Überzeugendes Debüt
Jana hat ihren Vater nie kennengelernt. Da ihre Mutter jede Auskunft zu Janas Vater verweigerte, glaubte sie lange, er lebe in unterfernerliefen.
Jetzt hat sie herausgefunden, dass er als Kapitän auf der ...
Jana hat ihren Vater nie kennengelernt. Da ihre Mutter jede Auskunft zu Janas Vater verweigerte, glaubte sie lange, er lebe in unterfernerliefen.
Jetzt hat sie herausgefunden, dass er als Kapitän auf der MS Mozart arbeitet, einem eher wenig glamourösen Kreuzfahrtschiff auf der Donau. Kurzerhand bucht sie eine Reise auf diesem Schiff.
Gefühle, Begegnungen mit den Gästen, der Bordbesatzung und letztlich mit ihrem Vater werden emotional und mit großem Fingerspitzengefühl beschrieben.
„Dieses Debut ist so fein, klug, verletzlich, edel und urkomisch geschrieben, dass ich mich grusele vor dem großen Talent der Ilona Hartmann.“ Charlotte Roche
Dieser Aussage kann ich mich anschließen.
Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten mit dem Sprachstil klarzukommen. Sie wirkte auf mich distanziert. Rückblenden und kuriose Begegnungen auf dem Schiff lösten nach und nach, ja was eigentlich, den Knoten oder den Felsblock?.
Ungeheuer sensibel beschreibt Ilona Hartmann die Gefühlswelt von Jana. Ihre Ängste, ihre Wut, ihren Trotz und vor allem ihre Verletzlichkeit werden offenbart.
Gleichzeitig überrascht die junge Autorin mit einem annähernd schwarzen Humor bezüglich Flusskreuzfahrten und den Senioren an Bord.
Ein kurzweiliges Buch, das zum Lachen und Nachdenken anregt.