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Veröffentlicht am 22.07.2020

Hat mich enttäuscht

Unsere glücklichen Tage
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Vier Freundinnen und ein Sommer an der französischen Atlantikküste – so beginnt die Beschreibung dieses Romans und verspricht eine schöne, leichte aber nicht seichte Geschichte.
Lenica, Marie, Fanny und ...

Vier Freundinnen und ein Sommer an der französischen Atlantikküste – so beginnt die Beschreibung dieses Romans und verspricht eine schöne, leichte aber nicht seichte Geschichte.
Lenica, Marie, Fanny und Elsa verbringen ihre Ferien zusammen, meist im Haus von Elsas Eltern. Unbeschwerte Badetage, Zukunftspläne schmieden, die Tage vergehen schnell für die jungen Frauen, bis Lenica ihren Freund Sean mitbringt. Von da an wird alles anders. Elsa leidenschaftlich und Sean scheint ihre Gefühle zu erwidern, doch immer wieder entzieht er sich ihr.
Viele Jahre später begegnen sich Elsa und Marie ganz zufällig und ihre Erinnerung an diesen Sommer wird schmerzhaft lebendig, sie beschließen, noch einmal – jetzt nur noch als Trio – dort ein Wochenende zu verbringen.
Warum konnte mich das Buch überhaupt nicht packen und überzeugen? Ich habe noch lange nachdem ich das Buch zugeklappt hatte, darüber nachgedacht. Vielleicht liegt es am Sprachstil der Autorin, die mit Zitaten und lebensweisen Sätzen Tiefe und Reflektion in ihre Geschichte bringen möchte, die bei mir doch nur den Eindruck von Kalender-Sinnsprüchen erweckten. Ihre Protagonisten erscheinen auch nach vielen Seiten noch fremd, ich habe keine Nähe zu ihnen gefunden. Ihre Handlungen und wirken für Frauen, die inzwischen die 40 schon weit übersprungen haben, naiv und unreif.
Erzählt wird der Roman aus der Perspektive von Elsa, er wechselt zwischen der Gegenwart und Elsas Erinnerungen, was die Geschichte lebhaft macht. Auch die vielen Dialoge tragen dazu bei, wobei auch hier wieder erstaunlich ist, wie wenig die Frauen ihre Erfahrungen reflektieren. Es kreist um Sean, der als geheimnisvoller, schwieriger Charakter angelegt wurde. Ein einsamer Wolf, der vor Nähe zurückschreckt und insgeheim doch sucht.
So dreht sich der Roman im Kreis, was sich auch in vielen Wiederholungen bemerkbar macht. Fast wortgleich werden einzelne Szenen immer wieder beschrieben, das Frühstück mit buttrigen, warmen Croissants kommt gefühlt in jedem Kapitel zur Sprache.
Schön sind allerdings die Beschreibungen der Atlantikküste. Ich hatte viele Szenen vor Augen, konnte mich in die Landschaft versetzen. Aber das hat nicht alles wettgemacht.
Von der Geschichte der Freundschaft hatte ich mir mehr erwartet, nach dem Sommer haben sie sich nie mehr gesehen und gesprochen, auch den Lebensweg nie aus der Ferne verfolgt und doch können sie nach einem zufälligen Zusammentreffen wieder dort einhaken, wo sie vor 25-30 Jahren auseinander gingen.
Auch das Ferienhaus schien nach all der Zeit unverändert, obwohl es Jahrzehnte nicht besucht wurde, Elsa die Existenz sogar vergessen hatte, waren keine Spuren der Vernachlässigung zu sehen. Ein völlig unglaubwürdiges Detail, das mir ins Auge fiel.
Ich habe das Buch voller Vorfreude aufgeschlagen, aber leider sind meine Erwartungen nicht erfüllt worden, schade – aber ich hoffe, dass es anderen Leserinnen besser gefällt.
Für meinen persönlichen Leseeindruck kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Daneben gegriffen

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Gavin, ein junger, aufstrebender Baseballstar hat Probleme mit seiner Frau. Sie hat ihn vor die Tür gesetzt. Er ist verzweifelt, liebt er Thea und die gemeinsamen Zwillingsmädchen doch von Herzen. Was ...

