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Veröffentlicht am 02.08.2020

Hier ist stundenlanger Spaß garantiert

Hokuspokus Hamsterqualle - Dieses Klipp-Klapp-Buch verzaubert alle - Ab 4 Jahren
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Hexen das ist fein, wir wollten so gern Zauberer sein.
So würden wir reimen, wenn wir Zauberschüler wären. Sind wir aber nicht und so haben wir uns voller Freude auf dieses Klipp-Klapp-Buch gestürzt. Schon ...

Hexen das ist fein, wir wollten so gern Zauberer sein.
So würden wir reimen, wenn wir Zauberschüler wären. Sind wir aber nicht und so haben wir uns voller Freude auf dieses Klipp-Klapp-Buch gestürzt. Schon beim Aufklappen bestach das Buch durch liebevolle Illustrationen und gab schon den ersten Vorgeschmack auf den Inhalt.

Zu Beginn gab es einen kleinen Einleitungstext, wo wir Julius und Julika, zwei Zauberschüler, trafen. Da die beiden endlich Ferien hatten, wollten sie gleich ein bisschen zaubern gehen. Und schon ging das lustig bunte Abenteuer für uns los, indem wir selber kombinieren, umblättern und vor allem viel Lachen durften.

Unterteilt wurde dieses Klipp-Klapp-Buch in drei Themen. Tiere, Essen und ein wildes Durcheinander von allem. Bei jedem neuen Themenbeginn gab es einen kleinen kurzen Text und einen witzigen Reim dazu. Das hatte uns natürlich gleich animiert selber zu reimen und wir hatten eine Menge Spaß beim Entdecken der vielen verschiedenen Kombinationen. Dabei überlegten wir uns manchmal kleine Geschichten zu einigen schrägen Zusammenstellungen und so kamen wir aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Besonders toll waren die Zeichnungen. Sie waren exakt gearbeitet worden, sodass jedes obere Bild perfekt zu dem unteren Bild passte. Egal wie urkomisch manche Kombinationen auch waren, als Gesamtbild sahen sie stets wie aus einem Guss gegossen aus. Unserer Meinung nach machte dies das Buch zu etwas Besonderem.

Ermöglicht wurde diese riesige Gaudi aus wildem Kombinieren der unterschiedlichsten Bilder durch die Spiralbuchbindung. Die saubere Verarbeitung des Buches sorgte dafür, dass wir alles problemlos umblättern konnten.
Das Papier könnte für meinen Geschmack für jüngere Kinder gern etwas dicker sein, weil hier beim hastigen Blättern die Gefahr des Einreißens der Seiten bestehen könnte. Wenn die Erwachsenen aber mit den kleineren Kindern gemeinsam dieses Buch entdecken, sollte es aber keine Probleme geben.

Generell konnte das Buch alle von uns begeistern. Besondere Highlights wie der Gurkenkäfer oder ein leckerer Brokkoli-Lebkuchen blieben genauso hängen, wie der Popellutscher. Letzter sorgte für reichliche „Ihhs“ und „Ähhs“, aber manchmal eben auch für verschmitztes Schmunzeln.

Persönlich mochte ich an diesem Buch nicht nur den vordergründigen Spaß. Sondern, dass es dem Dudenverlag gemeinsam mit der Autorin Andrea Weller-Essers und der Illustratorin Merle Goll wie von Zauberhand gelang die Kreativität der Kinder, aber auch der Erwachsenen, massiv anzuregen und so alle empfänglich für neue Wortkreationen zu machen. Ich könnte mir hier auch sehr gut vorstellen, dass Sprachkompetenzen nicht nur gefördert, sondern auch gestärkt werden können.

Positiv erwähnen möchte ich auch noch, dass dieses Buch auch nach mehrmaligem Ansehen nicht langweilig wird. Bei über 400 verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten kann einfach keine Langweile aufkommen und so kann von Jung bis Alt jeder immer wieder etwas Neues entdecken.

Fazit:
Ein Buch für die ganze Familie. Hier ist stundenlanger Spaß garantiert und gleichzeitig wird spielerisch die Sprachkompetenz gefördert.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Spannender Detektivkrimi mit maritimen Flair

Gefährliche Gezeiten
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Beinahe malerisch startete ich in dieses Buch mit einem wunderschön beschriebenen Sonnenaufgang mitten auf dem Meer. Unterstützt wurde dies mit etlichen maritimen Begrifflichkeiten, die mir als Laie zwar ...

Beinahe malerisch startete ich in dieses Buch mit einem wunderschön beschriebenen Sonnenaufgang mitten auf dem Meer. Unterstützt wurde dies mit etlichen maritimen Begrifflichkeiten, die mir als Laie zwar manchmal nichts sagten, mich beim Lesen aber nicht störten. Wer selber leidenschaftlicher Segler ist, wird hier eine ganz bezaubernde Geschichte vorfinden, mich konnten die Beschreibungen nicht ganz so euphorisch stimmen, weil ich vom Segeln null Ahnung habe. Das ist schade, denn ich glaube, dass eben diese detailverliebten Schilderungen einem Segler das Herz aufgehen lassen und ich dieses Gefühl auch so gerne nachvollziehen würde wollen.

Dieses Mal verschlug es den Jachtdetektiv Fabian Tiempe nach Morbihan. Das Setting wurde von Detlef Jens überzeugend und lebendig dargestellt, sodass ich mir die Örtlichkeit auch ohne sie bisher selber bereist zu haben gut vorstellen konnte. Auch die Atmosphäre der Gegend und das Lebensgefühl der Menschen dort wurde sehr gut transportiert und ich hatte das Gefühl mittendrin zu sein.

Noch immer ist Fabian Tiempe ein Mann, der seine Unabhängigkeit und Freiheit liebt und die ihm sehr teuer ist. Das sorgte oft für Spannung innerhalb seiner sozialen Kontakte, vornehmlich bei den Frauen. Jedoch muss ich sagen, dass er nie den Eindruck machte ein Frauenheld zu sein, sondern eher wie ein Mann, der sich trotz großer Freiheitsliebe auch Wärme und Geborgenheit wünscht. Er blieb sich selber stets treu und das machte ihn zu einem authentischen Charakter, der mir sympathisch ist.
Fabian entwickelte sich auch während dieses verzwickten Falles weiter, was ihm gut stand und auch zu seinem Charakter passte.

Die Ereignisse und Emotionen der Figuren beschrieb der personale Erzähler und dabei durfte ich nicht nur Fabian Tiempe über die Schulter schauen, sondern noch anderen Personen. Besonders das Leben eines Charakters während der harten Nachkriegszeit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts und seine anschließende aufregende Flucht las ich unheimlich gern. Detlef Jens gewährte dabei ungeschönte Einblicke in diese unruhigen Zeiten.
Die Ereignisse wurden stets mit dem Ort und der Jahreszahl markiert, sodass ich mich immer gleich auf die neuen Begebenheiten einstellen konnte. Dem Autor gelang es die Atmosphäre der damaligen Zeit eindrucksvoll einzufangen und mir realistisch näherzubringen. Es bedrückte mich sogar stellenweise, weil die Menschen auch fast zehn Jahre nach Kriegsende nicht wirklich zur Ruhe kamen und die Ungerechtigkeiten verübter Taten in den vorherigen Jahren die Betroffenen noch immer stark belasteten.

Der zweite Fall von Fabian Tiempe kann völlig autark zum Vorgänger gelesen werden, was ich sehr begrüßt habe. Detlef Jens langweilte mich nicht mit Wiederholungen aus dem früheren Fall, sondern verstand es, diesen Kriminalfall völlig losgelöst aufzubauen und mit ganz anderen Rätseln und Geheimnissen zu verknüpfen. Überraschende Wendungen rundeten das Gesamtbild ab und bescherten mir eine ruhigere, aber nicht minder spannende Detektivarbeit.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Detektivkrimi vor der Kulisse der schönen Bretagne unterstrichen mit ganz viel Fachwissen rund um die Passion des Segelns. Auch für Landratten zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Wertungsfreie und gut beschriebene Gefahr der Co-Abhängigkeit

Rauschliebe
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Anfänglich hatte ich so meine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Die Art des Schreibens war unerwartet und eher wie ein innerer Monolog aufgebaut. Stella, die Hauptfigur in diesem sehr aufwühlenden ...

Anfänglich hatte ich so meine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Die Art des Schreibens war unerwartet und eher wie ein innerer Monolog aufgebaut. Stella, die Hauptfigur in diesem sehr aufwühlenden und packenden Suchtdrama erzählte mir ihren Leidensweg mit der Liebe ihres Lebens, Pavlos. Dabei gab es so gut wie nie wörtliche Rede und auch keinerlei Kapitel. Es fühlte sich so an, als würde ich neben Stella auf dem Sofa mit einem Glas Wasser in der Hand sitzen und mir ihre Geschichte anhören. Als passive Zuhörerin.
So dauerte es eine Weile bis ich angekommen war, ihren Erzählungen und auch bis ich für mich herausfand, wann es sinnvoll war, eine Lesepause einzulegen. Denn die brauchte ich öfters, weil mich diese Schilderungen sehr mitnahmen.

Zu Beginn führte mich Stella weit in ihre Kindheit und Jugend zurück und beschrieb ihr Leben als Tochter einer kroatischen Familie in Deutschland. Als „zweite Generation“ von Gastarbeitern also und verwob neben politischen Ereignissen auch gleich noch das Lokalkolorit jener Tage mit in die Erzählungen. So bekam ich ein gutes Bild von ihr und Stella war eine Figur, der ich Sympathien entgegenbrachte und deren Gefühle durchweg spürbar, greifbar und unglaublich berührend gewesen waren.

Stück für Stück entblätterte Stella wie grauenvoll eine Co-Abhängigkeit ist. Wie sie unbewusst Pavlos Alkoholsucht durch ihr Handeln zusätzlich aufputschte und selber unten den Auswirkungen dieser fatalen Krankheit anfing massiv seelisch und körperlich darunter zu leiden. Und beim Lesen wurde ganz klar, auch Stellas Verhalten enthielt Sucht-Aspekte. Denn sie konnte und wollte Pavlos nicht aufgeben. Ständig rechtfertigte sie sein Benehmen, das in einer Abwärtsspirale immer drastischer, brutaler und würdeloser wurde. Gleichzeitig ging es ihr immer schlechter und ich war fassungslos. Klar gab es die Momente, in denen ich einfach nur den Kopf schütteln musste, wenn sie wieder ganz verbissen darauf beharrte die Liebe ihres Lebens nicht im Stich zu lassen. Gleichzeitig war aber auch spürbar, dass wir Außenstehenden leicht reden haben. Wir können uns nicht einmal annähernd vorstellen, wie grausam diese Situation für die Betroffenen ist. Und warum sie immer tiefer und tiefer in diesen Strudel der Abhängigkeit hineingesogen werden.

Beeindruckend war für mich die Umsetzung des Themas. Nie hatte ich den Eindruck eine sachliche Abhandlung zu lesen oder mit wissenschaftlichen Erläuterungen gefüttert zu werden. Sondern ich nahm die Geschichte eher wie einen Tatsachenbericht wahr und ja, hier wurde nicht einfach was fiktional zusammengeschustert, sondern hier war echte Not und Leid enthalten. Stella selbst wurde nie anklagend, sondern zeigte ohne anklagende Wertung auf, dass Alkoholmissbrauch und Co-Abhängigkeit jeden treffen kann. Ob Akademiker, Mittelschicht oder die ganz armen Menschen, die Krankheit und seine hässlichen Konsequenzen scheren sich nicht um irgendwelche Titel oder Namen.

Mich hatte diese Geschichte nachdenklich und auch traurig gestimmt. Es war berührend zu lesen und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Betroffene sich hier wiedererkennen und sogar für sich Erkenntnisse daraus gewinnen könnten.

Fazit:
Alkoholismus und die damit zusammenhängende Co-Abhängigkeit wird leider viel zu wenig thematisiert. Hier in diesem Buch wurde sie in Romanform lebendig aufgefächert, erklärt und vorurteilsfrei mit ganz vielen Emotionen an mich transportiert. Mitreißend, erschreckend und doch so wichtig es zu lesen.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Traumhaftes Setting in Seoul und eine berührende Liebesgeschichte

Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit
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Gleich zu Beginn erwartete mich ein Glossar. Dies versetzte mich sogleich in Hochstimmung, denn obwohl ich eher ein Japan-Fan bin, fand ich die südkoreanischen Begriffe sehr faszinierend. Auch die nachfolgende ...

Gleich zu Beginn erwartete mich ein Glossar. Dies versetzte mich sogleich in Hochstimmung, denn obwohl ich eher ein Japan-Fan bin, fand ich die südkoreanischen Begriffe sehr faszinierend. Auch die nachfolgende Playlist weckte mein Interesse. Normalerweise höre ich Songs nicht nach, in diesem Fall aber wollte ich die Musik kennenlernen.

Der Start in die Geschichte war flüssig und ging reibungslos vonstatten. Ich lernte Riley als Erstes kennen, die mir ihre Sicht auf die kommenden Ereignisse schilderte. Ich bewunderte sie für ihre Geduld, die ich nie aufgebracht hätte. Stundenlang ausharren, bis mein Freund nach Hause kommt, um mich in die Wohnung zu lassen, obwohl er weiß, dass ich an diesem Tag ankomme, wäre mir wahrscheinlich nicht passiert. Aber hier zeigte sich schon Rileys gutmütiger Charakter. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich fand es bemerkenswert, wie sie ihre eigenen Interessen der Liebe wegen hinten anstellte. Dabei blieb sie sich doch auch noch weitestgehend selber treu und unterschied sie von jenen Frauen, die einfach blind alles für ihren Partner machen.

So weit Seoul auch von uns weg ist, so unterschiedlich ist auch die Kultur dort. Dies griff Cheryl Kingston gekonnt und fachmännisch auf. Dabei flossen ihre Beschreibungen zu den gesellschaftlichen Gepflogenheiten gekonnt in die Handlungen ein. So ergab alles ein stimmiges Gesamtbild, das auf der einen Seite mein Wissen erweiterte, auf der anderen Seite mir großen Unterhaltungswert schenkte.
An dieser Stelle muss ich ein ganz großes Lob an Cheryl Kingston aussprechen. Sie sorgte mit dem Einflechten koreanischer Begrifflichkeiten für eine authentische Atmosphäre, gleichzeitig gelang es ihr aber auch, mir die Ausdrücke sofort danach mit zu erklären, ohne dabei die Handlungen aufzublähen oder es künstlich wirken zu lassen.

Das Setting fand ich traumhaft und es war wie eine kleine Reise in ein fernes und gleichzeitig doch faszinierendes Land. Cheryl Kingstons Beschreibungen waren derart lebendig, dass ich mir alles perfekt vorstellen konnte. Auch ging sie auf das koreanische Business ein, welches ich als authentisch wahrnahm.

Die Atmosphäre des Buches war beeindruckend und ich wurde oft von den Emotionen der Protagonisten eingefangen. Manchmal so sehr, dass ich entweder vor Glück mit lachen oder vor lauter Schmerz die Tränen hinunterschlucken musste.
Was mir übrigens besonders gut gefiel, war dass Cheryl Kingston völlig ungeschönt darzustellen wusste, wie es ist eine Liebe so verheimlichen zu müssen. Das ging mir besonders nah und ich konnte das alles so sehr nachvollziehen, dass mir manchmal die Brust dabei enger wurde.

Beide Protagonisten waren mir im Verlauf sehr ans Herz gewachsen, auch wenn mir Park Jae-Joon manchmal zu perfekt war. Für mich hatte er sogar keine Ecken und Kanten, was ich ein bisschen schade fand. Fast alle seine Handlungen waren so süß und liebevoll, dass er mir manchmal übermenschlich höflich erschien. Nur einmal, ganz kurz, konnte ich einen tieferen Blick auf einen eifersüchtigen und aufgebrachten Jae-Joon erhaschen, der ihn mir noch näherbrachte.

Der Aufbau der Geschichte war toll durchdacht und es gab so einige überraschende Wendungen, die Spannung und Bewegung in die Szenen brachte. Manchmal gab es auch ein paar Längen, die mich zwar nicht groß störten, aber meinen Lesefluss verlangsamten.
Die Zeitsprünge innerhalb der Geschichte waren klar strukturiert und erkennbar, sodass mir hier nie etwas fehlte. Kleine Rückblicke sorgten dafür, dass ich auch erfuhr, was sich zwischenzeitlich abgespielt hatte.

Cheryl Kingstons Schreibstil war schön bildlich, fließend und angenehm zu lesen. Auch die erotischen Szenen beschrieb sie sehr niveauvoll und mit viel Gefühl. Für alle, die so was nicht gern lesen, sei verraten, dass es nur zwei größere Schilderungen gab. Zur Not könnten sie auch überblättert werden. Aber dann entgeht euch der Zauber, der die beiden Figuren umgab.

Fazit:
Eine rührende Geschichte, die größtenteils in Seoul spielte und damit ein unglaublich schönes, einladendes und glaubwürdiges Setting erschuf. Auf keinen Fall nur für K-Dramen Fans geeignet, sondern für alle, die Lust auf südkoreanischen Flair haben.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Ein vielversprechender Start in Reihe

Astra Lost in Space 01
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Normalerweise schreckt mich das Weltraumthema ja eher ab, doch das Cover von „Astra Lost in Space“ gefiel mir auf Anhieb. Hier ließ sich schon den Zeichenstil von Kenta Shinohara erahnen. Die Rückseite ...

Normalerweise schreckt mich das Weltraumthema ja eher ab, doch das Cover von „Astra Lost in Space“ gefiel mir auf Anhieb. Hier ließ sich schon den Zeichenstil von Kenta Shinohara erahnen. Die Rückseite gewährte neben dem Klappentext noch weitere zeichnerische Einblicke. Das sprach mich schon mal an, sodass ich gespannt auf die eigentliche Geschichte gewesen bin.

Beim Öffnen des Mangas wurde ich von einer gefalteten Seite überrascht. Beim Aufklappen ergab sich eine Doppelseite mit einem kolorierten Bild der Schüler-Gruppe, die in diesem Manga die Hauptrolle innehatte. Dieses war gleich zu Anfang ein Highlight, denn es vermittelte mir schon mal den ersten Eindruck zu den Figuren. Auch wurde gleich deutlich, dass Kenta Shinohara Wert auf unterschiedliches Aussehen gelegt hatte. Mir ist das persönlich immer sehr wichtig, denn wenn mehrere Personen eine Rolle spielen, ist es unablässig sie auch im Geschehen zweifelsfrei erkennen zu können.

Der Start in die Geschichte war spannend und informativ. Zwei Charaktere lernte ich gleich zu Beginn besser kennen, Aries Spring und Kanata Hoshijima. Ich mochte beide auf ihre eigene Art sofort und ich hatte Lust mit ihnen auf das Abenteuer Planetencamp zugehen.

Besonders gut gefiel mir, dass alle Charaktere unterschiedlich aufgebaut und verschiedene Fähigkeiten hatten. Das machte die Truppe zwar zu einem bunten Haufen, aber gleichzeitig auch interessant und spannend.
Ihre Vielschichtigkeit wurde erst nach und nach preisgegeben, drei der insgesamt neun Hauptfiguren blieben in diesem Band noch ziemlich blass für mich. Ich konnte sie noch nicht richtig einschätzen, denn sie gaben von sich aus noch nicht so viel preis. Andererseits hätte dies auch den Rahmen des ersten Bandes gesprengt und für mich war das okay. Immerhin kannten sich die Schüler untereinander kaum, so muss das zusammengewürfelte Team sich erst noch finden, um eine Einheit werden zu können.
Bei zwei Figuren war schon jetzt eine Entwicklung spürbar und das gefiel mir sehr. Insgesamt hatte sich schon jetzt die Gruppendynamik ein wenig verändert und das war faszinierend mitzuerleben.

Die Geschichte spielt im Jahr 2063 und Kenta Shinohara gab wichtige Informationen rund um diese Zeit an. Das empfand ich als nützlich und sorgte dafür, dass ich gut im Handlungsgerüst ankam. Zwischendrin gab es Sonderseiten, die sogenannte Materialsammlung, in der mich der Zeichner beispielsweise mit technischen Details zu Raumanzügen versorgte. Dies verlieh der Story noch mehr Tiefe und blähte vor allem nicht die Interaktion zwischen den Protagonisten auf.

Ich wußte es zu schätzen, dass Kenta Shinohara sich keinerlei Weltraum Klischees bediente, sondern sogar noch einige wissenswerte und wissenschaftlich korrekte Punkte, wie Gravitation und Vakuum, einfließen ließ. Diese verknüpfte er gekonnt mit der Geschichte und rundete den positiven Gesamteindruck ab.

Der Zeichenstil gefiel mir ausgesprochen gut. Er war detailliert, sauber umgesetzt und ausdrucksstark. Vor allem die unterschiedlichen Schauplätze waren faszinierend. Sie strotzten nur so vor Kreativität und Einfallsreichtum. Dabei wurden sie realistisch dargestellt, selbst der fremde Planet mit seiner eigenen Flora und Fauna.
Auch die dargestellten Emotionen kamen bei mir an und verliehen den Charakteren Lebendig- und Glaubwürdigkeit.

Obwohl dies eine Science-Fiction Reihe ist, glänzte der erste Band mit reichlich Action. Das erzeugte eine durchweg spannende Grundstimmung, die oft in gefährlichen und packenden Situationen gipfelte. Der Unterhaltungswert war hier extrem hoch und ich bedauere es jetzt schon so lange auf Band 2 warten zu müssen, denn das Ende hatte einen gemeinen Cliffhanger in petto.

Fazit:
Ein vielversprechender Start in Reihe von „Astra Lost in Space“. Großartige Handlungen, ausdrucksstarke Figuren und eine tolle Umsetzung.

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