Platzhalter für Profilbild

Buecherhexe

Lesejury Star
offline

Buecherhexe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherhexe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2020

!Hola senhoras y senhores! Wie schön, Euch wieder anzutreffen!

Weiße Fracht
0

Dritte Runde für Leander Lost und Kollegen. Aber es ist eine besondere Runde. Gleich aus mehreren Gründen:
- Das Jahr im Einsatz bei der Kriminalpolizei in Fuseta neigt sich für Leander dem Ende zu.
- Leander ...

Dritte Runde für Leander Lost und Kollegen. Aber es ist eine besondere Runde. Gleich aus mehreren Gründen:
- Das Jahr im Einsatz bei der Kriminalpolizei in Fuseta neigt sich für Leander dem Ende zu.
- Leander Lost will an der Algarve bleiben, in Fuseta.
- Es kommen zwei Kollegen Leanders aus Hamburg um bei einem Mord an einem Deutschen mitzuarbeiten. Wie effektiv diese Amtshilfe letztendlich ist, bleibt abzuwarten. Fischköpp sind nun mal Fischköpp.
- Wichtigster Grund für diese besondere Runde: Leander ist verliebt.
Graciana, Carlos und mittlerweile auch die Polizeichefin Isadora halten große Stücke auf Leander. Ohne Häme oder Ironie hören sie seinen Ausführungen zu, nehmen seine Aussagen ernst, fragen ihn nach seiner Meinung. Pech für die Hamburger Fischköpp oder Sub-Inspector Duarte, wenn sie Leander Lost von oben herab behandeln und ihn nicht ernst nehmen. Denn erstens deutet Leander Lost die Morde und die weiteren Entwicklungen richtig und zweitens sind Graciana, Carlos und Isadora inzwischen fester Teil des Teams Leander Lost. Und wer sich über Leander lustig macht, kann schon mal mit etwas Ungemach rechnen.
Wie in den vorangegangenen Krimis auch, ist der schnörkellose Stil Ribeiros wieder einmal ein Genuss. Genauso auch die wenigen Metaphern die verwendet werden. So etwa erklärt Leander Soraia seine Liebe ohne der berühmten drei Worte, sondern er sagt einfach er will mit ihr ins Ungewisse springen. Hand aufs Herz, wer braucht denn noch die berühmten drei Worte bei solch einer Liebeserklärung?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2020

Unsere Freundschaft mit Leander, Graciana und Carlos geht in die nächste Runde

Spur der Schatten
0

Selten hat es mich so gefreut, eine neue Krimireihe zu entdecken. Dieses Dreigespann von der Algarve begeistert alle Wohlfühlkrimifans und Liebhaber von Südportugal, Land, Leute und Küche. Wir begegnen ...

Selten hat es mich so gefreut, eine neue Krimireihe zu entdecken. Dieses Dreigespann von der Algarve begeistert alle Wohlfühlkrimifans und Liebhaber von Südportugal, Land, Leute und Küche. Wir begegnen auch den anderen Kollegen der Polizeitruppe, Marisa Veiga, die gute Seele auf dem Revier, Miguel Duarte, der stolze Spanier mit der ramponierten Nase, das Universalgenie Isadora Jordao, Ana Gomes und Luis Dias, der seine Rente am liebsten heil und lebendig erleben möchte. Neuerungen gibt es auch, eine neue Polizeichefin, Cristina Sobral, die sich nicht mal s schlecht auf dem neuen Posten macht.
Und dann gibt es natürlich auch den Krimi. Eine Polizistin verschwindet und es beginnt eine fieberhafte Suche nach ihr. Eine afrikanische Politikerin soll in Lissabon eine Rede im portugiesischen Parlament halten und Miguel Duarte wird zu ihrem Schutz abkommandiert. Wie und ob diese zwei Fälle letztendlich zusammenhängen ist der Clou in diesen gar nicht so geradlinigen Krimi.
Die Situationskomik, die durch Leander Losts Geradlinigkeit und Ehrlichkeit entsteht, ist kaum zu übertreffen. Durch Flashbacks erhalten wir auch immer wieder in die schwierige Kindheit Leanders im Waisenheim. Da ist uns aber nicht mehr nach Lachen zumute. Wie grausam Kinder sein können.
Wenn ich einen Wunsch bei der Bücherfee frei hätte: Noch viele viele Bücher in dieser Serie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2020

Ein Buch der Superlative

Eine Reise durch Deutschland in 100 ungewöhnlichen Bildern und Geschichten
0

Das Buch ist mehr als nur ein Atlas, oder ein Buch mit Informationen oder eben ein Reisebuch. Es vermittelt kompakt eine wahre Flut an fundierten Informationen und Bildern, dabei sehr übersichtlich in ...

