Profilbild von Hyperventilea

Hyperventilea

Lesejury Star
offline

Hyperventilea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hyperventilea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2020

Ungewöhnliche Geschichte um einen besonderen Geist mit großem Geheimnis

Rille aus dem Luftschacht
0

Roderich hat gerade wirklich eine Pechsträhne. Wegen seiner schlechten Noten bekommen Roderichs Eltern von der Schule einen Blauen Brief. Und denen fällt nichts besseres ein, als ihrem Sohn vier Wochen ...

Roderich hat gerade wirklich eine Pechsträhne. Wegen seiner schlechten Noten bekommen Roderichs Eltern von der Schule einen Blauen Brief. Und denen fällt nichts besseres ein, als ihrem Sohn vier Wochen Hausarrest zu erteilen. Um sich abzureagieren, braucht Roderich erst mal Fußballtraining im Kellereingang. Doch auf dem Weg dahin taucht im Fahrstuhl plötzlich ein Geist auf. Vor Schreck verlässt Roderich den Aufzug, dummerweise ohne Ball. Den schnappt sich der Geist und fordert tatsächlich Lösegeld...

„Rille aus dem Luftschacht“ ist in gut verständlicher, manchmal unkonventioneller Sprache verfasst. Kinder ab acht Jahren können das Buch sicher schon selbstständig lesen, zum Vorlesen ist es auch schon für sechsjährige Jungen UND Mädchen geeignet. Dass Autorin Maike Siebold im Präsens schreibt, hat mich beim Vorlesen etwas irritiert. Nach einiger Zeit habe ich mich daran gewöhnt und empfand den individuellen, humorvollen Sprachstil als recht stimmig. Kai Schüttler hat zur Geschichte perfekt passende witzige schwarz-weiß Bilder gestaltet, die die Gefühle der Figuren oft beeindruckend treffend darstellen und die meine Kinder immer wieder mit Vergnügen angeschaut haben.

Maike Siebolds Charaktere sind alles andere als alltäglich und normal. Das fängt schon bei ihren Namen an, wer heißt denn schon Roderich, Rille, Herr Waschmaschinski oder Klatsche? Vor allem Geist Rille ist eine wirklich besondere Figur, mit viel Empathie, Scharfsinn und Einfallsreichtum. Von Rille können Roderich, die Hausbewohner und die Leser noch einiges lernen. Und auch die anderen Personen entwickeln sich ganz anders als vermutet, dadurch wird die Geschichte umso interessanter.

„Wer ist denn nun eigentlich Rille?“ Meine Kinder und mich hat diese Frage durchgehend beschäftigt. Dieses und einige damit verbundene weitere Rätsel sorgen für ständige Spannung, so dass wir das Buch kaum aus der Hand legen konnten. Die Handlung war nicht immer hundertprozentig realistisch und logisch, dafür aber umso unterhaltsamer. Wir waren jedenfalls alle ein bisschen traurig, als die Geschichte zu Ende war.
Wie kann sich ein Haus mit vielen Menschen so leer anfühlen, obwohl nur eine Person fehlt?
Die Antwort gibt diese schräge, einfühlsame und vor allem besondere Kinderbuch. Ein Buch, das so viele unterschiedliche aktuelle Themen anspricht und das zeigt, dass nicht immer alles ist, wie es zunächst scheint: Manche Vorurteile kann man getrost über Bord werfen und dabei nur gewinnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2020

Lustiges Erst- und Vorleseabenteuer mit liebenswert verpeilter Hauptfigur

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
0

Die Fee Klara fiebert der Feenversammlung entgegen. Sie träumt davon, nun endlich ihr eigenes Gebiet zugesprochen zu bekommen: das Kornblumenfeld. Schließlich kennt sie das Feld wie ihre eigene Westentasche ...

