht mehr funktionieren kann. Es ist eine Stärke dieses Buches, dass es aushält, zugeben zu können, dass es Zeiten gibt, in denen Funktionieren anders geworden ist. Es ist ein Versuch, die Depression greifbarer zu machen. Damit darüber gesprochen werden kann, in der Hoffnung, dass so Betroffene nicht allein damit sein müssen.

»Ich bin krank, denke ich und bin beruhigt, weil jemand mich von dem Leben erlöst, das aus meinem Leben geworden ist. Weil jemand sagt, das ist nicht normal, es gibt da ein Leben, das du nur vergessen hast.«

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Von alten und neuen Wunden

Children of Virtue and Vengeance
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Obwohl die Magie nach Orïsha zurückgekehrt ist, finden Zélie und Amari keine Ruhe. Die Magie ist nicht mehr so, wie sie vor der Blutnacht gewesen war, an der sie ihnen genommen wurde. Sie ist unberechenbar ...

Obwohl die Magie nach Orïsha zurückgekehrt ist, finden Zélie und Amari keine Ruhe. Die Magie ist nicht mehr so, wie sie vor der Blutnacht gewesen war, an der sie ihnen genommen wurde. Sie ist unberechenbar und nicht nur in den Händen von Zélies Gegnern eine gefährliche Waffe.

Um sie zurückzuholen, musste vieles geopfert werden: Familien, Heimat, Liebe. Während die Magie sich im Land ausbreitet, sitzen Schmerz und Misstrauen in Orïsha noch immer tief. Kaum jemand scheint durch die Schrecken der Monarchie oder des Missbrauchs von Magie verschont geblieben zu sein.

Neben dem Gefühl von Schuld plagen Zweifel Zélie. Zweifel an sich, und an ihrer Magie. Zu viele sind bereits verloren, die sie durch die Magie beschützen wollte.

»›Wenn du deine Magie nicht mehr willst, was willst du dann?‹
Seine Frage lässt mich innehalten. Ich will die Menschen zurück, die ich verloren habe, mehr nicht.«

Im zweiten Band der Reihe ›Children of Blood and Bone‹ werden Zélie und ihre Verbündete ans Äußerste getrieben. Ebenso spannend, wie der erste Band, ›Goldener Zorn‹, endete, geht es im zweiten Band weiter. Hass und Kampf herrschen in Orïsha schon so lange, dass sich kaum noch jemand zu erinnern scheint, wie es anfing. Zu verflochten sind ihre Leben und zu verwinkelt ihre Entscheidungen.

Adeyemi gelingt es, einen Roman zu schreiben, der junge Menschen zeigt, die von Herzen versuchen, das Richtige zu tun und doch immer wieder an Wände und Wunden stoßen, die ihnen alles abverlangen. Die Welt von Zélie und ihren Freunden und Feinden ist keine einfache – und auch Adeyemi macht es sich beim Erzählen dieser Geschichte nicht einfach: Sie zeigt beide Perspektiven, jene der Monarchie und jene der Maji, und versteht es, die Komplexität abzubilden, die in einem Leid wie dem von Orïsha liegt. Eine einzelne Tat kann nicht alles wieder gut werden lassen, zu tief sitzen Misstrauen, Schmerz und Hass, zu verwoben sind die Geschichten der Figuren.

»Die Götter haben mit mir gespielt wie mit einer Puppe und mich beiseitegeworfen, als die Magie zurückkam. Ich vertraue ihnen nicht mehr. Sie haben mir nichts als Schmerz gebracht.«

Doch obwohl Zélie am liebsten davonlaufen und Orïsha hinter sich lassen würde, bleibt sie, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Und mit ihr andere junge Menschen, oft noch Kinder, die sich an die Welt ihrer Eltern kaum noch erinnern können. In der vagen Hoffnung, dass ein besseres Orïsha möglich ist, für alle.

Und während ›Children of Virtue and Vengeance‹ eine Geschichte erzählt, die berührt und den Atem raubt, lässt sie Raum, um aufzuatmen. An einem kleinen Häuschen, von Wasser umgeben, bei einer Sammlung von Briefen oder in den Armen eines charmanten Söldners. Es bleibt spannend, wohin die Reise von Zélie und ihren Freunden führen wird – auf jeden Fall wird sie magisch.