Das Buch ist mehr als nur ein Atlas, oder ein Buch mit Informationen oder eben ein Reisebuch. Es vermittelt kompakt eine wahre Flut an fundierten Informationen und Bildern, dabei sehr übersichtlich in geographische Regionen eingeteilt. Interessant ist, dass manch ein Ort nicht auf einen prominenten Vertreter reduziert wird, sondern eine andere Gestalt aus dem Dunkel der Geschichte ans Licht tritt. Zum Beispiel: Wenn ich Bayreuth schreibe, woran denken Sie? An die Festspiele, an Wagner und seinen ganzen Clan, an die Politikprominenz die sich allsommerlich hier ein Stelldichein gibt. Aber in diesem Buch wird Wagner nicht erwähnt, wenn es um Bayreuth geht. Die Ehre wird der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth zuteil, die viele der markantesten Gebäude dieser Stadt erbauen ließ. Und so verweigert sich das Buch dem Klischeehaften, ohne aber auf weltbekannte Merkmale deutscher Orte zu verzichten. So ist München einerseits eine Musikstadt mit den Aufführungen im Nationaltheater oder Prinzregententheater, aber auch eine Stadt berühmt und geliebt wegen seiner Biergartenkultur. Gegensätzlich? Vielleicht, aber ein Genuss in beiden Fällen. Geist und Bauch wollen bedient werden. Aber nicht nur die von Menschenhand geschaffenen Orte werden in diesem Buch meisterhaft porträtiert, auch Orte oder Gegenden die auf natürliche Weise entstanden, finden ihren wohlverdienten Platz hier. Von Helgoland, Altes Land, Mark Brandenburg und Spreewald, Bayrischer Wald, Königssee, Neckartal, bis hin zum Teutoburger Wald und Reinhardswald. Atemberaubende Landschaften, die in uns sofort das Fernweh wecken, die Reiselust bis hin zur Reisewut. Dass Deutschland schön ist, wissen wir schon seit je und eh. Dieses Buch führt uns Deutschlands Schönheit sehr eloquent in Wort und Bild wieder vor Augen.
Großen Dank an den Merian Verlag!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.07.2020

Was ist dies? Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Lost in Fuseta
0

Portugal, Algarve, blaues Meer, blauer Himmel, eine Polizeitruppe die Morde und Attentate aufklärt. Herzstück der Ermittler sind Graciana Rosado und Carlos Esteves. Ein portugiesischer Polizist, Rui Aviola ...

Portugal, Algarve, blaues Meer, blauer Himmel, eine Polizeitruppe die Morde und Attentate aufklärt. Herzstück der Ermittler sind Graciana Rosado und Carlos Esteves. Ein portugiesischer Polizist, Rui Aviola soll für ein Jahr nach Hamburg, als Austauschpolizist und im Gegenzug kommt ein deutscher Polizist, Leander Lost aus Hamburg an die Algarve. AberLeander Lost ist ein ganz besonderer Polizist. Er ist ein „Sheldon“, wenn ihr versteht was ich meine. Und genau wie Sheldon sorgt er für ungewollte Komik, sei es situationsbedingt oder durch seine Fragen, Antworten, Schlussfolgerungen. Trotzdem, innerhalb kürzester Zeit verschafft er sich den Respekt der Truppe und trägt in großem Maße zur Aufklärung diverser Mordfälle bei. Die portugiesischen Polizisten tun das, was die Hamburger Fischköpp nicht geschafft haben: Wenn Leander seine Überlegungen zu den Fällen laut äußert, hören sie zu, ermutigen ihn, entwickeln seine Gedanken und Schlussfolgerungen weiter, finden gemeinsam ein Ziel. Das nenne ich Teamarbeit. Aber vielleicht sind die Portugiesen, bedingt durch den übermächtigen Nachbarn im Osten und den ewig rauschenden Ozean im Westen, durch den Wein und die Fado-Musik, auch eher bereit, Menschen die ein wenig anders sind, zu akzeptieren, in ihrer Mitte zu integrieren.
Flüssiger schnörkelloser Stil, ab und zu herrlich witzige Passagen, vor allem wenn es um die verbalen Schlagabtausche zwischen Graciana und Carlos einerseits und dem spanischen Polizisten Miguel Duarte geht und natürlich, Leander Losts unfreiwillige Komik.
Das Titelbild ist auch so, wie wir uns eine Stadt am Meer vorstellen: eine schmale Straße die direkt zum Wasser führt, darüber blauer Himmel mit ein paar Schäferwökchen. Direkt zum an die Algarve träumen.
Und ich wiederhole meine Frage: Was ist dies? Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit Portugal, den Menschen dort, ihre Art zu leben, zu lieben, ihr Land und ihre Küche zu genießen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2020

