Cover-Bild Der Name der Rose
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 08.10.2011
  • ISBN: 9783446239067
Umberto Eco

Der Name der Rose

Roman
Burkhart Kroeber (Übersetzer)

Der Name der Rose, einer der größten literarischen Erfolge der letzten Jahrzehnte, ist zugleich historischer Roman, heimtückische Kriminalgeschichte und ein unterhaltsames Gelächter über die Schlechtigkeit der Welt. Im Jahre 1327 kommt Bruder William von Baskerville in eine Abtei im Apennin, um ein Treffen zwischen den ketzerischen Minoriten und Abgesandten des Papstes zu organisieren. Er und sein Gehilfe werden jedoch bald mit allerlei wunderlichen Ereignissen konfrontiert; mehrere Mönche kommen auf befremdliche Art ums Leben. William untersucht geheime Schriften, findet ein gespenstisches Labyrinth und schließlich den Mörder - jedoch zu spät, um die Abtei zu retten. Ecos Welterfolg wurde 1986 verfilmt

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Bruder William von Baskerville und sein braver Gehilfe Adson ermitteln!

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Der Name der Rose hat seinen Platz auf der Bestsellerliste wirklich verdient! So komplex und vielschichtig vereint dieser Roman auf geschickte Weise Elemente einer ausgeklügelten Kriminalgeschichte à la ...

Der Name der Rose hat seinen Platz auf der Bestsellerliste wirklich verdient! So komplex und vielschichtig vereint dieser Roman auf geschickte Weise Elemente einer ausgeklügelten Kriminalgeschichte à la Agatha Christie mit dem geschichtlich geprägten Bild eines historischen Romans. Sogar Elemente einer Liebesgeschichte finden wir in diesen Seiten wieder. Die Geschichte ließe sich noch auf unzählige Arten interpretieren, aber das hier soll schließlich keine Analyse werden.

Der Name der Rose beschreibt die Erlebnisse des jungen Benediktiners Adson von Melk rund um das Jahr 1327. Als "Chronist" übernimmt er die Funktion des Ich-Erzählers, der sich im hohen Alter und kurz vor dem Tod in der Verantwortung sieht, die schockierenden Ereignisse, deren Zeuge er in seiner Jugend wurde, nieder zu schreiben.

Wir erfahren, dass er in dem fraglichen Jahr als Gehilfe und Schüler den scharfsinnigen Franziskaner William von Baskerville auf einer politischen Mission begleitet hat, die sie in eine wohlhabende Benediktiner Abtei führte. Diese Abtei ist der Haupt-Handlungsort des Romans.

Von der ursprünglichen Mission, nämlich ein Treffen zwischen den verfeindeten Parteien des Papstes und der Minoriten (Mönchsorden der Franziskaner) zu organisieren, wird William allerdings alsbald abgelenkt, als die Abtei von sonderbaren Ereignissen heimgesucht wird. Es ereignen sich eine Reihe mysteriöser Todesfälle, die sich niemand zu erklären weiß. War es gar der Teufel selbst?

Der Abt des Klosters bittet den geistreichen und modern eingestellten William darum zu ermitteln. Er und Adson zögern gar nicht erst und stoßen im weiteren Verlauf auf immer weitere Skandale, Geheimnisse und auf den ersten Blick unlösbare Rätsel.

So viel erstmal zum Inhalt.

Ich will nicht vorenthalten, dass das Buch sprachlich eine Herausforderung ist. Der Leser wird häufiger mal mit Endlos-Sätzen konfrontiert, bis hin zu Seiten-langen Aufzählungen von historischen, philosophischen und theologischen Überlegungen des Chronisten. Es gibt lange Monologe und teilweise sehr verstrickte Dialoge. Auch lateinische Phrasen sind in einer recht sportlichen Anzal vertreten (In meiner Version, eine Hardcover-Auflage von 1982, fanden sich die jeweiligen Übersetzungen im Anhang.). Zuletzt kommt selbstverständlich auch die historisch angepasste Sprache hinzu.

Alles in Allem ist es kein Buch, das man Abends mal zum abschalten herausholt. Wenn man aber bereit ist, sich offen und aufgeschlossen auf die Erzählung einzulassen, wird man letzten Endes viel Freude mit dieser Geschichte haben.

William und Adson wirken wie eine Neuinterpretation von Sir Arthur Conan Dolye's Sherlock und Dr. Watson, die sich in ihren Dialogen, wie auch ihrer Umgangsart hervorragend ergänzen. Nicht selten musste ich ein wenig grinsen, wenn der etwas naive und jungenhafte Adson sich die Funktionsweise der Welt durch seinen Lehrer erklären ließ.

Der Plot rund um die Todesfälle trägt den Leser durch den Roman und man begleitet William und Adson bei jeder Überlegung, bei jedem Schritt den sie tun. Was mir auch sehr gefallen hat, ist dass der Verdächtigen-pool nicht großartig begrenzt war, sodass sich wirklich erst im späteren Verlauf erste Ahnungen Bahn gebrochen haben, wer denn der Täter sein könnte. Hinsichtlich der Todesfälle möchte ich nichts vorweg nehmen, aber jeder für sich hatte etwas Spektakuläres.