Gavin, ein junger, aufstrebender Baseballstar hat Probleme mit seiner Frau. Sie hat ihn vor die Tür gesetzt. Er ist verzweifelt, liebt er Thea und die gemeinsamen Zwillingsmädchen doch von Herzen. Was er eigentlich falsch gemacht hat, will ihm nicht ganz einleuchten.
Aber da gibt es die Kumpels, die haben den ultimativen Rat – in Liebesschmonzetten soll er die Sprache der Frauen zu deuten lernen. Deshalb der „ Secret Book Club“ und gleich drücken sie ihm auch eine Regency Romance in die Hand, die er ernsthaft durcharbeiten soll.
Alles was Buchclub, Bücher etc im Titel hat, bekommt Aufmerksamkeit von mir. Auch dieses Buch, obwohl die rosarote Covergestaltung mir vielleicht schon Warnung hätte sein können.
Die Geschichte beginnt ganz witzig und die Autorin kann durchaus Dialoge schreiben. Die sind wirklich ganz gut und erreichen ein-zweimal sogar Screwball-Comedy Qualität. Aber das kann natürlich nicht das ganze Buch tragen. Der Plot ist einfach viel zu schlicht. Das Buch hätte nach einigen Kapiteln eigentlich zu Ende sein können, aber immer wieder beginnt das Drama von neuem. Thea ist unglaublich naiv und gleichzeitig zickig, sie möchte Gavin nicht verlieren, aber was sie sonst will, ist nicht so klar.
Die Figuren sind allesamt wie aus einer Hallmark-Filmproduktion, flach und vorhersehbar. Wenn ich mich anfangs noch, vor allem durch Situationskomik, einigermaßen unterhielt, wurde das Buch nach 150 Seiten immer ärgerlicher. Das große Happy-End durfte dann auch in einer ausgewalzten Soft-Sex-Szene enden.
Statt des im Titel erwähnten Buchclubs gab es nur eingeschobene Kapitel aus der Regency Romance, die langweilig und platt waren, auch wenn sich Autorin und/oder Übersetzerin um einen altertümelnden Sprachstil bemühten.
Ich denke, dieses Buch ist eindeutig für die „OmG“ Generation der Leserinnen, wahrscheinlich bin ich schlicht zu alt dafür.
Den zweiten Stern gibt es für die besser gelungenen Szenen und die Dialoge.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Leider nicht Erste Sahne

Sylt oder Sahne
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„Sylt oder Sahne“ ist das zweite Buch der Autorin für mich. Nachdem ich „Mit James auf Sylt“ ganz unterhaltsam und witzig fand, war ich auf ihren neuen Roman gespannt.

Gleich vorweg, meine Erwartungen ...

„Sylt oder Sahne“ ist das zweite Buch der Autorin für mich. Nachdem ich „Mit James auf Sylt“ ganz unterhaltsam und witzig fand, war ich auf ihren neuen Roman gespannt.

Gleich vorweg, meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Nele ist übergewichtige Frau, die schon die 50 überschritten hat. Glücklich ist sie nicht mit ihrer Figur, aber sie kann sie einfach nicht beherrschen. Alles was greifbar ist, schiebt sie sich in den Mund. Aber als auf einer Bahnreise ein Schaffner sie wegen ihres Bauchumfangs für schwanger hält, ist das Maß für sie voll. Dabei hätte sie sich doch auch freuen können, dass sie jung genug für eine Schwangerschaft aussieht!!

Eine Fastenkur auf Sylt, in der Seemöwe scheint ihr ein guter Beginn. Die jungen Besitzer verbrämen ihr Angebot mit allerlei Gesundheits- und Achtsamkeitsschnickschnack. Für den Preis eines luxuriösen Einzelzimmers teilt man sich den Raum mit zwei weiteren Frauen (Gemeinschaftsgefühl), das Gemüse und Obst für die Smoothies werden aus dem örtlichen Supermarkt aus dem Regal für „nicht mehr ganz frisch, aber noch gut“ zum halben Preis gefischt (Nachhaltigkeit) und die Helfer im Haus sind Asylbewerber (Menschenfreudlichkeit). Nele durchschaut das Geschäftsmodell recht schnell, aber den Witz, den man aus dieser Konstellation hätte machen können, habe ich vermisst. Oder meinte die Autorin das womöglich ernst?

Ich habe an diesem Roman sehr viel vermisst, Charme und Esprit und vor allem Witz, den man aus diesem Plot ziehen hätte können. Innerhalb einer Woche wird Nele vom Vielfraß zum Genußmenschen und die Heißhungerattacken spielen keine Rolle mehr und sie findet dann noch ganz zufällig eine Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen.

Der Plot hat eine ganze Menge Potential, das ich überhaupt nicht ausgeschöpft sehe. Auch die Figuren wirkten nicht stimmig, die Wandlung, die Nele auf Sylt genommen hat, wirkt unecht und die ganze Geschichte nicht sehr rund.

Die Sylt-Schilderungen und die Landschaftsbeschreibungen reichen leider nicht für ein echtes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Einsam im Wald

Eisige Weihnachten
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In der Adventszeit muss ich mir immer einen Weihnachtskrimi aussuchen. Was passt besser zu schlechtem Wetter und heißem Tee mit Plätzchen.

Eisige Weihnachten von Ella Danz führt mich in das tief verschneite ...

In der Adventszeit muss ich mir immer einen Weihnachtskrimi aussuchen. Was passt besser zu schlechtem Wetter und heißem Tee mit Plätzchen.