Die Fee Klara fiebert der Feenversammlung entgegen. Sie träumt davon, nun endlich ihr eigenes Gebiet zugesprochen zu bekommen: das Kornblumenfeld. Schließlich kennt sie das Feld wie ihre eigene Westentasche und weiß über alle Bewohner dort genau Bescheid. Seit einiger Zeit leben hier sogar Rotmilane, die bald nisten werden. Doch die anderen Feen finden bei der Zusammenkunft, dass Klara noch nicht so weit ist, Verantwortung zu übernehmen, weil ihr beim Zaubern regelmäßig etwas schief geht. Sie machen sich über sie lustig und nennen sie scherzhaft „Klara Katastrofee“. Als Klara traurig flüchtet, lernt sie den Jungen Oskar kennen, der ihr erzählt, dass auf dem Kornblumenfeld ein Hotel gebaut werden soll. Aber was passiert dann mit den Rotmilanen und den anderen Bewohnern des Feldes? Klara und Oskar beschließen, den Hotelbau gemeinsam mit allen Mitteln zu verhindern und erleben dabei aufregende Abenteuer in der Menschenwelt.

„Klara Katastrofee“ ist altersgemäß und gut verständlich geschrieben, an manchen Stellen hätte ich mir noch etwas rundere, flüssigere Formulierungen gewünscht. Fortgeschrittene Erstleser ab sieben Jahre können die Geschichte sicher schon eigenständig bewältigen, der Großdruck erleichtert ihnen das Lesen und gestaltet außerdem das Bild-Text-Verhältnis ausgewogen. So fühlen sich die Kinder nicht so schnell überfordert. Das Buch ist auch für jüngere Kinder ab vier Jahren gut zum Vorlesen geeignet. Die lustigen bunten Bilder von Igor Lange strahlen etwas sehr Positives aus, illustrieren die Geschichte perfekt, sorgen für Abwechslung und Motivation und werden von Kindern sicher immer wieder gern angeschaut.

Klara ist eine originelle Figur. „Hups-lapa-lups!“ hat sie sich schon wieder ein bisschen verzaubert, aber gerade das macht sie sehr sympathisch und liebenswert. Sie hat ein großes Herz, für ihre Tierfreunde tut sie alles und lässt sich zum Glück von den anderen Feen nicht unterkriegen. Oskar ist gern allein und beobachtet Tiere in der Natur, mit anderen Kindern kommt er nicht ganz so gut zurecht, wird er doch von seinen Mitschülern öfter gehänselt. Doch zusammen mit Klara fühlt er sich viel stärker und kann zeigen, was alles in ihm steckt. Gemeinsam bewegen die beiden ganz schön viel.

Meine Kinder und ich haben durchgehend mit Klara mitgefiebert und ihr fest die Daumen gedrückt, dass sie es zusammen mit Oskar schafft, ihr Kornblumenfeld zu retten. Die Geschichte ist nicht immer hundertprozentig logisch, aber im Großen und Ganzen recht stimmig. An einigen Stellen hat sie uns ziemlich zum Lachen gebracht, vor allem über Klaras Unwissenheit was die Menschenwelt betrifft oder über die missglückten Zaubereien haben wir uns sehr amüsiert.

Zusammen hat man mehr Mut, aktiv zu werden und perfekt ist nur halb so schön. Auch wenn diese wichtige, wunderbare Botschaft meiner Meinung nach noch etwas subtiler umgesetzt hätte werden können, ist Britta Sabbag ein nettes, phantasievolles Erstleseabenteuer gelungen, in dem es alles andere als langweilig zugeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2020

Sieht man sich wirklich immer zweimal im Leben?

Die Nanny
0

Jocelyn, genannt Jo, kehrt nach dem tragischen Unfalltod ihres Manns Chris mit Tochter Ruby auf das Familienanwesen nach England zu ihrer Mutter zurück. Seit Jos geliebte Nanny Hannah vor 30 Jahren von ...