Wiedersehen mit Leander Lost

Schwarzer August
0

Ich habe nachgeprüft: 2011 hatte Fuseta unter 2.000 Einwohner. Heute, neun Jahre später, wird der Ort hoffentlich 2.000 Einwohner überschritten haben. Wie kann ein so kleiner Ort so brisante und interessante ...

Ich habe nachgeprüft: 2011 hatte Fuseta unter 2.000 Einwohner. Heute, neun Jahre später, wird der Ort hoffentlich 2.000 Einwohner überschritten haben. Wie kann ein so kleiner Ort so brisante und interessante Kriminalfälle generieren? Und gleich mehrere Kriminalpolizisten in Vollzeit beschäftigen? Nicht dass es mich stören würde, ganz im Gegenteil. Denn die Morde, die in Fuseta geschehen, in Gil Ribeiros Büchern, sind würdig einer großen Metropole.
Oder ist genau eine Kleinstadt wie Fuseta, ein Ort in der jeder jeden kennt, an dem man sich abends vor der Haustür auf der Gasse trifft und sich über Gott und die Welt austauscht, gemeinsam leckere Häppchen und einen guten Wein genießt, geeignet der Schauplatz explodierender Bomben aller Art zu sein? Vielleicht auch will Ribeiro uns verdeutlichen, egal ob die Favelas von Rio, die Slums von Johannesburg, das Diamantenviertel von Amsterdam, die Skyline von Chicago oder solch ein idyllisches Städtchen wie Fuseta, das Böse kann jederzeit zuschlagen. Denn die Gier der Menschen kennt keine Grenzen. Und um Gier geht es in diesem vierten Band von „Lost in Fuseta“. Es ist eine zerstörerische Gier die Natur und Umwelt und Menschen bedroht, der in diesem Buch ein Einzelner versucht Einhalt zu gebieten. Unsere wackere Polizeitruppe von Fuseta, uns nur zu gut aus den Vorgängerromanen vertraut, arbeitet fieberhaft daran, dem Bombenleger das Handwerk zu legen. Und Leander Lost mittendrin. Mittlerweile schätzen ihn seine Kollegen, hören auf ihn, beraten sich mit ihm bei der Lösung des Falls. Das bedeutet, er ist nicht mehr der Außenseiter, er wird nicht nur toleriert, sondern ist voll integriert in der Polizeitruppe und in Fuseta. Durch seine brillante Kombinationsgabe und sein fotografisches Gedächtnis bringt er immer wieder die nötigen Eingaben, um den Fall voran zu treiben.
Dies ist kein gewöhnlicher Krimi. Es kommen keine Menschen um, obwohl kleinere Verletzungen sich nicht vermeiden lassen. Und gegen Ende wird uns der Bombenleger selbst sympathisch, als wir seine Beweggründe kennen- und verstehen lernen.
Die Sprache Ribeiros ist herrlich. Vor allem wenn es um Leander Losts Interpretation der Taten und Aussagen seiner Mitmenschen geht. Oder um die Beschreibung der gemütlichen Abende vor dem Haus der Eltern von Graciana und Soraya, wo die ganze Nachbarschaft zusammen kommt und gemeinsam die Ereignisse des Tages Revue passieren lässt.
Das Titelbild ist ein typisches Fusetakrimi Bild: eine wunderschöne Aufnahme eines Ortes am Meer durch die ein breiter Riss geht in dem Autor und Titel gedruckt sind. Quasi als Warnung, Ferienidylle aber unter Vorbehalt.
Ich gestehe, ich bin definitiv ein Gil Ribeiro Fan geworden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere