Liebe geht halt doch durch den Magen- Beschwingter, erster Teil der neuen „Köche in Boston“ Reihe, der mich gut unterhalten hat
Andrew Knight, betreibt in Boston das Nobel-Sterne Restaurant „Knights“ und könnte eigentlich zufrieden mit sich sein, denn alles läuft prima. Als aber seine Lieblingstante Daisy versucht, Drew dazu zu ...
Andrew Knight, betreibt in Boston das Nobel-Sterne Restaurant „Knights“ und könnte eigentlich zufrieden mit sich sein, denn alles läuft prima. Als aber seine Lieblingstante Daisy versucht, Drew dazu zu bringen, dass er sich auf das Abenteuer „TV-Fernsehkoch“ einlässt, ist eine innere Grenze erreicht. Er fühlt sich überrollt und ausgebrannt. Es hilft nicht, dass sein Stellvertreter und Kumpel Nick zudem an der Menükarte herumbasteln möchte. Kurzerhand beschließt Drew, für eine Weile abzutauchen, um sich darüber im Klaren zu werden, was er in Zukunft wirklich will. Er fährt Richtung Maine und gerät kurz zuvor in Lebensgefahr, als er mit einem anderen Auto zusammenstößt. Am Steuer des Wagens, der mit dem seinen kollidiert ist, sitzt die Ex-Reporterin Brooke Day, die zu einer wahren Furie wird, als sie Drew nach dem Unfall zusammenstaucht. Die beiden Streithähne beschließen nach dem ersten Streit, ihr Kriegsbeil vorübergehend zu begraben und Brooke quartiert ihn kurz entschlossen, im Hotel-Restaurant ihrer Eltern, dem „Crab Inn“ ein, bis sein Auto aus der Werkstatt wieder heraus ist.
Obwohl das Crab Inn äußerlich zu wünschen übrig lässt, entpuppt sich die Küche des Hotelrestaurants für Drew als wahre Offenbahrung. Die attraktive Brooke kocht wie ein Engel, hat jedoch eine spitze Zunge, wie ein Teufelchen. Ein Mischung, die Drew alles andere als kalt lässt. Wird sich Brooke erweichen lassen?
„Geheimzutat Liebe“, ist mein erstes Buch der Autorin. Zwar hatte ich im Vorfeld schon viel Gutes über die Romane von Poppy J. Anderson gehört, doch noch nichts von ihr gelesen, was vor allem daran liegt, dass ich Printbücher bevorzuge- also lieber „old school“ lese. Nachdem ich kürzlich zufällig den Auftritt der Autorin bei Markus Lanz gesehen hatte, wurde ich neugierig auf den ersten Teil der „Köche in Boston“ Reihe; nicht nur rein inhaltlich, auch das tolle Cover hat mich verführen können.
Im Fokus der Geschichte stehen mit Drew und Brooke zwei sympathische Akteure, die beide an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen. Während Brooke ihre Karriere als Journalistin an den Nagel hängte, um das Restaurant ihrer Eltern vorübergehend zu betreiben, da ihre Mutter schwer erkrankt ist, könnte sich Drew eigentlich entspannt zurücklehnen. Doch der Koch aus Leidenschaft, ist unzufrieden, fürchtet sogar den Spaß und die Inspiration am Kochen verloren zu haben.
Während Brooke ein schnell aufbrausendes Wesen besitzt, braucht es bei Drew etwas länger, um aus der Haut zu fahren. Doch seltsamerweise gelingt das Brooke bereits in den ersten Minuten ihres Kennenlernens. Auch später geraten die beiden immer wieder aneinander, doch es knistert zudem gewaltig zwischen ihnen und beiden wird eigentlich schnell klar, dass sie sich mögen, wollen sich das nur nicht eingestehen.
Ich mochte Drews humorige, lässige Art sehr, aber auch die Heldin schließt man schnell in sein Leserherz, nicht nur, weil sie sich so für ihre Familie einsetzt. Im Grunde ist ihre knorrige Art nur Fassade. Dahinter verbirgt sich ein Mensch mit einem Herzen aus Gold. Die gemeinsamen Dialoge des Heldenpaares sind mit viel Humor gewürzt und auch die beschwingte Story lässt sich gut lesen. Ich war dazu sehr angetan vom Schreibstil der Autorin, der mich ein wenig an den von Autorinnen wie Susan Andersen, Carly Phillips oder Nora Roberts erinnert hat. Einen kleinen Punktabzug habe ich dennoch bei der Bewertung vorgenommen. Und zwar, weil ich fand, dass die Story zwischenzeitlich ein wenig auf der Stelle tritt. Zwar war es interessant für mich, mehr über die Akteure und ihr privates Umfeld zu erfahren, doch hätte ich mir gewünscht, dass Drew, Brooke ein wenig eher „reinen Wein“ einschenkt, was seinen beruflichen Werdegang angeht. Apropos, ich fand den eingeflochtenen Küchenbackground sehr echt beschrieben und durfte nach den zahlreichen Beschreibungen der verführerisch klingenden Rezepte erstmal meinen Kühlschrank plündern, weil mich eine spontane Hungerattacke heimsuchte. Ein kleiner DVD Tipp für Fans von Kochromances, oder Lesern, die nach dem Lesen dieses Buches, erst auf den Geschmack gekommen sind: Schaut Euch unbedingt den Film „Im Rausch der Sterne“ mit Bradley Cooper an. Sehr empfehlenswert- vor allem, weil man nebenbei auch viel über die Welt der Haute cuisine erfährt.
Kurz gefasst: Liebe geht halt doch durch den Magen- Beschwingter, erster Teil der neuen „Köche in Boston“ Reihe, der mich gut unterhalten hat. 4.5 von 5 Punkten.