Jocelyn, genannt Jo, kehrt nach dem tragischen Unfalltod ihres Manns Chris mit Tochter Ruby auf das Familienanwesen nach England zu ihrer Mutter zurück. Seit Jos geliebte Nanny Hannah vor 30 Jahren von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand, ist das Verhältnis zwischen Jo und ihrer Mutter Virginia sehr belastet. Jahrelang herrschte Funkstille zwischen den beiden, die Mutter-Tochter-Beziehung ist aktuell durch gegenseitiges Misstrauen und Vorwürfe geprägt. Ausgerechnet Jo findet beim Rudern auf dem See ein weiblichen Schädel. Die Polizei versucht fieberhaft herauszufinden, wer die unbekannte Tote ist. Zeitgleich taucht im Ort eine ältere Frau auf und behauptet, die verschwundene Hannah zu sein. Virginia hat ernsthafte Zweifel an der Identität der Frau, sie ist fest davon überzeugt, dass Hannah tot ist.

Autorin Gilly Macmillan schreibt flüssig, unkompliziert und klar. Mal nimmt sie die Perspektive Jos ein, mal die des ermittelnden Detectives Andy Wilton, mal die Virginias und befasst sich dabei auch mit deren Erinnerungen an die Vergangenheit. Zusätzlich werden immer wieder Abschnitte eingeschoben, in denen Wendepunkte in Hannahs Leben geschildert werden.

Wem kann der Leser hier eigentlich noch trauen? Die drei Hauptfiguren Jo, Virginia und Hannah hegen Vorurteile und Ressentiments gegen die jeweils andere Frauen. Neid, Missgunst und Manipulation bestimmen ihr Verhalten und ihre Reaktionen. Auch der Polizist Andy Wilton ist voreingenommen gegen die -seiner Ansicht nach versnobte - Lady Virgina Holt, in der Dorfgemeinschaft sind die Holts ebensowenig beliebt. Was stimmt nun, was ist nur in der Phantasie der Figuren passiert, welche Rolle spielen Medikamente, die möglicherweise die Wahrnehmung beeinflussen? Klar, dass es bei dieser Konstellation schwer fällt, Sympathien für die einzelnen Figuren zu entwickeln, was von der Autorin sicher auch nicht beabsichtigt war.
Jo wirkt auf mich recht verunsichert, könnte ruhig etwas tatkräftiger sein und sich weniger von anderen abhängig machen, Virginia erweckt den Eindruck, nur um ihr eigenes Wohl besorgt zu sein und Hannah kommt sehr dominant, regelrecht bevormundend „rüber“. Selbst Ruby, Jos zehnjährige Tochter, scheint kein ehrliches Kind zu sein, sondern eines, dass es mit der Wahrheit und manchen Regeln nicht so genau nimmt.

Durch den ständigen Perspektivwechsel baut sich ganz langsam Spannung auf. Der Leser erfährt immer mehr Einzelheiten über das Verschwinden Hannahs in der Vergangenheit, auch die aktuellen Ereignisse spitzen sich dramatisch zu. Gilly Macmillan hat ihren Thriller recht geschickt konstruiert, ich war von der packenden Handlung bis zum Schluss, zur Auflösung, gefesselt. Nicht alle Entwicklungen empfand ich als logisch und nachvollziehbar, einige Erklärungen waren für mich nicht hundertprozentig überzeugend.

„Die Nanny“ hat mich durchgehend gut unterhalten und überrascht. Nicht unbedingt „nervenzerreißend“, aber ein solider, gut gemachter Thriller, der immer wieder raffiniert mit den Erwartungen des Lesers spielt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

Von Ängsten, Einsamkeit, festgefahrenen Situationen und dem Mut, einen Neuanfang zu wagen

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
1

Städterin Lucy möchte Weihnachten zu Hause bei ihren Eltern verbringen. Sie organisiert sich eine Mitfahrgelegenheit: Ben, der als Arzt in der Notaufnahme arbeitet. Doch das Weihnachtsfest fällt anders ...