Eisige Weihnachten von Ella Danz führt mich in das tief verschneite Thüringen. Anke, die komplizierte Schwester der Hauptperson Kerstin, will die ganze Familie unter’m Tannenbaum versammeln und hat sich dafür ein einsames Berghotel nahe des Thüringer Rennsteigs ausgesucht. Dort sollen alle Geschwister, samt Kindern und alten und neuen Ehepartnern zusammenkommen. Kerstin ist alles andere als begeistert von dieser Idee, aber um ihren Vater zu treffen, sagt sie zu. Auch wenn sie dann die Kröte in Form ihrer neuen Schwiegermutter und neuer Stiefmutter schlucken muss. Außerdem möchte sie die ruhige Zeit nutzen, um mit ihrem Mann Andre über eine Trennung zu sprechen.

Angekommen ist das Hotel verwaist. Seit kurzem für immer geschlossen und niemand hat die Familie benachrichtig. Was für ein Glück, dass zufällig (!) die Besitzerin vorbeikommt und der Gruppe das Hotel zum Übernachten anbietet, inklusive Selbstversorgung mit den Dingen die noch in Keller und Vorratsräumen zu finden sind. Das hätte ja ganz nett werden können, wenn da nicht ständig Kerstin unerklärliche Unfälle zustoßen würden.

Das verschneite Hotel ohne Telefon und Handyempfang ist ja ein klassischer Schauplatz für einen Winterkrimi. Das ist wirklich sehr hübsch beschrieben und die Reibereien der Familienmitglieder sind außerdem ganz witzig. Wer Geschwister hat, weiß wohl wie sich das anfühlt. Amüsiert haben mich die Bemerkungen zwischen Ossis und Wessis. Kerstins Mann und ihre neue Schwiegermutter sind in Thüringen aufgewachsen und reagieren auf jede, ganz allgemeine Kritik recht verschnupft. Gut, dass wenigstens die Soljanka allen schmeckt.

Zwar ist schon nach kurzer Zeit ziemlich klar, was wirklich hinter Kerstins Pech und Ungeschicklichkeiten steckt, aber trotzdem hätte der Geschichte ein mehr Pep und Spannung gut getan. Als Kurzgeschichte hätte das wohl gut funktioniert, aber als 260 Seiten Buch wirkt es langatmig und so ganz ohne Raffinesse.

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Veröffentlicht am 03.12.2019

Enttäuschend

Das kleine Glück am Weihnachtsabend
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Ein entzückendes Titelbild weckt sofort weihnachtliche Gefühle und Lust auf das Buch von Sheila O’Flanagan „Das kleine Glück am Weihnachtsabend“. Die Autorin entführt ihre Leser in die Sugar Loaf Lodge ...

Ein entzückendes Titelbild weckt sofort weihnachtliche Gefühle und Lust auf das Buch von Sheila O’Flanagan „Das kleine Glück am Weihnachtsabend“. Die Autorin entführt ihre Leser in die Sugar Loaf Lodge im irischen County Wicklow. Die Lodge – eigentlich ein altes Herrenhaus hatte ein trauriges Schicksal: einst im Besitz wohlhabender Adliger, starb das kleine Mädchen Louise während eines Sommeraufenthalts. Danach haben die Eltern das Haus nicht mehr betreten und es verfiel in den nächsten Jahrzehnten immer mehr. Bis Claire und Neil ein wunderschönes Hotel daraus machten, doch auch sie spüren die Wirtschaftskrise und blicken sorgenvoll auf die wenigen Buchungen.

Doch dann häufen sich plötzlich die Buchungen und Weihnachten ist das Hotel gut gefüllt. Es treffen ganz unterschiedliche Menschen und Schicksale aufeinander. Gemeinsam haben sie nur, dass sie ausnahmsweise im Hotel feiern.

Ich hätte jetzt durch Klappentext und Titelbild eine emotionale, meinetwegen auch ein wenig rührselige Weihnachtsgeschichte erwartet, aber nein! Leider reihen sich hier nur Kurzgeschichten aneinander, die einzige Verbindung ist, dass sich die Gäste schon mal Gedanken um die einsame junge Frau machen, die im Foyer sitzt. Die Lebensgeschichten der einzelnen Besucher werden behäbig abgehandelt, ich fand die meisten ziemlich langweilig und einfallslos geschildert. Bei ein – zwei blitzte zwischendurch ein klein wenig Humor auf, aber das reicht nicht für ein ganzes Buch. Die Autorin konnte in mir keinerlei Interesse für ihre Figuren wecken und auch die Atmosphäre des alten Herrenhauses kam überhaupt nicht bei mir an.

Weder war es weihnachtlich, noch warmherzig genug für ein „kleines Glück am Weihnachtsabend“, wie der Klappentext versprach.