Kommissar Varg und sein Team für heikle Fälle, ermittelt in Malmö- ein humoriger, schräger Unterhaltungsroman für alle Fans des Skurrilen
Das Dezernat für heikle FälleDer Schwede Ulf Varg, hat einen Job inne der ein wenig abweicht von der Norm. Denn der Kommissar arbeitet im Dezernat für heikle Fälle, das sich in Malmö befindet. Diese relativ überschaubare Sonderabteilung, ...
Der Schwede Ulf Varg, hat einen Job inne der ein wenig abweicht von der Norm. Denn der Kommissar arbeitet im Dezernat für heikle Fälle, das sich in Malmö befindet. Diese relativ überschaubare Sonderabteilung, bekommt all das auf den Schreibtisch, was die reguläre Kriminalpolizei bizarr oder nicht der sofortigen Aufklärung wert befindet. Mit seiner Kollegin Anna Bengtsdotter versteht sich Ulf praktisch ohne Worte, denn Anna ist nicht nur genauso sensibel und empathisch wie er, sondern teilt dazu auch Ulfs trockenen Humor.
Kollege Carl Holgersson ist der Fleißigste unter ihnen. Er liebt es, sich für den Job und seine Kollegen aufzuopfern und selbst Sonderschichten macht er gerne, wenn es der Sache dienlich ist. Sachbearbeiter Erik Nykvist träumt dagegen schon vom Ruhestand. Er hat diesen bereits genau geplant und der Angelfan fällt seinem übrigen Team oft genug auf die Nerven, wenn er von seinem liebsten Hobby spricht.
Ulfs Frau hat den Kommissar leider verlassen, doch zumindest hat Ulf einen Hund, den er Martin genannt hat und mit Dr. Svensson einen neugierigen Therapeuten. Wenn Ulf arbeiten geht, bleibt Martin bei der freundlichen Nachbarin, doch die sorgt sich neuerdings um den Hund, fürchtet gar, dass Martin depressiv sein könnte. Doch bevor Ulf mit Martin zum Tierarzt gehen kann, muss sich der Kommissar zunächst um einen rätselhaften Fall kümmern. Ein Mann, der angeblich keine Feinde hat, wurde auf dem Markt angegriffen. Ihm wurde eine Stichverletzung in der Kniekehle zugefügt und nun ist es an dem Team für heikle Fälle, Licht ins Dunkel zu bringen.
Außerdem sorgt eine junge Frau für Aufruhr. Eine Freundin hat sich im Dezernat gemeldet, denn sie fürchtet, dass ein Mord geschehen ist. Ulf vermutet allerdings etwas völlig anderes. Der letzte Fall führt Ulf und seine Kollegen in beinahe paranormale Gefilde. Kann es sein, dass im Hotelpark, einer Familienangehörigen des Polizeichefs, ein Werwolf umherstreift in der Nacht?
Es waren zunächst der Romantitel und der skurril klingende Klappentext, die mich neugierig auf den ersten Teil einer neuen Reihe von Alexander McCall Smith gemacht hatten. Ich muss dazu sagen, dass ich zuvor noch nichts von dem Autor kannte, allerdings schon an anderer Stelle lesen konnte, dass der Autor eher schräge, humorige Lektüre schreibt.
Da ich allerdings auch eine Schwäche für ungewöhnliche und schräge Unterhaltungsromane besitze, konnte ich nicht widerstehen und freute mich auf hoffentlich vergnügliche Lesestunden mit Ulf Varg und seinem Team.
Nun, nach dem Lesen bin ich ein wenig hin und gerissen, ob meiner Bewertung und Einschätzung. Denn in der Tat handelt es sich hier um einen Roman, der sehr speziell ist und sicherlich nicht der breiten Masse gefallen wird. Zunächst einmal handelt es sich hier, streng genommen, nicht um einen Krimi. Zwar müssen Ulf und seine Kollegen diverse Fälle aufklären, doch sucht man Spannungsmomente hier völlig vergebens und auch die Aufklärung gestaltet sich ziemlich belanglos und uninteressant geschildert. Daher habe ich auch einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen. Es ist nämlich etwas völlig anderes, das den Autor umtreibt. Nach der Vorstellung seiner Romanfiguren, lässt er sie sofort munter über das Leben, über wichtige oder banale Dinge philosophieren und diese Unterhaltungen haben mir, weil sie beinahe loriotesk daherkommen, unglaublich viel Lesespaß bereitet. In diesen Unterhaltungen zeigt sich das Können des Autors, seine Leser für gewisse Themen sensibilisieren zu können und sie zum Nachdenken anzuregen.
Alexander McCall Smiths Schreibstil ist schnörkellos, einfach, keinesfalls poetisch, aber sehr eingängig und so ist dieses Büchlein leider viel zu schnell ausgelesen.
Einerseits mochte ich die schrägen Einfälle die der Autor hier eingebaut hat, wie etwa einen depressiven, gehörlosen Hund, der seinem Herrchen von den Lippen ablesen kann, oder dass eine junge Frau unter Mordverdacht gerät, weil sie in einem ungünstigen Moment gelogen hat und den trockenen Humor, den Alexander McCall Smith hier an den Tag legte. Andererseits fand ich allerdings auch, dass er sich so manches Mal zu sehr in diversen Banalitäten verstrickt hat und man als Leser dann versucht war, vorzublättern. Wären die heiklen Fälle etwas spannender gestrickt gewesen, wer weiß, dann hätte ich für diesen Roman womöglich sogar eine noch bessere Bewertung vergeben.
Kurz gefasst: Kommissar Varg und sein Team für heikle Fälle, ermittelt in Malmö- ein humoriger, schräger Unterhaltungsroman für alle Fans des Skurrilen.