Städterin Lucy möchte Weihnachten zu Hause bei ihren Eltern verbringen. Sie organisiert sich eine Mitfahrgelegenheit: Ben, der als Arzt in der Notaufnahme arbeitet. Doch das Weihnachtsfest fällt anders aus als erwartet. Ein heftiger Schneesturm verhindert, dass Lucy bei ihren Eltern rechtzeitig ankommt. Gemeinsam mit Ben findet sie Unterschlupf bei der älteren Dorle, die in einem historischen Bauernhof auf dem Land lebt. Diese Weihnachtsfeier wird Ben und Lucy noch lange in Erinnerung bleiben. Denn einige Zeit später erfahren sie, dass sie gemeinsam und völlig unerwartet Dorles Anwesen erben. Sie beschließen, sich auf das Abenteuer Landleben einzulassen.

„Die Liebe kommt auf Zehenspitzen“ lässt sich angenehm unkompliziert und flüssig lesen. Kristina Günaks Schreibstil macht es dem Leser sehr leicht, sofort einen Zugang zur Geschichte zu finden.

Lucy hält sich mit Übersetzungen von mehr oder weniger interessanten Romanen über Wasser. Eigentlich möchte sie aber als Autorin arbeiten und hat bereits einen Vertrag für ein Buch in der Tasche, doch das Schreiben mag einfach nicht so recht vorwärts gehen. Lucy hofft darauf, auf dem Land Inspiration zu finden und dort endlich ihr Buch zu beenden.
Ben ist mit seinem stressigen Leben als Arzt in der Notaufnahme überfordert, wird immer wieder von Ängsten geplagt. Das Landleben soll den erwünschten Neuanfang bringen. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Ben und Lucy sind zwei sympathische, stimmige und nachvollziehbare Charaktere. „Auf Zehenspitzen“ beschnuppern sie sich zunächst sacht, ganz vorsichtig und zurückhaltend, doch mit der Zeit werden aus den Mitbewohnern Freunde. Die sich entwickelnde Beziehung der beiden sensiblen Figuren beschreibt Kristina Günak sehr überzeugend, mit Gefühl und Bedacht. Hier haben kleine Gesten oft eine wunderbar große, romantische Bedeutung.
Außergewöhnlich gut haben mir auch die Dorfbewohner gefallen: liebenswert, schrullig, originell. Menschen, die füreinander da sind, auf die man sich verlassen kann. Hier auf dem Land ist die Welt noch in Ordnung.

Der Titel „Die Liebe kommt auf Zehenspitzen“ passt perfekt zum Inhalt, es ist kein Roman mit Effekt und Wumms. Es ist ein ruhiger Roman der leisen Töne. Ben und Lucy entschleunigen ihr Leben, auch dazu gehört Mut. Viel passiert äußerlich nicht, die Handlung ist recht vorhersehbar. Dennoch füllt die Autorin das Buch mit sehr viel Leben. Es werden so viele ernste Themen, wie Einsamkeit und vor allem Ängste und Unsicherheiten angesprochen, dass keine Langeweile aufkommt. Eine Geschichte mit viel Harmonie, vor allem im Dorf, aber auch voller existenzieller Probleme, die hier wirklich ernst genommen und nicht nur oberflächlich abgehandelt werden. Am Ende siegt, wie wir es uns alle wünschen, die Zuversicht. Allerdings gestaltet sich das Ende etwas weniger verhalten, etwas übertriebener als ich es mir erhofft habe. Aber das mag nur mein persönlicher Geschmack sein und tut dem Ganzen wenig Abbruch.