Eco zeichnet darüber hinaus ein detailliertes Bild der Epoche, geht auf politische, besonders aber auch auf theologische Kontroversen ein, die für diese Zeit sehr prägend waren. Wer sich ein bisschen für den Einfluss der Kriche und des Glaubens auf die Gesellschaft interessiert, wird hier durchaus interessante Denkanstöße finden.

Wer sich gerne Mal an Klassiker heranwagt, wird mit der Name der Rose ein ganz wundervolles Exemplar von Weltliteratur in die Hände bekommen. Wenn man also sprachlich aufgeschlossen ist und etwas Durchhaltevermögen beim Lesen an den Tag legen kann, wird man mit dieser Geschichte viel Freude haben.

(Eine Empfehlung wäre übrigens auch die Hörbuch-Variante von Gert Heidenreich!!!)

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Veröffentlicht am 21.03.2017

Immer wieder lesenswert

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Toller Schmöker!

"Der Name der Rose" ist ein Roman von bleibendem Wert. Zum Inhalt will ich nicht viel sagen, um nicht zu spoilern.

Anders als so viele Historienromane ist die Thematik vom Autor brillant ...

Toller Schmöker!

"Der Name der Rose" ist ein Roman von bleibendem Wert. Zum Inhalt will ich nicht viel sagen, um nicht zu spoilern.

Anders als so viele Historienromane ist die Thematik vom Autor brillant recherchiert worden. Die Fachkenntnis und die akribische Arbeit Ecos führen dazu, dass viele Aspekte des Mittelalters adäquat präsentiert wurden. Kirchenkrimi, Historienroman,philosophisches Traktat - dieses Buch ist vieles, und nicht zuletzt wegen dieser Themenvielfalt avancierte "Il nome della rosa" von Prof. Eco schon bald nach der Erstveröffentlichung zum hochgelobten Bestseller und setzte Maßstäbe für ein ganzes Genre der Belletristik.

Sehr gelungen ist weiters die Verfilmung mit Sean Connery!

Veröffentlicht am 22.07.2020

Historischer Kriminalroman mit viel Liebe zur Recherche. 

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Der Abt lächelte fein: „Niemand darf es. Niemand kann es. Niemand hätte, selbst wenn er es wollte, Erfolg. Die Bibliothek verteidigt sich selbst. Unergründlich wie die Wahrheit, die sie beherbergt, trügerisch ...

Der Abt lächelte fein: „Niemand darf es. Niemand kann es. Niemand hätte, selbst wenn er es wollte, Erfolg. Die Bibliothek verteidigt sich selbst. Unergründlich wie die Wahrheit, die sie beherbergt, trügerisch wie die Lügen, die sie hütet, ist sie ein geistiges Labyrinth und doch ein irdisches. Kämt Ihr hinein, Ihr kämt nicht wieder heraus.“


William von Baskerville ist ein Franziskaner und einer, wenn nicht sogar der scharfsinnigste Inquisitor der damaligen Zeit. Er ist großgewachsen und schlank, hat eine leicht gebogene Nase und einen durchdringenden Blick. An wen erinnert er euch?
William wurde mit der Mission betraut ein politisches Treffen in der Abtei der Benediktinermönche, in den Bergen Italiens, vorzubereiten. Dort passieren ungewöhnliche Morde und William beginnt augenblicklich mit seiner Spurensuche.

Adson von Melk ist ein Benediktinernovize und der Gehilfe und Lehrling von William. Er hilft ihm beim Lösen der mysteriösen Mordfälle und kann die eine oder andere Dummheit doch nicht ganz lassen. Er ist ein Novize und noch kein vollwertiger Mönch.


Die Geschichte spielt im Jahr 1327, allerdings hat es sehr viel Ähnlichkeit mit dem berühmten Detektiv aus der Bakerstreet: Sherlock Holmes.

In der Abtei geschehen seltsame Morde und der Vorsteher bittet William um Hilfe. Dieser sammelt Hinweise um den mysteriösen Morde ein Ende zu bereiten. Haben die Morde etwas mit dem Geheimnis der Bibliothek zu tun?

Ich glaube, dass ich weiß warum viele Menschen das Buch nicht beendet haben oder es als schwierig empfinden. Diese Details und ewig langen Dialoge bzw. auch Monologe sind relativ anstrengend und lassen ab und an die Fakten der Morde verschwimmen. Dazu kommen die Sätze oder einzelne Wörter auf Latein, die man erst nachschlagen muss. Dabei muss man sagen, dass es hinten ein Verzeichnis gibt, wo das Meiste davon übersetzt oder erklärt wird. Nichtsdestotrotz ist die Recherchearbeit, die in diesem Buch steckt, unfassbar! Das hat mich wirklich beeindruckt. Auch wenn man die Geschichte sicherlich kürzer hätte fassen können, fand ich das Buch echt gut! Ich habe zum Schluss auch wirklich mitfiebern können, ob William die Morde aufklären kann, was es mit dem politischen Treffen auf sich hat und welches Geheimnis die Bibliothek versteckt.


Mein Fazit ist, dass die Geschichte zwar langatmig ist und nicht innerhalb einiger Tage beendet werden kann, aber lesenswert ist.

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