Rezension erstmals erschienen auf: LizzyNet

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Die Schrecken von Mensch und Magie

Children of Blood and Bone
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Die Zeit, in der die Macht der Maji die Welt beherrschte, ist vorüber. Und mit ihr ist die Magie verschwunden. Doch obwohl die Gefahr durch den Missbrauch von Magie gebannt ist, müssen all jene sterben, ...

Die Zeit, in der die Macht der Maji die Welt beherrschte, ist vorüber. Und mit ihr ist die Magie verschwunden. Doch obwohl die Gefahr durch den Missbrauch von Magie gebannt ist, müssen all jene sterben, die in der Lage waren, sie auszuführen.

Während mit der Magie die Maji verschwinden, verlieren viele Freunde, Geschwister, Eltern. Nur wer zu jung ist, um Magie eingesetzt zu haben, darf überleben.

Doch das Leben jener, die durch das weiße Haar noch immer davon zeugen, dass es die Maji einmal gegeben hat, ist hart: Sie werden grundlos erniedrigt, gequält oder getötet. Wer ihnen hilft, muss mit Problemen rechnen.

Doch der Geist der Divînés, die in der Zeit der Magie zu Majis geworden wären, ist nicht erloschen. Im Geheimen trainieren einige von ihnen. Dürfen sie auch keine Waffen tragen, schulen sie dennoch ihre Fähigkeiten, als spürten sie, dass der Tag kommen würde. Und der Tag kommt.

»Die Götter haben bereits eingegriffen. Nach so langer Zeit schenken sie uns unsere Gaben erneut. Ihr müsst darauf vertrauen, dass sie nicht mit dem Schicksal der Maji spielen würden.«

Zélie war noch ein Kind, als ihre Mutter vor ihren Augen verschleppt wurde. Als sie sie das nächste Mal sieht, ist sie bereits tot. Der Geist des Vaters gebrochen. Der Bruder selbst noch ein Kind. Und Zélie weiß, dass ihre Mutter noch leben würde, wenn man ihr zuvor nicht die Magie genommen hätte.

Doch jetzt, nach vielen Jahren, geschieht etwas, das die Welt wieder verändern könnte: Ist es möglich, die Magie zurückzubringen?

Zélie hofft es, denn so kann es für die Divînés nicht weitergehen. Fern ab von dem Dorf, in dem sie aufwuchs, will sie diese Hoffnung wahr machen – und das nicht allein. Doch während sie Hilfe von unerwarteten Verbündeten erhält, wächst die Zahl ihrer Feinde schnell. In einem Land, das von Raubtieren bevölkert ist, in dem die Toten von ihren Traumata im Diesseits gehalten werden und das Leben einer Divîné nichts wert ist.

»Töte das Mädchen.
Vernichte die Magie.
Das ist mein einziger Plan.«

Adeyemis Figuren haben vor allem eines: Mut. Sie lassen alles hinter sich, was sie gekannt haben. Obwohl sie sich noch an die Grauen der Blutnacht, die Zélies Mutter das Leben gekostet hat, erinnern. Die Regeln dieser Welt sind grausam für jene wie Zélie, die mit weißen Haaren geboren sind. Leben ist kaum mehr als Überleben – und auch das nur, falls sie Glück haben.

Doch trotz der Schrecken, die sie erlebt haben, sprühen Adeyemis Figuren vor Energie. Sie sind nicht auf den Mund gefallen, können ihr Temperament nicht immer zügeln und halten an den Dingen fest, an die sie glauben.

Ein starker Anfang einer Reihe, der lediglich etwas verliert, da die kleinen Spannungsbögen oftmals zu früh aufgelöst werden. Doch wer will schon über manche der kleinen Spannungsbögen klagen, wenn der Hauptspannungsbogen so überzeugen kann? Der zweite Teil ›Children of Virtue and Vengeance‹ verspricht spannend zu werden.

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