Das Leben ist nicht immer Friede, Freude und Eierkuchen. Aber es liegt auch an uns selbst, es möglichst glücklich zu gestalten. Manchmal braucht es einfach Mut, sein Leben zu ändern und sich auf andere einzulassen. Ängste hat jeder, aber gemeinsam wird es schon irgendwie werden. Ein bisschen Glück ist nie verkehrt und solches, das ganz langsam und leise daher kommt, hält vielleicht sogar länger. Optimistischer Roman mit netten Figuren und schöner Botschaft und dazu eine kleine Liebeserklärung ans Landleben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 30.06.2020

Ein bisschen Roadmovie, eine kleine Reise in die Vergangenheit, eine Fahrt in Richtung Neubeginn

Immer wieder im Sommer
0

Anna könnte gerade durchaus etwas mehr Glück vertragen: Ihre Arbeit als Zimmermädchen in einem Münchner Hotel ist nicht gerade erfüllend, hat sie doch früher davon geträumt, Modedesign zu studieren, zu ...

Anna könnte gerade durchaus etwas mehr Glück vertragen: Ihre Arbeit als Zimmermädchen in einem Münchner Hotel ist nicht gerade erfüllend, hat sie doch früher davon geträumt, Modedesign zu studieren, zu Teenager-Tochter Sophie dringt sie nicht mehr durch und Ex-Mann Max ist unzuverlässig und hält sich nicht an Absprachen. Dann bekommt sie unerwartet auch noch eine seltsame Nachricht von ihrer Mutter, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt hatte und die sie nun dringend sprechen möchte. Anna beschließt, ihre Mutter auf ihrem Gnadenhof zu besuchen und danach ihre Ferien auf Amrum zu verbringen. Insgeheim hofft sie darauf, auf der Insel Jan zu begegnen, in den sie in ihrer Jugend so verliebt war. Doch der Urlaub verläuft von Anfang bis Ende komplett anders als geplant und erwartet.

„Immer wieder im Sommer“ liest sich flüssig und angenehm. Autorin Katharina Herzog wechselt regelmäßig die Perspektive, nimmt die Sichtweise von Anna, ihrer älteren Tochter Sophie und ihrer Mutter Frieda ein. Sie bezieht sich dabei auf die Handlung in der Gegenwart, schildert aber auch Ereignisse aus der Vergangenheit. Diese Erzählweise sorgt für Abwechslung. Außerdem ermöglicht sie es dem Leser, sich mit den einzelnen Personen stärker zu identifizieren und einen Zugang zu ihnen zu finden.

Anna ist gerade alles andere als zufrieden. Sie hat es nie geschafft, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, hadert immer noch mit dem, was gewesen ist. Mit Ex-Mann Max bespricht sie nur das Nötigste, zwischen Mutter Frieda und ihr herrscht seit Jahren Funkstille und auch mit Tochter Sophie redet sie nicht richtig. Auf der Beziehungsebene könnte es definitiv besser für die Protagonistin laufen. Anna ist nicht unfehlbar, manche ihrer Verhaltensweisen sind nicht logisch und nachvollziehbar, oft zu impulsiv, aber gerade das macht sie so menschlich, authentisch und für mich zu einem überzeugendem Charakter. Auch die anderen Figuren Frieda, Sophie und Max haben ihre Probleme und so manche „Ecken und Kanten“. Die sympathischen Familienmitglieder haben mich alle auf ihre Art angesprochen und berührt, ich habe mit ihnen gefiebert und auf ein Happy End für alle gehofft.

„Immer wieder im Sommer“ ist ein kurzweiliger, leichter Sommerroman mit Tempo, der mich mitgenommen hat auf einen Urlaub voller teils überraschender Wendungen. Ein bisschen Roadmovie, eine kleine Reise in die Vergangenheit, eine Fahrt in Richtung Neubeginn. Auf alle Fälle durchgehend fesselnd.

Manchmal muss man weiter weg fahren, um mehr über sich selbst und andere herauszufinden.
Katharina Herzog hat eine nette, unterhaltsame Liebesgeschichte geschrieben, in der nicht immer alles eitel Sonnenschein ist, die aber trotzdem optimistisch stimmt und glaubwürdig ist. Ideal als Urlaubslektüre für alle, die das Meer und Sommer mögen und von der großen Liebe nicht genug bekommen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere