Hamburg 1841
Lena besucht mit ihrem Zwillingsbruder Gregor seinen neuen Freund Alex der ein Antiquitätengeschäft führt. Dummerweise fällt Lena über eine Teppichkante und direkt in einen Spiegel..allerdings zerbricht ...
Lena besucht mit ihrem Zwillingsbruder Gregor seinen neuen Freund Alex der ein Antiquitätengeschäft führt. Dummerweise fällt Lena über eine Teppichkante und direkt in einen Spiegel..allerdings zerbricht dieser nicht sondern wirft Lena in das Jahr 1841. Sie landet im gleichen Gebäude welches zu dieser Zeit den Kaufmannsbrüdern Sieveking gehört…..
„ Nicht zum ersten Mal fühle ich mich nach Lübeck versetzt und nicht wie in Hamburg. Ich erkenne die Stadt – meine Stadt- nicht wieder. Es ist, als habe sie eine Maske übergestreift. Alles macht auf mich einen eher kleinstädtischen Eindruck, was aber vielleicht auch daran liegt, dass es für meine Begriffe überall so ruhig ist. Obwohl die Straßen mit Fuhrwerken und Fußgängern durchaus dicht bevölkert sind, fehlt das permanente Grundrauschen der Großstadt, so wie ich es kenne.“ (Seite 133)
Dieses Buch enthält einig interessante Elemente, neben dem Thema Zeitreisen. Etwas Fantasy und die aufkeimende Liebe spielen ebenso eine Rolle in der Zeit 1841 in Hamburg. Im Ganzen hat mich die Autorin sehr gut und vor allem informativ unterhalten.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, ich konnte der Geschichte sehr gut folgen und ein innerliches Kopfkino lief die ganze Zeit mit. Die Gesamtumsetzung ist sehr bildhaft und vor allem lebhaft und ich habe mich in Hamburg 1841 sehr wohl gefühlt.
Lena hat in diesem Buch den Hauptpart. Ich habe Lena sehr schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist pfiffig und trotz dieser neuen Situation versucht sie ihr Bestes und sich anzupassen. Und gerade öffnen sich Welten denn die Lena aus dem Jahr 2016 kann sich im Jahr 1841 nicht gleich verhalten. Fettnäpfchen und Ausreden sind vorprogrammiert und waren des Öfteren sehr unterhaltsam und zum Lachen.
Durch die Brüder Eduard und Henry Sieveking erhält das Hamburg zu ihrer Zeit ein vollständiges Bild. Die Brüder an sich könnten nicht unterschiedlicher sein, jedoch stehen sie Lena zur Seite und lassen sie als Gouvernante arbeiten. Gerade mit Henry hat Lena viel zu tun, leider ist er der verschlossene Mann im Haus und macht allen das Leben schwer, die Familie behütet ein grosses Geheimnis, gerade Henry Sieveking.
Ich spreche der Autorin meinen größten Respekt aus denn sie hat sich sehr intensiv mit der Zeit 1841 auseinandergesetzt, gerade mit dem Hintergrundbild Hamburg. Wir erfahren mehr über die gesellschaftlichen Strukturen und auch die Rollenverteilung zu dieser Zeit. Natürlich eckt Lena hier und dort an, kann sie doch die Erziehungsmethoden und Aufgaben der Frauen nicht uneingeschränkt gut heissen. Und mit der Zeit merkt man dass die Ansichten von 2016 auch im Jahr 1841 etwas mehr Anklang finden, gerade bei Henry.
Ob und wie kann Lena wieder zurück in ihre Zeit? Möchte sie es überhaupt noch? Welche Veränderungen werden in Lena vorgehen wenn sie wieder in ihrer Zeit auftaucht?
Das Ende hinterlässt einen verdammt spannenden Cliffhanger und macht mich auf jeden Fall sehr neugierig auf Band 2. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.